98% hin geklaschtes Drama, 1% nerviger Brady, 1% unglaubwürdige Liebesgeschichte.
Under the Lights – Gunner und WillaInhalt
Im 2. Band der Field Party Reihe, geht es um Willa, die nach 6 Jahren wieder zurück in ihre Heimatstadt kehrt. Dorthin, wo sie damals nicht nur ihre Großmutter zurück gelassen hat, sondern auch ...
Inhalt
Im 2. Band der Field Party Reihe, geht es um Willa, die nach 6 Jahren wieder zurück in ihre Heimatstadt kehrt. Dorthin, wo sie damals nicht nur ihre Großmutter zurück gelassen hat, sondern auch ihre zwei besten Freund, Gunner und Brady. Zu den beiden hatte sie schon immer eine besondere Verbindung, aber sie waren alle drei noch jung und unsicher, was ihre Gefühle angehen, schließlich wollten sie auch ihre Freundschaft nicht gefährden. Aber jetzt, 6 Jahre später ist alles anders. Willa hat Fehler begangen, die sie auch heute noch belasten. Und die einzige, die sie jetzt noch aufnehmen will, ist ihre Großmutter. Konzentriert darauf, ihren Abschluss zu machen, will sie auch niemanden an sich heran lassen. Bis Brady und Gunner wieder in ihr Leben treten und so einiges in ihrem Herzen durcheinander bringen.
Auf Band 2 war ich echt gespannt. Band 1 war zwar nicht allzu schlecht, aber selbst da hat mir etwas gefehlt. Hier habe ich dann gehofft, etwas besseres zu lesen - wurde aber vollkommen enttäuscht.
Was erstmal verwunderlich war: Das Buch wird aus der Sicht von Willa, Gunner UND Brady geschrieben. Abbi Glines setzt uns also einer "Dreiecksbeziehung" aus, was ich allein deswegen schon unnötig fand, weil der Titel doch schon erwähnt, um wen es hauptsächlich geht. So füllt Abbi Glines die Seiten mit unnötigem Hin und Her bei den Charakteren und schenkt der eigentlichen Entwicklung zwischen Gunner und Willa kaum Beachtung und ich hab absolut nichts nachvollziehen können, was dann später als etwas ganz Großes hingestellt wurde.
Ich meine, nach über der Hälfte des Buches waren noch immer keine wahrhaften Gefühle überhaupt irgendwo zu erkennen, weshalb ich deren Liebesgeschichte nicht ernst nehmen kann. Sie, die Gunner als "Kumpel, dem sie ihr größtes Geheimnis anvertraut hatte" bezeichnet, und bei Brady ein albernes Gefühl im Magen verspürt und lächeln muss, bei dem Gedanken, dass er ihren Kuss nicht vergessen hatte. Dann merkt aber später plötzlich, dass ihr Herz heute allein Gunner gehört. Schließlich haben sie sich ja ihre Geheimnisse erzählt. ;) Das verbindet!
Dann Gunner, der sie die ganze Zeit schon krankhaft verfolgt hat und ja nicht wollte, dass jemand sie auch nur anlächelt und lieber seine Freundschaft zu seinem besten Freund aufs Spiel setzt, aber jetzt auch nicht annähernd ernst zu nehmende Gefühle erblicken ließ. Es wirkte fast schon gezwungen, dass die beiden dann schlussendlich mit großen Gefühlen da standen, ohne dass man diese so intensiv nachvollziehen konnte. Lieber wurde dann da noch eine Story zu einem Charakter aufgesetzt und hier noch ein bisschen Drama eingearbeitet. Es war schlussendlich schon so übertrieben lächerlich, dass es einfach nur noch nervte, was Abbi Glines sich da aus dem Ärmel gezaubert hat.
Der Schluss hat auch nichts besser gemacht. Alles ging dann wieder einmal sehr schnell und ein Sprung in die Vergangenheit soll zeigen, dass zwischen Willa und Gunner schon immer eine ganz besondere Beziehung herrschte. Nein! Hab ich ihnen nicht abgenommen.
