Cover-Bild Ein Kind namens Hoffnung
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15,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 04.10.2022
  • ISBN: 9783426309094
Marie Sand

Ein Kind namens Hoffnung

Die Geschichte einer heimlichen Heldin | „Ein anrührend und brillant geschriebener Roman“ Buchjournal

Wer einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt – Die Geschichte einer Frau, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens ein jüdisches Kind vor den Nazis rettet

Elly Berger wird 1900 in eine Pfarrersfamilie geboren. Wenn es nach ihrem Vater gegangen wäre, hätte sie studieren sollen, doch Elly hat nur einen großen Traum: Sie will Köchin werden. Es gelingt ihr, in Berlin eine Stellung bei der jüdischen Familie Sternberg zu finden, die ihr fortan ein Zuhause bietet. Vor allem dem kleinen Sohn Leon schenkt sie ihre ganze Liebe.

Doch dann wird die Familie bei den Nazis denunziert und die Eltern verhaftet. Für Elly zählt nur noch eines: Sie muss Leon retten! Sie flieht mit dem Jungen, gibt ihn als ihr eigenes Kind aus und ist von diesem Augenblick an für lange Zeit heimatlos.

Ein anrührender und brillant geschriebener Roman, der auf einer wahren Geschichte beruht, und ein Kapitel deutschen Widerstands, das man in keinen Geschichtsbüchern findet.

 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2022

Nur eine Liebe

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Ella rettet Leon, das erste Mal als sie ihn als ihren Sohn ausgibt. Dann immer wieder. Es gibt jedes mal eine Situation in der Leons Leben in Gefahr gerät. Immer wieder setzt Ella ihre ganze ...

Ella rettet Leon, das erste Mal als sie ihn als ihren Sohn ausgibt. Dann immer wieder. Es gibt jedes mal eine Situation in der Leons Leben in Gefahr gerät. Immer wieder setzt Ella ihre ganze Kraft, ihren Mut, ihren Verstand und auch ihre Verführungskünste ein um den Jungen zu retten. Ihr Versprechen es wird alles gut, hält sie ein. Das dafür alles andere hinten anstehen muss, egal wer oder was, hält sie für richtig. Sie liebt diesen Jungen, mehr als ihr eigenes Kind und andere angenommene Kinder.
Diese Liebe zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Es ist schwer zu beurteilen ob Leon diese unbedingte Liebe erwidert oder nur trotz seiner jungen Jahre tiefe Dankbarkeit empfindet.
Dieses Buch ist wie ein 1-Personenstück im Theater, alle anderen Personen stehen weit hinter Ella zurück. Selbst Leon ist einfach nur ein Requisit in der Geschichte um eine heimliche Heldin. Der Pragmatismus mit dem Ella alles in ihrer Macht Stehende tut, ist schwer zu verstehen. Sie weiß es gibt eine Mutter und der Junge sehnt sich über Jahrzehnte nach ihr. Sie hilft ihm sich immer wieder zu erinnern. Sie tut nichts für sich selbst. Ihr Sieg erfüllt sie nicht mit Stolz, sie hat es geschafft, fertig.
In dem Buch haben große Emotionen keinen Platz, ab und zu blitzen sie auf, verschwinden aber schnell wieder.
Trotzdem hat mich das Buch sehr berührt und es bleibt im Gedächtnis.
Eines hat mich gestört: Warum musste die Familie wieder Sternberg heißen, es ist das dritte Buch von zwei Autoren:innen deren verfolgte Familienname so lautet. Eigentlich eine Kleinigkeit, aber ich habe ein gutes Gedächtnis für gelesene Bücher und dadurch blitzen immer wieder Gedanken zu den anderen Büchern und Vergleiche derselben auf. Das stört.

Veröffentlicht am 19.10.2022

Ein ständiger Kampf ums Überleben!

