"Es ist ironisch, dass sich, nachdem so viel von Pflicht die Rede war, die eheliche Liebe als das vielleicht mächtigste Element der Monarchie erwiesen hat."
Wow! Wer mich kennt, weiß, dass es mir selten ...
"Es ist ironisch, dass sich, nachdem so viel von Pflicht die Rede war, die eheliche Liebe als das vielleicht mächtigste Element der Monarchie erwiesen hat."
Wow! Wer mich kennt, weiß, dass es mir selten die Sprache verschlägt, aber Tina Brown hat es geschafft – mit ihrem grandios geschriebenen, sensationell recherchierten Insiderbericht über die britische Royal Family, der sich mal wie ein Thriller, mal wie ein bewegender Roman voller Skandale und romantischer Momente, aber immer fesselnd und unheimlich interessant liest.
Während ich über mehrere Tage in meine Lektüre vertieft war, geschah das Undenkbare: Queen Elizabeth II. verstarb im Alter von 96 Jahren. Kein Wunder, dass mir dieses Buch besonders unter die Haut ging.
Ich habe den immerhin über 700 Seiten starken Wälzer nicht aus der Hand legen können, bewunderte die wunderschöne Gestaltung der beiden Innencover (über die sich zahlreiche Farbfotografien der königlichen Familie erstrecken; Aufnahmen aus unterschiedlichsten Jahrzehnten, viele von ihnen ikonische Bilder, die sich in unser aller Gedächtnis eingebrannt haben) und versank in den eindringlich erzählten Kapiteln (jedes davon ist mit einer kreativen Überschrift versehen, die wie die Faust aufs Auge passt). Der doppelte Bildteil in der Mitte des Werkes erfreute mich mindestens genauso wie der umwerfende Schreibstil der Autorin, vor dem ich mich nur verneigen kann – umfassend, kenntnisreich und informativ, ohne langweilige Fakten herunterzubeten, neutral berichtend und doch voller Emotion und so viel Nähe, dass einem die Familienmitglieder wie greifbare Personen erscheinen. Browns Schreibtechnik ist brillant! Das gesamte Werk ist hervorragend thematisch unterteilt, elegant formuliert und alles in allem einfach simply exquisite!
Fazit: Ein absolutes Must-Read für alle Leser:innen, die ein Interesse für die britische Monarchie hegen – sei es auf geschichtlicher Ebene oder in puncto Skandalpresse – wobei ich ganz deutlich betone, dass dies hier kein seichter Klatschbericht, sondern erstklassige Literatur ist. Ich bin restlos begeistert, für mich ist "Palace Papers" eindeutig ein Jahreshighlight!!
Da ich bereits einige andere (für erwachsene Leser:innen verfasste) Romane der Autorin gelesen hatte, war ich unheimlich gespannt auf dieses Werk.
Nach der Lektüre kann ich sagen: Kati Naumann beherrscht ...
Da ich bereits einige andere (für erwachsene Leser:innen verfasste) Romane der Autorin gelesen hatte, war ich unheimlich gespannt auf dieses Werk.
Nach der Lektüre kann ich sagen: Kati Naumann beherrscht durchaus auch den für das Genre Kinderbuch angemessenen Schreibstil, trifft genau den richtigen Erzählton für die Kleinsten. Sie schreibt gut verständlich, mit klaren Formulierungen, einer Prise Humor und verzichtet auf muffig-trocken-laaaangweilige Erklärungen. Stattdessen werden all die (auch für Vorleser:innen interessanten) Informationen und Fakten rund um Garten-Schnirkelschnecken, Regenwürmer (Tauwürmer) und Graugänse in spannend-ulkiger Manier verpackt.
Wie erkennt man Garten-Schnirkelschnecken, wo genau leben sie, was fressen sie und welche besonderen Eigenschaften zeichnen sie aus? Aufschluss darüber gibt der vorangestellte, ordentlich in Frage und Antwort eingeteilte "Schlaubergervortrag von Herrn Günter", welcher eine ideale Zusammenfassung darstellt und sich im Anhang fortsetzt.
