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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2022

Mehr Drama als Thriller

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Obwohl auf den Cover Roman steht, hatte ich aufgrund der Inhaltsbeschreibung irgendwie doch einen Thriller erwartet. Da ich das Buch nun gelesen habe, würde ich es als Psychodrama oder tragischen Spannungsroman ...

Obwohl auf den Cover Roman steht, hatte ich aufgrund der Inhaltsbeschreibung irgendwie doch einen Thriller erwartet. Da ich das Buch nun gelesen habe, würde ich es als Psychodrama oder tragischen Spannungsroman bezeichnen.


Man landet sofort direkt im Geschehen und bekommt einen guten Eindruck von den Figuren. Die Autorin beschreibt oberflächliche Freundschaften, normale kaputte Familien und die Doppelmoral bei der Beurteilung von Müttern & Vätern bzw. Frauen & Männern messerscharf sowie bewegend.

Wechselnde Perspektiven und Zeitebenen sorgen für interessante Einblicke sowie anhaltende Spannung. Die an sich alltäglichen Charaktere werden psychologisch interessant präsentiert, denn unterschwellige Feindseligkeiten bahnen sich schleichend ihren Weg an die Oberfläche.

Nachdem eine Tochter in der Silvesternacht verschwindet, leiden Lollo und Nina unter (unbegründeten?) Schuldgefühlen, sodass sie in Aktionismus verfallen. Die Väter hingegen verhalten sich seltsam, wenn auch auf unterschiedliche Weise...

Der Schreibstil ist flüssig, lebendig sowie modern. Das Innenleben der Charaktere und das Geschehen werden ungemein eindrücklich sowie lebensecht geschildert. Die beklemmende Stimmung ist regelrecht mit Händen zu greifen. Die Leser*innen erfahren nach und nach was wirklich in der Silvesternach passierte und wie es dazu kommen konnte.

Nichts ist wie es scheint! Es gibt erschütternde Enthüllungen bis ganz zum Schluss. “Happy New Year” ist durchweg stimmig: Der Stil passt zur Handlung, die Figuren sind glaubwürdig und die überraschenden Wendungen sind überzeugend - zudem wunderbar bitterböse à la Ironie des Schicksals...

Für meinen Geschmack werden einige Elemente unnötig in die Länge gezogen bzw. sind redundant. Das spielt wahrscheinlich keine Rolle, wenn man das Buch mit den richtigen Erwartungen angeht - “Happy New Year” ist meiner Meinung nach eher psychologisches Familiendrama und weniger ein Thriller.

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Rasant und spannend

Rachejagd - Gequält
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“Rachejagd” ist ein wirklich spannender Ermittler-Thriller mit einem bunten, sympathischen Team und einigen unerwarteten Wendungen!

Vor drei Jahren wurde die Journalistin Anna, zusammen mit ihrer besten ...

“Rachejagd” ist ein wirklich spannender Ermittler-Thriller mit einem bunten, sympathischen Team und einigen unerwarteten Wendungen!

Vor drei Jahren wurde die Journalistin Anna, zusammen mit ihrer besten Freundin Natalie, von ihrem Stalker entführt. Anna konnte fliehen, sie wollte Hilfe holen, da sie die Identität des Täters kannte, doch nachdem die Polizei seine Adresse herausgefunden hatte und schließlich am Tatort im Keller ankam, waren der Täter sowie Natalie bereits weg.

Als Anna nun einen blutigen Brief erhält, ist sie sicher, dass der Entführer von damals sie wieder im Visier hat. Sie kontaktiert ihren alten Schulfreund und mittlerweile FBI-Agent Nick und zusammen mit einem IT-Experten sowie einer Profilerin versuchen sie dem Täter auf die Spur zu kommen. Ein perfides Katz-und-Maus-Spiel beginnt, denn er führt das ermittelnde Team gekonnt in die Irre.

Die Perspektivwechsel (mal wird aus Annas, mal aus Nicks Sicht erzählt) und Einblicke in Annas Martyrium vor drei Jahren, sorgen für Abwechslung sowie anhaltende Spannung. Hin und wieder wird es ziemlich blutig bzw. brutal - für zart besaitete Leser/innen ist dieses Buch daher möglicherweise nicht die richtige Wahl.

“Rachejagd” ist ein rasanter, ereignis- sowie wendungsreicher Pageturner, mit vielen nervenaufreibenden Momenten. Ich freue ich mich schon auf die Fortsetzung, denn “Rachejagd” ist Band 1 einer Trilogie, außerdem ist eine entscheide Frage weiterhin offen...

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Ausgeklügelt, abgefahren, mystisch

Schneewittchen schläft
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Verschiedene Handlungsstränge, die nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, rätselhafte Schilderungen, viele vage Andeutungen - Was ist hier eigentlich los?

Nach ca. 20% tun sich nach und nach langsam ...

Verschiedene Handlungsstränge, die nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, rätselhafte Schilderungen, viele vage Andeutungen - Was ist hier eigentlich los?

Nach ca. 20% tun sich nach und nach langsam Antworten bzw. verblüffende Zusammenhänge zwischen den Handlungssträngen auf. Es werden aber auch immer wieder neue Fragen aufgeworfen.

Gabe fährt seit drei Jahren immer wieder die Autobahn hin und her, auf der er seine kleine Tochter zum letzten Mal gesehen hat: Er hat sie auf seinem Heimweg auf dem Rücksitz des vor ihm fahrenden Wagens entdeckt, sie wurde entführt. Wie und warum sie dort gelandet ist sowie was mit Gabes Ehefrau passiert ist, bei der seine Tochter zu dem Zeitpunkt hätte sein müssen, bleibt lange unklar. Vielleicht hat er sich auch geirrt und das Mädchen auf dem Rücksitz vor ihm sah seiner Tochter nur ähnlich - aus einem bestimmten Grund glauben das alle außer ihm.

