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Veröffentlicht am 26.10.2022

China, Taiwan, USA - Berührende Geschichte über einen Überlebenskampf, über Heimat, das enge Band der Familie und die Suche nach Glück.

Der Pfirsichgarten
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Während des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs verliert Dao Meilin früh ihren Ehemann und flieht mit ihrem vierjährigen Sohn Renshu 1938 an der Seite ihres Schwagers und seiner Familie. Sie fliehen ...

Während des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs verliert Dao Meilin früh ihren Ehemann und flieht mit ihrem vierjährigen Sohn Renshu 1938 an der Seite ihres Schwagers und seiner Familie. Sie fliehen vor den Bomben der Japaner von West nach Ost bis sie in Shanghai und schließlich in Taiwan ankommen und zum ersten Mal seit langen Jahren wieder in Sicherheit sind. Auf dem Weg dorthin müssen sie schwere Verluste ertragen, wobei sie Halt in den Geschichten Meilins finden, die sie anhand einer seidenen Schriftrolle mit feinen Kalligraphien erzählt. Meilin gibt niemals auf, findet immer irgendwo ein Angestelltenverhältnis und eine Unterkunft für sich und ihren Sohn. Dieser entwickelt einen unumstößlichen Ehrgeiz in der Aussicht auf ein besseres Leben, lernt fleißig und verdient sich damit einen Studienplatz in den USA. Bisher hatten sich Meilin und Renshu gegenseitig Halt gegeben und müssen 1960 Abschied nehmen. Als Henry Dao leidet Renshu noch als Student unter Flashbacks und fürchtet auch später noch den Einfluss der pro-chinesischen Partei Taiwans. Er hält sich deshalb fern von anderen Migranten und baut sich ein neues Leben auf, heiratet und bekommt eine Tochter, die neugierig auf ihre familiären Wurzeln ist. Doch Henry möchte sich nicht mit den schmerzhaften Erinnerungen seiner Kindheit und Jugend befassen und hat zudem Angst um seine Mutter, die trotz aller Bemühungen, sie in die USA zu holen, in Taiwan geblieben ist und hält deshalb auch seine Tochter lange davon ab, mehr über die chinesische Kultur zu erfahren und Kontakte zu knüpfen.
"Der Pfirsichgarten" erstreckt sich über gut 60 Jahre und erzählt die Geschichte von drei Generationen einer chinesischen Familie - inspiriert von der eigenen Familiengeschichte der Autorin. Anders als in vielen historischen Romanen wird die Geschichte nicht aus der Perspektive der Gegenwart und mit Rückblenden, sondern stringent chronologisch erzählt. Nachdem ich schon viele Bücher über den Zweiten Weltkrieg in Europa gelesen habe, fand ich es sehr interessant eine Geschichte über die Kriegsereignisse in Asien zu lesen, die nicht minder erschütternd sind.
Meilin ist eine starke, aber gleichzeitig leise, sanftmütige Frau, die alles dafür gibt, ihren Sohn und sich in Sicherheit zu bringen. Mit Hilfe ihrer Fabeln schaffen sie es, die Hoffnung auf Frieden und ein neues Zuhause nicht aufzugeben und in Verlust und Zerstörung noch etwas Gutes zu erkennen. Denn auf all ihren Wegen begegnen ihnen Freundschaft und Zusammenhalt. Die Rolle des Schwagers, der ihr Zeit seines Lebens Unterstützung bot, bleibt dabei vage.
Renshu ist ein aufgeweckter Junge, der zurückhaltend, fleißig und bescheiden ist und den Mut entwickelt, nach Amerika zu emigrieren. Die politischen und kulturellen Unterschiede sind groß und das Gefühl nirgendwo eine Heimat zu haben, ist nur allzu verständlich. Seine Angst vor dem Einfluss der kommunistischen Partei, vor Bespitzelung und davor, als unpatriotisch denunziert zu werden, ist selbst als amerikanischer Staatsbürger noch groß, weshalb er sich unauffällig verhält und keine intensiven Kontakte anderen Migranten pflegt. Seine Ehefrau und insbesondere seine Tochter, die neugierig auf ihre Wurzeln ist, haben Schwierigkeiten, Henry zu verstehen und seine Befürchtungen zu teilen.
Die Geschichte wird bildhaft und empathisch erzählt. Die Handlungsorte sind vorstellbar, auch wenn ich mir eine Landkarte im Buch gewünscht hätte, um Meilins und Renshus Weg besser nachvollziehen zu können. Es fällt leicht, sich in Meilin, Renshu und auch Lily hineinzuversetzen, die unterschiedliche Sorgen und Nöte teilen. Bei Meilin ging es um den nackten Kampf ums Überleben, Henry steckt zwischen zwei Kulturen, vermisst seine Heimat, traut sich in den USA jedoch nicht, seine Kultur und Kontakte zu anderen Chinesen zu pflegen. Lily möchte als "Mischlingskind" je älter sie wird mehr über ihre Wurzeln und ihre Familiengeschichte väterlicherseits erfahren, ist begeistert von der chinesischen Sprache und Kultur, wird jedoch in ihrer Euphorie von ihrem Vater gebremst.
Die Geschichte von Meilin und Renshu/ Henry ist eine ereignisreiche und bewegende Erzählung über Generationen und Kontinente hinweg, die trotz allem Leid, das den Protagonisten widerfährt, hoffnungsvoll und erbaulich ist. Neben Schmerz gibt es Glück, neben dem Verlust der Heimat ein neues Zuhause. Es ist eine berührende Geschichte über einen Überlebenskampf, über Heimat, das enge Band der Familie und die Suche nach Glück, die durch den realen Hintergrund authentisch und lebendig ist und deshalb besonders zu Herzen geht.