Ich könnte eigentlich meine ganze Rezension nur mit den tollen Fakten füllen, die ich dazugelernt habe - wusstet ihr, dass diese kleine Schneckenart jede Menge Zähnchen auf ihrer Zunge hat und dass sich ihr durchsichtiges Blut an der Luft blau färbt? Oder dass Regenwürmer zehn Herzen haben und Grauganspaare sich ein Leben lang treu bleiben? Auch über andere Tierarten werden ein paar wissenswerte Punkte eingestreut, z.B. wie sie sich verteidigen (Kröte, Opossum, Igel, Stinktier, Eidechse). Ich hielt es ehrlich gesagt immer für ein Märchen, aber es stimmt tatsächlich: "Junggänse werden auf das geprägt, was sie zuerst erblicken. […] sie halten denjenigen, den sie als Erstes nach dem Schlüpfen sehen, für ihre Mama, der sie überallhin folgen." - Dieser entzückende Fakt ist übrigens einer von jenen, die am Seitenrand in übersichtlichen Wissensboxen hervorgehoben werden.
Als Fan von witzigen, kindgerechten Formulierungen freute ich mich natürlich sehr über Ausdrücke wie "Pferdeapfelmist". Apropos: Mein einziger (winziger) Kritikpunkt ist der ständig schimpfende, sich über alles Mögliche aufregende Regenwurm Schorsch. Seine häufige Moserei war mir etwas zu viel. Dafür zeichnet er sich jedoch durch seine Großzügigkeit aus. Später kommt noch die kleine neunmalkluge "Meckerschnecke" Simone dazu, von deren draufgängerischer Art sogar Monika etwas eingeschüchtert ist - aber Geschwister sind eben verschieden, und dieser charakterliche Kontrast macht das sehr deutlich. Ich fand es super, wie die Autorin mittels Simones Besuch zum Schnirkelschneckengeburtstag aufzeigt, wie leicht es unter Kindern zu Unsicherheiten oder gar eifersüchtigen Gefühlen kommen kann. Und letztlich "verstand Monika, dass Simone gar nicht besser als sie war, nur eben anders. Sie waren gleich und doch verschieden. Wie alle Geschwister".
Erwähnte ich schon die süßen Illustrationen?! Goldige Bilder sind ein MUSS in solch einem Werk (Altersempfehlung des Verlags: 5 Jahre) und Barbara Fisingers herrlich farbenfrohe, putzige Zeichnungen fügen sich wunderbar in die Geschichte ein.
𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Uns haben Monikas Abenteuer sehr gefallen und wir freuen uns schon auf Band 2, den wir ganz bald lesen möchten!
Normalerweise sind es meist die niedlichen Illustrationen, die mich an einem Kinderbuch am meisten begeistern. Auch hier sind die liebevoll gestalteten, oftmals ganzseitigen Zeichnungen ein Hit - bereits ...
Normalerweise sind es meist die niedlichen Illustrationen, die mich an einem Kinderbuch am meisten begeistern. Auch hier sind die liebevoll gestalteten, oftmals ganzseitigen Zeichnungen ein Hit - bereits zu Beginn war ich restlos begeistert von der detaillierten Landkarte der im 'Königreich der Nacht' liegenden Stadt Nokturnia und den Steckbriefen der Hauptfiguren! Insbesondere Amalias kleines Haustier, der lebendige Kürbis Kürbinian, hatte es mir angetan.
Mein Highlight dieser spannenden Geschichte waren jedoch ganz klar die ungemein kreativen, schaurig-schönen Wortschöpfungen. Was habe ich gelacht! So gibt es allerlei interessante "gräuliche" Nahrungsmittel ("Brülltee", "Käsefußflocken", "Schwefelspinat" … - am Ende des Werkes findet sich sogar eine Rezeptsammlung!), sonderbare Hobbys ("Augapfelboccia" - kein Wunder, den hier kullern Augen gerne mal aus den Augenhöhlen heraus) und Kosenamen à la "mein liebstes Rattenhirn", "kleiner Garstling", "mein grauseliges Gnomgesicht" oder "mein schauderhafter Stinke-Atem" … Meine persönlichen Favoriten waren übrigens "meine schwabbelige Schweißdrüse" und "mein widerliches Wurmwürstchen". Kurzum: Ich habe mich köstlich amüsiert!
