Cooler Plot, schöne Kulisse
Kalt und stillAm besten zur Ruhe komme ich, wenn es draußen kalt ist und ich den Schnee riechen kann. Daher kann ich Hanna verstehen, dass sie sich für ein leer stehendes Ferienhaus in Åre entschieden hat, um wieder ...
Am besten zur Ruhe komme ich, wenn es draußen kalt ist und ich den Schnee riechen kann. Daher kann ich Hanna verstehen, dass sie sich für ein leer stehendes Ferienhaus in Åre entschieden hat, um wieder zu Kräften zu kommen.
Die 34-jährige Polizistin wurde kürzlich von ihrem Freund verlassen und man hat ihr nach einem beruflichen Zwischenfall nahegelegt, den Dienst in Stockholm zu quittieren. Åre bedeutet für sie also nicht nur Erholung, sondern bietet zugleich einen Neuanfang. Doch das Idyll hier ist trügerisch. Und wirklich zur Ruhe kommt Hanna nicht. Während dichter Schneefall alles zudeckt und verschwinden lässt, erreicht sie eine Vermisstenmeldung. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn bei den eisigen Temperaturen kann niemand lange draußen überleben.
Und schwupps hatte mich der Auftaktband der neuen Polarkreis-Krimi-Reihe voll in seinem Besitz. Bereits im Prolog erschüttert die Autorin mit dem Auffinden einer steifgefrorenen Leiche. Man wird von der ersten Seite an wie bei einer Lawine mitgerissen und ständig mit Schneebällen beworfen. Die können mitunter ein bisschen weh tun, schockieren, entrüsten und sogar überrumpeln.
Die Landschaftsbeschreibungen führen einem vor Augen, wie wunderschön, aber auch lebensgefährlich und tückisch die Wetterverhältnisse am Polarkreis sind und wie diese Bedingungen die Suche nach der Vermissten erschweren. Ich habe jedes Detail, jedes Fleckchen in Åre und jedes Wort zwischen den Zeilen geliebt. Viveca Sten schafft es beinahe mühelos, eine eisige, unheimliche und bedrohliche Atmosphäre entstehen zu lassen, dass man beim Lesen Gänsehaut bekommt. I was hooked! Und ich bin jetzt schon gespannt wie ein schneeweißes Bettlaken, wie es mit Hanna weitergeht.
Fazit: Was für ein spannender Reihenauftakt! Die sympathische und eigenwillige Polizistin Hanna, eine wendungsreiche Story und die traumhaft schöne Kulisse schneebedeckter Berge - wer sich nicht nach Åre begibt, verpasst etwas ziemlich Cooles!