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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2023

Prickelnd und aufregend

Happy Place
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Inhalt:

„Harriet und Wyn sind schon seit dem College das perfekte Paar, das sagt jeder, der die beiden kennt. In Wahrheit aber hat sich das ehemalige Traumpaar schon vor sechs Monaten getrennt – nur haben ...

Inhalt:

„Harriet und Wyn sind schon seit dem College das perfekte Paar, das sagt jeder, der die beiden kennt. In Wahrheit aber hat sich das ehemalige Traumpaar schon vor sechs Monaten getrennt – nur haben sie noch niemandem davon erzählt. So kommt es, dass sie sich nun trotzdem gemeinsam in der Hütte in Maine wiederfinden, die schon seit Jahren das Ausflugsziel ihrer Clique ist. Eine einwöchige Auszeit mit gutem Essen, schönen Erinnerungen, Seeluft und der Hochzeit ihrer besten Freunde steht ihnen bevor – und obendrein müssen sie sich auch noch ein Bett teilen.

Da die Hütte zum Verkauf steht, ist es das letzte Mal, dass sie alle hier zusammenkommen, und Harriet und Wyn bringen es nicht übers Herz, ausgerechnet jetzt ihren Freunden den Urlaub zu vermiesen. Deshalb beschließen sie, ihre Trennung weiter zu verschweigen. Denn wie schwer kann es schon sein, nach so vielen gemeinsamen Jahren noch eine weitere Woche die Verliebten zu spielen?“





Schreibstil/Art:

Ja, diese Sommerlektüre ist ein bisschen kitschig und schnulzig aber auch prickelnd, spritzig und emotional zugleich. Und das schöne daran? Es wurde zu keiner Zeit albern oder billig! 
Dass Protagonisten nicht miteinander reden oder es oftmals an der fehlenden Kommunikation hapert, ist ja bekannterweise nicht Neues, sowie hier halt auch. Aber es hat mich überhaupt nicht gestört. Der Hauptpunkt um das sich die Trennung eigentlich dreht, ist weitaus tiefer und bewegender als man zunächst meint. 



Harriet und Wyn waren für mich ein durchgehend aufregendes (nicht)Pärchen. Ich mochte ihren witzigen und humorvollen Schlagabtausch, sowie den Switch wenn es um ernste Themen ging. 





Fazit:

Ein Sommerroman, der sich luftig locker lesen und über das Erwachsenwerden/die eigene Selbstfindung nachdenken lässt. Man durchlebt hier verschiedene emotionale Stimmungen, genießt den Sommer, die freundschaftlich-familiäre Atmosphäre und hofft auf eine Liebe, die offen ist für eine zweite Chance.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.04.2023

Queere Liebe in den 50er Jahren

Last night at the Telegraph Club
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Inhalt:
„Was, wenn deine Liebe verboten ist?

Die 17-jährige Lily wächst in der chinesischen Community von San Francisco auf. Als sie bei einem Schulprojekt Kathleen kennenlernt, wird ihr klar, dass sie ...

Inhalt:
Was, wenn deine Liebe verboten ist?

Die 17-jährige Lily wächst in der chinesischen Community von San Francisco auf. Als sie bei einem Schulprojekt Kathleen kennenlernt, wird ihr klar, dass sie anders ist – und anders fühlt – als die anderen Mädchen. Die beiden freunden sich an und besuchen nachts heimlich eine verbotene Lesbenbar, den Telegraph Club. Hier taucht Lily in eine Welt ein, die sie maßlos fasziniert. Und ihr wird klar, dass sie mehr für Kath empfindet. Doch das Amerika des Jahres 1954 ist kein sicherer Ort für zwei Mädchen, die sich verlieben, schon gar nicht in Chinatown. Als ihre nächtlichen Besuche des Telegraph Club auffliegen, hat dies Folgen für Lilys Familie. Dennoch kann und will sie ihre Liebe zu Kath nicht aufgeben.“


Schreibstil/Art:
Malinda Lo ist in diesem Roman äußerst bedacht vorgegangen. Darlegungen über den Kommunismus, Beschreibungen über die verbotene Liebe, die aufwühlenden (unbekannten/neuen) Gefühle und dessen Folgen, sind sehr präzise und eingehend. Im Nachwort weist die Autorin auch nochmal darauf hin, dass sie sich bewusst für den einen oder anderen Ausdruck entschieden hat, um sich der Sprache der damaligen Zeit anzupassen. Die Atmosphäre wurde deshalb durchweg der Zeit gerecht, eröffnete aber auch neue Sichtweisen und Gefühle meinerseits und legte (unbewusst) dar, wie viel sich seitdem positiv und in die richtige Richtung verändert/entwickelt hat.