Auch ansonsten kommt der Humor nicht zu kurz, besonders toll fand ich die Art und Weise, wie der familiäre Geisterbutler Buh dem verwöhnten Prinzen Marille, äh Mortadillo, äh Marillo, subtil Konter gibt.
Wusstet ihr übrigens, das Twilight und Co. uns all die Jahre über Fehlinformationen geliefert haben?! - "Anders als allgemein angenommen, trinken Vampire gar kein Blut - davon kriegen sie Mundgeruch." Wieder was gelernt! Auf jeden Fall werde ich spaßeshalber mal googeln, ob es im realen Leben vielleicht tatsächlich eine Band gibt, die sich 'Heulende Wölfe' nennt, haha!
Amalia ist eine unheimlich warmherzige, aufgeschlossene Hauptfigur und begegnet dem taktlosen Königssohn, der frühzeitig seine Mutter verloren hat und dessen Vater ihn vor lauter Liebeskummer seitdem emotional vernachlässigt, ohne Vorurteile. Sie bleibt stets höflich und hilfsbereit. Ob es sich lohnt, einen Blick hinter seine Fassade zu werfen? Als Prinz Marillo ihr das Liebste auf der Welt wegnimmt (- einfach so, weil er es kann; weil es für ihn, als zukünftigen König, nie Konsequenzen für sein unausstehliches Verhalten gibt -), bleibt ihr keine andere Wahl … und dabei deckt sie ein wahrlich UNGEHEUER-liches Geheimnis auf.
Die wichtigste Botschaft des Buches fasst das liebenswerte Vampirmädchen für uns zusammen: "»Freunde nehmen einander nichts weg, und sie kommandieren einander nicht herum. […] Freunde sind nett zueinander. […] Außerdem sollte man mit seinen Freunden teilen.«" Wahre Worte!
Keine Kritik, nur ein Hinweis: Die vom Verlag genannte Altersempfehlung (8 Jahre) würde ich für kleine Erstleser:innen auf 9-10 Jahre erhöhen, da der Text (trotz der für Kinderaugen angenehmen, großen Schriftgröße) ein paar Besonderheiten beinhaltet, die zu Stolperfallen werden könnten - so hat beispielsweise Amalias plüschige Yeti-Freundin Flora Zottelzeh einen Sprachfehler (und ersetzt jedes Z mit dem Buchstaben F); zudem gibt es eine Textpassage, die in Schreibschrift verfasst ist.
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Ein absolut flattertastischer Lesespaß! Ich bin schon gespannt auf das nächste Abenteuer von Amalia und ihren Freunden.
Von allen in Julia Quinns herrlichem Bridgerton-Universum angesiedelten Romanen zählt dieses Werk zu meinen absoluten Favoriten!
Hier bekam ich alles, was mein Regency-Romance-Herz begehrt. Empfand ich ...
Von allen in Julia Quinns herrlichem Bridgerton-Universum angesiedelten Romanen zählt dieses Werk zu meinen absoluten Favoriten!
Hier bekam ich alles, was mein Regency-Romance-Herz begehrt. Empfand ich das Setting des Vorgängers ("Miss Bridgerton und der geheimnisvolle Verführer") aufgrund des Piraterie-Backgrounds als unpassend (da die Handlung sich fast ausschließlich auf einem Schiff abspielt), war ich nun umso versöhnter und seliger mit der stimmigen Location und der einnehmenden Atmosphäre des vorliegenden Werkes.
