Reichlich heiße Szene mit kleinen, niedlich süßen Momenten
„Caligula’s Love“ stammt aus der Feder der Mangaka Atami Michinoku und ist als Boys-Love-Einzelband erschienen. Wichtig ist hierbei zu wissen, dass der Manga nicht ohne Grund eine Altersempfehlung ab 18 ...
„Caligula’s Love“ stammt aus der Feder der Mangaka Atami Michinoku und ist als Boys-Love-Einzelband erschienen. Wichtig ist hierbei zu wissen, dass der Manga nicht ohne Grund eine Altersempfehlung ab 18 Jahre hat, da die erotischen Szenen nicht nur ausgesprochen explizit, sondern auch sehr detailliert und offen gezeichnet sind. Der Fantasie bleibt dort rein gar nichts überlassen. Ich mochte das aber sehr. Die Zeichnungen sind anatomisch korrekt und durchaus erregend.
Der Erstauflage liegt auch eine schöne SNS-Card* bei. Ich brauche die zwar nicht zum glücklich sein, finde das Gimmick aber nett.
Die Story an sich ist bei „Caligula’s Love“ nicht neu, aber verdammt heiß umgesetzt worden. Der Lehrer Makoto Naruse nutzt gern den Service eines exklusiven SM-Clubs und liebt die sinnlichen Spiele mit seinem Master. Doch als er endlich die Chance bekommt, an einer namhaften Schule unterrichten zu können, kehrt er schweren Herzens dem Club den Rücken zu. Dumm nur, dass einer seiner neuen Schüler sich als sein Master entpuppt.
Die Stimmung dabei ist toll eingefangen und Atami Michinoku hat sich größte Mühe gegeben, besonders Makotos inneren Zwiespalt eingehend auszuarbeiten. Generell liegt der Fokus stark auf dem jungen Lehrer, der bemüht ist, eine Balance zwischen seinem Beruf und seinem Privatleben zu finden. Als Leserin durfte ich viel an seinen Gedanken teilhaben, und während er sich sprichwörtlich nackig machte, umgab Kiyotaka immer eine Aura der Unnahbarkeit. Er wirkte für einen Oberschüler schon extrem erwachsen, allerdings fand ich die Erklärung mit seinem familiären Umfeld als plausibel, weshalb mich dieser Umstand nicht sehr störte. Ich begleite beide Charaktere gern, allerdings ließ mich Makoto viel mehr an seinem Leben, seinen Emotionen und Gedanken teilhaben. Das erhöht natürlich die Bindung zu diesem Charakter enorm. Sympathisch waren mir jedoch beide.
Was mir jedoch am Allermeisten neben den wirklich sehr schönen Illustrationen gefallen hat, war der Umstand, dass Atami Michinoku zwar sehr ausführliche erotische Szenen umgesetzt, dabei aber nie die Besonderheit einer BDSM-Beziehung aus den Augen verloren hat. In vielen kleinen Details versteckt, teilweise im umsichtigen Verhalten Kiyotakas, wurde deutlich, wie wichtig der Vertrauensaspekt bei solch leidenschaftlichen Rollenspielen ist. Auch rutschte die Mangaka nie in Klischees ab, sondern verlieh trotz der prickelnd heißen Szenen der Story einen ansprechenden Tiefgang.
Teilweise wird auch mit Rückblenden gearbeitet, was sich aber beim Lesen sehr natürlich anfühlte.
Die Zeichnungen sind detailfreudig, sauber umgesetzt und ansprechend gestaltet. Das Setting immer passend zur aktuellen Situation mit teilweise ziemlich heiklen Orten, was gleichzeitig den Nervenkitzel mit sich brachte, ob die zwei in ihrem Tun nicht vielleicht sogar erwischt werden. Alle Charaktere sind so individuell grafisch dargestellt worden, dass ich sie spielend leicht auseinanderhalten konnte. Besonders mochte ich, dass die Figuren lebendig wirkten.
Kiyotaka fand ich am allerschönsten. Seine Aura hatte immer etwas Undurchsichtiges, Geheimnisvolles.
Makoto war aber auch schön gezeichnet und ich mochte, dass er trotz devoter Veranlagung als Lehrer eine respektvolle Figur abgab. Ich fand ihn in allen Bereichen des Mangas glaubwürdig dargestellt.
Bei den erotischen Szenen ging es hauptsächlich um Dominanz und Unterwerfung, wobei der SM-Anteil so minimal ist, dass es sich eher um eine softere Version handelt. Für mich war es stimmig.
„Caligula’s Love“ gehört mit seinen rund 274 Seiten zu den ausführlicheren und dickeren Mangas, was auch der Story eindeutig zu Gute kam. Besonders angenehm empfand ich es, dass die Geschichte um Makoto und Kiyotaka ohne große Dramen auskam, dafür reichlich heiße Szenen hatte und auch mit kleinen, niedlich süßen Momenten überzeugen konnte.
Mir hat der Manga richtig gut gefallen.
Fazit:
„Caligula’s Love“ bietet eine sehr detailfreudige Boy-Love-Story, die durch ihre eindeutigen erotischen Szenen für viel Prickeln sorgt. Süße Augenblicke und wenig Drama runden diesen Manga perfekt ab. Für Liebhaber des Genres oder wer gern mal was Neues wagen mag, eine volle Leseempfehlung!