Ab und zu begegneten mir Zeitleisten mit wichtigen Fakten zur Historie – dies klärt auf und erzählt ein wenig Geschichte, raffiniert gemacht.


Fazit:
Die beiden Mädels hab ich in mein Herz geschlossen, fühlte mit ihnen, verbrachte die Nächte gerne mit im Club und durchlebte eine schwierige Zeit. Es wurde zu keiner Zeit kitschig oder klischeehaft, sondern ausnahmslos authentisch und ergreifend.

Grundsätzlich habe ich wenig Kritik, was mich nur störte, ist die ziemlich detaillierte Art. Ich hätte mir stellenweise weniger ausschweifende Ausführungen gewünscht und dafür mehr Fahrt. Das ist aber fast schon jammern auf hohem Niveau, denn diese Geschichte ist und bleibt bewegend.

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Veröffentlicht am 07.01.2023

Neuanfang mit Hindernissen

Lügen können töten
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Inhalt:

„Sadie ist kürzlich in das alte, efeubewachsene Haus ihrer verstorbenen Mutter in London gezogen. Ihre Tochter soll in der Stadt eine exklusive Schule besuchen. Diese Eliteeinrichtung ist extrem ...

Inhalt:

„Sadie ist kürzlich in das alte, efeubewachsene Haus ihrer verstorbenen Mutter in London gezogen. Ihre Tochter soll in der Stadt eine exklusive Schule besuchen. Diese Eliteeinrichtung ist extrem begehrt, unter den Schülern – und deren Eltern – herrscht Konkurrenz. Während Sadie versucht, ihrer Tochter die Eingewöhnung möglichst leicht zu machen, will sie gleichzeitig ihre Stelle als Anwältin in ihrer alten Kanzlei zurückbekommen. Tatsächlich hat sie die Möglichkeit, den Angeklagten in einem skandalösen, lügendurchzogenen Fall zu vertreten. Sie setzt sich für ihren Mandanten ein – fast schon zu sehr – und läuft Gefahr, ihre professionelle Distanz zu verlieren. Und auch in ihrem Privatleben durchschaut Sadie kaum noch, was Lüge und was Wahrheit ist. Doch diese Erkenntnis kommt zu spät …“





Schreibstil/Art:

Sadies Neuanfang in ihrer alten Heimat ist von Anfang an nicht einfach. Manche Vorkommnisse kann man sich zunächst noch erklären, doch später ist es gar nicht mehr so einfach - vor allem die kursiven Einschübe, nachzuvollziehen. Diese Art die Spannung aufzubauen hat mir (für einen Roman) gut gefallen.

Ich finde ein bis zwei Themen weniger, hätten dem Buch gut getan. Sadie scheint zwar ein starker Charakter zu sein aber manche der Szenen wirkten ein wenig zu überladen. Eins muss man der Autorin jedoch lassen; als studierte Juristin hat sie es drauf den Verlauf der Gerichtsverhandlung in Perfektion wiederzugeben.


Fazit:

Ein Roman mit Thrillerelementen, einer großen Themenvielfalt, Geheimnissen, fiesen Handlungen, Helikoptermüttern und einem leicht offenen Ende.
Ich spürte durchgehend die unterschwellige Spannung und fieberte auf das Ende zu.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Krimi mit koreanischen Touch

Frau mit Messer
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Inhalt:

„Als Auftragsmörderin ist es Hornclaw nur recht, dass sie chronisch übersehen und unterschätzt wird. Mit jeder Stunde scheint sie unsichtbarer zu werden, und niemand ahnt, dass sie ein Messer ...

