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Veröffentlicht am 03.05.2023

anspruchsvolle Lektüre

Tochter einer leuchtenden Stadt
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Smyrna, das heutige Izmir, steht im Zentrum dieses Romans und ist die leuchtende Stadt im Titel. Und anfang des 20. Jahrhunderts leuchtet sie auch noch. Das ändert sich allerdings, denn als das osmanische ...

Smyrna, das heutige Izmir, steht im Zentrum dieses Romans und ist die leuchtende Stadt im Titel. Und anfang des 20. Jahrhunderts leuchtet sie auch noch. Das ändert sich allerdings, denn als das osmanische Reich zerbricht und Krieg mit den Griechen die Stadt bedroht, wird alles anders.
Die Frauen der Stadt entstammen verschiedenen religiösen und kulturellen Gruppen. Christen und Moslems, Türken, Griechen, Levantier. Die Unterschiede, die am Anfang die Freundschaften der Hauptdarstellerinnen keineswegs stören, werden später zu immer größeren Abgründen, in die die Beziehungen stürzen. Nachbarn und Freunde bekämpfen einander. Hass und Tod ziehen durch die Stadt.
Das Buch erzählt auf sehr komplexe und ausschweifende Weise von drei unterschiedlichen Frauen, deren Familien und dem Schicksal der Stadt. Auch wenn die Sprache eigentlich sehr schön ist, fand ich es zunehmend anstrengend zu lesen. Vielleicht waren es einfach zu viele Facetten, zu viele Personen. Meiner Meinung nach wäre eine Kürzung an mancher Stelle der Spannung durchaus zuträglich gewesen.

Veröffentlicht am 16.10.2022

Da wäre mehr drin gewesen

Freiheitsgeld
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Ich lese alle Eschbach-Bücher. Einfach, weil seine Themen immer hochinteressant sind und oft ist er der Einzige, oder zumindest der Erste, der so ein Thema anpackt. Wie der Titel schon kundtut, geht es ...

Ich lese alle Eschbach-Bücher. Einfach, weil seine Themen immer hochinteressant sind und oft ist er der Einzige, oder zumindest der Erste, der so ein Thema anpackt. Wie der Titel schon kundtut, geht es diesmal um ein Freiheitsgeld, soll heißen, dass ein Grundgehalt allen Deutschen die Freiheit gibt zu entscheiden, ob und was sie arbeiten möchten. Die Geschichte spielt 2064, also in einer nahen Zukunft. Durch das Freiheitsgeld hat sich aber so einiges in Deutschland verschoben und der Roman wirft die Fragen auf, die sich jeder stellen muss. Ist es sinnvoll und praktikabel, so ein Freiheitsgeld einzuführen.

Mehrere Handlungsstränge mit unterschiedlichen Akteuren beleuchten in typischer Eschbach-Manier nahezu alle Aspekte der Ausgangssituation.

Mit dieser Geschichte konnte der Autor mich leider nicht gänzlich abholen. Dafür benenne ich zwei Gründe. Zum einen die Protagonisten, die allesamt blass bleiben und für meinen Geschmack zu häufig willkürlich und unlogisch handeln. Auch die Liebesbeziehungen sind in dieser Story seltsam holprig und ich kann nicht spüren, was die Darsteller wirklich voneinander wollen.

Zum anderen werden zwar viele Fragen aufgeworfen, aber für meinen Geschmack dann doch zu wenig ausgearbeitet. Ja, es ist schön, wenn man sich selber Gedanken machen kann. Aber hier war doch zu vieles ungesagt, zu vieles in zusammenhanglos oder nicht erklärt.

Der Plot hat mich bis zum Ende nicht überzeugen können und lässt mich sehr unzufrieden zurück. Schade, denn da wäre wirklich mehr drin gewesen. Dem Buch ging relativ schnell die Luft aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Thema
  • Cover
Veröffentlicht am 24.05.2021

etwas langatmig

Die Glasperlenmädchen
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„Die Glasperlenmächen“ ist das zweite Buch von Lisa Wingate, welches ins Deutsche übersetzt wird. Der Verlag versuchte mit Titel und Cover an den Erfolg des ersten „Die Libellenschwestern“ anzuknüpfen, ...

