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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2022

Informatives Sachbuch

Im Rausch des Vergnügens
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Ian Mortimer nimmt uns mit auf eine Reise ins England der Regency Zeit. Dabei ist zu beachten, dass diese Zeitspanne einen Zeitraum von ca. 40 Jahren umfasst, in dem sich ziemlich viel verändert. Von daher ...

Ian Mortimer nimmt uns mit auf eine Reise ins England der Regency Zeit. Dabei ist zu beachten, dass diese Zeitspanne einen Zeitraum von ca. 40 Jahren umfasst, in dem sich ziemlich viel verändert. Von daher muss man immer beachten, in welcher Zeit genau man sich befindet.

Das Buch umfasst eine breite Auswahl an Themengebieten. Man lernt alles über das damalige Gesellschaftssystem, die Unterschiede zwischen London, anderen Städten und dem Leben auf dem Land. Das Essen, das Wohnen und auch die medizinische Forschung sind Themen, die der Autor aufs genaueste beleuchtet.

Das Buch ist auf jeden Fall ein Quell des Wissens über diese Zeit. Man bekommt doch ein gutes Gespür für das Leben. Allerdings ist es kein Buch zum am Stück lesen, dafür sind es dann doch zu viele Informationen. Trotzdem hat es mir Spaß gemacht immer wieder darin zu blättern. Sicher ist es auch ein gutes Nachschlagewerk, wenn man sich mit Büchern aus und über diese Zeit beschäftigt. Der Ausführliche Bildteil am Ende gibt auch noch einen guten Eindruck.

Von daher kann ich das Buch durchaus empfehlen, es gibt einen sehr detaillierten Einblick in die Zeit Jane Austens.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Was Freundschaft kann

Das Wunder von Bahnsteig 5
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Iona liebt es jeden Tag mit dem Zug zur Arbeit zu fahren. Ihr Mitfahrer bekommen von ihr alle einen Spitznamen verpasst, aber ansprechen würde sie sie nie. Doch eines Tages verschluckt sich einer ihrer ...

Iona liebt es jeden Tag mit dem Zug zur Arbeit zu fahren. Ihr Mitfahrer bekommen von ihr alle einen Spitznamen verpasst, aber ansprechen würde sie sie nie. Doch eines Tages verschluckt sich einer ihrer Mitfahrer an einer Traube und erstickt fast. Durch den Einsatz von Sanjay, einem Krankenpfleger, kann der Erstickungstod verhindert werden und nach und nach knüpfen die Mitreisenden immer mehr Kontakte zueinander.

Iona ist der Dreh- und Angelpunkt dieser Gruppe von Menschen, zu der außer Sanjay auch noch Piers, Emmie, Martha und zu guter Letzt auch David gehören. Sanjay hat sich in Emmie verkuckt und Iona versucht die beiden zu verkuppeln. Piers ist derjenige, der sich an der Traube verschluckt und dessen Leben durch Sanjays Rettungsaktion eine Wende nimmt. Martha ist Schülerin und wird in der Schule gemobbt. Iona nimmt sie unter ihre Fittiche und versucht ihr aus dieser Situation zu helfen. Und auch Iona hat so ihre Probleme, auch wenn die anderen sich das eigentlich nicht vorstellen können.

Es geht in diesem Buch um ganz viele Themen, Mobbing in der Schule und im Beruf, Jobverlust, toxische Beziehungen und einiges mehr. Ich fand die einzelnen Schicksale der Protagonisten sehr interessant und auch die Art und Weise, wie aus vielen einzelnen Zugfahrern eine Gruppe wird, die sich gegenseitig unter die Arme greift. Durch den Wechsel der Perspektive mit jedem Kapitel lernt man die Protagonisten auch gut kennen und sieht, wie sehr das Auftreten die Umwelt doch täuschen kann. Denn jeder aus der Gruppe hat so seine Vorurteile den anderen gegenüber, die sich meist als ziemlich haltlos herausstellen.

Trotzdem muss ich sagen, war mir gerade Iona teilweise einfach zu übergriffig und zu künstlich auf jung getrimmt. Das hat mich in der Mitte der Geschichte ziemlich genervt. Gegen Ende nimmt die Story dann an Fahrt auf und am Ende kann man das Buch dann auch versöhnt zuschlagen.

Von mir daher durchaus eine Leseempfehlung. Es war ein gut zu lesendes Buch, in dem es um Freundschaft und die Kraft einer Freundesgruppe geht.

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Veröffentlicht am 30.09.2022

Frankfurt und die Studentenunruhen

Die Schuld der Toten
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Frankfurt im Jahr 1968. Studentenunruhen erschüttern die Stadt, Kaufhäuser brennen und Preussers Tochter ist mittendrin, anstatt für ihr Abitur zu lernen. Er muss sich währenddessen um einen mysteriösen ...

Frankfurt im Jahr 1968. Studentenunruhen erschüttern die Stadt, Kaufhäuser brennen und Preussers Tochter ist mittendrin, anstatt für ihr Abitur zu lernen. Er muss sich währenddessen um einen mysteriösen Entführungsfall kümmern. Der Textilfabrikant Gustav Roth wurde entführt und wird kurz nach der Geldübergabe tot aufgefunden. Doch scheinbar ist er schon weit vor der Übergabe gestorben. Vieles passt nicht zusammen und Preusser und sein Team stehen immer wieder vor Sackgassen.