Inhalt:

„Als Auftragsmörderin ist es Hornclaw nur recht, dass sie chronisch übersehen und unterschätzt wird. Mit jeder Stunde scheint sie unsichtbarer zu werden, und niemand ahnt, dass sie ein Messer hat, mit dem sie umzugehen weiß. Seit 40 Jahren tötet sie eiskalt im Auftrag anderer. Immer ist sie entkommen. Doch das Altern lässt sie ein wenig softer werden. Plötzlich gibt es Menschen, die sie schützenswert findet, und das, nachdem sie genau das ihr Leben lang vermieden hat. Und kaum ist das Visier unten, nehmen ihre Verfolger ihre Spur auf.“





Schreibstil/Art:

Ein total interessanter und präziser Schreibstil, der sich wunderbar lesen lässt und dank der sympathischen Schädlingsbekämpferin mich das ein oder andere mal zum Lächeln brachte. Da Hornclaw eine alleinstehende, ältere Dame ist, liegt der Fokus fast ausschließlich nur in ihrem Alltag. Die Einblicke in eine andere Welt sind nicht zu ausschweifend aber intim genug um sich ein Urteil bilden zu können. 





Fazit:

Das Altern der Protagonistin ist amüsant beschrieben. Sie trotz jeglichem Klischee und überzeugt mit ihrer schlagfertigen Art.
 Ihre Abgrenzung versteht man zunächst nicht ganz, jedoch später umso mehr. Mir hat der ungewöhnliche Krimi, in dem es um Rache, Vergeltung und Tod geht, ein paar spannende Lesestunden beschert.

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Veröffentlicht am 17.09.2022

Taktisches Verwirrspiel

Was ich euch verschweige
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Inhalt:
„Detective Chief Inspector Jonah Sheens genießt mit seiner kleinen Tochter gerade die Sonne, als ihm eine Jugendliche entgegenstolpert, blass und blutüberströmt. Ihr Name ist Keely Lennox. Sie ...

Inhalt:
„Detective Chief Inspector Jonah Sheens genießt mit seiner kleinen Tochter gerade die Sonne, als ihm eine Jugendliche entgegenstolpert, blass und blutüberströmt. Ihr Name ist Keely Lennox. Sie versichert dem besorgten DCI, dass es ihr gut gehe. Sorgen müsse er sich allein um ihre verschwundene Schwester Nina machen. Jonah Sheens ist alarmiert: Hat Keely ihrer Schwester etwas angetan? Ist sie Täterin, Zeugin, Opfer? Was ist geschehen? Keely will diese Fragen erst beantworten, wenn sie zuvor ihre Geschichte erzählen darf – eine Geschichte, die Jonah Sheens das Blut in den Adern gefrieren lässt.“


Schreibstil/Art:
Eins muss ich der Autorin lassen: falsche Fährten legen und den Leser völlig verwirren, das hat sie echt drauf. Sie versteht es Aussagen und Beschreibungen nicht gewöhnlich klingen zu lassen. Nein, hier wird der Leser gefordert, denn aufmerksames und genaues Lesen ist gefragt. Zwischen den Zeilen sind unheimlich viele kleine Hinweise versteckt, den Zusammenhang versteht man oft erst sehr viel später. Man merkt auch schnellstens, dass der Plot wendig konstruiert ist.
Die Charaktere haben alle durchweg Ecken und Kanten und wirken deshalb auch sehr menschlich, vor allem aber die beiden Lennox-Schwestern. Ihr Werdegang hat es echt in sich und schockt nicht nur ein Mal.


Fazit:
Ich habe grundsätzlich nicht viel auszusetzen. Ich habe nur den Fehler gemacht und parallel noch andere Bücher gelesen. Das hat mich stellenweise total aus dem Konzept gebracht und ich musste mich jedes Mal aufs Neue sortieren und einlesen.

Ich habe auch relativ spät erfahren, dass es sich quasi um eine Ermittler Buchreihe handelt (wobei diese nicht maßgeblich in der richtigen Reihenfolge gelesen werden muss). Deren Privatleben und Probleme kommen deshalb auch nicht zu kurz. Ansonsten top!

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