„Die Glasperlenmächen“ ist das zweite Buch von Lisa Wingate, welches ins Deutsche übersetzt wird. Der Verlag versuchte mit Titel und Cover an den Erfolg des ersten „Die Libellenschwestern“ anzuknüpfen, wodurch aber leider der Inhalt des neuen Buches nicht so richtig getroffen wurde.

Die Geschichte spielt in Louisanna, einmal im Jahr 1875 und einmal 100 Jahre später. Im Zentrum stehen drei junge Frauen. Vor allem die Vergangenheitsstory hatte großes Dramapotenial, da es um eine junge Farbige ging, die auf der Suche nach ihren Familienangehörigen war, die alle vom Plantagenbesitzer verkauft wurden. In der Gegenwart ist es eine Lehrerin, die benachteiligten Kindern helfen möchte und dabei auf alte Bücher trifft, die in die Vergangenheit weisen.

Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen. Über weite Strecken fehlte es mir an Spannung und am Ende an einer richtigen Aussage. Die zwei Handlungsstränge hatten wirklich nur sehr bedingt miteinander zu tun. Eigentlich waren es zwei Plots, die nebeneinander herliefen. Ich habe ich etwas gequält mit dem Roman. Mein hohen Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.

Veröffentlicht am 23.02.2021

etwas holprig

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
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Eine Podcast-Macherin möchte alte Kriminalfälle lösen. Die Szenen des Podcasts haben mir gut gefallen. Da hörte ich tatsächlich die Stimme von Elle Castillo und da ich selber viele Podcasts höre, habe ...

Eine Podcast-Macherin möchte alte Kriminalfälle lösen. Die Szenen des Podcasts haben mir gut gefallen. Da hörte ich tatsächlich die Stimme von Elle Castillo und da ich selber viele Podcasts höre, habe ich eine gewisse Authenzität durchaus rausgelesen. Aber die zweite Hälfte der Geschichte ist eher langatmig und meienr Meinung nach nicht wirklich realistisch. Elle handelt unverantwortlich, blauäugig und ziemlich zufallsgesteuert. Weder habe ich Nägel gekaut noch war die Spannung so, wie ich sie mir erwartet hatte, denn schließlich ist der Mörder ja einer, der durchaus furchterregend sein könnte.

Ich habe festgestellt, dass viele genau umgekehrt Probleme mit dem Podcast hatten, Nachdem ich darüber nachgedacht habe denke ich, mich störte u.a. auch der sehr einfach gehaltene Schreibstil, der für den Podcast mit den vielen Dialogen passt aber im Rest der Krimihandlung nicht mein Geschmack war.

3 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 20.11.2020

Vui Kluftinger und a bisserl an Crime

Funkenmord (Kluftinger-Krimis 11)
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Der Kluftinger kommt langsam in die Jahre. Er müsste ja inzwischen stramm auf den Ruhestand zugehen und man merkt ihm meiner Meinung nach inzwischen an, dass er immer schrulliger und älter wird. Das Autorenduo ...

Der Kluftinger kommt langsam in die Jahre. Er müsste ja inzwischen stramm auf den Ruhestand zugehen und man merkt ihm meiner Meinung nach inzwischen an, dass er immer schrulliger und älter wird. Das Autorenduo hat seinen Helden ja schon ziemlich gut etabliert und gibt ihm sehr viel privates Leben in den Kriminalromanen. Die Fans warten wohl darauf und freuen sich dran. Ich bin aber etwas rausgewachsen aus dem Ganzen scheint es, denn ich war etwas enttäuscht, dass der alte Fall so wenig trickreich und doch relativ vorhersehbar war. Ebenfalls störte mich sehr, dass man in Altusried noch immer nichts von Gleichberechtigung gehört hat und eine junge Kollegin erst mal heftig gemobbt wurde und der Kluftinger, obwohl jetzt schon zum stellvertretenden Chef aufgestiegen, immer seinen eigenen Kram im Kopf hatte und das Team so laufen ließ.

Mäßig spannend und auch der Humor war für mich inzwischen etwas ausgenudelt. Aber man bekommt natürlich, was man sich vorstellt. Vui Kluftiger und a bisserl an Kreim.