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Veröffentlicht am 22.10.2022

Roman über Liebe und Freundschaft, Neuanfänge und Selbstfindung, der durch Herzblut, Kreativität und Witz überzeugt.

Zimmer gesucht, Liebe gefunden
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Am Tag, als Emma mit ihrem Freund Leon zusammenziehen möchte, bittet er sie um eine Beziehungsauszeit. Für Emma kommt dieser Wunsch nach einer Pause völlig unerwartet und auch ihre Eltern haben ihr Zimmer ...

Am Tag, als Emma mit ihrem Freund Leon zusammenziehen möchte, bittet er sie um eine Beziehungsauszeit. Für Emma kommt dieser Wunsch nach einer Pause völlig unerwartet und auch ihre Eltern haben ihr Zimmer schon neu als Yogaraum verplant. Emmas beste Freundin Pepper, die noch nie von Leon begeistert war, vermittelt Emma ein WG-Zimmer bei einem Bekannten. Dirk ist ein Nerd, der lieber an Robotern bastelt, als sich mit Menschen auseinanderzusetzen. Er sucht nur eine(n) Mitbewohner(i), um sich die Miete zu teilen und jemanden zu haben, der unerwünschte Spinnen beseitigt. Während Emma noch Leon nachtrauert, Peppers Verkupplungsversuchen zu entgehen versucht und einen neuen Praktikumsplatz antritt, freundet sie sich allmählich mit Dirk an und findet auch den Mut, an ihrem Roman weiterzuarbeiten.
"Zimmer gesucht, Liebe gefunden" ist eine humorvolle Geschichte über eine Mittzwanzigerin, deren Leben nach der Trennung von ihrer großen Liebe, die sie zu allem Übel auch noch öffentlich auf Instagram romantisch in Szene gesetzt hat, aus den Fugen gerät. Es dauert bis Emma das Beziehungsaus akzeptiert und sie wieder nach vorne blicken kann. Eine Stütze ist ihre beste Freundin Pepper, auch wenn diese in ihrer Fürsorge um Emma etwas übereifrig und übergriffig reagiert. Ihre Gedanken und ihren Kummer vertraut Emma zusätzlich ihrem "Disaster Diary" an.
Der Roman ist durch Emmas, Turbulenzen, das Liebesaus, den Umzug, denen neuen Praktikumsplatz, die enge Beziehung zu ihren Eltern, Treffen mit Studienkollegen und Freunden abwechslungsreich und unterhaltsam. Emma, mit ihren bunten, ausgetretenen Chucks und der Vorliebe, mit Pflanzen zu sprechen, ist eine liebenswerte Figur und auch die zahlreichen Nebencharaktere haben so manche sonderbare Eigenschaft, die der Geschichte Impulse geben.
Das Buch ist flüssig geschrieben, spielt mit Klischees und Schubladendenken und trifft damit immer den richtigen erfrischend witzigen Ton, ohne albern zu werden.
Trotz des Liebesdramas überwiegt der Humor der Geschichte. Die Nebencharaktere mögen an mancher Stelle e twas überzeichnet sein und Emma braucht einen Tick zu lang, um Leons wahres Gesucht zu erkennen und sich von ihm zu lösen.
Es ist keine romantische Liebesgeschichte, die vor Emotionen trieft. Wesentlich ist Emmas Entwicklung, wie sie aus ihrem Tief kommt, offen für Neues wird und dabei wieder zu sich selbst findet und den Mut aufbringt, an ihre Talente zu glauben.
"Zimmer gesucht, Liebe gefunden" ist ein Roman über Liebe und Freundschaft, Neuanfänge und Selbstfindung, der durch Herzblut Kreativität und Witz überzeugt.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Dramatische und spannende Geschichte über Freundschaft und die Suche nach Glück im Jahr 1913. Gelungene Fortsetzung und Abschluss der Dilogie um die Hamburger Auswandererstadt

