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Veröffentlicht am 06.12.2022

Eher: Die Vorbereitung auf den Angriff

Keeper of the Lost Cities – Der Angriff (Keeper of the Lost Cities 7)
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Danke an NetGalley und den arsEdition Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Achtung! Es handelt sich hierbei um Band 7 der Keeper of ...

Danke an NetGalley und den arsEdition Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Achtung! Es handelt sich hierbei um Band 7 der Keeper of the Lost Cities Reihe. Spoiler für die ersten sechs Bände können nicht vermieden werden.

Worum geht es?
Der Plot dieses Buches ist eigentlich ganz simpel: Sophie weiß nicht mehr, wem genau sie vertrauen kann. Ein Kampf mit den Neverseen bahnt sich an und sie will nicht allein auf ihre magischen Fähigkeiten vertrauen. Deshalb möchte sie Selbstverteidigung und Kampftechniken lernen.

Band 7 war thematischer erwachsener als die Bände davor. Es geht um Waffen, Krieg und Kampftraining. Einige Szenen sind hier wirklich brutal, besonders bei der Altersempfehlung hat mich das doch überrascht.

Es geht auch um Heiratsvermittlung, Beziehungen und Nachwuchs. Man merkt: so langsam aber sicher werden unsere Heldinnen älter. Es gibt langsame Fortschritte im Love Triangle zwischen Sophie, Keefe und Fitz und ich fange an, eine eigene Präferenz zu entwickeln (die ich aber erstmal noch geheim halte psst*).

Ein großer Fokus des Buches liegt auf dem Prozess gegen Alvar, der ja bei den Neverseen war, aber jetzt mit gelöschten Erinnerungen wieder aufgetaucht ist. So erfährt man sehr viel über die Familie der Vackers und Familiengeheimnisse kommen ans Tageslicht.
Als neuer Charakter ist mir besonders Ogerprinzessin Ro in Erinnerung geblieben. Ich mag ihre derbe Art und fand es spannend, mehr über ihre Spezies zu lernen.

Aber zwischendurch fand ich es auch leider etwas langweilig und ausgelutscht. Sophie und Fitz erleiden eine große Verletzung und verbringen etwa ein Drittel dieses Buches damit, sich zu erholen. Sprich: sie liegen im Bett und reden mit Leuten. Dieser Vorgang ist so in die Länge gezogen und meiner Meinung nach hätten dem Buch ein paar kleinere Zeitsprünge nicht geschadet. Auch diese ganze Kampftraining… die Handlung kommt nicht voran und es wirkt ein wenig, als hängt man in der Warteschlange für den großen Knall fest.

Der Schreibstil der Autorin macht es einem leicht, das Buch schnell zu lesen und so bin ich auch zügig durch diesen weiteren 800+ Seiten Schinken gekommen.
Ich bin gespannt auf Band 8 und hoffe einfach, dass da etwas mehr Handlung drin vorkommt und wir Fortschritte machen.
Wir wissen ja z.B. immer noch nicht, wer Sophies Eltern sind und ich hoffe einfach, dass es nicht erst am Ende vom letzten Band enthüllt wird.

Aufgrund der Längen gebe ich 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Frauenpower und Familiendrama im trojanischen Krieg

Elektra, die hell Leuchtende
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Danke an NetGalley und den Ullstein Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Nach Ariadne war ich etwas skeptisch, ob mich denn Elektra ...

Danke an NetGalley und den Ullstein Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Nach Ariadne war ich etwas skeptisch, ob mich denn Elektra überzeugen könnte. Aber ich wurde eines Besseren belehrt.

Ich gebe zu: Ich wusste nichts über Elektra. Vom trojanischen Krieg wusste ich auch nur grob ein paar Daten, kannte Helena und Paris. Aber deren Familien – die ja hier die Protagonistinnen stellen waren mir unbekannt. Doch dieses Unwissen hat mir nicht geschadet. Ich habe in dem Buch trotzdem alle Informationen erhalten, um die Familienverhältnisse und die Ausgangslage und den Verlauf des Krieges zu verstehen.

Das Buch war sehr atmosphärisch geschrieben. Generell geht es auch eher um die Atmosphäre und die Charaktere als um die Handlung. Aber ich hatte trotzdem einen guten Lesefluss.
Apropos Charaktere: mit Elektra, Kassandra und Klytämnestra hat man drei starke Frauenfiguren ausgewählt, die für mich alle vielschichtig und hin- und hergerissen zwischen moralischen Einstellungen waren. Warum jedoch Kassandra ausgerechnet ausgewählt wurde, bleibt mir etwas unklar. Ja, sie steht auf der gegnerischen Seite des Krieges wie Klytämnestra und ihre Tochter Elektra. Aber ihre Sicht kommt verhältnismäßig weniger vor als die anderen und ich frage mich, ob man das vielleicht mit einer anderen Person besser hätte ausbalancieren können.

