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Veröffentlicht am 16.10.2022

Beeinflussung

Evil Games – Wer ist ohne Schuld?
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Es ist der zweite Fall für Detektive Kim Stone den ich gelesen habe. Diese Ermittlerfigur gefällt mir gut. Sie hat wenig Sozialkompetenz ist aber ihrem Team aufrichtig verbunden. Sie hat ein Kindheitstrauma ...

Es ist der zweite Fall für Detektive Kim Stone den ich gelesen habe. Diese Ermittlerfigur gefällt mir gut. Sie hat wenig Sozialkompetenz ist aber ihrem Team aufrichtig verbunden. Sie hat ein Kindheitstrauma und stellt deshalb das Recht und Gesetz über alles. Hat jemand ein Verbrechen begangen muss er/sie dafür büßen es gibt für sie keine mildernden Umstände. Denn es gab Opfer denen man anders keine Gerechtigkeit geben ickann. Diesmal hat sie es mit Kindesmissbrauch und einer Soziopathien zu tun. Es ist ihr Bauchgefühl das hilft die Fälle zu lösen.
Obwohl sie niemanden an sich heran lässt, hat sie sehr viel Verständnis und ein intuitives Gefühl für die Menschen sie ist manchmal sehr robust und will mit dem Kopf durch die Wand aber dafür hat sie ihr Team. Dieses Hin und Her macht sie für mich als Leserin spannend, ihre Fälle sind es sowieso. Die Figuren um Kim herum sind sehr verschieden und vielschichtig. Sie können gleichzeitig Opfer und Täter sein. Hier ist das gefragt was Kim eigentlich nicht akzeptieren kann aber in diesem einem besonderen Fall muss. Vielleicht wird dadurch auch im Laufe der Zeit ihre Vergangenheit erträglicher. Kim ist ein schwieriger Charakter trotzdem mag ich diese Figur sehr, ihr Gegenpart ist fast ähnlich aufgebaut nur mit dem Unterschied das sie keine Gefühle für nichts und niemanden empfindet und kein Gewissen hat. Diese Kombination der beiden Frauen ist wie ein persönlicher Kampf wo bei Beginn noch nicht fest steht wer die Siegerin ist.
Im ersten Band wurde der Grund für ihr Trauma erklärt. Diese Erklärung wird in diesem Buch wiederholt und etwas vertieft. Dadurch kann man dieses Buch auch unabhängig vom ersten Band lesen. Das dritte bereits erschienene Buch werde ich auf alle Fälle auch lesen.

Veröffentlicht am 14.10.2022

Immerwährende Freundschaft

Die guten Frauen von Safe Harbour. Ein lebensbejahender Roman über Freundschaft und Versöhnung
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Frances hat einen Gehirntumor der sie töten wird. Sie verzichtet auf eine Therapie. Endlich kann sie über ihr Leben und ihren Tod selbst bestimmen. Als junges Mädchen haben alle über ihren Kopf hinweg ...

Frances hat einen Gehirntumor der sie töten wird. Sie verzichtet auf eine Therapie. Endlich kann sie über ihr Leben und ihren Tod selbst bestimmen. Als junges Mädchen haben alle über ihren Kopf hinweg entschieden. Mit aus heutiger Sicht katastrophalen Entscheidungen. Mit Edie der Tochter ihrer Arbeitgeberin verbindet sie eine enge Freundschaft. Die hilft ihr wieder Kontakt zu ihrer Jugendfreundin Annie auf zu nehmen. Das letzte Treffen war vor fast vierzig Jahren und es gab böse Worte. Mit dem Wissen um den baldigen Tod geben sich beide Frauen Mühe die vergangenen Jahre zu überbrücken. Gemeinsam verbringen sie die letzten Tage als ob es nie eine Trennung gab.
Es ist ein sehr emotionaler Roman, in dem viele schwierige Themen angerissen werden, wie Depressionen, frühe Schwangerschaften, Adoption der Einfluss der katholischen Kirche auf alle Lebensbereiche.
Gleichzeitig ist es ein leichter Roman, klingt eigenartig bei diesen Themen, aber immer wieder klingt Humor durch, die Kraft und den Mut den Frances im Laufe der Jahre entwickelt hat ist bewundernswert. Als junges Mädchen war sie sehr schüchtern, immer im Schatten ihrer Freundin Annie. Die gab ihr Selbstbewusstsein, während Frances die Vernunft beigesteuert hat
Es ist ein Frauenroman, Männer spielen nur eine unbedeutende Nebenrolle. In diesem Fall absolut passend..

Veröffentlicht am 14.10.2022

Warum Wandern oder spazieren gehen

Der Fußgänger
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Wigald Boning geht, läuft, schlurft, stolpert, wandert, rennt, torkelt, humpelt, trampelt oder flaniert durch die Welt. Auf sehr humorvolle Art und Weise lädt er uns Leser ein, ihn dabei zu ...