Das Tor zur Welt: Hoffnung
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Nachdem Ava von ihrer Freundin Claire hintergangen wurde und deshalb nicht ihren Plan in die Tat umsetzen konnte, nach Amerika auszuwandern, fängt sie wieder ganz von vorn an. Sie arbeitet weiterhin unermüdlich ...

Nachdem Ava von ihrer Freundin Claire hintergangen wurde und deshalb nicht ihren Plan in die Tat umsetzen konnte, nach Amerika auszuwandern, fängt sie wieder ganz von vorn an. Sie arbeitet weiterhin unermüdlich in der Auswandererstadt und versorgt die Ausreisewilligen auf ihrer letzten Station auf dem Weg nach Übersee in der Hoffnung auf ein besseres Leben in der Neuen Welt. Trotz allem was ihr Claire angetan hat, sorgt sie sich um ihre Freundin, von der es kein Lebenszeichen gibt.
Claire wurde die Einreise nach Amerika verwehrt und kehrt schwer gezeichnet nach Hamburg zurück. Enttäuscht von ihrem Geliebten Magnus und verängstigt von dem vertrauten Arzt ihrer Mutter, der sie in eine psychiatrische Einrichtung einweisen möchte, weiß sie nicht, was sie dort erwarten wird.

"Das Tor zur Welt: Hoffnung" ist der zweite Band der "Auswandererstadt"-Dilogie um die beiden unterschiedlichen Frauen Ava de Buur und Claire Conrad, die im ersten Band in der Auswandererstadt zu Freundinnen wurden. Nachdem der erste Teil mit fiesen Cliffhangern endete, setzt der zweite Teil die Handlung nahtlos fort. Neben dem Treiben in Hamburg im Jahr 1912, gibt es Rückblenden in das späte 19. Jahrhundert aus dem ländlichen Raum und einen spannenden Erzählstrang auf dem Auswandererschiff "Imperator".
Nicht nur der Wechsel der Zeitstränge, auch der stetige und schnelle Wechsel der Perspektiven erfordert die Aufmerksamkeit des Lesers. Im Gegensatz zum Klappentext, der rein auf Ava und Claire abzielt, wird die Geschichte aus vielen verschiedenen Sichten von Personen erzählt, die man überwiegend schon aus dem ersten Band kennt.
Die Erzählung ist dadurch abwechslungsreich und lebendig. Die Gefühlswelten der Charaktere, die alle mit den schweren Umständen der damaligen Zeit zu kämpfen haben, sind eindringlich und nachvollziehbar geschildert. Es fällt leicht sich in jede Figur, die alle Ecken und Kanten haben und nicht ausschließlich gut oder böse sind, hineinzuversetzen. Zudem wird der Zeitgeist so authentisch dargestellt, dass man sich unmittelbar über hundert Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt fühlt.
Die Schicksale, nicht nur von Ava und Claire, die nicht allein im Mittelpunkt der Handlung stehen, bewegen. Armut, Krankheit, der Traum von einem sorgenfreieren Leben, die Unterschiede zwischen Arm und Reich und die Suche nach Liebe und Glück sind wie schon im ersten Band zentrale Themen und werden durch Lügen und Intrigen packend in Szene gesetzt.
Dramatisch und spannend bleibt, wie viel Freundschaft alles ertragen kann, ob Ava und Claire wieder zu einander finden können und wo und mit wem sie letztlich ihr Glück finden werden.
