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Veröffentlicht am 28.09.2020

Räuberpistole vor interessantem historischen Hintergrund

Vier Tage im Juni
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Welche historische Person der jüngeren Vergangenheit ist noch interessanter als US-Präsident John F. Kennedy? Jan-Christoph Nüse reichert die Fakten des realen Deutschlandbesuchs von John F. Kennedy mit ...

Welche historische Person der jüngeren Vergangenheit ist noch interessanter als US-Präsident John F. Kennedy? Jan-Christoph Nüse reichert die Fakten des realen Deutschlandbesuchs von John F. Kennedy mit finsteren Verschwörern, alten Nazis und gleich zweieinhalb Attentatsversuchen an und macht daraus seine „Vier Tage im Juni“.

Hat der Autor also die perfekten Zutaten für einen spannenden historischen Thriller zusammengemischt? Leider nein. Zu häufig muss der Autor eine Dolmetscherin des US-Präsidenten eingreifen lassen, damit der ihr zuvor unbekannte völlig planlos durch die Geschichte irrlichternde BKA-Ermittler Thomas Malgo wieder auf die richtige Spur kommt.

Bekanntlich endete John F. Kennedys Leben im gleichen Jahr bei einem Attentat in Dallas. Hätte Kennedy auch in Bonn, Frankfurt oder Berlin sein Ende finden können? Vielleicht; aber der historisch korrekt und durchaus interessant wiedergegebene reale Staatsbesuch wurde mit so vielen fiktiven Verschwörern und Gefahren aufgeladen, dass man den Eindruck bekommt, selbst der Autor verliert zeitweise den Überblick.

Fazit: Finstere Verschwörer, alte Nazis und eine spießige Bonner Republik der frühen 60er Jahre gepaart mit dem charismatischen jungen US-Präsidenten und den gut wiedergegebenen Fakten rund um den realen Staatsbesuch im Juni 1963, das alles hat sich für mich nicht zu einem Lesevergnügen zusammengefunden. Weniger wäre mehr gewesen und so kann ich leider nur 2 Sterne geben.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Deutlich mehr erwartet

Das Buch der gelöschten Wörter - Die letzten Zeilen
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Der Roman „Das Buch der gelöschten Wörter – Die letzten Zeilen“ von Mary E. Garner ist der dritte Band zur „Das Buch der gelöschten Wörter“ Trilogie. Die Reihe sollte auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge ...

Der Roman „Das Buch der gelöschten Wörter – Die letzten Zeilen“ von Mary E. Garner ist der dritte Band zur „Das Buch der gelöschten Wörter“ Trilogie. Die Reihe sollte auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.

Hope und der Bund wollen die Bücherwelt und die reale Welt vor Quan Surt beschützen. Sie machen sich auf die Suche nach dem Manuskript, das Quans Geschichte enthält. Doch auch Quan Surt und seine Unterstützer sind nicht untätig und richten großen Schaden an. Kann der Bund die Absorbierer aufhalten?

Meinung:

Leider konnte mich der dritte Band nicht überzeugen. Ich habe nach dem echt fiesen Cliffhanger nach dem zweiten Band, so viel mehr von diesem Finale erwartet. Das Potenzial, dass nun auch Buchfiguren in die reale Welt reisen können, wurde leider nicht genutzt.

Auch mit Hope hatte ich dieses Mal so meine Schwierigkeiten. Ihre plötzliche Verliebtheit und ihre Eifersucht haben extrem genervt. Es gibt so viel Dinge, die in diesem Moment wichtiger sein sollten und Hopes Gedanken drehen sich nur um ihre Gefühle, das war total nervig. Darüber hinaus werden potenzielle Herausforderungen zu einfach gelöst und es entsteht keine wirkliche Spannung. Hope löst praktisch alles im Alleingang. Es gab zwar noch die ein oder andere kleine Überraschung, aber im Großen und Ganzen war auch das Ende aus meiner Sicht viel zu einfach, da hätte ich mir einen richtigen Showdown gewünscht. Leider kommen auch kaum noch Buchwelten vor, geschweige denn neue Buchfiguren. Was mich außerdem wirklich gestört hat, war dieser Zwang allen Figuren ein „Happy End“ zu verschaffen, das war viel zu gewollt und herbeigezaubert.

Fazit: Für mich leider eine totale Enttäuschung. Ich habe ewig an diesem Band gelesen, da es mich einfach nicht packen konnte. Aus dem Finale hätte man viel mehr herausholen können – meine Erwartungen wurden enttäuscht. Daher gibt es von mir leider nur 2 Sterne. Nur zum Vergleich: Der erste Band hat fulminante 5 Sterne von mir bekommen, der zweite Teil noch gute 4 Sterne – mehr geht hier aber leider nicht.

