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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2022

Vorlesespaß mit viel Ironie

Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat
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"Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat" gewährt einen weiteren witzigen Familieneinblick in die Bilderbuchreihe von Marc-Uwe Kling. Diesmal gehen Mama, Luisa und die Oma sich ...


"Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat" gewährt einen weiteren witzigen Familieneinblick in die Bilderbuchreihe von Marc-Uwe Kling. Diesmal gehen Mama, Luisa und die Oma sich beim Wellness entspannen, während vor allem Profi-Papa, aber auch Max und Opa das jüngste Familienmitglied beaufsichtigen. Das verläuft natürlich ganz anders als erhofft, denn Tiffany nimmt immer dann ein Schaumbad, wenn jemand ihr „Küssen-verboten-Gebot“ nicht eingehalten hat.

Der typisch ironische Humor lebt von der Situationskomik und den daraus entstehenden Dialogen, den mitunter flapsigen Kommentaren und dem Erzählstil, der bei Erklärungsbedarf auch schon mal mit einem Exkurs Abhilfe leistet. Marc-Uwe Kling zeigt eben, „was in Sprache drinstecken kann“ und erfüllt ganz nebenbei seinen politischen Bildungsauftrag. Tolle Balance aus Anspruch, denen sich auch Erwachsene nicht entziehen können, und unterhaltsamen Lesespaß für Kinder, der sich durch fantasievoll skurrile Ideen, wiederholende Redewendungen, große Schrift und detailreiche Illustrationen auszeichnet. Ein Buch, das ältere Kinder zwar besser verstehen, den jüngeren aber auch was geboten wird - ein Kinderbuch zum immer-wieder-neu-lesen und Marc-Uwe Kling Fans.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Traditioneller Spuk trifft auf moderne Technik

SpooKI: Den Geist aufgeben gibt's nicht!
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"SpooKI 1: Den Geist aufgeben gibt's nicht!" bildet den originellen Auftakt einer Reihe um den eigentlich ganz normalen Robert, seine Geisterfamilie und die Bedrohung einer künstlichen Intelligenz. Auf ...

"SpooKI 1: Den Geist aufgeben gibt's nicht!" bildet den originellen Auftakt einer Reihe um den eigentlich ganz normalen Robert, seine Geisterfamilie und die Bedrohung einer künstlichen Intelligenz. Auf dem Cover sind alle wichtigen Personen zu sehen: Robert und das Computer-Genie Isabella, die als Einzige auch Geister sehen kann, und Roberts Geisterfamilie, bestehend aus seinen schrulligen Eltern, Gewinnspiel-Opa Arthur und dem verspielten Hund Unfug.

Die Geschichte strotzt vor futuristischen Technik-Ideen und bietet eine ordentliche Portion Aktion und Spannung. Hier trifft traditioneller Spuk auf moderne Technik, alltäglicher Schulwahnsinn auf familiäre Sorgen und Übernatürliches auf übergriffig neugierige Nachbarn. Zum Glück kann Robert auf seine neue Freundin Isabella und seinen Geister-Cousin Lorenzo zählen, um seine Familie zu schützen, wobei letzterer für ebenso viel Chaos sorgt. Das Buch liest sich wunderbar, ist toll illustriert und Roberts Bemühungen, nicht aufzufliegen, sind sehr amüsant. Allerdings bleiben vorerst einige Fragen offen, denn zum Hintergrund dieser ungewöhnlichen Familienkonstellation werden nur wenige Erklärungen gestreut. Das macht neugierig, auf die Folgebände. Interessant und abwechslungsreich bietet die temporeiche Handlung immer neue Überraschungen - es wird also bestimmt nicht langweilig. Das Ende verspricht eine spannende Fortsetzung; denn das Böse schläft nie. Zum Glück ist Band 2 bereits erschienen. So kann man ohne Wartezeit gleich weiterlesen.

Fazit: Ideale Unterhaltung für Jungs und Mädchen ab 9 Jahren, die es lieber lustig, spannend und modern mögen statt gruselig, aber zu Halloween nicht auf passenden Lesestoff verzichten möchten.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

„Der Ruf anderer Welten ist stark.“

Brombeerfuchs – Der Zauber von Sturmauge
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"Brombeerfuchs - Der Zauber von Sturmauge" ist der zweite Teil, in dem es erneut um den Gestaltenwandler Robin Goodfellow, die Anderswelt und die Freunde Portia und Ben geht. Diesmal bedroht eine dunkle ...