Der Abschluss der Dilogie klärt alle noch offenen Fragen des ersten Bandes und ist ein facettenreicher historischer Roman mit Romantik- und Krimielementen, der nicht nur mit zwei spannenden Frauenschicksalen sondern auch mit einer bildhaften Sprache überzeugt, die die Geschichte, ihre Handlungsorte und Charaktere greifbar machen.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Anders als gedacht: Bittersüß und traurig schön, keine Wohlfühl-Weihnachtsgeschichte

Für immer im Dezember
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Josie freut sich nicht auf Weihnachten, denn an Heiligabend, als sie neun Jahre alt war, sind ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen. Wie jedes Jahr schreibt sie ihnen einen Brief, wie sehr sie ...

Josie freut sich nicht auf Weihnachten, denn an Heiligabend, als sie neun Jahre alt war, sind ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen. Wie jedes Jahr schreibt sie ihnen einen Brief, wie sehr sie sie vermisst und stößt auf dem Weg zum Briefkasten mit einem Mann zusammen. Als Entschuldigung lädt sie ihn in den Pub ein und wie es sich ergibt, verbringen sie die nächsten Tage gemeinsam in London, denn Max kann seinen Flug zu seinen Eltern nach New York wegen der Wetterlage nicht antreten. Josie hat sich gerade von ihrem Freund getrennt, der sie betrogen hat und zudem ihren Job verloren, weshalb sie gerne die Zeit mit dem smarten Fremden verbringt, auch um sich von ihrer alljährlichen Traurigkeit abzulenken. Sie beginnt sich in Max zu verlieben, doch am Zweiten Weihnachtsfeiertag ist er verschwunden und hinterlässt nur einen wenig aufschlussreichen Abschiedsbrief.
Die Trennung ist jedoch nicht endgültig, denn im Verlauf des Jahres begegnen sie sich durch ungeahnte Zufälle mehrmals wieder. Max bleibt jedoch eine Erklärung schuldig, bis das nächste Weihnachtsfest bevorsteht und Josie nötiger als zuvor einen Freund gebrauchen kann.

"Für immer im Dezember" beginnt mit einer stimmungsvoll winterlich-weihnachtlichen Liebesgeschichte, als sich Josie und Max kennenlernen und die kurze gemeinsame Zeit in London auf einem Weihnachtsmarkt, mit Schlittschuhlaufen, Geschenke kaufen und dem Besuch einer Weihnachtsfeier verbringen. Die Handlung des Romans umfasst jedoch mehr als ein Jahr, so dass das Buch kein ausschließlicher Weihnachtsroman ist und nicht nur am Ende eines Jahres passend zu lesen ist.

Es ist eine lebendige und abwechslungsreiche Geschichte, die die/ den Leser*in neben London an verschiedene Orte wie New York, Edinburgh oder in ländliche Gegenden Englands bringt. Die Haupt- und Nebenfiguren wirken authentisch und sind individuell gezeichnet. Josie ist ein liebenswerter Charakter, der eine Traurigkeit in sich trägt, aber im Verlauf des Romans offenherziger und mutiger wird und feststellt, dass sie stärker ist, als sie denkt.