Von Anfang an spürte ich die engen Familienbande, die der gesamten Buchreihe zugrundeliegen. Tatsächlich war diese besonders intensiv ausgeprägte, liebevolle Beschreibung der Familiendynamik (neben den überaus sympathischen Haupt- und Nebenfiguren) mein persönliches Highlight. Natürlich genoss ich die Annäherung zwischen Nicholas und Georgiana, insbesondere ihre schelmischen, hitzigen, oftmals von Georgies trockenem Humor geprägten Wortwechsel sowie ihre auf lebenslanger Freundschaft basierende, angenehme Vertrautheit. Aber es waren die Szenen mit Violet (uns bisher bekannt als Mama Bridgerton), die für mich die Kirsche auf dem Sahnehäubchen darstellten.
"Georgie war noch nie zwei Menschen begegnet, die so füreinander geschaffen waren." Violet und Edmund sind so goldig, so verliebt, dass der Gedanke an die später spielenden Romane (und die Netflix-Serie), in denen sie verwitwet ist, mir einen Stich versetzte. Von ihren acht Kindern sind hier erst drei auf der Welt, ich erlebte also Anthony und Benedict als stürmische, von ihrem Umfeld vergötterte Lausbuben ("entzückend perfekte kleine Ungeheuer") und Colin als stets hungriges Baby - die Bridgerton-Fans wissen: Diesen gesunden Appetit wird er beibehalten.
Die damalige (gesellschaftlich streng eingeschränkte, furchtbar ungerechte) Rolle der Frau ist wunderbar eindringlich hervorgehoben worden.
"Was jedoch den guten Ruf anging … Dabei handelte es sich um ein schlüpfriges, wankelmütiges Ding, das sich nicht so leicht wiederherstellen oder zurückrufen ließ, und es spielte auch keine Rolle, wenn man mit dem erwähnten Verlust ÜBERHAUPT NICHTS ZU TUN HATTE. Die Gesellschaft war nicht freundlich zu Frauen, die die Regeln brachen. Die Gesellschaft war nicht freundlich zu Frauen, Punktum."
Wir mögen heutzutage schmunzeln über Plotelemente wie komprimierende Situationen, die ein Paar zur Ehe 'zwingen', schließlich garantieren sie uns unterhaltsame Lesestunden. Aber für die Frauen, reale Frauen der Vergangenheit, war dies bittere Realität: Ein Mann, den sie vielleicht nicht mal kannten, den sie womöglich sogar abstoßend fanden, konnte sie quasi in eine Ehe mit ihm drängen. (Und nicht alle Damen verfügten über wohlhabende, verständnisvolle Familien, die ihnen Unterstützung gewähren konnten.)
"Was Georgie sagte, spielte keine Rolle. Die Gesellschaft würde annehmen, dass Freddie Oakes sie sich zu Willen gemacht hatte. Und wie sollte sie das Gegenteil beweisen? […] Sie war trotzdem verdorbene Ware".
Je länger ich darüber nachdenke, desto erschreckender finde ich es. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie viele Frauen auf diese Weise in ihr Unglück gestürzt worden sind. Kein Wunder, dass in Regencyromanen immerzu Anstandsdamen, Gouvernanten, Zofen und Familienmitglieder um die jungen Damen herumwuseln, über jeden ihrer Schritte Bescheid wissen wollen und ihren Schützling (auf für uns Leser:innen köstlich nervtötende Weise) mit Argusaugen bewachen.
"»Glaubst du, dass es irgendwo eine Gesellschaft gibt, in der es Männern nicht möglich ist, Frauen so etwas anzutun?« […] »Ich weiß nicht«, sagte ihre Mutter schließlich. »Ich möchte es hoffen. Zumindest hoffe ich, dass es einmal eine geben wird.«"
Dass die wissbegierige, aufgeweckte Georgiana den im Klappentext erwähnten Antrag von Nicholas zunächst rigoros ablehnt, konnte ich komplett nachvollziehen. Objektiv betrachtet war es unklug, doch kann man ihr verdenken, dass sie sich für ihre Zukunft eine auf Liebe basierende Ehe erhofft hatte? - Kein Mitleid, keine Beziehung, in der sie das Gefühl haben müsste, zu ewiger Dankbarkeit verpflichtet zu sein, weil der gütige, ehrenwerte Herr das Opfer gebracht hat, die 'gefallene Frau' zu heiraten.
