Cover-Bild Bis hierhin und dann weiter
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Querverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 06.09.2022
  • ISBN: 9783896563200
Maria Braig

Bis hierhin und dann weiter

Roman
„Gas geben und los!“, denken Madiha in Deutschland und Ayesha in Pakistan. Ein Roman wie ein Roadmovie – über Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben.

Madiha hat viele Widerstände überwunden, um ihren eigenen Weg zu finden und selbstbestimmt durchs Leben zu gehen. Nun ist sie plötzlich in einer lesbischen Gewaltbeziehung gefangen und fragt sich, wie es so weit kommen konnte. Bevor sie sich noch weiter verstricken kann, fasst sie einen spontanen Entschluss, der sie selbst überrascht.
Zur gleichen Zeit setzt sich ihre Nichte Ayesha – eine vielversprechende Nachwuchsspielerin in der pakistanischen Cricketnationalmannschaft der Frauen – während eines Auslandsspiels von ihren Mitspielerinnen ab und macht sich auf den Weg zu Madiha, von der sie sich Hilfe erhofft: Ayesha soll angeblich ihre Freundin Shamsha verführt haben und befürchtet nun von ihrer Familie schwerwiegende Konsequenzen bei der Rückkehr nach Pakistan.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2022

Zwei mutige Frauen finden ihren Weg

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Madiha und Ayesha, kommen aus zwei unterschiedlichen Gesellschaften. Madiha lebt in Deutschland, ihre Nichte Ayesha in Pakistan. Trotzdem können beide nicht so leben, wie sie es gerne möchten, die eine ...

Madiha und Ayesha, kommen aus zwei unterschiedlichen Gesellschaften. Madiha lebt in Deutschland, ihre Nichte Ayesha in Pakistan. Trotzdem können beide nicht so leben, wie sie es gerne möchten, die eine in einer gewalttätigen Beziehung, die andere in einer verbotenen. Daher nehmen sie ihre Zukunft in die Hand und wagen einen mutigen Schritt. Madiha einen Motorrad-Roadtrip und Ayesha die Flucht nach Deutschland.

Der Roman "Bis hierhin und dann weiter" beschreibt zwei Frauen, die in schwierigen und einengen den Leben gefangen sind. Aber anstatt zu resignieren und sich zu fügen nehmen sie ihr eigenes Schicksal selbst in die Hand. Auch wenn es unkonventionell ist und sie sich mit mancherlei Vorurteil auseinander setzen müssen.

Gleichzeitig zeigt der Roman auf, welche Vorurteile immer noch in der Gesellschaft vorherrschen, sei es gegenüber Frauen, als auch gegenüber Personen mit Migrationshintergrund.

Der Schreibstil ist sehr packend und flüssig. Neben der eigentlichen Handlungen geben immer wieder Rückblicke einblick in den Hintergrund der Protagonisten. Alles in allem ein sehr gutes Buch, das ich wärmstens empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 14.10.2022

Sehr aktuelle Bezüge

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„...Wie hatte es nur so weit kommen können? Es war nun schon das dritte Mal, dass ein Streit eskaliert war, dass Kira zugeschlagen hat….“

Madiha lebt in einer lesbischen Beziehung mit Kira. Kira ist extrem ...

„...Wie hatte es nur so weit kommen können? Es war nun schon das dritte Mal, dass ein Streit eskaliert war, dass Kira zugeschlagen hat….“

Madiha lebt in einer lesbischen Beziehung mit Kira. Kira ist extrem eifersüchtig und dominiert diese Beziehung. Madiha fällt eine Entscheidung. Sie packt ein paar Sachen, schnappt sich Kiras Motorrad und verschwindet. Sie will nicht gefunden werden.
Die Autorin hat ein tiefgründige Geschichte geschrieben. Darin werden etliche Probleme angesprochen, die nach wie vor hochaktuell sind.
Der Schriftstil ist ausgereift. Er passt sich den Gegebenheiten an. Das bedeutet auch, dass ich in vielen Rückblenden einen Einblick in Madinas bisheriges Leben erhalte, denn während ihres Roadtrips reflektiert sie ihre Vergangenheit. Madihas Eltern stammen aus Pakistan und hatten in Bonn Fuß gefasst. Der Vater ist Ingenieur. Zum Schulanfang hat er seine Tochter folgendes wissen lassen:

„...Du musst lernen, viel lernen, und du wirst immer die Beste in der Schule sein, hast du mich verstanden...“

Ich darf Madiha auf ihren Weg in die Niederlande und weiter nach Frankreich begleiten. Oftmals gibt es verwunderte Blicke, wieso sie als Frau allein mit einem Motorrad unterwegs ist. Auch auf den Zeltplätzen trifft sie auf Erstaunen. Dabei stellt sie fest:

„...Warum waren es so oft die Frauen selbst, die nicht glauben konnten, dass sie fähig waren, alles zu tun, was sie wollten?...“

Es geht im Buch auch um Madihas Familie. Das sind zum einen die Geschwister, die einen anderen Weg genommen haben als sie. Doch auch bei ihren Begegnungen auf der Reise kommen spannende Schicksale zutage. Keinen interessiert, dass sie in Deutschland geboren wurde und aufgewachsen ist. Allein ihre Hautfarbe führt zu Diskriminierung und abwertenden Bemerkungen.
Noch härter trifft es ihre Nichte Ayesha. Sie ist eine der besten Schülerinnen der Grundschule, bekommt aber nur eine Empfehlung für die Hauptschule. Eines der Kriterien ist, dass ihre Mutter Kopftuch trägt. Sie trägt es freiwillig. Die Gründe haben wenig mit der Familie, aber viel mit den gesellschaftlichen Gegebenheiten in Deutschland zu tun.
Madiha muss eine Entscheidung für ihr weiteres berufliches Leben fällen. Die macht sie sich nicht leicht.
Die Autorin packt eine Menge an heißen Eisen an. Mal mehr, mal weniger schlagkräftig lässt sie ihre Protagonisten agieren. Eine Tatsache wurde Madiha schon nach derersten Auseinandersetzung mit Kira klar. In der Öffentlichkeit kursiert das folgende Bild:

„...Sie war lesbisch, sie wurde von einer Frau geliebt und Frauen waren nicht gewalttätig...“

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, was in unserem Miteinander so alles noch schief läuft.

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