Kurze Leben von Neil Gaiman ist der siebte Band der Comic Reihe The Sandman und erzählt eine durchgängige Geschichte. Es geht um Dream und seine Schwester Delirium, die gemeinsam ihren Bruder suchen, der seine Aufgabe und sein Reich vor hunderten von Jahren verließ.

Ich kann nichts anderes sagen, als dass der Band mir unglaublich gut gefallen hat. Die Geschichte ist so wundervoll ausgestaltet und es gibt eine Vielzahl an Figuren, die wirklich authentisch beschrieben und gezeichnet sind. Gaimans unbestreitbares Talent ist es, Universen mit den verschiedensten Charakteren zu schaffen und diese jeweils einen Beitrag für die große Geschichte zu leisten. Er komponiert Welten und Handlungsstränge wie kein anderer. Das Buch lädt zum Schmökern und Träumen ein, aber man kann sich genauso in der Interpretation verlieren, die im Vorwort (welches nach dem Ende der Geschichte platziert wurde) angedeutet wird. Weitere Pluspunkte sind, dass Dream deutlich mehr Raum einnimmt und dass seine Schwester ebenfalls eine tragende Rolle spielt und man sie als Leser besser kennenlernt. Das finde ich sehr gelungen, weil jeder Charakter in Gaimans Kopf es wert ist, begleitet und beleuchtet zu werden

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World's End von Neil Gaiman ist der achte Band der Comic Reihe The Sandman. Diesmal handelt es sich um eine Taverne (World's End), in welcher Reisende aus verschiedenen Zeiten, Welten, Realitäten auf der Flucht vor einem Sturm Zuflucht suchen. Die Wirtin schlägt vor, dass sich die Besucher Geschichten erzählen, um sich die Zeit zu vertreiben. Folglich handelt es sich um eine Klammergeschichte, welche verschiedene Geschichten enthält. Angelehnt ist dies dabei an die Canterbury Tales (Pilgerreise auf der sich die Pilger Geschichten erzählen).

Ich fand den Band eher so okay. Wie gewohnt sind die Zeichnungen toll, die Charaktere gut beschrieben und die Geschichten detailreich erzählt. Qualitativ wieder top. Aber irgendwie hat mir das besondere Etwas gefehlt. Es war zwar eine durchgehende Geschichte, aber ohne Höhepunkt, Erkenntnis oder Moral, wie ich es aus früheren Bänden von Gaiman kenne. Am Ende wird der Grund für den Sturm zwar angedeutet, doch es bleibt alles sehr vage. Ich vermute, dass der Band ein Bindeglied zwischen dem vorherigen und dem nachfolgenden ist. Es kann auch möglich sein, dass Gaiman eine Reminiszenz an die Canterbury Tales verfassen wollte, aber da die mir bis eben unbekannt waren, hat das bei mir nicht so gefruchtet 🙈 Nichtsdestotrotz eignen sich die einzelnen Geschichten und Erzählungen, die nur so von Fantasie strotzen, für die Interpretation im Deutschunterricht oder unter den geneigten Lesern.

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Die Handlung setzt nahtlos an das Ende des zweiten Bandes an, jedoch mit einer zeitlichen Verzögerung. Ich kann nicht mehr verraten, weil Spoilergefahr.

Bei den vorherigen Bänden hatte ich arge Probleme, mich an das Präsenz zu gewöhnen, doch diesmal fiel mir der Einstieg leichter. Dafür habe ich am Anfang mit der Handlung gehadert. Ich wusste in groben Zügen, was der Cliffhanger war, aber sich wieder reinzudenken hat einige Zeit gedauert. Dafür, dass das Buch knappe 1000 Seiten stark ist, geschieht bis zum letzten Drittel relativ wenig (zumindest fällt mir gerade nichts signifikantes ein). Doch das stört kaum, da so die Charaktere mehr Zeit bekommen und ausgebaut werden können. Der Schreibstil und Humor schaffen einen wirklich gelungen Wechsel mit den emotionalen Momenten. Insgesamt finde ich, dass das Buch besonders zum Ende hin unglaublich emotional und wichtig für die Charakterbildung wird. Es geht darum, Opfer zu bringen, unmögliche Entscheidungen treffen und dabei für sich einzustehen. Kurzum es passt perfekt in die Fantasywelt. Apropos Fantasy, es dürfte jetzt nicht überraschen, dass in dem Buch eine Menge übernatürliche Wesen gibt und gerade in diesem Band wird viel Zeit darauf verwendet, auf andere Arten einzugehen und die Welt noch weiter auszubauen. Eine gelungene Fortsetzung mit einem fiesen Cliffhanger 😱

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SPOILER!


Die Gütigen ist der neunte Comic der Sandman-Reihe von Neil Gaiman. Und ich bin traurig... Das böse Internet verriet es mir, das Vorwort platzte damit heraus und die Geschichte bewahrheitete es: Morpheus alias Dream stirbt am Ende. Das ist das Ereignis, auf welches alle vorangegangenen Comics und Geschichte zusteuern. Dieses Epos ist wirklich bemerkenswert. Insbesondere das Zusammenspiel der verschiedenen Charaktere. Am Anfang denkt man sich sicher, ach das sind aber nette kleine Kurzgeschichten und am Ende stellen sie sich als Teil eines größeren Ganzen dar. Das ist wirklich beeindruckende Kunst. Da mein letzter Comic etwas zurückliegt, war es zu Beginn schwer, wieder in die Geschichte zu kommen, da ich nicht auf Anhieb die Gesichter und Namen dem Vorwissen zuordnen konnte. Das hat sich aber schnell gelegt. Innerhalb des Buches wird auch oft der Schauplatz (es gibt eine Menge) gewechselt, doch das fließt ganz natürlich ein und stört daher nicht so. Beim Lesen wird einem einmal mehr klar, was für ein großartiges Kompendium man in der Hand hält!

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Da hat er sich in etwas reingeritten, der gute Marcus Carmichael. Und jetzt soll Elizabeth ihm da wieder raushelfen. Dabei sollte ihr ehemaliger Geheimdienst-Kollege doch eigentlich wissen, von wem man besser keine Diamanten mitgehen lässt, wenn man sich gerade auf einem Einsatz für den MI5 befindet. Dazu gehört ganz bestimmt: die New Yorker Mafia. Ist die erst einmal im Spiel, geht es ziemlich sicher bald jemandem an den Kragen.
Doch auch Profimörder können Fehler machen, etwa ihrem Handwerk in der Seniorenresidenz Coopers Chase nachzugehen. Denn wer hier mordet, dem ist der Donnerstagsmordclub auf den Fersen, und der macht, schneller als ihm lieb sein kann, aus dem Jäger den Gejagten. Für die vier rüstigen Senioren heißt es: Endlich ist wieder Donnerstag!

Was mir sehr gefällt, sind die verschiedenen Perspektiven aus denen die Geschichte geschildert wird, wobei nichts wirklich vorweggenommen wird. Das fördert die Charakterzeichnung und schafft eine Atmosphäre der Vertrautheit. Einzig die Tagebucheinträge von Joyce nerven bisweilen, weil sie bereits geschilderte Vorgänge nochmal durchgeht. Der Fall war jetzt nicht wahnsinnig überraschend, aber kann auch sein, dass ich zu oft Inspector Barnaby geschaut habe. Der Schreibstil ist angenehm und man verliert sich sehr gern in der Welt.

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