Katie arbeitet als Kellnerin in einer Rastanlage. Sie bedient Gabe regelmäßig, da er ein Stammgast ist. Sie kennt seine traurige Geschichte, die groß in den Medien war und hat Mitleid mit ihm. Aber sein Schmerz rührt auch an einem wunden Punkt, tief in ihrem Inneren und sie scheint mehr über geheime kriminelle Machenschaften zu wissen, als sie zugibt...

Die traumatisierte Fran ist mit Alice auf der Flucht - aber vor wem und warum bleibt lange offen. Alice leidet zudem an einer seltenen Krankheit, die regelmäßig mit unerklärlichen Begebenheiten einhergeht...

Dann gibt es noch kurze Beschreibungen eines privaten Krankenzimmers, in dem ein bewusstloses Mädchen von vielen medizinischen Maschinen umgeben ist. Dort steht auch ein Klavier, mit einer dicken Staubschicht auf den Tasten - dennoch ertönt immer wieder ein Klavierklang. Und das ist nicht der unheimliche Vorfall in diesem Zimmer...

Der ausdrucksstarken Schreibstil, die interessanten Figuren und die psychologisch düstere Stimmung haben mich begeistert. Außerdem hat mich die geheimnisvolle, ausgeklügelte Handlung wirklich beeindruckt.

C J Tudor hat mit “Schneewittchen schläft” eine ungemein komplexe, herrlich finstere und ausgesprochen rätselhafte Geschichte mit vielen Überraschungen zum Ende hin erschaffen - die absolut fesselnd ist.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Großartig!

Todesspiel. Die Nordseite des Herzens
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“Todesspiel” hat so gut wie durchweg überzeugt! Der Schreibstil ist flüssig, eindringlich sowie sehr atmosphärisch, die Charaktere werden interessant sowie glaubwürdig dargestellt, und die Handlung ist ...

“Todesspiel” hat so gut wie durchweg überzeugt! Der Schreibstil ist flüssig, eindringlich sowie sehr atmosphärisch, die Charaktere werden interessant sowie glaubwürdig dargestellt, und die Handlung ist facettenreich, komplex sowie packend!

Ein Serienmörder versetzt die USA in Angst und Schrecken: Im Chaos nach Naturkatastrophen werden ganze Familien ermordet und “drapiert”. Als Hurrikan Katrina auf dem Weg ist, rechnet das FBI mit einer Fortsetzung dieser Taten und holt sich die vielversprechende spanische Ermittlerin Amaia Salazar, die gerade eine Weiterbildung beim FBI absolviert, mit ins Team.

Die Autorin schildert die verheerenden Ereignisse sowie die unheimliche Stimmung während und nach dem Hurrikan eindrücklich. Zudem werden auch die Ermittlungen spannend beschrieben.

In einem anderen Handlungsstrang wird die Vorgeschichte der Baztán-Trilogie erzählt, die ich nur als Verfilmungen kenne. Man erfährt Entscheidendes aus Amaias erschütternder Kindheit – von extremen Erlebnissen, die sie geprägt haben...

Amaia ist ausgesprochen intelligent und feinfühlig, sie nimmt Dinge wahr, die anderen entgehen. Mit ihrer eigensinnigen Art eckt sie allerdings auch an...

Ich fand es toll, dass das Lokalkolorit von Louisiana und Navarra bzw. dem Baskenland sehr gut zum Tragen kommt: Der Glaube an Voodoo sowie die baskische Mythologie wird faszinierend und nachvollziehbar dargestellt. Das Glossar am Ende des Buches trägt sehr zum Verständnis dazu bei.

“Todesspiel” hat mich bereits mit dem Prolog gepackt und ich begeistert von diesem Buch, auch wenn ich mir die Erzählweise manchmal ein bisschen geraffter gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

4,5 Sterne von mir

Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfänger (Bezaubernde Romantasy voller Spannung und Humor)
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"Totenbeschwörung für Anfänger" ist wirklich ungemein unterhaltsam: witzig, spritzig, geistreich und spannend! Die Jugendliche Emily Seymour von ist Teil einer Nekromanten-Familie, sie hat aber angeblich ...

"Totenbeschwörung für Anfänger" ist wirklich ungemein unterhaltsam: witzig, spritzig, geistreich und spannend! Die Jugendliche Emily Seymour von ist Teil einer Nekromanten-Familie, sie hat aber angeblich keine Fähigkeiten dieser Art - zufällig entdeckt sie, dass das so nicht stimmt und als sie einen Toten wiederbelebt, kommt ein Dominoeffekt in Gang...

Die Autorin verbindet in diesem ersten Band (von zwei) eine Fantasy-Handlung, romantische Liebe, Abenteuern, Verschwörungen sowie jede Menge Humor. Der Schreibstil ist lebendig, die Charaktere interessant (ich fand Emily extrem sympathisch) und die Geschichte ist mitreißend.

Die Zeitreisen in verschiede Welten fand ich besonders aufregend. Was mir bei “dieser Art von Büchern” fast immer ein bisschen negativ auffällt, gibt es meiner Meinung nach auch hier: Das mehr oder weniger unbeholfene Mädchen ist total fixiert auf den unnahbaren Schönling. Ich finde das wenig erstrebenswert, es ist aber leider wohl immer noch realistisch und hat somit eine Berechtigung...

Insgesamt war es mir eine große Freude mit Emily bei ihren Abenteuern zu begleiten!!! Ich bin jetzt richtig neugierig auf Band 2!

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