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Veröffentlicht am 28.07.2017

Das Schicksal schlägt zu

Schicksalsbringer (Band 1) - Ich bin deine Bestimmung
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Kiera ist 17 Jahre und eigentlich ein ganz normaler Teenager an irgend einer amerikanischen Schule. Sie lebt nach der Trennung ihrer Eltern bei der Mutter, unternimmt viel mit ihrem besten Freund Cody, ...

Kiera ist 17 Jahre und eigentlich ein ganz normaler Teenager an irgend einer amerikanischen Schule. Sie lebt nach der Trennung ihrer Eltern bei der Mutter, unternimmt viel mit ihrem besten Freund Cody, ist Mitglied einer Band. Aber eines Tages verletzt sie sich an einer alten Münze und in den folgenden Tagen muss sie erkennen, dass mehr hinter der Sache steckt und ihr ganzes Leben nach und nach aus dem Ruder läuft. Eine Schülerin, der sie „die Pest“ an den Hals gewünscht hat, erscheint am nächsten Morgen nicht zur Schule. Freund Cody benimmt sich merkwürdig und dann tauchen auch noch zwei seltsame neue Mitschüler auf und der eine, Phoenix, verdreht ihr nicht nur gehörig den Kopf sondern entpuppt sich auch noch als ihr Beschützer. Aber wovor? Was steckt hinter all dem?

Die Autorin Stefanie Hasse hat einen unterhaltsamen Fantasy-Jugend-Liebes-Cocktail angerührt. Mit all den Zutaten, die es dafür braucht. Eine jugendliche Heldin mit Charme und Mut, ein paar gutgebaute hinreißende geheimnisvolle Jungs, eine Bedrohung für die ganze Welt. Dazu noch eine gehörige Prise Mythologie.
Interessant ist vor allem der letzte Aspekt. Die Überlegung, in wie weit unser Leben durch das Schicksal vorherbestimmt ist oder doch nur Zufall oder gar göttliche Fügung wird für Kiera zur entscheidenden Frage. Kann sie tatsächlich das Schicksal beeinflussen, ja gar die Vergangenheit verändern? Und welche Folgen hat dies für den Ablauf der Geschehnisse?

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen allerdings muss man im letzten Drittel konzentriert bei der Sache bleiben, denn da wird es nochmal richtig kompliziert. Der Plot zeichnet sich durch einige überraschende Wendungen aus und die Autorin lässt den Leser über manches ziemlich lange im Ungewissen und gibt einige Rätsel auf, die erst nach und nach gelöst werden. Und einiges bleibt ungeklärt, um Lust zu machen auf den zweiten abschließenden Band der Geschichte.

Es war mein erstes Buch von Stefanie Hasse und es ist für die angesprochene Altersgruppe zu empfehlen. Ich fand die Liebesgeschichte fast etwas zu dramatisch und mir hätte es durchaus gefallen, wenn die beiden etwas länger gebraucht hätten, um füreinander so heftig zu entbrennen. Im letzten Drittel hatte ich auch ein paar Probleme der Logik zu folgen, da alles ziemlich komplex ist. Da hatte ich das Gefühl, das hätte man gerade für die jüngeren Leser etwas entzerren können. Jetzt bin ich gespannt, wie die Story weitergeht.

Veröffentlicht am 05.07.2017

solider Skandinavien-Thriller

Die Fährte des Wolfes
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Neue skandinavische Thriller-Autoren werden gerne mal mit den großen des Genres verglichen um den Büchern auf die Sprünge zu helfen. Namen wie Nesbo, Adler-Olsen oder Mankell machen sich einfach gut auf ...

Neue skandinavische Thriller-Autoren werden gerne mal mit den großen des Genres verglichen um den Büchern auf die Sprünge zu helfen. Namen wie Nesbo, Adler-Olsen oder Mankell machen sich einfach gut auf einem Klappentext. Aber gegen diese Bestsellerautoren muss man erst mal bestehen und oft sind die angekündigten Ähnlichkeiten in Stil und Spannung nicht mehr als Schall und Rauch. Ich war also neugierig, wie es sich beim Erstling „Die Spur des Wolfes“ des Schriftstellerduos Kallentoft/Luttemann verhält.

Wie in vielen Thrillern so sind auch die zwei Hauptermittler Menschen mit einer schwierigen Vergangenheit und Suchtproblemen im Alltag. Zack Herry kommt aus ärmlichen Verhältnissen und hat sich schon sehr jung zum Kommissar hochgearbeitet. Stress und psychologische Probleme bekämpft er mit diversen Drogen. Deshalb nennt er auch einen Drogendealer seinen besten, wenn nicht gar einzigen Freund. Seine Partnerin Deniz ist türkischer Herkunft, wuchs ohne Eltern auf, weiß nicht, wo ihr kleiner Bruder abgeblieben ist und hat mit einer schmerzhaften Knieverletzung zu kämpfen. Sie sind ein gut funktionierendes Ermittlerduo, welches aber schon mal über die Grenzen des Zulässigen hinausgeht. (Ja, das klingt alles ein bisschen nach Harry Hole und Lisbeth Salander. Aber nur ein bisschen.)

Der Fall an sich ist meiner Meinung nach typisch skandinavisch – sehr blutige, brutale Morde und geprägt von Rassenhass und Immigrationsproblemen. Die Ermittlungen sind interessant und logisch aufgebaut. Die Autoren versuchen auch die ein oder andere falsche Fährte zu legen, über die Wahlweise die Kommissare oder die Leser stolpern sollen.