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Inhalt:
Das jüdische Ehepaar Sternberg wird 1938 von den Nazi-Schergen deportiert. Die treue Köchin Elly flieht mit dem Sohn der Sternbergs aufs Land. Fortan gibt sie Leon als ihren Sohn aus, um ihn zu ...

Inhalt:
Das jüdische Ehepaar Sternberg wird 1938 von den Nazi-Schergen deportiert. Die treue Köchin Elly flieht mit dem Sohn der Sternbergs aufs Land. Fortan gibt sie Leon als ihren Sohn aus, um ihn zu schützen. Elly ist als Pastorentochter im Rheinland aufgewachsen und hat früh, als junges Mädchen, ihr Zuhause verlassen. Doch in ihrem Elternhaus findet sie mit Leon nicht die erhoffte Zuflucht. Ein jüdisches Kind wird im Pfarrhaus nicht geduldet. Auf ihrer weiteren Reise, lernt Elly Stephan kennen. Stephan bietet Elly und Leon auf seinem Bauernhof Schutz an. Ein ständiger Kampf ums Überleben in der Hungersnot beginnt.

Mein Leseeindruck:
Das Cover und der Titel haben mich fasziniert und angezogen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht ganz so leicht. Richtig gepackt hat es mich auch erst in der Mitte des Buches. Der Schreibstil der Autorin Marie Sand ist sehr nüchtern und sachlich. Von 1938 - 1958 begleiten wir Elly und Leon und dürfen am Schicksal teilhaben. Elly setzt sich selbstlos, unter großer Gefahr, für andere ein. Das hat mir sehr gefallen. Ich hätte mir mehr Tiefe und Lebendigkeit gewünscht. Wenn ich über die dunkelste Zeit der deutschen Geschichte lese, möchte ich am ganzen Körper eine Gänsehaut haben. Nichtsdestotrotz hat mich der Debütroman der Autorin gut unterhalten. Der Handlungsablauflauf war authentisch und stimmig. Die Geschichte beruht auf Erzählungen der Großmutter der Autorin. Gerne wäre ich da Mäuschen gewesen.
Fazit:
3,5/5 ⭐️
Ein kurzweiliger Roman, der mich unterhalten konnte.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Selbstlose Hilfe, aber um welchen Preis?

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"Ein Kind namens Hoffnung" ist der Debütroman von Marie Sand, der im Droemer Verlag erscheint.

Elly arbeitet als Köchin bei der jüdischen Familie Sternberg, die ihr ein Zuhause geben. Als die Sternbergs ...

"Ein Kind namens Hoffnung" ist der Debütroman von Marie Sand, der im Droemer Verlag erscheint.

Elly arbeitet als Köchin bei der jüdischen Familie Sternberg, die ihr ein Zuhause geben. Als die Sternbergs deportiert werden, flieht sie mit Leon Sternberg aufs Land, gibt ihn als ihren Sohn aus und rettet ihm damit das Leben. Es beginnt eine schwere Zeit, denn ohne Heimat und Einkünfte muss sie ums Überleben kämpfen.

Marie Sand erzählt in ihrem Debütroman auf berührende Weise, wie Elly in Zeiten der Naziherrschaft sich die Rettung eines Kindes zur Lebensaufgabe macht und sich damit selbst in Gefahr begibt. Die Geschichte umfasst einen zeitlichen Rahmen zwischen 1938 bis 1958 und lässt uns am Schicksal von Elly und Leon teilhaben. Aus nächster Nähe erleben wir die Fluchtsituation, die Versorgungs-Heirat mit dem Bauern Stephan und ein arbeitsreiches Leben auf dem Hof, den ständigen Kampf ums Überleben in der Hungersnot und die Suche nach Leons Mutter.

So dramatisch und bewegend die Geschichte auch ist, die Erzählung scheint auf merkwürdig distanzierte Weise an mir vorbeizugleiten und ich kam Elly und ihren wahren Emotionen nicht wirklich nahe, so sehr ich es mir auch wünschte.