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Veröffentlicht am 03.08.2024

Flache Charaktere, schwache Story

The Monet Family – Shine Bright Like a Treasure
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Der Klappentext klang vielversprechend und die Aufmachung des Buches ist wirklich wunderschön. Mit großer Vorfreude begann ich zu lesen, da ich zwischendurch gerne Young Adult Romane lese. Doch leider ...

Der Klappentext klang vielversprechend und die Aufmachung des Buches ist wirklich wunderschön. Mit großer Vorfreude begann ich zu lesen, da ich zwischendurch gerne Young Adult Romane lese. Doch leider entwickelte sich die Geschichte alles andere als zu einem Jahreshighlight.

Auf fast 500 Seiten passiert praktisch nichts. Eine klare Handlung ist nicht erkennbar, was die Länge des Buches völlig überflüssig macht. Stattdessen reiht sich eine banale Szene an die nächste, in denen Hailie naiv und fast schon dumm handelt. Eine Szene widmet sich seitenlang der Frage, wie Hailie eine Zigarette entsorgen soll. Wirklich? Kann es noch uninteressanter werden?

Das vermeintliche Geheimnis der Geschichte ist so schnell offensichtlich, dass es schon fast lächerlich wirkt. Doch erfährt man darüber rein gar nichts. Es gibt keine Details oder Erläuterungen, die das Interesse wecken könnten. Alles bleibt vage und unbefriedigend.

Auch die Brüder sind völlig farblos und ohne jegliche Tiefe. Ein Bruder wirkt bedrohlich und tritt als angsteinflößender Chef auf. Ein anderer wird als freundlich dargestellt, und einer interessiert sich für Sport. Dann gibt es noch den Bruder mit Tätowierungen und den mit einem Piercing. Das ist der gesamte Tiefgang der Figuren, die blass und leere Hüllen bleiben. Die Charaktere sind oberflächlich und die gesamte Handlung bleibt erschreckend flach.

Vielleicht ist diese Geschichte für deutlich jüngere Leser geeignet. Aber jeder, der älter als 13 Jahre ist und eine starke Heldin sowie eine spannende, mysteriöse Familiengeschichte erwartet, sollte dieses Buch besser meiden.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Schweigen wäre hier wirklich besser als Vorlesen

Wenn der Nebel schweigt
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Ein Tal, das regelmäßig im Nebel versinkt und auch sonst eher im Schatten liegt. Hier passierte in der Kindheit von Jana ein schlimmes Verbrechen und hier passieren, als sie als junge Erwachsene zurückkehrt, ...

Ein Tal, das regelmäßig im Nebel versinkt und auch sonst eher im Schatten liegt. Hier passierte in der Kindheit von Jana ein schlimmes Verbrechen und hier passieren, als sie als junge Erwachsene zurückkehrt, noch viel mehr schlimme Dinge.

Als Zuhörer des Hörbuchs habe ich mich schnell gefragt, ob es nicht besser wäre die Vorleserin würde einfach schweigen? Monoton plätschert der Text, während einzelne Wörter dann aber oftmals so deutlich betont werden, als ginge es um einen Buchstabierwettbewerb. Das Kunststück einzelnen Protagonisten durch eine eigene Stimme Leben einzuhauchen und sie so für den Zuhörer wiedererkennbar und lebendig zu machen, gelingt leider auch nicht. Es gibt genau eine Stimme, und die muss für alle Figuren dieser Geschichte reichen.

Aber der monoton vorgetragene Fortlauf der Geschichte ist nicht das eigentliche Manko, auch die Geschichte ist meiner Ansicht nach doch recht fad.
Ständig betrinkt sich Jana, um noch bevor sie das erste Glas – gerne aber auch mal eine ganze Flasche Hochprozentiges – an die Lippen setzt, sogleich wieder in Selbstmitleid zu verfallen, darüber, dass sie jetzt gleich betrunken sein wird. Aber auch alle anderen Menschen aus dem Tal, denen wir begegnen, haben ein Alkoholproblem und eine düstere Vergangenheit und sind typische Klischees von Menschen, die es nicht aus dem Kaff herausgeschafft haben, in dem sie nun alt werden müssen. Nicht ein Mensch ist glücklich oder einfach nur „normal“ in diesem finsteren Tal.

Was das Verbrechen aus Janas Kindheit angeht, ist der Zuhörer gezwungen etliche falsche Fährten zu verfolgen, um dann in einem gar nicht so überraschenden Finale endlich die Auflösung des Kindheitstraumas zu erfahren.

Schön, wenn das Leid – und ich meine hier den Zuhörer – dann endlich sein Ende gefunden hat.

Fazit: Mein Ding war es nicht, daher nur ein Stern, mehr ist nicht drin. Nur deswegen zu Ende gehört, weil ich auf einer langen Autofahrt kein anderes Hörbuch zur Verfügung hatte.

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