Den Entführungsfall fand ich sehr interessant, auch wenn ich mir früh schon gedacht habe, wohin es wohl gehen wird. Trotzdem fand ich die unterschiedlichen Ansätze der Ermittlungen sehr interessant, vor allem die Sache mit dem Textilschmuggel aus der DDR. Allerdings muss ich sagen, dass mir der private Teil der Geschichte etwas zu viel war. Vor allem als Preussers Bruder aus der DDR auftaucht und die Geschichte ein wenig in Richtung Spionage abdreht. Aber vielleicht wird hier der Ansatz für die weitere Geschichte Preussers gelegt.

Alles in allem fand ich das Buch sehr spannend und gut geschrieben. Die Zeitgeschichte wird gut in den Fall mit eingearbeitet und viele Themen fügen sich zu einem Ganzen. Von daher eine Leseempfehlung für diesen Band der Reihe. Und ich hoffe, das es noch ein weiteres Buch geben wird.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Literaturgeschichte

Die Buchhändlerin von Paris
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Shakespeare & Company, diese Buchhandlung ist ein Muss, für alle Bücherfreunde, die Paris besuchen. Bei mir war es im Juni soweit und ich habe mich in dieser eher kleinen Buchhandlung sehr wohl gefühlt. ...

Shakespeare & Company, diese Buchhandlung ist ein Muss, für alle Bücherfreunde, die Paris besuchen. Bei mir war es im Juni soweit und ich habe mich in dieser eher kleinen Buchhandlung sehr wohl gefühlt. So war es für mich ganz klar, dass ich „Die Buchhändlerin von Paris“ von Kerri Maher lesen wollte, um mehr über die Gründung dieser Buchhandlung zu erfahren.

Und so lernen wir Sylvia Beach kennen, die Anfang der zwanziger Jahre in Paris ihr Glück sucht und es in der Person von Adrienne Monnier findet. Ihr Buchladen wird ihr zum Vorbild, als sie beschließt eine englische Buchhandlung in Paris zu eröffnen. Bald ist sie die Anlaufstelle für alle Amerikaner, die aus den USA der Prohibition und vieler anderer Verbote ins liberale Paris flüchten. Und als sie auch noch beschließt, das in den USA verbotene Buch Ulysses von James Joyce zu verlegen, um es allen zugänglich zu machen, wird ihr Laden weltbekannt.

Das Buch umschließt die Zeit von 1920 bis 1936 und wir begleiten Sylvia durch ihre Anfangszeit, durch die schwierigen Wege der Ulysses Veröffentlichung und durch die Jahre danach, als sich ein Rechtstreit um die Rechte daran an den anderen reiht.

Dabei hat man das Gefühl in die Literaturgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts einzutauchen, denn nicht nur James Joyce, sondern noch viele andere berühmte Schriftsteller gehen bei Sylvia und Adrienne ein und aus. So bekommt man ein gutes Gefühl für die Zeit damals und für die Menschen, die hinter den berühmten Namen stehen.

Ein wenig genervt war ich von der dauernden Wiederholung von Sylvias Selbstzweifeln. Das war mir tatsächlich teilweise ein wenig zu viel. Aber da ist auch schon der einzige Punkte, den ich zu kritisieren hätte.

Von mir eine Leseempfehlung für dieses Stück Literaturgeschichte.

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Veröffentlicht am 06.09.2022

schöner Wohlfühlroman

Briefe an Moa
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Moas Großmutter ist verstorben und hat ihr ihre Wohnung vermacht. Als Moa anfängt in dieser zu räumen und sich um den Hund ihrer Großmutter Iris zu kümmern, bekommt sie immer wieder Briefe von ihr, die ...

Moas Großmutter ist verstorben und hat ihr ihre Wohnung vermacht. Als Moa anfängt in dieser zu räumen und sich um den Hund ihrer Großmutter Iris zu kümmern, bekommt sie immer wieder Briefe von ihr, die sie um Kleinigkeiten bitten, die Moas Leben aber stark verändern werden.

Moa lebt mit ihrem Freund Ruben zusammen in einer Wohnung, die eigentlich nicht ihr Stil ist. Ruben ist derjenige, der in ihrer Beziehung den Ton angibt und Moa immer wieder dazu bringt, sich selbst hintenan zu stellen. Für ihn ist klar, dass Moa die Wohnung der Großmutter verkauft und das Geld in eine gemeinsame Wohnung, die er aussucht, investieren wird. Moa lässt das anfangs auch mit sich machen, doch durch die Briefe der Großmutter und den Aufenthalt in ihrer Wohnung erkennt sie, was sie wirklich will und steht erstmals auch für ihre Meinung ein.

Mir hat das Buch gut gefallen, es lies sich schön lesen und war im Großen und Ganzen ein Wohlfühlbuch. Die Wohnung und die Freunde der Großmutter sind einfach herzerwärmend und auch Moas Arbeitsplatz und ihr Mentor dort sind ganz wunderbar beschrieben. Nur Ruben trübt das Ganze etwas ein, er ist sehr übergriffig und sieht nur seine eigenen Bedürfnisse. Als es dann zum entscheidenden Gespräch kommt kracht es zwar erst einmal kurz, aber im Großen und Ganzen endet auch das sehr harmonisch. Das kann man durchaus kritisch sehen, für mich war das ein wenig zu harmonisch.

Trotzdem kann ich das Buch nur empfehlen, es ist eine schöne Wohlfühllektüre, die auch ein wenig den Anstoß zum Überdenken eigener Handlungsstrukturen geben kann.

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