"Für immer im Dezember" ist eine bittersüße Geschichte mit humorvollen, aber auch berührenden und gar herzzerreißenden Momenten, die von Familie, Freundschaft und Liebe handelt. Es ist ein Roman voller Emotionen und durch die Passagen, die Josie und Max getrennt voneinander verbringen, nicht ausschließlich eine romantische Geschichte, sondern behandelt auch Themen wie Trauer und Selbstverwirklichung. Die Spannung, was Max daran hindert mit Josie glücklich zu werden, bleibt dabei bis zum Schluss und ergreifenden Ende aufrecht erhalten.

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Veröffentlicht am 07.10.2022

Fesselnde Liebesgeschichte, die Spannung und Romantik perfekt miteinander verknüpft, lebendige Geschichte über Vertrauen und den Glauben an die Liebe.

Sechs Tage zwischen dir und mir
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Die Journalistin Gemma Fletcher und der erfolgreiche Autor und gebürtige Australier Finn Douglas sind seit anderthalb Jahren ein Paar und möchten heiraten - doch Finn erscheint widererwarten nicht vor ...

Die Journalistin Gemma Fletcher und der erfolgreiche Autor und gebürtige Australier Finn Douglas sind seit anderthalb Jahren ein Paar und möchten heiraten - doch Finn erscheint widererwarten nicht vor dem Traualter und ist nicht zu erreichen. Gemma ist überzeugt davon, dass etwas passiert sein muss und Finn sie nicht einfach ohne ein Wort verlassen würde. Doch als die Polizei ihre Sorgen abtut und Gemma feststellt, dass Finn all seine persönlichen Sachen gepackt hat, kommen ihr Zweifel an einer vermeintlich simplen Erklärung oder einer einfachen Torschlusspanik vor der Hochzeit. Sechs Tage sucht Gemma nach ihrem Verlobten, druckt sogar Vermisstenanzeigen, auch wenn sie niemand dabei unterstützt oder gar Verständnis für sie aufbringt.

Während Gemma in der Gegenwart entschlossen nach Finn sucht, erfährt man in Rückblenden mehr über ihr Kennenlernen vor sieben Jahren und die Entwicklung ihrer Liebesbeziehung, die nicht ganz geradlinig verlief.
Alternierend zwischen gegenwärtiger Suche und vergangener Episoden lernt man nicht nur Gemma, sondern auch Finn besser kennen und beginnt im Verlauf der Handlung selbst in Zweifel zu ziehen, dass Finn seine Verlobte plump vor dem Traualtar stehen lassen würde, aber dass es Gründe geben könnte, die nur ihm einleuchten.
Die Liebe der beiden ist nach einem unglücklichen Start zu spüren, wobei man lange darauf hinfiebern muss, dass Gemma und Finn endlich fest zusammen kommen. Ihre ungewöhnliche Beziehungsgeschichte ist damit mindestens so spannend geschildert wie die Suche nach Finn und dem Grund für sein Verschwinden.
Während man wegen einiger Ungereimtheiten Bindungsängste oder Finns tragische Kindheit für einen Rückzieher in Betracht zieht, zeigen doch die romantischen Dates und Gemmas unbedingten Glauben an Finn, wie tief die Liebe der beiden ist.

"Sechs Tage zwischen dir und mir" ist eine fesselnde Liebesgeschichte, die Spannung und Romantik perfekt miteinander verknüpft. Die Charaktere und ihr Handeln sind glaubwürdig geschildert und ihre widerstreitenden Gefühle nachvollziehbar. Neben dem Auf und Ab an Emotionen, ist die Geschichte zudem abwechslungsreich und durch den Humor, der vor allem in den Dialogen in unbeschwerteren Zeiten immer wieder durchblitzt, nicht allein tragisch.
Es ist eine lebendige Geschichte über Vertrauen und den Glauben an die Liebe und für mich mit einer der besten Romane von Dani Atkins.

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