"Das konnte sie einfach nicht ertragen. Sie hatte überhaupt nichts falsch gemacht. Man sollte kein Mitleid mit ihr haben. Man sollte sie bewundern. Ein Mann hatte sie entführt. Entführt! Und sie war ihm entkommen. Warum war das kein Grund zum Feiern?"
Georgies Katzen waren ein weiteres Highlight für mich, speziell die Szenen mit ihrem Katerchen "Katzenkopf" fand ich herrlich amüsant.
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 5 begeisterte ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Wundervoller, romantischer Regencyroman, erzählt in gewohnt meisterhafter, humorvoller Quinn'scher Manier. Hoffentlich wird diese talentierte Autorin noch unzählige weitere Bridgerton-Rokesby-Geschichten verfassen, ich freue mich schon jetzt auf jede einzelne davon.
Es gibt Bücher, die wühlen mich dermaßen auf, dass sie noch lange Zeit nach der Lektüre in mir nachhallen. "Findelmädchen", für mich das erste Werk aus der Feder von Lilly Bernstein (einem offenen Pseudonym ...
Es gibt Bücher, die wühlen mich dermaßen auf, dass sie noch lange Zeit nach der Lektüre in mir nachhallen. "Findelmädchen", für mich das erste Werk aus der Feder von Lilly Bernstein (einem offenen Pseudonym der Kölner Journalistin Lioba Werrelmann), gehört genau in diese Kategorie. Obwohl es sich hierbei um die Fortsetzung des mir noch unbekannten Romans "Trümmermädchen" handelt, hatte ich nie den Eindruck, dass mir bedeutende Informationen fehlen würden.
Historische Romane lese ich regelmäßig, insbesondere jene, die von Frauenschicksalen handeln und vor der Kulisse des Ersten und Zweiten Weltkriegs angesiedelt sind – es ist also nichts Neues für mich, hin und wieder in die dunkelsten Stunden unserer Vergangenheit abzutauchen, über das dort herrschende Elend den Kopf zu schütteln und inständig zu hoffen, dass die Menschheit doch endlich aus ihren Fehlern lernen möge - "Nie wieder!", hieß es noch vor nicht allzu langer Zeit. Doch selten hat mich die Lektüre eines historischen Romans so emotional mitgenommen, mich gleichermaßen entsetzt, wütend gemacht und berührt. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst Mutter bin und mir das Grauen der betroffenen Kinder kaum auszumalen vermag. Ich habe angesichts der Passagen, die sich wie eisige Krallen um mein Herz gelegt haben, bittere Tränen vergossen – um alle Kinder, die tatsächlich solch ein Elend erleiden mussten, und um all jene, die noch heute von ihrem Umfeld das Gefühl vermittelt bekommen, unerwünscht und ein wandelnder Fehler zu sein. Am liebsten würde ich sie alle mit Liebe überschütten.
Bereits nach wenigen Zeilen war ich gefesselt vom intensiven, kenntnisreichen Schreibstil der Autorin, bangte mit den Figuren mit, und bekam zwischenzeitlich glühende Wangen vor lauter Wut über die Ungerechtigkeit (nicht zuletzt aufgrund einer gewissen Person, Stichwort: Hochstapler:in). All das wird zum Glück überstrahlt von der warmherzigen, aufrichtigen weiblichen Hauptfigur, die sich nicht unterkriegen lässt.
Fazit: Herausragend erzählt! Diese ungemein bewegende Geschichte ist geprägt von einem Schreibstil voller Feingefühl und Lebensnähe, welcher die inhaltliche Tragik gekonnt abgemildert, ohne dabei die harten Fakten zu verweichlichen oder zu beschönigen. Sie wird euch emotional viel abverlangen, aber am Ende werdet ihr mit einem befriedigenden Abschluss belohnt. Durch und durch interessant, erschreckend authentisch und obendrein spannend (eines meiner Highlights waren die eingestreuten Tagebucheinträge von Helgas und Jürgens verschwundener Mutter). Absolute Leseempfehlung!