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Band 5 der Reihe "Slow Horses"
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18,00
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  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Spionage
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 24.08.2022
  • ISBN: 9783257300932
Mick Herron

London Rules

Ein Fall für Jackson Lamb
Stefanie Schäfer (Übersetzer)

Eine Söldnertruppe radiert ein Dorf in Derbyshire aus. Kurz darauf wird ein Pinguingehege im Londoner Zoo in die Luft gesprengt – beim Inlandsgeheimdienst MI5 herrscht Alarmstufe Rot. In Slough House dagegen gähnende Langeweile, bis Roderick Ho, Ober-Nerd der abservierten Agententruppe, nur knapp einem stümperhaft ausgeführten Attentat entgeht. Seine Kollegen eilen ihm (widerwillig) zu Hilfe und machen aus einer schwierigen Situation – das Schlimmste.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2022

Großartig

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Mick Herron schafft es tatsächlich, sich in jedem Band wieder zu übertreffen. Extrem kurzweilig, lustig und spannend erzählt er hier die Geschichte von Intrigen, Verrat und Spionage innerhalb des MI5. ...

Mick Herron schafft es tatsächlich, sich in jedem Band wieder zu übertreffen. Extrem kurzweilig, lustig und spannend erzählt er hier die Geschichte von Intrigen, Verrat und Spionage innerhalb des MI5.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

London Rules

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"London Rules" (Ein Fall für Jackson Lamb 5) von Mick Herron ist ein würdiger weiterer Nachfolge in Sachen humorvolle, schwarzhumorig und tiefgründig geschriebene Spionage-Thriller der bisher erschienenen ...

"London Rules" (Ein Fall für Jackson Lamb 5) von Mick Herron ist ein würdiger weiterer Nachfolge in Sachen humorvolle, schwarzhumorig und tiefgründig geschriebene Spionage-Thriller der bisher erschienenen Bände, die vom Englischen von Stefanie Schäfer ins Deutsche übersetzt wurden. Erschienen ist die Reihe um die "Abservierten" im Slough House, Finsbury, Aldersgate Street (als ungeliebter Ableger des Geheimdienstes MI5), London im Verlag Diogenes, Zürich (brosch., TB, 2022).


Da Mick Herron ausser viel Spannung und wendungsreiche Plots auch ein Faible für Poesie zu besitzen scheint, führt den geneigten Leser (zu denen ich mich seit Bd. 1 zähle) dieses Mal die Morgendämmerung ins Slough House: So schweben wir durch den Flur mit dieser in die Büros von Jackson Lamb, Catherine Standish (trockene Alkoholikerin), River Cartwright (Enkel des 'Old Bastard', der inzwischen in einem speziellen Pflegeheim lebt, nachdem klar ist, dass er nicht mehr weiß, welche Wahrheiten er verschweigt und welche Lügen er verbreitet), Luisa Guy, Shirley Dander, Roddie Ho und J.K. Coe. Letzterer ist noch nicht lange in der Truppe, die allesamt einen Fehler machten und daher ins Slough House abserviert wurden; wobei die Dogs um Whelan (Leiter des MI 5) und dessen Stellvertreterin Lady Di (Diana Taverner) allesamt hoffen, dass einer nach dem anderen freiweillig kündigt, um der stupiden Langeweile im Slough House zu entgehen. Doch sie haben nicht damit gerechnet, dass unsere schlauen und ehrgeizigen "Slow Horses" sich nicht so schnell verdrängen lassen; Jackson Lamb schon überhaupt nicht, "regiert" er doch das Slough House, nachdem er einst ein "Joe" war....


So hat unsere Truppe es schon bald mit einer Reihe von Attentaten zu tun: Eine Söldnergruppe mäht ein englisches Dorf nieder; ein Pinguingehege fliegt durch eine Rohrbombe in die Luft, in einem Zug explodiert eine Bombe (zum Glück ohne Todesopfer) und ein Attentat wird auch auf den IT-Nerd Roddie Ho verübt, der dank dem blitzschnellen Eingreifen Shirley Dander's (die gerade eine Therapie durchführt, um ihre Aggressionen besser im Griff zu haben) vereitelt wird. Was haben diese Vorgänge gemeinsam und wie kann (wenn auch widerwillig, Ho ist nicht sehr beliebt in der Truppe), Ho vor weiteren Anschlägen auf sein Leben geschützt werden?


Diesen Fragen stellen sich die Slow Horses und es stellt sich heraus, dass der MI5 alle Gründe hat, einiges unter den Teppich zu kehren, da es sonst auf Fehler des Geheimdienstes selbst zurückzuführen sein könnte. Hier schafft Mick Herron wiederum amüsante und sehr realistische Einblicke in die Realpolitik, wo Intrigen, Missgunst u.a. vorherrschen und jeder auf der Abschussliste des anderen steht. So ist nicht nur der Premierminister, sondern auch Whelan als Chef des MI5 mehr als bedacht, bloß keinen Fehler zu begehen...


