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Veröffentlicht am 02.01.2023

Toller Auftakt der Fantasy-Reihe

Die Erben der Nornen
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Kara ist nicht nur eine Nachfahrin der Wallküren, sondern auch eine Schicksalslenkerin. Ihr bester Freund und Seelenverwandter Lukas ist ein Seher, der durch das Werfen von Runensteinen die Zukunft voraussehen ...

Kara ist nicht nur eine Nachfahrin der Wallküren, sondern auch eine Schicksalslenkerin. Ihr bester Freund und Seelenverwandter Lukas ist ein Seher, der durch das Werfen von Runensteinen die Zukunft voraussehen kann.
Als Lukas in einer Zukunftsvision von Kara, Ragnarök, den Weltuntergang sieht, macht er sich über die Regenbogenbrücke auf den Weg nach Midgard zu den Nornen. Um den Untergang der Welt zu verhindern, muss er einen bestimmten Runenstein finden, der ihm anzeigt, was diese Katastrophe auslösen wird.
Doch von alldem weiß Kara nichts. Erst als Lukas Tante auftaucht, erfährt Kara das sie dem Wallkürengeschlecht angehört und folgt ihrem Freund gemeinsam mit Elisabeth zum Weltenbaum Yggdrasils.
Werden Kara und Lukas Ragnarök, den Untergang der Welt verhindern können?

Das Cover zeigt Yggdrasil, den Baum des Lebens und im Vordergrund zwei Wölfe, die zu den Hauptfiguren der nordischen Mythologie gehören. Es passt hervorragend zum Thema und zum Plot und gefällt mir richtig gut.
Die Kapitel haben eine schöne Länge und am Anfang finden wir jedes Mal das Symbol der Trinität, das eine große Rolle in der Geschichte spielt.

Der Schreibstil von Helen Hawk ist wunderbar leicht, flüssig und angenehm zu lesen.
Es gibt keine ausschweifenden und bildgewaltigen Beschreibungen, aber das ist auch nicht notwendig. Sie lässt dem Leser Raum für die eigene Phantasie und ich hatte keine Probleme, in die Geschichte einzutauchen.

Allerdings habe ich festgestellt, dass ich, was die nordische Mythologie betrifft, definitiv Nachholbedarf habe, denn mit der nordischen Sagenwelt konnte ich am Anfang nicht allzu viel anfangen.
Deshalb war Goggle erstmal mein ständiger Begleiter, um etwas mehr Hintergrundwissen zu erhalten. Als kleine Anregung für die Fortsetzung: Vielleicht wäre ein Glossar am Ende des Buches eine gute Idee gewesen, in denen die Sagengestalten und Begrifflichkeiten kurz erklärt werden.
Die Spannung baut sich nach und nach immer mehr auf und durch die unterschiedlichen Handlungsstränge, blieb die Geschichte sehr abwechslungsreich. Es gibt einige Überraschungsmomente und Wendungen und dadurch wurde es zu keinem Zeitpunkt langweilig.

Die zentralen Figuren sind Kara und Lukas.
Kara ist eine symathische, starke Protagonistin mit einem hohen Gerechtigkeitssinn. Sie ahnt zu Beginn nicht, dass sie eine Wallküre und Schicksalslenkerin ist, doch sie wächst nach und nach, in die ihr zugewiesene Rolle hinein und entwickelt sich in einem authentischen und glaubwürdigem Tempo weiter.
Doch ich hatte etwas Problem, ihre Emotionen und Gefühle nachzuvollziehen und mich in sie hineinzuversetzen. Ich hatte sie auch eher als sechzehn oder siebzehnjährige vor Augen und weniger als eine junge Frau von fünfundzwanzig Jahren.
Bei Lukas fiel mir das merkwürdigerweise etwas leichter. Ich empfand ihn als sehr einfühlsam und war für mich als Protagonist irgendwie greifbarer.

Fazit
Auch wenn am Ende etliche Fragen offen blieben, hat mich der erste Teil der Urban-Fantasy-Reihe überzeugt. „Die Erben der Nornen“ ein schöner Start in die Wallküren-Saga. Dafür gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Reihe und werde mich, bevor die Fortsetzung erscheint, erstmal etwas in die Welt der nordischen Mythologie einlesen.

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Veröffentlicht am 29.12.2022

Liebesgeschichte mit einem Hauch Magie

Astralliebe
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Als Hannah mitten in der Nacht von ihrem Bruder Ben einen Anruf bekommt, mit der Bitte ihn von einer Party abzuholen, zögert sie nicht lange, obwohl sie noch gar keinen Führerschein besitzt und macht sich ...