Elly hat mutig, aber auch sehr verbissen nur ein Ziel vor Augen, das Versprechen an Sara einzulösen und Leon zu retten. Dieses Ziel setzt sie ohne Rücksicht auf sich und andere durch und scheint über lange Zeit nur zu funktionieren. Sie stellt sogar die eigene Tochter hintenan, verteilt die Liebe für die Kinder nicht gleichmäßig, Leon ist und bleibt ihr bevorzugter Liebling und das ist in meinen Augen sehr schmerzhaft und nicht einer Mutter würdig.

Die zeitlichen Grausamkeiten von Nationalsozialismus und Weltkrieg, den Überlebenskampf ohne Nahrung in der Kälte bringt Marie Sand in diesem Roman sehr intensiv zum Ausdruck. Auch das Landleben wird mit typischen Szenen zum Leben erweckt. Doch die Nähe zu ihren Charakteren bleibt dem Leser auf bestimmte Weise verwehrt, Gedanken oder Gefühle bleiben tief verschlossen und das hat mich gestört.

Am Ende klärt sich die Bedeutung des Buchtitels auf und wir erfahren, welches Kind für Elly wirklich das "Kind namens Hoffnung" darstellt.

Dieses Debüt unterhält mit der Geschichte einer starken Frau, die ihr Leben der Rettung eines Kindes untergeordnet hat. Etwas mehr eigene Wünsche und spürbare Lebendigkeit für andere hätten sie mir spürbarer und sympathischer gemacht.

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Veröffentlicht am 08.10.2022

Stille Heldin

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Berlin, 1938: Elly stammt aus einem Pfarrerhaushalt und hat sich gegen den Willen ihres Vaters durchgesetzt. Statt ein Studium aufzunehmen, lernte sie Köchin und ist in einem jüdischen Haushalt beschäftigt ...

Berlin, 1938: Elly stammt aus einem Pfarrerhaushalt und hat sich gegen den Willen ihres Vaters durchgesetzt. Statt ein Studium aufzunehmen, lernte sie Köchin und ist in einem jüdischen Haushalt beschäftigt – sie mag die kleine Familie und ihre Arbeit. Vor allem der kleine Leon hat es ihr angetan. Eines Abends kommen die Nazis und sie gibt den Jungen als ihren Sohn aus, damit er eine Chance hat, während seine Eltern verhaftet werden. Eine Flucht beginnt…

Was würde man selbst tun? Die Frage, ob ich wirklich den Schneid hätte, habe ich mir einiges Male gestellt und selbst nach der Lektüre bin ich nicht sicher. Klar ist man geneigt zu sagen, dass man das Kind natürlich retten würde, aber wäre man auch noch so mutig, ständen Naziverbrecher direkt vor einem? Ich weiß es nicht. Sicher hingegen war, dass ich unbedingt die Geschichte dieser stillen Heldin kennenlernen wollte. Wie hat sie es geschafft mit dem Jungen zu entkommen? Welche Opfer musste sie bringen und wo fand sie vielleicht Hilfe? Wie war dieses Unterfangen ein jüdisches Kind großzuziehen möglich? Würden sie überhaupt überleben? Bombenhagel, Kälte und Hunger trotzen können? Könnte Elly vielleicht eines Tages den Jungen zurück in die Obhut der Eltern geben? Fragen über Fragen, auf die der Roman Antworten liefert. Die Rettung des Junges wird zu Lebensaufgabe Ellys – sogar ihre eigene Tochter vergisst sie darüber regelrecht. Fast durchgängig ist der Schreibstil angenehm zu lesen, während der Inhalt teils sprachlos, wütend oder auch mal traurig machte. So etwas darf es einfach nicht noch einmal geben. #GegendasVergessen