Inhaltlich fand ich die Idee gut, dass die Autorin sich dazu entschieden hat, über den trojanischen Krieg aus der Sicht der Frauen zu schildern. Denn diese Perspektive kommt oft zu kurz, da die Frauen nicht aktiv mit im Krieg gemacht haben. Allerdings wurde der Krieg im Buch relativ schnell abgehandelt, was mich doch überrascht hat. 10 Jahre in wenigen Seiten? Für mich hätte der Zeitlauf in der Geschichte etwas gleichmäßiger sein können.

Insgesamt hat mich Elektra mehr als Ariadne überzeugen können, und ich bin froh, Jennifer Saint noch eine Chance gegeben zu haben! Ich gebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Gesellschaftliche Herausforderungen südkoreanischer Frauen

Miss Kim weiß Bescheid
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Danke an Vorablesen, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

In „Miss Kim weiß Bescheid“ geht es wie auch schon in dem anderen Roman der Autorin ...

Danke an Vorablesen, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

In „Miss Kim weiß Bescheid“ geht es wie auch schon in dem anderen Roman der Autorin um Frauen in der (süd-)koreanischen Gesellschaft. Eine Gesellschaft, mit deren Normen ich mich eigentlich kaum auskenne, die mir aber durch diese Bücher etwas näher gebracht wird.

Es sind acht Geschichten, und Protagonistin ist jedes Mal eine Frau in einem anderen Alter und aus einem anderen sozialen Hintergrund. Sei es Dongju, die mittlerweile ziemlich alt geworden ist und deren Schwester im Sterben liegt, und die sich Gedanken über ihr vergangenes Leben macht. Die mysteriöse Miss Kim, die in einem Büro anscheinend wie ein Geist ihr Unwesen treibt und den Alltag der Protagonistin durcheinanderbringt. Reflexionen über alte Beziehungen, ein Vater, der abhaut und die Reise des Lebens an den Nordpol.

Es ist definitiv ein sehr vielfältiges Buch! Die 1. Geschichte von Dongju und ihrer Schwester habe ich als eine der schwächeren empfunden, weshalb ich nicht ganz so enthusiastisch in das Buch gestartet bin. Aber dann wurde es immer besser!
Meine Liebsten waren: Lieber Hyunnam, Große Mädchen und Die Nacht der Polarlichter.

Die Autorin hat einen sehr klaren Schreibstil und trifft immer den Nagel auf dem Kopf. Sie ist sehr direkt und begegnet auch schwierigen Themen ohne viel Umschreibungen und Beschönigungen. Etwas schade fand ich, dass die Protagonisten teilweise namenlos geblieben sind.

Und für die Übersetzung hätte ich mir gewünscht, dass es etwas mehr Kontextualisierung in die koreanische Kultur gegeben hätte. Die Autorin scheint eher für einen nationalen Markt geschrieben zu haben. Es gab einmal eine Fußnote – aber ich hätte mir da mehr gewünscht. Oder ein Glossar.

Ansonsten hat mir das Buch aber wirklich gut gefallen. Es ist sehr feministisch und gibt einen guten Eindruck in gesellschaftliche Probleme Südkoreas. Nur ganz unwissend über das Land sollte man wie gesagt nicht an das Buch rangehen. Ich gebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Unterhaltung für Kinder und Erwachsene

Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat
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Danke an Vorablesen, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig.

Von Marc-Uwe Kling kannte ich bis dato nur seine Jugendbücher (Qualityland ...

Danke an Vorablesen, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig.

Von Marc-Uwe Kling kannte ich bis dato nur seine Jugendbücher (Qualityland und Känguru), mochte sie aber sehr.

Und auch dieses Kinderbuch konnte mich - obwohl ich überhaupt nicht die Zielgruppe bin - unterhalten.

Dieses Buch ist zwar das 4. aus dem Universum rund um Tiffy und ihre Familie. Aber mir hat kein Vorwissen gefehlt. Es gibt wenige Protagonisten, die kurz vorgestellt werden. Außerdem ist das Buch mit tollen Illustrationen versehen, wodurch man eine visuelle Unterstützung zur Charakterisierung bekommt.