Wigald Boning geht, läuft, schlurft, stolpert, wandert, rennt, torkelt, humpelt, trampelt oder flaniert durch die Welt. Auf sehr humorvolle Art und Weise lädt er uns Leser ein, ihn dabei zu begleiten. Es fängt schon beim Prolog an, Boning erzählt wie die Urmenschen den aufrechten Gang vielleicht entdeckt haben. Diese Version ist so logisch wie jede andere Möglichkeit, nur sie ist schon mal sympathisch. Genau so geht es , er erklärt womit man wandert zum Beispiel auch in Badelatschen oder Flip Flops. Es gibt die verschiedensten Themen, mit wem oder wo. Zum krönenden Abschluss natürlich wie schnell. Egal welches Kapitel man sich heraus pickt. Es geht lustig zur Sache. Der Gedanke in Stöckelschuhen auf die Zugspitze zu klettern ist einfach absurd. Muss man gelesen haben.
Der Schreibstil ist sehr ausführlich fast schon ausschweifend zu nennen. Der Autor kommt von Höckschen auf Stöckschen, eine Redensart wenn jemand von einem Thema zu nächsten springt. Dann fällt ihm hier noch etwas ein und dann muss dieses noch erwähnt werden.
Das Buch musste ich mit Unterbrechungen lesen. Es war stellenweise einfach zu viel. das hat dem Lesevergnügen nicht geschadet. Ein gutes Essen geniest man ja auch langsam.

Veröffentlicht am 13.10.2022

Schicksalsgemeinschaft

Café Leben
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Henrietta hat ein Kindheitstrauma, dadurch hat sei eine Mauer um sich gezogen. Sie lässt keine Menschen oder Gefühle an sich heran. Daher ist sie für ihre neue Aufgabe prädestiniert. Sie soll ...

Henrietta hat ein Kindheitstrauma, dadurch hat sei eine Mauer um sich gezogen. Sie lässt keine Menschen oder Gefühle an sich heran. Daher ist sie für ihre neue Aufgabe prädestiniert. Sie soll todkranken Menschen helfen ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben, damit Kinder und Enkel etwas über Oma und Opa erfahren wenn sie nicht mehr sind. Ein Gedanke den ich anders fand, ich bin der Meinung Erinnerungen müssen lebendig erzählt werden. Aber in diesem besonderen Fall ist es wichtig. Denn Annie hat keine Familie, ihre einzige Schwester ist früh gestorben. Ihr hilft das Sortieren vielleicht und lenkt sie ab von ihrer Krebserkrankung. Annie erzählt sehr lückenhaft und nur dann wenn Henrietta auch etwas von sich preis gibt. Es entsteht eine Beziehung in der sich jede um die andere bemüht.
Der Roman ging mir an die Substanz, fatale Beziehungen, falsche Entscheidungen, Eltern die ihre Kinder vernachlässigen und Schlimmeres. Gleichzeitig wird von einer ungewöhnlichen Kontaktaufnahme die zu einer Freundschaft führt erzählt. Beide Frauen versuchen die Geschichte der anderen in die richtigen Relationen zu setzen. Das geht so weit das Henrietta in Annies Vergangenheit forscht und Überraschendes zu tage bringt.
Dadurch entsteht ein versöhnliches Ende.
Der Roman war nicht einfach zu lesen, weil er mich stellenweise emotional berührt hat. Im Ganzen war er aber schön.

Veröffentlicht am 11.10.2022

Umgang mit der Schuld

Als die Welt zerbrach
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Die 91jährige Gretel lebt allein in einer großen Wohnung und will nur noch ihre Ruhe haben. Ruhe vor den Nachbarn, vor neugierigen Fragen, vor ihrem Sohn am liebsten allein die letzten Lebensjahre ...

Die 91jährige Gretel lebt allein in einer großen Wohnung und will nur noch ihre Ruhe haben. Ruhe vor den Nachbarn, vor neugierigen Fragen, vor ihrem Sohn am liebsten allein die letzten Lebensjahre vorüber ziehen lassen. Sie hat allen Grund für dieses Bedürfnis, denn sie ist die Tochter des Lagerkommandanten von Ausschwitz. Die Erinnerung an die Zeit und die Erkenntnis das sie trotz ihres damals jungen Alters schuldig ist macht sie einsam. Damals hat sie ihren Bruder verloren, sie fühlt sich mitschuldig an seinem Schicksal.
Der Autor erzählt ihr Leben jetzt und ihre Vergangenheit nach der Flucht aus Polen, mit gefälschten Papieren in Frankreich, Australien und dann in England. Sie hat dort geheiratet einen Sohn bekommen und ihre Geheimnisse bewahrt.
Nun zum Ende ihres Lebens zieht eine Familie mit einem Jungen in ihr Haus, dieses Kind erinnert sie an ihren Bruder. Die lange verdrängten Geheimnisse drängen hervor.
Die Person der Gretel ist auf dem ersten Blick schwer zu verstehen, damals ist ihr Verhalten verständlich aber heute hat man einen anderen Blick auf die Kinder der Täter. Als Außenstehende betrachtet man Schuld anders wie die Betroffene auch die Rolle des Jungen wirkt unnatürlich, ich kenne kein Kind das so spricht oder handelt.. Das ist nicht die einzige Frage in diesem Buch, es geht auch um Hinsehen oder Wegschauen. Wann muss man handeln und was ist angemessen.
Der Schreibstil ist genau wie beim erwähnten Vorgänger, manchmal sehr bemüht als ob der Autor nach passenden Sätzen gesucht hat. Die Betroffenheit wirkt persönlich und nicht ausgedacht.