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Veröffentlicht am 01.12.2022

1799 – ein Jahr im Oldenburger Land

1799 - Die Schatten von Oldenburg
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Johannes von Marburg wird zum Ende seines Studiums in Hamburg vom plötzlichen, gewaltsamen Tod seiner Eltern überrascht. Zusammen mit einem Doktoranden der Medizin begibt er sich auf die Suche nach dem ...

Johannes von Marburg wird zum Ende seines Studiums in Hamburg vom plötzlichen, gewaltsamen Tod seiner Eltern überrascht. Zusammen mit einem Doktoranden der Medizin begibt er sich auf die Suche nach dem Mörder. Seine Reise führt ihn durch das Herzogtum Oldenburg und die angrenzenden Regionen. Fast beiläufig wird der Leser mit den geschichtlichen Ereignissen des Jahres 1799 in dieser Gegend vertraut gemacht.

Die Details zu Geschichte und Politik, den Lebensumständen, den Unterschieden zwischen Stadt und Land fließen authentisch in die Erzählung ein. Auch Mode wird thematisiert. Der Erzählstil lässt sich fließend lesen, der Spannungsbogen ist gut gesponnen und der Kriminalfall logisch aufgebaut. Die komplexe, gut recherchierte Handlung gefällt mir gut.

Ob Krimi oder historischer Roman, so ganz einfach lässt sich dieses Buch nicht kategorisieren. Für mich persönlich ist es eher ein historischer Roman. Das Glossar zur Erklärung von Ausdrücken der damaligen Zeit ist hilfreich. Aufgrund des Cliffhangers gehe ich davon aus, dass es eine Fortsetzung geben wird.

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Hervorragend erzählter Roman um Wilhelm den Eroberer

Der eiserne Herzog
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Der Kampf um die Herrschaft in England findet im Jahr 1066 ihren Höhepunkt. Das Ergebnis ist bekannt, denn Wilhelm der Eroberer übernimmt nach der erfolgreichen Schlacht von Hastings die Regentschaft über ...

Der Kampf um die Herrschaft in England findet im Jahr 1066 ihren Höhepunkt. Das Ergebnis ist bekannt, denn Wilhelm der Eroberer übernimmt nach der erfolgreichen Schlacht von Hastings die Regentschaft über das Königreich. Als Herzog der Normandie war er bereits erfolgreich. Neben dem Herrschaftskampf thematisiert dieser historische Roman auch die Ehen der beiden, die Gegenden, die Bevölkerung und die Lebensweisen. Die Beschreibungen zu allen Themen sind sehr bildhaft und lassen das Beschriebene vor dem inneren Auge entstehen.

Die Informationen zu den Personen sind sehr hilfreich für das Verständnis, gerade weil es auch so viele aus unterschiedlichen Familien sind. Gut gefällt mir auch, dass die Ortsnamen der damaligen Schreibweise entsprechen und alles an den Beginn des Buches gestellt wird. Die Charaktere sind authentisch beschrieben, man kann sich gut in sie hineinversetzen. Die Landschaften und Wege sind gut verfolgbar. Das liegt meines Erachtens am tollen Erzählstil, der sowohl Bilder als auch Gefühle bestens wiedergibt. Auch die Grausamkeiten der damaligen Zeit sind realitätsnah beschrieben.

Mit gefallen die Verbindungen von Fiktion und fundierter Historie, die Verknüpfungen sind gelungen. Die Recherche ist sehr fundiert. Gerne empfehle ich diese mitreißende Geschichtsstunde Fans historischer Romane und Geschichtsinteressierten.

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Frauen in der Literaturwelt

Die Verlegerin von Paris
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Lizzie ist eine Protagonistin mit starkem Charakter. Nach einer gescheiterten Ehe in Manhattan kehrt sie in ihr adeliges Leben in England zurück, was sie nicht zufrieden stellt. Ihrem künstlerischen Interesse ...

Lizzie ist eine Protagonistin mit starkem Charakter. Nach einer gescheiterten Ehe in Manhattan kehrt sie in ihr adeliges Leben in England zurück, was sie nicht zufrieden stellt. Ihrem künstlerischen Interesse folgend zieht es sie ins Paris der 1920er Jahre. In dieser lebendigen Stadt bringt ihre Liebe zu Büchern sie in Kontakt mit zwei Frauen, die je eine Buchhandlung führen. Sie lernt neben James Joyce andere Literaten und Künstler kennen, bewegt sich gerne in ihren Kreisen. Ihre Leben zeigt Höhen und Tiefen, letztendlich kann sie ihre Träume verwirklichen. Nachdem sie in das Verlagswesen hinein geschnuppert hat, gründet sie ihren eigenen Verlag.

