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Veröffentlicht am 18.10.2022

Seelenheimat

Mittsommernachtsküsse
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Wer träumt sich nicht gerne an wunderschöne Küstenorte? Mara hat schon einmal auf Shetland gelebt. Vor 14 Jahren hat sie in einem B&B gejobbt, sich in einen Einheimischen verliebt und ist schließlich mit ...

Wer träumt sich nicht gerne an wunderschöne Küstenorte? Mara hat schon einmal auf Shetland gelebt. Vor 14 Jahren hat sie in einem B&B gejobbt, sich in einen Einheimischen verliebt und ist schließlich mit gebrochenem Herzen wieder abgereist. Als sie genau diese Frühstückspension erbt, nimmt sie Urlaub und reist zurück auf die Insel. Dort muss sie sich nicht nur der Renovierung des B&B, sondern auch der Begegnung mit Gavin stellen, jenem jungen Mann vor 14 Jahren…
Klar, Frau erbt kleines Hotel auf grüner Insel klingt zunächst mal ziemlich nach Klischeekiste, aber das ist dann auch schon das einzige. Mara kommt aus dem Hotelfach und nimmt die Planung ziemlich fachmännisch in die Hand. Sie ist auch keine 20 mehr, sondern kann einiges an Berufserfahrung vorweisen. In München arbeitet sie in leitender Position. Deswegen kommt es ihr natürlich erstmal nicht in den Sinn, auf Shetland zu bleiben.
Aufgrund ihrer geistigen Reife hat mir Mara als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie darf Emotionen zeigen, und zwar auf einem Niveau, auf dem es für mich glaubhaft war. Sie darf zweifeln, hoffen, glücklich und traurig, unsicher und tatkräftig sein. Sie darf Ideen entwickeln, an deren Verwirklichung arbeiten und auch mal scheitern. Ihr insgesamt positiver Charakter ist mir schnell ans Herz gewachsen.
Der Protagonist, Gavin, ist ein ehrlicher Mann, der Dinge nicht gerne totschweigt und für seine Ziele kämpft. Er hat ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein und setzt sich für seine Insel ein, ohne wie ein kopfloser Umweltaktivist zu wirken. Er agiert eher im Stillen. Auch Gavin hat mir ausgesprochen gut gefallen. Unaufgeregt, aber vielschichtig und tiefgründig, humorvoll, ideenreich, stark und in sich ruhend, das Gespräch suchend.
Es gibt noch viele tolle Nebencharaktere, die ich gar nicht alle aufzählen will. Sie kommen sicher noch in den Folgebänden vor.
Die gesamte Komposition der Geschichte hat mir unheimlich gut gefallen: gute Dynamik, keine Klischees, fein ausgearbeitete Charaktere, wundervolle Landschaftsbilder, kurzweilig ausgedachte und erzählte Geschichte inklusive Hintergrundinformationen. Und ein kleines Geheimnis bleibt noch erhalten. Was will man mehr?

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Danke, daß du mir die Sterne gezeigt hast

Herbstzeitleuchten
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Schaue hinter die Fassade jedes Menschen, auch wenn er noch so oberflächlich wirkt. Zum Glück macht das Kenneth, als er mit Jasmin eine Eselswanderung unternimmt. Jasmin ist eine erfolgreiche Influenzerin, ...

Schaue hinter die Fassade jedes Menschen, auch wenn er noch so oberflächlich wirkt. Zum Glück macht das Kenneth, als er mit Jasmin eine Eselswanderung unternimmt. Jasmin ist eine erfolgreiche Influenzerin, die anfangs ziemlich oberflächlich wirkt. Hätte sie im Buch nicht so eine krasse Wandlung durchgemacht, wäre ich mit ihr bis zum Schluss nicht warmgeworden. Aber zum Glück nutzt sie die Auszeit in der Natur zur inneren Einkehr. Zum Teil ist daran der eher introvertierte Kenneth Schuld. Die beiden führen gute Gespräche und kommen sich dabei näher.
Die Naturbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen, weil sie so greifbar und echt wirken. Dazu braucht es nicht mal ein exotisches Ziel, denn auch bei uns gibt es so viele schöne und erwähnenswerte Orte.
Die Idee, die Protagonisten in Begleitung einer Eselin wandern zu lassen, ist klasse. Momo ist eine ganz besonders liebenswerte und intelligente Eseldame, der selbstverständlich alle meine Sympathien zufliegen. Sie und Jasmin und Kenneth bilden eine so schöne Einheit.
Es gibt aber noch mehr wunderbarer Charaktere, die gut zur Geschichte passen und auch wichtig sind.
Ein Buch voller schöner Momente. Deswegen gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Das Schicksal, das Universum oder doch der Weihnachtsmann?

Auf tapsigen Pfoten ins Glück
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Ich habe schon mehrere Romane der Autorin gelesen, und bisher haben mir alle gefallen. Der vorliegende gehört in die Reihe Weihnachtsroman mit Hund. Die Hunde kommen durch ihre Gedanken auch immer zu Wort. ...

