Hat ein paar Längen, aber auch richtig tolle Elemente
Wendy & Peter. Verloren im NimmerwaldMeinung:
Cover und Kurzbeschreibung haben mich sofort angesprochen. Und auch den Einstieg in die Geschichte fand ich gelungen. Protagonistin Wendy ist 18 Jahre alt geworden, jedoch kann sie den Tag nicht ...
Meinung:
Cover und Kurzbeschreibung haben mich sofort angesprochen. Und auch den Einstieg in die Geschichte fand ich gelungen. Protagonistin Wendy ist 18 Jahre alt geworden, jedoch kann sie den Tag nicht richtig genießen, genauso wenig wie die letzten fünf Jahre ihres Lebens. Denn damals Jahren kam sie ohne ihre Brüder aus dem Wald zurück. Ihre Brüder sind seitdem verschwunden, aber Wendy hat keine Erinnerungen mehr an die damaligen Ereignisse.
Als wieder Kinder verschwinden und der geheimnisvolle Peter auftaucht, gibt es endlich die Möglichkeit zu erfahren, was damals passiert ist.
Jedoch sträubt Wendy sich etwas dagegen, aus Angst, was sie erfahren könnte. Sie braucht lange um wirklich annehmen zu können, dass Peter wirklich der Peter Pan aus ihren Geschichten ist und traut sich auch nicht ihn direkt zu fragen, was damals passiert ist. Dies ist zwar wirklich glaubhaft dargestellt, hat mich doch auch manchmal etwas genervt.
So dreht sich die Geschichte teilweise etwas im Kreis, vor allem im Mittelteil, da auch Peter ungewöhnliche Verhaltensweisen zeigt. Er schwankt zwischen Kind und Erwachsenem, was auch erneut wirklich glaubhaft an die Geschichte angepasst ist, aber auch hier konnte ich manchmal nur mit dem Kopf schütteln, da sie so viel Zeit mit Unnötigem verschwenden.
An sich ist die Atmosphäre sehr düster. Das merkt man z. B. auch im Umgang des Vaters mit Wendy, den ich schon echt grenzwertig, aber doch auch wieder realistisch fand. Alle sind einfach gebrochen durch das Verschwinden der beiden Brüder. Ein Lichtblick ist Wendys beste Freundin Jordan, die positive Stimmung mitbringt und auch Wendy eine riesige Stütze ist. Und auch Peter hat trotz seiner Gespaltenheit auch wirklich tolle und lichtbringende Momente.
Auch die Parallelen zur Originalgeschichte fand ich dafür, dass die Geschichte komplett in unserer Welt spielt, sehr deutlich und es hat mir gut gefallen, wie der Autor bekannten Elementen neue Bedeutungen gegeben hat. So bringt das letzte Drittel einige neue und überraschende Entwicklungen mit, die ich so wirklich nicht erwartet hatte.
Das Ende fand ich zufriedenstellend und passend.
Fazit:
Eine eher düstere Märchenadaption, die erzählt, wie es mit Wendy und Peter fünf Jahre später weitergeht. Dabei ist die Grundstimmung durch das verschwinden ihrer Brüder beklemmend und die Figuren doch sehr belastet, was sich auch in ihren Verhaltensweisen zeigt. Diese sind wirklich sehr glaubhaft dargestellt, aber auch nicht immer einfach und von außen und objektiv betrachtet manchmal etwas schwer nachvollziehbar. So braucht Wendy ewig, um sich dem Kern des Problems zu nähern, weshalb sich die Geschichte teilweise etwas im Kreis dreht. Aber dazwischen gibt es ein paar nette, helle Szenen und vor allem im letzten Drittel nimmt die Spannung nochmal deutlich zu. So gibt es einige überraschende Wendungen und mir hat es sehr gut gefallen, wie der Autor bekannten Elementen neue Bedeutungen gegeben hat. Insgesamt eine glaubhafte Geschichte, mit tollen Highlights, die für mich aber doch auch einfach ein paar Längen hatte. Deshalb würde ich solide 3,5 Sterne vergebe.