Als Hannah mitten in der Nacht von ihrem Bruder Ben einen Anruf bekommt, mit der Bitte ihn von einer Party abzuholen, zögert sie nicht lange, obwohl sie noch gar keinen Führerschein besitzt und macht sich mit dem Auto ihrer Mutter auf den Weg.
Doch kurz bevor sie ihren Bruder erreicht, endet ihre Fahrt mit einem Unfall. Als sie auf dem Parkplatz zu sich kommt und ihren Bruder am Unfallauto stehen sieht, spricht sie ihn an, doch Ben kann sie nicht sehen. Nur Liam, ein gutaussehender junger Mann, der nur mit einem Pyjama bekleidet am Straßenrand steht, nimmt sie wahr.
Während Hannah im Krankenhaus im Koma liegt, zeigt Liam ihr, welche Möglichkeiten das Astralwandern ihr gibt und es beginnt schnell zwischen den Beiden zu knistern. Doch was für ein Geheimnis verbirgt er vor ihr und was wird geschehen, wenn Hannah aus dem Koma erwacht? Wird sie sich noch an Liam erinnern können?

Das Cover gefällt mir sehr gut und es passt wunderbar zur Handlung.
Es ist für mich das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Sissis Schreibstil ist wunderbar lebendig, flüssig und sehr klar.
Ich wurde bereits nach wenigen Sätzen in die Geschichte hineingezogen und habe das Buch an einem Sonntag förmlich verschlungen.
Die Autorin hat es geschafft, Schottland, Paris und alle anderen Orte, die die beiden Nacht für Nacht besucht haben, vor meinen Augen zum Leben zu erwecken und ich hatte das Gefühl jedes Mal hautnah dabei zu sein.

Die Kapitel sind sehr kurz und wir verfolgen die Handlung abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Hannah und Liam. So bekam ich von beiden Seiten Einblicke in ihre Gefühlswelt. Ihre Emotionen und Gedanken waren so für mich immer greifbar und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Ich habe Hannah und auch Liam schnell ins Herz geschlossen.
Hannah ist eine außergewöhnliche Protagonistin. Sie liebt nicht nur ihre Sheltiehündin sehr, sondern auch ihren Bruder. Für ihn geht sie sogar das Risiko ein, mitten in der Nacht, ohne Führerschein und mit dem Auto ihrer Mutter, durch die Straßen zu fahren, um ihn von einer Party abzuholen.
Auch Liam hat mir gut gefallen. Er ist sehr sympathisch, aber sein Geheimnis machte ihn für lange Zeit undurchschaubar. Ich habe lange gerätselt, was er vor Hannah verbirgt.
Allerdings entwickelte sich die Liebesgeschichte zwischen Liam und Hannah etwas zu unproblematisch. Da hätte ich mir etwas mehr Komplikationen gewünscht.
Mit Hannahs Bruder Ben hatte ich so meine Probleme. Ich weiß nicht, ob ich überlesen habe, wie alt er ist, aber mit seinem Verhalten konnte er keine Sympathiepunkte bei mir sammeln. Am besten gefallen hat mir jedoch eine Nebenfigur und das ist Suri. Sie ist Hannahs beste Freundin und würde wirklich alles für sie tun. Sie fährt nicht nur einmal ihre Krallen aus, um Hannah zu unterstützen. Wer wünscht sich nicht so eine Freundin?!

Fazit
Auch wenn es am Ende etwas schnell ging und ich mir etwas mehr Magie in der Geschichte gewünscht hätte, hatte ich einen tollen, entspannten Lesenachmittag mit „Astralliebe“.
Von mir gibt es deshalb eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Tolle Neuinterpretation des Märchens

Red Riding Huntress
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Das Rudel des Gestaltwandlers Diaz wird immer wieder einer grausamen Hexe angegriffen, die die Wölfe tötet und sich an ihrer Magie stärkt. Deshalb mach Diaz sich auf die Suche nach einem Jäger, der in ...