Charaktere
Mit Willa wurde ich nicht warm. Sie hatte für mich einfach keinen Charakter. Die Autorin hat ihr eine dramatische Vergangenheit verpasst, die sie dann immer für den Moment interessant gemacht hat und das war es auch schon. Das schlimmste dabei war aber, dass zu Anfang ein riesen Geheimnis darum gemacht wurde, die komplette Geschichte und der Rest in den letzten 100 Seiten dann aber für den Leser nebenbei mal in ihren Gedanken kam.
Dann war sie die, die neu auf der Schule ist, auf die alle Typen stehen, sich aber von allen anderen Mädchen abhebt und deshalb cooler und weniger nervig ist. Nein. Einfach nein. Ein stereotyper Charakter, ohne Aussagekraft und Wiedererkennungswert.
Gunner...ja wie soll man ihn beschreiben. Auf jeden Fall war da dieser krampfhafte Versuch, das komplette Gegenteil von Brady zu erschaffen, damit Willa beide auch ja immer sauber miteinander abwägen kann. Er nimmt sich die Frauen, die er will, erhebt aber Besitzansprüche auf Willa und kommt aus einer dramatischen Familie. Gut, die Umstände waren sicher nicht schön, aber vor allem am Anfang, jammert er auf höchstem Niveau, wie schlimm es ihn doch in seinem reichen Zuhause schon immer geht..Ich hab's ihn irgendwann nicht mehr abgenommen. Lag vermutlich daran, dass Abbi Glines auch da noch einen drauf setzen musste ... Auch er zeichnet sich für mich nicht wirklich aus, außer, dass er bei dem Leser um Mitleid bettelt.
Brady wurde dann irgendwann fast schon nervig und unnötig, wie er ständig ihre Nähe sucht und plötzlich ungeahnte und intensive Gefühle für Willa hat, die ja angeblich damals schon da gewesen sind. Er hat es aber nie auf die Reihe bekommen, seine jetzige "Freundin" (er sah da eigentlich keine Beziehung) klipp und klar zu sagen, dass zwischen ihnen keine Beziehung läuft und somit aufhören kann, darüber zu jammern. Auch war ich ja erstaunt, wie sehr er von sich überzeugt war. Er, der nett ist und zu dem die Mädchen kommen, um sich auszuweinen und der für Ernstes gemacht ist. Ja, hat man ja gesehen. Irgendwann haben die Kapitel aus seiner Sicht dann aufgehört und man hat die fertige Beziehung zwischen Gunner und Willa vor die Füße geworfen bekommen.
Die Nebencharaktere konnten auch da nicht wirklich etwas retten. Vor allem Willas Großmutter war komisch und hatte, wie es scheint, ständig Stimmungsschwankungen. Dann gab es Andere, mit denen Abbi Glines versucht hat, Abwechslung hinein zu bringen, was aber nur dafür gesorgt hat, dass es schlussendlich einen Haufen unnötiger Handlungsstränge gab und die eigentliche Geschichte an Bedeutung verliert.
Der Schreibstil konnte jetzt auch nichts mehr raus reißen. Ich danke ihr, dass sie die Kapitel kurz gehalten hat, nicht hoch kompliziert geschrieben hat und ich das Buch somit schnell wieder beenden konnte.
Fazit
Sehr sehr enttäuscht lässt mich dieses Buch zurück. Das Buch bietet ein Haufen Handlungsstränge und Dramen, die dafür sorgen, dass die Liebesgeschichte komplett untergeht und für mich null Gefühle herüber kamen, weshalb mich die schlussendliche Beziehung auch nicht für sich gewinnen konnte. Als würde Gunners der Serie Dallas - ähnlicher Familiensituation nicht genug Drama bringen, wird dann auch noch versucht, daraus eine "Dreiecksbeziehung" zu machen, die so unnötig war, da der Titel einem ja wohl schon verspricht, wessen Liebesgeschichte der Leser zu erwarten hat. Die Charaktere konnten bei mir auch nicht punkten und waren eher eine Enttäuschung. Wer Band 1 schon nicht gut fand, braucht diesen echt nicht zu lesen.