Der Schreibstil ist gut lesbar allerdings für meinen Geschmack haben die Autoren sich manchmal etwas verplaudert und nehmen das Tempo durch langatmige Erklärungen oder Abschweifungen in die Vergangenheit immer wieder an der falschen Stelle heraus, so dass es sich für mich in einigen Abschnitten etwas gezogen hat und fast etwas langweilig war. Trotz der Längen habe ich das Buch aber zügig durchgelesen, einfach weil ich wissen wollte, wie dieser Fall sich auflöst.

Über das Ende möchte ich nichts erzählen, damit jeder sich ein eigenes Bild machen kann. Die actiongeladene Spannung, mit der das Buch angepriesen wird, ist meiner Meinung nach nur ansatzweise zu spüren aber die Kommissare geben sich redlich Mühe und es kommt auch zu einem Showdown. Für mich 3,5 von 5 Sternen. Ich werde sicher auch den zweiten Band lesen, so es denn einen geben sollte.

Fazit: Der Klappentext ist mal wieder etwas dick aufgetragen aber es ist ein solider Skandinavien-Thriller.

Veröffentlicht am 21.07.2024

nicht ganz meins

VIEWS
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Marc-Uwe Kling war mir natürlich ein Begriff. Ich war gespannt, ob er so einen gravierenden Genre-Wechsel, wie er ihn mit dem Krimi "Views" versucht, auch wirklich inhaltlich und sprachlich schafft.

Ich ...

Marc-Uwe Kling war mir natürlich ein Begriff. Ich war gespannt, ob er so einen gravierenden Genre-Wechsel, wie er ihn mit dem Krimi "Views" versucht, auch wirklich inhaltlich und sprachlich schafft.

Ich würde sagen teils-teils.

Sprachlich erinnert der Text für mich schon sehr an die anderen Romane des Autors. Sein scharfer Humor, sein schräger Blick auf Geschehnisse, seine Art, Gespräche zu strukturieren. Das ist ganz der alte Kling. Für meinen Geschmack hätte da etwas weniger nicht geschadet, der manchmal fand ich es unpassend für die unangenehm-realistische Handlung, die ja mit persönlichen Verletzlichkeiten und einem aufgewühlten Pöbel einhergeht.

Das Thema an sich ist natürlich hochaktuell und interessant. Mir hätte gefallen, wenn es weniger mit Plakativen und Attitüden überfrachtet gewesen wäre, wenn die Darsteller nicht teilweise so eindimensional und/oder oberflächlich rübergekommen wären.

Ein Kriminalroman gehört für mich zum schwersten Genre im Bücherhimmel. So ganz konnte mich Kling auf dieser Wolke nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 21.07.2024

unterhaltsam

Yrsa. Journey of Fate (Yrsa. Eine Wikingerin 1)
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Der Titel erfasst hervorragend die Art, wie das Buch strukturiert ist, wie es sich entfaltet und was man zu erwarten hat.
Es geht um die junge Wikingerin Yrsa. Um ihr Schicksal und dass ihres Bruders, ...

Der Titel erfasst hervorragend die Art, wie das Buch strukturiert ist, wie es sich entfaltet und was man zu erwarten hat.
Es geht um die junge Wikingerin Yrsa. Um ihr Schicksal und dass ihres Bruders, um ihr Heranwachsen und reifen während einer abenteuerlichen langen Reise Richtung der damals so wichtigen Handelsstadt Haitabu. Um ein Mädchen das zur Frau wird und sich nicht beirren lässt von bedrohlicher Natur, gefährlichen Männern und eigenen Unsicherheiten. Der Erzählstil ist gut lesbar, wenn auch für meinen Geschmack sehr ausladend in seinen Beschreibungen, in seinem mäandern in andere Zeiten, andere Geschehnisse, Gedankenwelten der Protagonisten. Dadurch wird das Tempo immer wieder gewaltig heruntergefahren und eine Straffung hätte dem Buch meiner Meinung nach gut gestanden.

Die Welt der Wikinger, vor allem die vermeintlich magische Glaubenswelt, spielen eine große Rolle. Das ist aber kein wirklich geschichtlich fundierter Roman. Ich denke, dass da eine fremde und von uns teilweise mystizierte Welt als Baukausten genommen wurde, um eine starke Frau in Szene zu setzen.

Ein unterhaltsamer Roman, der für mich aber eher in die Abenteuerecke gehört.

Veröffentlicht am 03.06.2024

solide

Die Einladung
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Nach langer Zeit hab ich mal wieder einen Fitzek probiert. Und, ganz ehrlich, vor allem wegen Simon Jäger, hab ich es gewagt, das Hörbuch zu beginnen. Und ja, es ist schon ein typischer Fitzek. Ein irres ...

Nach langer Zeit hab ich mal wieder einen Fitzek probiert. Und, ganz ehrlich, vor allem wegen Simon Jäger, hab ich es gewagt, das Hörbuch zu beginnen. Und ja, es ist schon ein typischer Fitzek. Ein irres Tempo, wahnsinnig viele Volten und Action kommt auch nicht zu kurz. Das ist nicht immer wirklich realistisch. Könnte man aber gut verfilmen, denke ich. Ein Thriller, der sich gut anhört. Wenn man mal ein Hörbuch sucht, dass nicht unbedingt durch große Charakterstudien oder großes Sendungsbewustsein besticht, der ist hier richtig. Solide 3 Sterne.