Sind wir auserwählt?
"Gespräche auf dem Meeresgrund" ist ein schmales Buch mit 147 Seiten. Das Cover und der Titel weisen darauf hin, dass es ins Wasser geht und das sehr tief.
Das Papier fühlt sich gut an, ein Lesebändchen ...
"Gespräche auf dem Meeresgrund" ist ein schmales Buch mit 147 Seiten. Das Cover und der Titel weisen darauf hin, dass es ins Wasser geht und das sehr tief.
Das Papier fühlt sich gut an, ein Lesebändchen ist vorhanden (was ich schätze) und innerhalb der Geschichte befinden sich einige gemalte Bilder.
Den Gedanken, dass sich drei sehr unterschiedliche Leichen auf dem Meeresgrund unterhalten finde ich zwar ein wenig speziell, aber auch ausgesprochen interessant.
Der Beginn ist dann auch mit einem ordentlichen Sog behaftet. Wir Lesenden lernen einen Flüchtling, eine Feministin und einen Kreuzfahrttouristen kennen. Das hat ein großes Potential, wie ich finde.
Und so geht es dann im weiteren Verlauf auch um sehr viele Themen. Flucht, Rassismus, Umweltvergiftung, Kolonialismus, Ausbeutung im Allgemeinen oder auch Sexismus. Ehrlich gesagt sind das nur einige der Themen. Das ist leider ziemlich viel für ein so dünnes Buch. Für mein Empfinden wurde da etwas überzogen. Und so bleiben die Gedanken und Ausführungen der Autorin eher an der Oberfläche.
Ich hätte es besser gefunden, eben in diese verschiedenen Sachverhalte konkreter einzutauchen. So bleibe ich oft mit meinen Grübeleien, die beim Lesen aufkommen, allein. Dafür könnte das Buch dann ruhig etwas umfangreicher ausgefallen sein. Oder aber Root Leeb hätte die Episoden rund um Poseidon und seine Meeresnymphen gekürzt oder gänzlich ausgespart.
Alles in allem vergebe ich vier Sterne, denn das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und ist in einem meist wunderbaren Ton geschrieben.