Geniales Grundgerüst - leider schwächelt die Story mehrfach
Four Dead QueensRezension „Four Dead Queens: Roman“ von Astrid Scholte
Meinung
Schon in der Vorschau stach mir „Four Dead Queens“ von Astrid Scholte ins Auge und ich wollte es unbedingt lesen. Der Klappentext sprach ...
Rezension „Four Dead Queens: Roman“ von Astrid Scholte
Meinung
Schon in der Vorschau stach mir „Four Dead Queens“ von Astrid Scholte ins Auge und ich wollte es unbedingt lesen. Der Klappentext sprach mich direkt an und das atemberaubend schöne geniale Cover tat seinen Rest dazu. Zweifelsohne ist es eine phänomenale Story, die mich nur leider nicht in allen Punkten erreichen konnte.
Zunächst einmal muss man sagen das die Geschichte vor Ideenreichtum und Vielfältigkeit strotzt. Der Plot ist absolut genial und hat es faustdick hinter den Ohren. Verrat, Geheimnisse, Mord, und vieles vieles mehr. Bis hierhin also soweit so gut. Der Ansatz verdient allein dafür schon meinen Respekt und definitiv ein Sternchen. Doch ist dies nicht alles in dieser facettenreichen Geschichte.
Ziemlich leicht und schnell und ohne große Verständigungsprobleme gelang ich in die Story und wurde auch sogleich von ihr in den Bann gezogen. Ein durch und durch mitreißender Start der vor Spannung schon beinahe überzuquellen schien, mir gefiel es wahnsinnig. Je weiter die Handlung aber voran schritt schien es, als verlöre sie an Stärke, als Falle sie in sich zusammen wie ein Kartenhaus und wurde immer schwächer, blasser.
Der Weltenentwurf ist zweifelsohne einer der genialsten, Bildgewaltigsten die ich je gesehen habe, aber mir fehlte es an mehr Hintergrundwissen zu den vier Königinnen. Das was dem Leser über sie erzählt wird war mir definitiv zu wenig, ich hätte gern mehr erfahren. Des Weiteren schritt die Handlung an manchen Punkten so schnell voran, dass mir gar keine Zeit blieb, den Weltenentwurf zu bestaunen und vollkommen in ihm abzutauchen. Auch hier hätte es mehr bedarft um dem Leser die nötige Zeit zu geben, alles in Ruhe auf sich wirken zu lassen.
Und das ist für mich einer der größten Punkte warum ich hier kein Highlight fand. Es gibt so viel Potenzial das meiner Meinung nach aber noch nicht voll ausgeschöpft wurde, denn zwischenzeitlich mangelt es immer wieder an Informationen, die einfach dazu führen, dass es hiervon und davon zu wenig ist. Ich bin mir sicher das die Story dadurch nicht langweilig oder gar langatmig geworden wäre, denn es hätte bloß ein wenig mehr wissen sein sollen.
Auch empfand ich dies bei den Figuren und mir fehlte die tiefere, emotionale Verbindung, wodurch man als Leser jenen Protagonisten bedingungslos überall hin folgen will, mit ihnen fühlt, leidet, mitfiebert. Zwar waren sie durchaus lebendig und lebhaft dargestellt und ich konnte zum größten Teil auch ihre Handlungen und Gedanken nachvollziehen, aber eben erreichte es mich nicht auf ganzer Linie. Ein Punkt der mich leider sehr enttäuschte, denn gerade die Figuren sind das Grundgerüst jeder Geschichte, wodurch ein Buch erst zu einem Buch wird.
Die Handlung hat definitiv interessante Ansätze und auch von manchen Wendungen wurde ich überrascht, nur hat sie eben auch mehrere Ecken und Kanten, weshalb das Gesamtbild mich nicht rundum zufriedenstellen konnte. Abwechslungsreich ja, Weltenentwurf faszinierend, Potenzial immens, aber in der Umsetzung einfach zu schwach an mehreren stellen.
Fazit
„Four Dead Queens“ wartet zweifelsohne mit einer phänomenalen Grundidee, einem Bildgewaltigen Weltenentwurf und vielen interessanten Ansätzen auf. Leider schwächelt die Geschichte an manchen Punkten, die Figuren blieben teils blass und eine tiefere emotionale Verbindung war mir nicht möglich. Der Handlungsverlauf verliert des Öfteren an Spannung und insgesamt fehlten mir die Emotionen, welche ein Buch erst so richtig aufblühen lassen.
Gute Unterhaltung aber überzeugt nicht auf ganzer Linie. Eine absolute Lese Empfehlung kann ich nicht aussprechen, nur bedingt.
Bewertung 🌟🌟🌟 (3,5/5)