"Brombeerfuchs - Der Zauber von Sturmauge" ist der zweite Teil, in dem es erneut um den Gestaltenwandler Robin Goodfellow, die Anderswelt und die Freunde Portia und Ben geht. Diesmal bedroht eine dunkle Magie die Anderswelt und so wird die Rückkehr den beiden Abenteuern einiges abverlangen. Wer den ersten Teil nicht kennt, kann trotzdem einsteigen. Ich empfehle aber, die Reihe mit dem ersten Band zu starten, um die Zusammenhänge und Charaktere besser zu verstehen.

Während in "Brombeerfuchs - Das Geheimnis von Weltende die Entdeckung von Anderswelt" im Vordergrund stand, sind diesmal die komplizierten Gefühle wie Wut, Angst und Gedanken von Ben und Portia von zentraler Bedeutung. Trotz distanzierter Erzählweise sorgen die wechselnden Perspektiven zwischen Portia und Ben für tiefe Eindrücke. Portia wird von nächtlichen Wolfsträumen heimgesucht und sorgt sich um Ben, mit dem etwas passiert ist, an das er sich nicht erinnern kann. Zudem ist der Fuchswandler Robin Goodfellow verschwunden und braucht Hilfe. Diese Rettungsaktion wird spannend erzählt und hält dramatische Szenen und einige Wendungen bereit. Erneut ergänzen sich die unterschiedlichen Charakter wunderbar und vertiefen ihre Freundschaft. Man lernt neue Charaktere kennen und natürlich sind auch Figuren aus dem ersten Teil wieder dabei. Der Schreibstil ist gewohnt mitreißend und bildhaft. Nur das atmosphärische Setting kommt nicht so stark zur Geltung wie im ersten Band, stattdessen kommt die Fortsetzung düsterer und temporeicher daher. Was das betrifft, hat mir der erste Band etwas besser gefallen, auch, weil ich die Entdeckung der Anderswelt und ihrer Bewohner sehr mochte. Insgesamt zeigt Kathrin Tordasi jedoch erneut, wie sie schwierige Themen aufgreift und gekonnt zwischen spannenden und feinfühligen Momenten wechselt. Eine gelungene Mischung für ältere Leser und Leserinnen, die gern in andere Welten abtauchen, sich aber auch etwas Tiefgang wünschen.

Fazit: Es wird dramatisch, herzerwärmend und vor allem fantasievoll und spannend. Lasst euch mitreißen und begebt euch erneut auf eine Lesereise über die Grenzen hinaus in eine überbordende Fantasiewelt, bedroht von finsteren Mächten.

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Hörbuch oder Buch?

Die rätselhaften Honjin-Morde
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Die Geschichte spielt Ende November im Jahr 1937, in einem Ort namens Okamura in einer ländlichen Gegend Japans. Die Familie Ichiyanagi feiert die Hochzeit ihres ältesten Sohnes und derzeitigen Familienoberhaupts ...

Die Geschichte spielt Ende November im Jahr 1937, in einem Ort namens Okamura in einer ländlichen Gegend Japans. Die Familie Ichiyanagi feiert die Hochzeit ihres ältesten Sohnes und derzeitigen Familienoberhaupts Kenzo. Die Familie ist überaus stolz auf ihre Honjin-Abstammung, weshalb nicht alle Familienmitglieder mit der Hochzeit, wegen der Abstammung der Braut, einverstanden waren. In der Nacht kommt es zu einem abscheulichen Mord am frisch vermählten Ehepaar, beim dem das traditionelle japanische Saiteninstrument, die Koto, eine zentrale Rolle einnimmt. Der von innen verschlossene Raum und ein Samurai-Schwert im Schnee geben Rätsel auf.
Der private Detektiv Kosuke Kindaichi ermittelt - doch nicht ohne Unterstützung. Er ist eine ungewöhnliche Erscheinung. Sein ungepflegtes Äußeres und gelegentliches Stottern tragen dazu bei, dass man ihm die Lösung des Falls nicht zutraut.