Der Roman beinhaltet vielfältige Themen in den 1920er Jahren. Angefangen beim Adel in England mit ihren Problemen, das Leben in Paris im Allgemeinen und im Besonderen in der Literatur- und Verlagsszene, Sexualität, bis hin zu starken Frauen. Die historischen Aspekte und Persönlichkeiten sind sehr gut in die Geschichte eingearbeitet, der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss erhalten. Die Geschichte ist logisch aufgebaut; durch den angenehm zu lesenden Schreibstil findet man sich mitten im Geschehen wieder. Das interessante Nachwort gibt Aufschluss über Fiktion und Wirklichkeit. Auch der Flair der Weltstadt Paris wird gut eingefangen. Gerne empfehle ich dieses Buch weiter.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Ein Mythos – neu erzählt

Galatea
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Es fällt mir nicht leicht, dieses Buch zu rezensieren, denn es ist so ganz anders als das, was ich sonst so lese. Das Streben nach einem eigenständigen Leben ist in der heutigen Zeit für Frauen selbstverständlich, ...

Es fällt mir nicht leicht, dieses Buch zu rezensieren, denn es ist so ganz anders als das, was ich sonst so lese. Das Streben nach einem eigenständigen Leben ist in der heutigen Zeit für Frauen selbstverständlich, aber noch immer wird es Männer geben, die sich in dieser Geschichte wiederfinden können. Die Statue aus der griechischen Mythologie erhält durch die Worte der Autorin neben einer Stimme vor allem einen Namen und eine Persönlichkeit.

Die Illustrationen sind sehr treffend, durch sie wird das Buch etwas verlängert, denn der eigentliche Text ist schon ziemlich kurz. Dennoch hat mir nichts gefehlt, denn das Wesentliche wurde erzählt. Zudem sind die anderen Teile: das Vorwort der Autorin, eine Übersetzung der Pygmalion-Geschichte von Ovid und ein Nachwort des Philologen Andreas Knabl informativ und tragen zum besseren Verständnis bei; sie runden das Ganze ab. Ich finde es sehr interessant, die Sagenwelt modern zu gestalten und eine Verbindung zur Neuzeit zu schaffen. Das ist der Autorin wirklich gut gelungen.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Royale Schicksale

Grace Kelly und Diana Spencer
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Die Unterschiede liegen hauptsächlich in den Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, die sie geprägt haben. Ansonsten finden sich viele Parallelen im Leben der beiden Frauen. Sie werden in diesem Buch hervorragend ...

Die Unterschiede liegen hauptsächlich in den Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, die sie geprägt haben. Ansonsten finden sich viele Parallelen im Leben der beiden Frauen. Sie werden in diesem Buch hervorragend ausgearbeitet und dokumentiert, die Zusammenhänge sehr deutlich dargestellt. Sie kannten sich nur kurz, fanden sich aber äußerst sympathisch und hätten trotz des Altersunterschiedes wahrscheinlich Freundinnen werden können. Sie bringen frischen Wind in die eingefahrenen Traditionen und brechen veraltete Krusten auf.

Man kennt beide Frauen und ihr Schicksal, aber insbesondere über die Kindheit der beiden war mir wenig bekannt und daher sind die Ähnlichkeiten sehr aufschlussreich, ebenso die weiteren Parallelen im Laufe ihres Lebens, denn beide fristeten ein trauriges Dasein und haben sich ihre Akzeptanz hart erarbeitet.

Der Aufbau des Buches ist gut gewählt mit insgesamt 4 Abschnitten, von der Kindheit und Jugend bis zu dem jeweiligen Unfalltod der beiden Frauen. Es finden sich Originalzitate an den passenden Stellen, die Formulierungen sind teilweise neutral und sachlich, aber auch berührend und emotional. Hinzu kommt bestens ausgewähltes Fotomaterial, mal bunt, mal schwarz/weiß. Die Idee, zwei Biographien unter Dokumentation von Parallelen miteinander zu verbinden, finde ich total interessant und gelungen umgesetzt.

Gut gefällt mir der ausführliche Anhang mit tief greifenden Informationen zu den Lebensläufen von Grace und Diana sowie eine Filmographie von Grace Kelly, eine detailreiche Bibliographie zu beiden Frauen und ein genaues Register aller erwähnter Personen. Mir bleibt nur noch die Erwähnung eines kleinen Kritikpunktes: viele Begebenheiten werden an den unterschiedlichsten Stellen, teils mehrfach, wiederholt. Das fand ich ein wenig störend. Aber insgesamt ein tolles und empfehlenswertes Werk, nicht nur für royale Fans, sondern auch für Leser von (ungewöhnlichen) Biographien.

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