Das Rudel des Gestaltwandlers Diaz wird immer wieder einer grausamen Hexe angegriffen, die die Wölfe tötet und sich an ihrer Magie stärkt. Deshalb mach Diaz sich auf die Suche nach einem Jäger, der in der Lage ist, die Hexe zu vernichten und seinem Rudel zu helfen.
Nach wochenlanger Suche wird ihm die Monsterjägerin Zinnja empfohlen. Sie ist im ganzen Land berühmt, denn sie arbeitet schnell und sorgfältig und ist sehr zuverlässig. Diaz bittet sie, seinem Rudel zu helfen und jagt auf die Hexe zu machen. Zinnja zögert nicht lange und gemeinsam machen die beiden sich auf eine Reise, die das Leben von beiden verändern wird.

Das wunderschöne Cover hat mich sofort begeistert. Es zeigt Zinnja, die ein rotes Cape trägt, inmitten eines Waldes.

Ich liebe Märchen und habe als Kind alle verschlungen, die mir in die Hände fielen.
Allerdings zählen Märchenadaptionen nicht zu meinen favorisierten Genres.
Grund ist, dass ich die Märchen, so in Erinnerung behalten möchte, wie ich sie als Kind kennengelernt habe.

Doch ab und zu schaue ich mal über den Tellerrand und lasse mich gerne von tollen Geschichten wie dieser überraschen.
Und was soll ich sagen?! Die Autorinnen haben mich mit ihrer Neuinterpretation des Märchens überrascht. Es ist kein Abklatsch es Originals, sondern erzählt eine völlig andere Geschichte.
Denn „Red Rising Huntress“ hat, abgesehen von dem roten Cape und dem Wolf, nicht viel mit dem Originalmärchen „Rotkäppchen“ zu tun.
Die beiden Hauptprotagonisten sind nicht so, wie man sie aus dem klassischen Märchen kennt.
Wir lernen in dieser Interpretation der Geschichte den Wolf von einer anderen Seite kennen, denn er ist hier nicht der Antagonist.

Den Schreibstil von Sabine Schulter ist mir schon durch einige ihrer Bücher bekannt, allerdings habe ich vorher von Regina Meißner noch nichts gelesen.
Doch das Autorenduo macht es einem leicht, denn die beiden harmonieren wunderbar miteinander.
Sie haben das Geschehen mit ihrem bildhaften, lebendigen und ausdrucksstarken Schreibstil gut in Szene gesetzt und die Märchenelemente gekonnt eingeflochten.
Durch die vielen detailreichen Beschreibungen hatte ich schnell das Gefühl, den Wald und die Höhlen, in denen Zinnja und Diaz sich bewegten, durch ihre Augen zu beobachten und den Geruch des Waldes in der Nase zu haben.

Wir verfolgen den Plot abwechselnd aus der Sicht von Diaz und Zinnja und bekommen so aus beiden Perspektiven Einblicke in die Handlung.

Zinnja ist Jägerin und eine sehr starke und mutige Protagonistin. Sie hat schon gegen viele Monster gekämpft und kennt keine Angst. Im Gegensatz zu Diaz, der in einem Rudel lebt, hat sie nur ihre Großmutter und ihre Freundin Marita.
Diaz ein sehr besonnener und feinfühliger Gestaltwandler, der gemeinsam mit 40 anderen Wölfen in einem Rudel lebt. Er ist den Umgang mit Menschen nicht gewohnt und hat zudem einen ziemlich schlechten Orientierungssinn.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich langsam und in einem angenehmen Tempo.

Die Charaktere sind lebendig und facettenreich gestaltet und auch die Nebenfiguren, wie zum Beispiel Zinnjas Großmutter, die Fee Madame Nihal oder der Zwerg Drake, sind gut durchdacht, bereichern die Handlung und fügen sich wunderbar in die Geschichte ein.

Es gibt jedoch einen Charakter, die meiner Meinung nach zu wenig Raum bekam und das ist die Hexe. Sie ist (eigentliche) die dritte Hauptprotagonistin und Antagonistin.
Das Zusammentreffen mit ihr kam für mich etwas zu spät und ich hatte keine Möglichkeit, mich in sie hineinzuversetzen und ihre Gedanken und Emotionen nachzuvollziehen.
Es wäre schön gewesen, wenn einige Kapitel auch aus ihrer Perspektive geschrieben worden wären.

Fazit:
Bis auf diesen einen Kritikpunkt hat mir die Geschichte wunderbar gefallen. Es ist eine Märchenadaption voller Magie und mit spannenden und unerwarteten Wendungen.
Dafür gibt es gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Wer Geschichten mit Gestaltwandler liebt, kommt hier auf seine Kosten

Freedom
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Hope Tremblay lebt zusammen mit ihrer Mutter in London, bis diese innerhalb von 6 Monaten nach einer Krebsdiagnose plötzlich stirbt. Auf einmal steht Hope alleine da, denn ihre Mom war alles, was sie an ...