Ich habe schon mehrere Romane der Autorin gelesen, und bisher haben mir alle gefallen. Der vorliegende gehört in die Reihe Weihnachtsroman mit Hund. Die Hunde kommen durch ihre Gedanken auch immer zu Wort. Das ist sehr witzig und überhaupt nicht albern. Die Autorin fängt die Charaktere der Vierbeiner immer sehr gut ein. Man erkennt, daß sie Erfahrungen hat und aus dem Leben schreibt.

Bordeauxdogge Scottie und Herrchen Oliver nehmen einen detektivischen Einsatz bei Glaskünstlerin Jana an. Bei ihr wurde eingebrochen, und sie erhält verstörende Drohbriefe.

Im Rahmen der Ermittlungen kommen sich die beiden Protagonisten näher. Mir hat das sehr gut gefallen, weil es schön beschrieben war: nicht zu schnell, nicht zu langsam und ganz ohne die gängigen Klischees. Petra Schier zeigt, daß man 350 Buchseiten ohne künstliches und unglaubwürdiges Drama füllen und den Leser trotzdem bei der Stange halten kann.

Ganz besonders gelungen finde die authentischen und ungekünstelten Dialoge.

Ein durch und durch gelungener Wohlfühlroman mit vielen schönen Momenten, wunderbar!

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Das Leben hinterlässt Spuren

Spuren auf unserer Haut
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Mit diesem Buch hat die Autorin eine tiefsinnige und fein konstruierte Geschichte geschaffen. Durch Zufall treffen zwei äußerst interessante Menschen aufeinander. Sie sind nicht nur charakterlich verschieden, ...

Mit diesem Buch hat die Autorin eine tiefsinnige und fein konstruierte Geschichte geschaffen. Durch Zufall treffen zwei äußerst interessante Menschen aufeinander. Sie sind nicht nur charakterlich verschieden, ihre Vergangenheit könnte unterschiedlicher nicht sein.

Ellen renoviert ein altes Haus und merkt schnell, daß sie es alleine nicht schaffen kann. Nachdem sie eine Kleinanzeige aufgibt, meldet sich Sascha. Gegen Kost und Logis renoviert der fleißige Schreiner mit ihr das gesamte Anwesen. Doch nicht nur er verbirgt ein Geheimnis, auch Ellen verschließt ihre Vergangenheit vor ihm. Das geht so lange gut bis Gefühle ins Spiel kommen.

Ich konnte nicht mit dem Lesen aufhören, so spannend war es, die beiden dabei zu begleiten, wie sie versuchen, ihre Vergangenheit zu bewältigen. Daß es beiden so schwer fällt zu kommunizieren, konnte ich gut nachvollziehen. Der Konflikt ist wirklich gut beschrieben.

Atemlos habe ich die beiden Protagonisten begleitet, dabei mit ihnen gelacht und geweint. Was für ein emotionales, romantisches und dramatisches Buch! Die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Aber im nächsten Band trifft man auf bereits liebgewonnene Charaktere, auf die ich mich sehr freue.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Keiner küsst wie er

Prickelnd verliebt
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Die New Yorker Schriftstellerin Brielle möchte ihre Schreibblockade gerne auf der kleinen schottischen Insel Iona überwinden, weshalb sie der Einladung ihrer besten Freundin Anne folgt. Die Reise dorthin ...

Die New Yorker Schriftstellerin Brielle möchte ihre Schreibblockade gerne auf der kleinen schottischen Insel Iona überwinden, weshalb sie der Einladung ihrer besten Freundin Anne folgt. Die Reise dorthin ist nicht nur lang und anstrengend, auch das Wetter stellt sich gegen sie. Leider gibt es nur einen einzigen, der verrückt genug ist, bei Sturm auf die Insel überzusetzen: Kian, der griesgrämige Schotte.
Wir alle wissen, daß er nicht griesgrämig bleibt und bald eine größere Rolle in Brielles Leben spielen wird. Aber der Weg dahin wird steinig und schwer, denn New York und Iona sind so weit voneinander entfernt…
Ich war noch nie in Schottland, und schon gar nicht auf Iona. Aber nach der Lektüre könnte ich schwören, ich war zusammen mit Brielle und Anne dort. Spazieren am Strand, Essen und Tanzen im Pub, Picknick auf dem Boot, Whalewatching, all das war so realitätsnah beschrieben, daß ich in Gedanken ganz nah dabei war. Das schnuckelige Cottage von Anne, Kians Hund Malty, die Künstlerin Mairi und viele Details mehr haben mir durchweg ein heimeliges Lesegefühl vermittelt. Schon in den ersten Kapiteln war ich in die Geschichte eingetaucht. Das schafft Martina Gercke mit all ihren Büchern. Und dabei packt sie auch immer eine gute Portion Humor in ihre Geschichten. Deswegen wird dieses nicht mein letztes Buch von ihr sein.

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