Hauptthema des Buches ist ein großes Malheur: Tiffy lässt die Badewanne überlaufen und flutet die Wohnung. Wahrscheinlich der Alptraum jeder Eltern. Hier wird das Thema aber mit Humor angegangen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass der Schreibstil von Marc-Uwe Kling sowohl für Kinder verständlich und lustig ist, aber durch z.B. politische Einwürfe auch Erwachsene anspricht, wie der Einwurf "Danke, Merkel!", den Tiffys Bruder einbringt - wobei das auch für Kinder ganz einfach erklärt wurde.

Ich gebe 4 von 5 Sternen und gebe zu: Ich habe Lust, noch mehr von dieser Chaoten-Familie zu lesen.

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Veröffentlicht am 03.09.2022

Den Göttern sein Dank! Indische Mythologie mit Humor und Spannung

Aru gegen die Götter, Band 1: Die Wächter des Himmelspalasts (Rick Riordan Presents)
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Danke an Vorablesen und den Ravensburger Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Auf dieses Buch haben mich zwei Dinge aufmerksam gemacht: ...

Danke an Vorablesen und den Ravensburger Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Auf dieses Buch haben mich zwei Dinge aufmerksam gemacht: einerseits gehört es im Original dem Verlag Rick Riordan Presents an (hier macht zumindest ein Sticker darauf aufmerksam, dass Percy Jackson-Schöpfer Rick Riordan es empfiehlt). Außerdem ist Autorin Roshani Chokshi auch die Autorin der Jugendfantasy-Reihe „Die goldenen Wölfe“ (The gilded wolves), deren erster Band 2019 im Arctis Verlag erschienen ist, und auch schon länger auf meinem Radar.

So konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und einerseits in den Schreibstil der Autorin schnuppern, aber auch schauen, ob die Rick Riordan Presents Bücher etwas für mich sind.

In Aru gegen die Götter – die Wächter des Himmelspalast begleiten wir die junge Aru, die eventuell Ausversehen den Weltuntergang heraufbeschworen hat. Und jetzt muss sie das verhindern, irgendwie. Dafür muss sie die Pandavas suchen (das sind fünf Brüder aus einem indischen Epos, deren Väter alle verschiedene Götter sind und die deshalb magische Fähigkeiten haben).

Als Hilfe hat Aru die sprechende Taube Subala (genannt Buh) zur Seite gestellt bekommen. Außerdem lernt sie schnell die supervorsichtige Mini kennen, die eine treue Reisebegleiterin wird, und immer wieder mit Arus draufgängerischer und leicht dreister Art aneinandergerät.

Die Handlung ist eigentlich ganz leicht: den bösen Dämon, den Aru durch das Reiben einer Lampe heraufbeschworen hat, aufzuhalten, weil er sonst die Welt zerstören will. Dafür müssen sie aber erst zu den Wächtern des Himmelspalastes und schließlich auch in die Unterwelt, und um dort hinzugelangen, gibt es immer so kleinere Abenteuer, sodass die Handlung dann doch etwas unübersichtlich werden kann.

An einigen Stellen konnte man merken, dass es eine Übersetzung ist, weil manche Wortwitze nicht gepasst haben, oder Passagen steif klangen.

Außerdem war es teilweise schon sehr nah an Percy Jackson dran. Percy und Aru haben beide nur eine (menschliche) Mutter und beide Geschichten fangen in einem Museum an. Außerdem begegnen Percy und Aru im Verlauf ihrer Geschichten Bösewichten, die mithilfe eines Spiegels bekämpft werden müssen, und landen an einem Ort, der sie fast alles vergessen lässt. Beide haben magische Waffen, die sie als Alltagsgegenstand tarnen können, und sie müssen durch die Unterwelt gelangen, um ihr Ziel zu erreichen.

Ich hatte trotzdem eine gute Zeit mit dem Buch und habe es gerne gelesen, aber hoffe doch, besonders in den folgenden Bänden mehr Originalität vorzufinden.

Es ist in meinen Augen deutlich jünger geschrieben als Percy Jackson, und ich würde es Leser*innen ab 6 Jahren empfehlen. Die Begriffe der hinduistischen Mythologie und Sanskrit-Wörter mögen erst wie Zungenbrecher wirken, aber zum Glück gibt es beim Glossar auch Tipps zur Aussprache. Also: vor dem Vorlesen einfach eine Runde Wörter üben und dann passt das schon!

Insgesamt gebe ich 4 von 5 Sternen. Aru gegen die Götter 1 orientiert sich an dem Erfolgsrezept von Percy Jackson, hat aber trotzdem sympathische und witzige Charaktere, die einen weiterlesen lassen wollen. Auch der Einblick in die hinduistische Mythologie hat mir gut gefallen.

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