Hope Tremblay lebt zusammen mit ihrer Mutter in London, bis diese innerhalb von 6 Monaten nach einer Krebsdiagnose plötzlich stirbt. Auf einmal steht Hope alleine da, denn ihre Mom war alles, was sie an Familie hatte.
Doch dann ändert ein Brief, den ihre Mutter hinterlassen hat, alles. Er führt Hope bis nach Kanada an die Hudson Bay. Dort trifft sie nicht nur auf ihren Onkel Andrew und auf Thy und Harper, sondern auch auf ein dunkles Familiengeheimnis. Warum musste ihre Mutter damals Chesterfield fluchtartig verlassen? Warum macht Andrew um alles ein Geheimnis und warum soll sie das Haus nicht verlassen? Hope macht sich alleine auf die Suche nach Antworten und findet sich nicht nur inmitten von Gestaltwandlern wieder, sondern wird mit tödlichen Gefahren konfrontiert.

Ich liebe Geschichten, in denen Gestaltwandler vorkommen und habe schon lange keine mehr gelesen. In „Freedom“ treffen wir nicht nur auf Gestaltwandler, sondern auch auf Götter und deshalb habe ich mich sehr auf das Buch gefreut.

Das Cover hat mir sofort gefallen. Es zeigt die weiße Silhouette eines heulenden Wolfes inmitten eines Waldes. In seiner Mitte eine junge Frau, die Hope darstellt.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar leicht und flüssig und ich bin schnell in die Geschichte eingetaucht.

Die 21-jährige Hope ist eine sympathische, offene und lebhafte Protagonistin. Als sie, nach dem Tod ihrer Mutter, am Hudson Bay eintrifft, um sich auf die Spuren ihrer Vergangenheit zu begeben, sorgt das Erbe ihrer Vorfahren dafür, dass sie sofort eine Verbindung zu diesem Fleckchen Erde verspürt und das Gefühl hat, nach Hause zu kommen.
Deshalb hat es mich auch nicht gewundert, dass sie sich so schnell damit abgefunden hat, selbst ein Gestaltwandler zu sein.
Sie entwickelt sich im Laufe der Handlung zu einer mutigen jungen Frau, die sich beherzt ihren Aufgaben stellt, ihre Bestimmung annimmt und für die Freiheit der Menschen in der Bucht kämpft.

Ihr Onkel Andrew ist ein sanftmütiger und gutherziger Mann, der Harper und Thy bei sich aufgenommen hat und wie ein Vater für die beiden sorgt. Doch es gibt auch eine Situation, in der ich ziemlich enttäuscht von seiner Reaktion war und es mir schwerfiel, sein Verhalten nachzuvollziehen.

Thy ist ein junger Mann und ein richtiger Sunny-Boy, der den Mädchen in seinem Umfeld den Kopf verdreht. Doch man merkt schnell, dass er bald nur noch Augen für Hope hat.

Harper ist ein quirliges junges Mädchen und ein typischer Teenager. Sie schließt Hope sofort ins Herz und hat keine Ahnung, was sich in ihrem Umfeld abspielt.

Die Geschichte hat viel Potenzial und hätte meiner Meinung nach, gerne etwas ausführlicher ausgebaut werden dürfen. So sind zum Beispiel, nachdem Hope die Bucht verlassen hat, plötzlich drei Jahre vergangen.
Auch die Liebesgeschichte zwischen Hope und Thy entwickelte sich für mein Gefühl zu schnell. Ehe ich überhaupt mitbekommen hatte, dass sich da was anbahnt, war zwischen ihnen scheinbar schon alles klar. Ein paar Seiten mehr und einige weitere Gespräche, hätten sich positiv auf die Geschichte ausgewirkt.

Gut gefallen haben mir die sehr bildhaften und detaillierten Beschreibungen der Schauplätze.
Geheimnisse, Machtkämpfe, Intrigen und viel Action, sorgen dafür, dass es mir schwerfiel, das Buch aus der Hand zu legen.

Die Spannung steigt im Laufe der Handlung immer mehr an. Es gibt zahlreiche unerwartete Wendungen und Plottwist und es wird zu keinem Zeitpunkt langweilig. Das Ende kam völlig unerwartet und ließ mich schockiert und mit offenem Mund zurück.