Wir lernen "zwielichtige" Freundinnen kennen (besonders jene von Roderick Ho) wie auch zwielichtige Politiker, wie Zafar Jaffrey, der alles dafür unternimmt, Bürgermeister zu werden. Auch die Selbstverliebtheit wird aufs Korn genommen, die so manchen Politiker umgibt; hier in persona von Gimball: Sowohl der MI5 als auch die Slow Horses befürchten, dass einer dieser beiden zu Tode kommen könnte und so kommt es zum showdown, als klar wird, dass eine mächtige Organisation dahinter stecken könnte, die ein weiteres Attentat "vor laufender Kamera" verüben könnte: River und Coe 'sichten das Gelände' eines möglichen Tatorts, während Shirley und Louisa nach Birmingham fahren (wobei alle nicht interessiert, dass sie offiziell im "Lockdown" sein sollen). Einer der Agenten, bisher noch blass und sehr "maulfaul", hat jedoch den richtigen Riecher und eine Vergangenheit als "Wiesel", so dass er eins und eins zusammenzählen kann - und mehr redet als im Band zuvor.


Wenn ich es richtig sehe, könnte eine sehr clevere, wenn auch gehandicapte Person des MI5, die durch das "Mistvieh" - die Mutter aller Datenbanken - demnächst ihre Stelle verlieren soll, im Slow House einziehen: Lamb gelingt es in einem "Gentleman agreement" mit Lady Di, dieser den Weg in die Chefetage durch gewisse Informationen zu ebnen; als Gegenleistung will er Molly Doran.


Nach einem spannenden und verzwickten weiteren Fall und sehr schwarzhumorigen Passagen; das Markenzeichen von Mick Herron, die er meisterlich beherrscht, verabschieden wir uns mit der Abenddämmerung (der Zwillingsschwester der Morgendämmerung, die sich jedoch niemals treffen) aus Slough House: Auf Wiedersehen in Band 6, auf den ich mich bereits jetzt sehr freue! Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 *

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Unterhaltsames zur Lage der Nation

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Was haben ein abgelegenes Dorf in den East Midlands, tote Pinguine, eine Bombe in einem Zug nach Paddington und die Entführung von Roddy Ho gemeinsam? Haben sie, oder haben sie nicht? Zufall oder Masterplan? ...

Was haben ein abgelegenes Dorf in den East Midlands, tote Pinguine, eine Bombe in einem Zug nach Paddington und die Entführung von Roddy Ho gemeinsam? Haben sie, oder haben sie nicht? Zufall oder Masterplan? Terrorismus? Natürlich gilt es herauszufinden, wer hinter all diesen Aktionen steckt. Die Beantwortung dieser Fragen ist die Aufgabe, die die Slow Horses lösen müssen, wenn sie ihren nerdigen Mitstreiter wiedersehen möchten. Obwohl man durchaus leise Zweifel anmelden könnte, ob sie das überhaupt wollen, denn weder ist Ho beliebt noch gibt es einen Teamspirit innerhalb dieser sich ständig im Fluss befindlichen Gruppe von kaltgestellten Geheimdienstlern Ihrer Majestät. Aber er ist einer der Ihren, von daher alles im grünen Bereich.

Anfangs tappen sie im Dunkeln, alle, bis auf J.K. Coe, den psychopatischen Neuankömmling mit den Kopfhörern aus dem vorherigen Band. Zum einen ist er davon überzeugt, dass es einen Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen gibt, sie ergo von ein und demselben Team verübt worden sind, zum anderen erkennt er, dass sich die Vorgehensweise an ein altes Dossier des Geheimdienstes anlehnt, das Anweisungen zur Destabilisierung unterentwickelter Staaten gibt. Aber wer hat ein Interesse daran, es ausgerechnet jetzt zum Einsatz zu bringen und warum?

Das Original der „London Rules“ ist 2018 erschienen, also zwei Jahre nach dem Brexit-Referendum. Und wie immer verkneift es sich Mick Herron nicht, den Zustand der Nation höchst ironisch und mit Seitenhieben auf die realen politischen Zustände im Land in diesen fünften Fall der Slow Horses einzuarbeiten. Herrlich, die satirische Beschreibung des tumben Europa skeptischen Abgeordneten, der nach dem Posten des Premiers schielt und seiner ehrgeizigen Ehefrau, die in ihren Kolumnen in einer Boulevardzeitung seinen Konkurrenten in wenig subtiler Art an den Pranger stellt.

Auch wenn ich die Dialoge liebe, die erfrischenden und respektlosen, politisch inkorrekten Aussagen, ist es für mich ein eher schwächerer Band der Reihe. Zu oft wird die Handlung durch endlose Diskussionen und Wiederholungen ausgebremst, was Längen generiert und Kernaussagen verwässert. Dennoch tut dies meiner Liebe für die Lahmen Gäule von Slough House keinen Abbruch, den jede/r einzelne dieser Agenten auf dem Abstellgleis hat mehr Ehre im Leib, als inkompetente Politiker wie der Premier (ein kritischer Blick auf die neugewählte Premierministerin Liz Truss sei gestattet) und die verschlagenen Handlanger vom Geheimdienst, allen voran Claude Whelan, dessen gesamtes Handeln an der ersten London Rule „Rette deinen A...h“ ausgerichtet ist. Und diese Menschen maßen sich an, über Wohl und Wehe der Nation zu entscheiden?