Lesespaß statt langweiliges Lesen-Üben
Schon das Cover verrät es: Das Buch richtet sich (nicht nur, aber in erster Linie) an Lesemuffel oder Leseanfänger:innen.
Ein ganzes Jahr begleiten wir Jimmy Fox, der nach einem kleinen Unfall mit Papas ...
Schon das Cover verrät es: Das Buch richtet sich (nicht nur, aber in erster Linie) an Lesemuffel oder Leseanfänger:innen.
Ein ganzes Jahr begleiten wir Jimmy Fox, der nach einem kleinen Unfall mit Papas Zauberstab mit einer Augenklappe herumlaufen muss, und der deswegen unabsichtlich statt des neuen Comicheftes ein Notizbuch kauft und schließlich ein Comic-Tagebuch zu führen beginnt. Jimmys Vater arbeitet als Zauberer – wobei er sich ziemlich ungeschickt anstellt– , Jimmys Mama ist Pilotin und so gut wie nie zu Hause. Jimmys Oma wiederum ist Erfinderin in Rente und braut ganz schön gefährliche Wässerchen. Außerdem ist da Jimmys kleine Schwester Susi, eine Nervensäge sondergleichen, Jimmys Bruder Alex, der die meiste Zeit vor dem Computer sitzt und natürlich begegnen wir Jimmys bester Freundin Lisa sowie seinem Kumpel Ole sowie auch Justin und seiner Clique, die es auf Jimmy abgesehen haben.
Damit man sich gleich von Anfang an auskennt, werden alle handelnden Personen eingeführt.
Die Tagebucheinträge bestehen dann aus kurzen Texthäppchen und viel Zeichnungen, die Seiten sind optisch ansprechend gestaltet und die Geschichten sind "total abgefahren", denn Jimmys Alltag ist – nun ja, ein bisschen ungewöhnlich. Wenn sein Papa etwa einen Tisch schweben lassen möchte, dann knallt der garantiert nicht nur bis zur Decke, sondern reißt gleich das ganze Dach mit. Und wenn Jimmys Freund Ole den Ball so richtig hoch wirft, kann man ihn des Nachts doch glatt durchs Teleskop im All schweben sehen. Im Haus der Foxes laufen im Übrigen viele weiße Kaninchen herum, im Garten wachsen nach Omas missglücktem Experiment Horror-Pflanzen, die Katze ist die unfreundlichste Muffelkatze der Welt, und wenn Jimmys Freundin Lisa zu viel Zucker erwischt, kann es schon mal passieren, dass sie sich im Zoo auf den Rücken eines Elefanten setzt und wie Tarzan brüllt.
Man sieht also schon: Die Geschichten gehen ebenso durch die Decke wie der Tisch bei Papas Zaubershow.
Jimmy selbst ist dabei ein bisschen ein mürrischer Charakter, der seinen Papa peinlich findet und vor allem eines nicht möchte: in dessen Fußstapfen treten. Denn Jimmy will nicht Zauberer, sondern Comic-Zeichner werden. Sein Idol, den Jimmy bei einer Signierstunde kennenlernt, ermutigt ihn und ist vor allem von Jimmys Tagebuch begeistert. Also kritzelt und schreibt Jimmy weiter – denn wer weiß, vielleicht wird sein Comic-Tagebuch am Ende ja sogar gedruckt und in den Buchhandlungen aufgelegt!
Jimmy Fox – Magischer Volltreffer ist ein Buch, das durchwegs Spaß macht und das vor allem wirklich häppchenweise gelesen werden kann, selbst wenn das Buch mal länger liegen gelassen wird, kann man danach problemlos anknüpfen, ohne dass man den roten Faden verliert. Und gerade das ist ja vor allem für die Lesemuffel sehr wichtig.
Je nach Können variiert das Lesealter, manche werden wohl schon mit 7 darin lesen, manche werden es an einem Nachmittag durch haben, andere vielleicht nur Stück für Stück weiterlesen. Jimmy Fox ist ein Buch für all diese Kinder, Mädchen wie Jungen, ja, es eignet sich selbst auch noch für Zehnjährige, die noch sehr stockend lesen und denen die Lehrkraft zur Übung rät.
Einziger Kritikpunkt: Die zweite Hälfte des Jahres besteht aus viel weniger Einträgen als die erste. Da hätte ich es schön gefunden, das besser aufzuteilen.