Wer Geschichten über Gestaltwandler und Götter liebt, kommt auf jeden Fall auf seine Kosten. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Ein gelungener Auftakt

Morgana
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„Es gibt schlimmere Schicksale als den Tod. Zum Beispiel ohne jene weiterleben zu müssen, die einem alles bedeuten.“

Der junge Magieschüler Parzival wird Nacht für Nacht von Visionen gequält, in denen ...

„Es gibt schlimmere Schicksale als den Tod. Zum Beispiel ohne jene weiterleben zu müssen, die einem alles bedeuten.“

Der junge Magieschüler Parzival wird Nacht für Nacht von Visionen gequält, in denen er auf einem Schlachtfeld steht, dass übersät ist mit Leichen.
Als seine Heimat Avalon von dunkeln Kräften angegriffen wird, begegnet er in einer Seitenstraße Morgan le Fay, der Tochter des Lords. Gemeinsam gelingt ihnen die Flucht aus der brennenden Stadt.
Doch die schwarzen Reiter sind ihnen immer dicht auf den Fersen und nur mit der Hilfe des alten Ritters Ector gelingt es ihnen, den Männern zu entkommen.
Gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Camelot, denn dort sind sie laut Ector in Sicherheit vor ihren Verfolgern.
Doch auch in Camelot lauern Gefahren auf die Beiden, denn Arthur Pendragon will alle Magier vernichten und darf deshalb nicht hinter Parzivals Geheimnis kommen.
Wie soll der junge Magier verhindern, dass die Visionen, die ihn immer noch Nacht für Nacht quälen, wahr werden und gleichzeitig Morgana schützen?
Und was haben Merlin und die unheilvolle Prophezeiung eines Drachen damit zu tun? Wird es Perzival gelingen, sein Schicksal zu beeinflussen?

Wow, was für ein Auftakt der sechsteiligen Reihe und was für ein Debüt!
Ich finde es immer toll, wenn neue Autoren, den Buchmarkt mit einer tollen Story erobern und auffrischen.
Auch wenn uns in dieser Geschichte viele Figuren begegnen, die uns von der Arthur-Saga bekannt sind, ist die Handlung eine völlig andere.
Es ist schon mutig, so ein Thema für einen Debütroman zu verwenden, denn es bleibt nicht aus, dass Vergleiche zu anderen Büchern oder Filmen gezogen werden.
Doch ich bin immer offen für neues und Cora ist es gelungen, die Geschichte aus einem völlig anderen Betrachtungswinkel zu erzählen.

Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig und es ist der Autorin gelungen, die atmosphärische Stimmung wunderbar einzufangen.
Auch das Worldbilding ist bildhaft und malerisch gestaltet und lässt dennoch genügend Raum für meine eigene Fantasie. Es fiel mir nicht schwer, mir die Schauplätze der mittelalterlichen Welt vorzustellen.
Obwohl es immer wieder überraschende Wendungen gab, hatte ich jedoch zwischendurch manchmal das Empfinden, dass sich die Handlung phasenweise etwas in die Länge zog und so dem Plot die Spannung etwas nahm.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Perzival und Morgana.
Wir verfolgen die Handlung aus der Perspektive des jungen Magiers. Es fiel mir nicht schwer, mich in ihn hineinzuversetzen und seine Ängste, seine Unsicherheit und die Visionen, die ihn jede Nacht quälen, nachempfinden.
Auch wenn sein Herz in seiner Heimat Avalon und bei seinen Freunden geblieben ist, durchläuft Perzival schon im Laufe des ersten Teils eine große Wandlung und seine Zeit als Knappe prägt ihn sehr.

Morgana ist unumstritten eine sehr mutige, abenteuerlustige junge Frau und das perfekte Gegenstück zu Parzival, aber nachdem sie auf Camelot eingetroffen sind, veränderte sie sich immer mehr zu ihrem Nachteil und wurde mir unsympathisch. Ich bin gespannt, wie ihre Entwicklung im zweiten Teil weitergeht.

Von den Nebencharakteren fand ich Lancelot und Mordred am interessantesten, aber auch alle anderen Figuren sind sehr komplex gestaltet und haben für die Handlung eine große Bedeutung. Sie wurden von der Autorin sehr schön ausgearbeitet und authentisch und glaubwürdig dargestellt.

Cora Garlin hat mich mit ihrer epischen Fantasy-Story in eine Welt voller Geheimnisse, Intrigen und interessanter Charaktere entführt und ich bin gespannt auf die Fortsetzung. Für den ersten Teil gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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