Erzählt wird die Geschichte von einem Kriminalroman-Autor, der über Berichte die Geschichte der rätselhaften Honjin-Morde zusammengetragen hat und sich dabei immer wieder an den „aufmerksamen Leser“ richtet. Dabei berichtet er von seinen Recherchen, den Geschehnissen am Tag des Mordes und den Hintergründen der relevanten Personen.

Es fiel mir schwer beim Hörbuch die vielen japanischen Namen zuzuordnen. Im Buch ist das deutlich leichter, was auch den Spaß am Miträtseln erhöht - ein Spiel, bei dem man nicht gewinnen kann. Eine Kombination von Buch und Hörbuch wäre vermutlich ideal für mich gewesen, da Denis Moschitto der Geschichte eine geheimnisvolle Atmosphäre verleiht, was mir sehr gefallen hat.

Fazit:
Ein wiederentdeckter Locked Room Murder Mystery und Reihenauftakt um Privatermittler Kosuke Kindaichi. Eine Hommage an kriminalistische Rätsel und Agatha Christie in japanisch nüchternem Stil, der mit einer raffiniert konstruierten Idee, einer überraschend schlüssigen Auflösung und einem atmosphärischem Schauplatz überzeugt.

Veröffentlicht am 07.09.2022

Toller Schreibstil und magische Abenteuer

Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfänger (Bezaubernde Romantasy voller Spannung und Humor)
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Emily verfügt in ihrer Familie als einzige Normalsterbliche nicht über magische Fähigkeiten zur Totenbeschwörung. Das macht sie zur Außenseiterin, was ihr den undankbaren Job einbringt, Ashton, den attraktiven ...

Emily verfügt in ihrer Familie als einzige Normalsterbliche nicht über magische Fähigkeiten zur Totenbeschwörung. Das macht sie zur Außenseiterin, was ihr den undankbaren Job einbringt, Ashton, den attraktiven Sohn der verfeindeten Familie Goodwin dazu zu bringen, den Friedensvertrags zu unterzeichnen. Doch Emily passiert ein fataler Fehler und Ashton stirbt, noch bevor er irgendwas unterschreiben konnte. Ihre Familie will sie daraufhin fortschicken und ihr Gedächtnis löschen. Von Schuldgefühlen gegenüber Ashton geplagt, sucht Emily nach einer Lösung ihn wiederzubeleben und bekommt unerwartete Hilfe aus der Familie, um ein verbotenes Ritual abzuhalten.

Die 16-jährige Ich-Erzählerin Emily Seymour hat ein mitfühlendes Herz, ist nah am Wasser gebaut und liebt es, ihre Zeit mit Büchern zu verbringen. In ihr steckt mehr, als sie ahnt. Der sture Ashton bildet mit seinem schroffen Charakter und seiner einschüchternden Ausstrahlung ein kühlen Kontrastprogramm, das bei Emily ein wahres Gefühlschaos auslöst, wenn er seine weiche Seite zeigt. Hier entspinnt sich eine unschuldige Liebesgeschichte, die unter abenteuerlichen Bedingungen entsteht und einige Komplikationen bereithält. Das macht es stellenweise vorhersehbar, was sich im Laufe des Geschichte in Hinblick auf die Zielgruppe aber zunehmend verflüchtigt und Überraschungen bereithält. Das Setting und die Ideen sind magisch: die Zwischenwelt bzw. Raumfalten, die für die unheimliche Stimmung verantwortlich sind, das Haus der Seymours insbesondere die Bibliothek des Großvaters, die Bücherherzen höher schlagen lässt und die magischen Wesen und mysteriösen Rätsel, die es zu lösen gilt. Das offene Ende würde ich als fiesen Cliffhanger bezeichnen, der aber nicht überraschen kommt. Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergehen wird. Insgesamt eine gelungene Mischung - perfekt für Leser und Leserinnen ab 12 - aus sympathisch ungeschickter Hauptfigur, interessanten Nebenfiguren, erster Liebe, unheilvoller Verschwörung und einem flüssigen, humorvollem Schreibstil.

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