Einziger Ausweg: Amerika
Das Tor zur Welt: TräumeEin Moorhof im Alten Land 1882: Ava arbeitet von frühmorgens bis spätabends auf dem Hof ihrer Eltern mit. Leider sind ihre Eltern aber gar nicht ihre wahren Eltern, was ihren Stand in der Familie noch ...
Ein Moorhof im Alten Land 1882: Ava arbeitet von frühmorgens bis spätabends auf dem Hof ihrer Eltern mit. Leider sind ihre Eltern aber gar nicht ihre wahren Eltern, was ihren Stand in der Familie noch schwerer macht. Gerade die Angst vor dem Vater steigt von Tag zu Tag, denn er trinkt immer mehr Alkohol und wird dann unberechenbar. Als er dann plötzlich, beinahe über Nacht, beschließt, dass die ganze Familie nach Amerika geht und dort ein neues und besseres Leben beginnt, freut sich Ava sehr. Leider kommt alles ganz anders als erwartet...
Hamburg 1911: Claire Conrad ist Luxus gewöhnt, denn sie ist die Tochter aus dem Bürgertum. Trotzdem eckt sie ständig an, denn sie kann ihre Emotionen nur schwer kontrollieren und gerät mit ihrer Mutter fast täglich aneinander, was viele Strafen nach sich zieht. Dabei könnte Claire mit ihren fast dreißig Jahren schon in ihrem eigenen Hausstand mit Ehemann und Kindern leben, doch erst der Tod des Vaters und dann ihre Liebe zu Reeder Magnus Godebrink hat sie sämtliche Verehrer abweisen lassen. Als sie nun aber erfährt, dass Magnus heiratet ist sie schockiert und kann ihre Wut noch weniger kontrollieren...
Miriam Georg hat es geschafft, den Roman von der ersten Seite an fesselnd und interessant zu gestalten, denn der Prolog ist der perfekte Einstieg in die Handlung. Interessant wird es auch durch die beiden Zeitebenen, da so immer wieder ein Blick in die Vergangenheit gewährt wird und somit die Neugier des Lesers weiter steigert. Auch die verschiedenen Erzählperspektiven machen die Geschichte vielschichtiger.
Ich habe das Buch innerhalb von 48 Stunden beendet, denn es hat mich nicht mehr losgelassen und ich wollte immer weiterlesen. Da es nicht der erste Roman ist, denn ich über Hamburg zur Zeit um 1900 lese, waren mir einige Fakten schon bekannt, dennoch hat mich das Schicksal von Ava und Claire sehr berührt. Miriam Georg hat es in diesem ersten Teil der Reihe geschafft, Geschichte erlebbar zu machen und ich hatte immer das Gefühl, selbst Teil der Handlung zu sein. Somit ist das Buch eins meiner Jahreshighlights und ich werde schnellstmöglich den zweiten Teil lesen, um zu erfahren, wie es mit Claire, Ava und all den anderen weitergeht.