Und auch wenn mich das Thema begeistert hat, ich Elly sympathisch und mutig fand, so hat mich die Umsetzung nicht immer ganz überzeugt. Mancher Zeitsprung war unnötig irritierend, auch inhaltlich hab es den einen oder anderen Moment, der mich nicht wirklich mitgenommen hat. Wirklich unnötig fand ich den Epilog, der aus meiner Sicht wie ein Fremdkörper wirkte. Das Buch war für mich schon davor gut abgeschlossen. In Summe waren das aber wenig Aspekte, sodass ich dieser Geschichte um eine stille Heldin 3,5 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 02.10.2022

ein fokussiertes Leben

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Elly Berger ist Köchin und auch zugleich Freundin im Hause Sternberg. Die in einer Dahlemner Villa wohnen.

Sara und Hanns Sternberg bieten ihr ein Zuhause und Elly verehrt ihre jüdischen Freunde, kümmert ...

Elly Berger ist Köchin und auch zugleich Freundin im Hause Sternberg. Die in einer Dahlemner Villa wohnen.

Sara und Hanns Sternberg bieten ihr ein Zuhause und Elly verehrt ihre jüdischen Freunde, kümmert sich liebevoll um den kleinen Sohn der Sternbergs, Leon - ja fast eine Art Zusatzmutter ist sie ihm geworden.

Als im Jahre 1938 die Judenverfolgung immer schlimmer wird, wird auch das Haus der Sternbergs nicht verschont, die Nazi Schergen führen Sara & Hanns ab. Sara nimmt Elly wortlos, mit den Augen, das Versprechen ab, sich um Leon zu kümmern.

Gerade noch schafft es Elly den kleinen Leon vor der Nazis als ihren eigenen Sohn auszugeben.

Anschließend flüchtet sie mit Leon in ihre alte Heimat Bonn, in der sie sich aber auch nicht aufgehoben fühlt, da auch hier bereits das Nazitum Einzug gehalten hat.


Auf der weiteren Flucht lernt sie einen Mann, der sehr verloren wirkt, kennen. Dieser mit seinen drei Söhnen bietet ihr und Leon die nächste Zeit Schutz....


Soweit inhaltlich.


Ich gestehe, ganz leicht fällt mir die Rezi nicht.

So gut das Buch thematisch war, ich konnte nicht richtig mit ihm warm werden. Für mich kommt einfach keine richtige Nähe auf, keine der Figuren erreicht mich so richtig. Er fühlt sich ein wenig an, als würde man nicht in der Geschichte sein, nicht richtig mitfiebern können - eher eine Art distanziertes zusehen von außen.


Elly ist zwar eine patente Person, schafft es, alles dafür aufzugeben, ihren Schützling Leon zu retten - aber gleichzeitig ist das die Crux der Geschichte.

Elly lenkt alles nur darauf, sich um Leon zu kümmern. Keine andere Person, selbst ihre Tochter, erhalten diese Aufmerksamkeit von ihr. Ihr ganzes Leben scheint nur noch daraus zu bestehen, ohne Rücksicht auf Verluste. Ob andere Menschen unter ihrem Verhalten leiden, scheint sie nicht zu merken, verdrängt es.

Ihr Fokus liegt alleine auf dem Beschützen Leons und der Hoffnung, daß Sara - seine Mutter - diese Zeit überlebt.


So gut gemeint und auch gehandelt dieses Verhalten Ellys ist - dabei geht anderes und vor allem andere Menschen, zu sehr dabei vor die Hunde.

Das Ende des Buches hat mich aber doch wieder ein wenig versöhnt


Der Schreibstil ist flüssig, klar, aber doch nicht ganz so sehr der meine.

Mag sein, daß meine Distanziertheit der Geschichte auch einen Teil darin begründet.


Fazit

Ein Buch über eine mutige und starke Frau, die sich zur Aufgabe gemacht hat, den jüdischen Sohn ihrer Arbeitgeberin zu retten, dabei aber doch anderes zu sehr aus den Augen verliert.

Geschichtlich gut in die Zeit integriert, aber doch ein wenig distanziert.


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