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Veröffentlicht am 27.11.2022

Barrikaden in Berlin

1848
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Vorab:
Ich las nicht die hier gelistete Ausgabe dieser Geschichte, sondern die unter der ISBN 9783407788511 im April 2001 im Verlag :Beltz erschienene, 522 Seiten umfassende und für Leser ab einem Alter ...

Vorab:
Ich las nicht die hier gelistete Ausgabe dieser Geschichte, sondern die unter der ISBN 9783407788511 im April 2001 im Verlag :Beltz erschienene, 522 Seiten umfassende und für Leser ab einem Alter von 11 Jahren empfohlene Taschenbuchausgabe.

Wieder einmal der typische Fall, dass nicht ich ein Buch, sondern ein Buch mich gefunden hat, ganz ungeplant. Autor Klaus Kordon war mir unbekannt, obwohl er schon viele Bücher veröffentlichte: https://de.wikipedia.org/wiki/KlausKordon

Und da ich gerade dabei bin, gleich noch ein Link zu den historischen Ereignissen, lang, aber lohnend: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm
I.(DeutschesReich)

Lang, und vor allem viiieele Längen aufweisend, aber lohnend ist auch die Lektüre von "1848 – Die Geschichte von Jette und Frieder", dem 1. Band der „Jacobi-Saga“, die Teile 2 & 3 heißen "Fünf Finger hat die Hand" & "Im Spinnennetz". Sie berichtet von Jette (15), die mit Fritzchen, Sohn ihrer unter dem Namen "Sternenkiekerguste" nach dem Tod der Eltern als ledige Dirne den Unterhalt der 3 bestreitenden Schwester, und dieser in allerärmlichsten Verhältnissen lebt. Gegenüber dem Zimmermannsgesellen Frieder Jacobi (17) hegt sie - von diesem erwiderte - romantische Gefühle. Er lebt bei seiner verwitweten Mutter. Dass der Nachname mit "i" und nicht mit "y" geschrieben wird, ist einigen Menschen wichtig, da letztere Schreibweise auf "jüdische Wurzeln" hingedeutet hätte. Antisemitismus ist damals allerdings noch ein vergleichsweise kleines Problem. Schlimmer sind Armut, politische Willkür, Bedrohung durch gierig-geizige finanziell etwas Bessergestellte, die Jette auch zur Dirne zu machen versuchen. Als dann in den Straßen Berlins den erfolgreichen Vorbildern von Paris und Wien folgend demonstriert wird, kommt es zu Inhaftierungen und später sogar zu Waffengewalt und Toten.

All dies wird eindringlich abwechselnd aus den Perspektiven von Jette und Frieder geschildert. Mit * versehene Wörter werden in einem Glossar erklärt, es hätten jedoch durchaus mehr sein können, das Wort "Peletonfeuer" zB musste ich ergooglen: https://de.wikipedia.org/wiki/Pelotonfeuer Ferner verfügt das Buch über ein interessantes Nachwort des Autors sowie eine Skizze Berlins mit rot eingezeichneten Barrikaden.

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Veröffentlicht am 22.11.2022

3 Freunde

Labyrinth der Freiheit
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Bereits die rund 25 Seiten umfassende Leseprobe von Andreas Izquierdos bei Dumont erschienenem historischen Roman "Labyrinth der Freiheit" führte mich auf Anhieb gedanklich zurück in die spannenden ...

Bereits die rund 25 Seiten umfassende Leseprobe von Andreas Izquierdos bei Dumont erschienenem historischen Roman "Labyrinth der Freiheit" führte mich auf Anhieb gedanklich zurück in die spannenden Ereignisse des 2. Bandes der Trilogie "Wege der Zeit" um die drei Freunde Isi, Artur und Carl, "Revolution der Träume" (den 1. Teil "Schatten der Welt" kenne ich noch nicht), und so konnte ich es kaum erwarten, diese auf ihren weiteren Abenteuern in Berlin während der für sie gar nicht immer so goldenen Twenties zu begleiten.
Auch bei diesem Buch passen Titel und Cover gut zum erzählten Geschehen, letzteres spricht mich sowohl optisch als auch thematisch an und besitzt einen großen Wiedererkennungswert.
Die Protagonisten treffen auf altbekannte Gegenspieler wie beispielsweise die Mitglieder der Familien Boysen und von Torstayn; auch kommen weitere Feinde hinzu, nicht zuletzt durch die kompromisslose Isi mit ihrer Unterstützung für Arme und Verfolgte wie Homosexuelle oder ungerecht behandelte Dienstboten.
Durch den bei der UFA beschäftigten Carl erfahren wir einiges über die Welt des damaligen Films, Dreharbeiten zu "Dr. Mabuse" und "Die Nibelungen" kommen zur Sprache.
Der historische Hintergrund - Weimarer Republik, politische Attentate, Inflation, aufkommender Rechtsextremismus - wird wieder überaus geschickt mit den Erlebnissen der fiktiven Protagonisten verbunden.
Die zeitweise recht nahe ans Unerträgliche heran reichenden Grausamkeiten steigerten sich zu einem für mich etwas unerwarteten aber letztendlich nicht völlig unglaubhaften Finale.
Trotz unserer aktuellen realen Probleme bin ich dankbar, damals nicht gelebt zu haben.
Fazit: Fulminantes Finale einer authentisch wirkenden Trilogie von den letzten Jahren des Kaiserreiches bis zu den letzten Zügen der Weimarer Republik.

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Spannender Polarkrimi

Kalt und still
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Der bei dtv erschienene Polarkreis-Kriminalroman der mir bisher nicht bekannten Autorin Viveca Sten, "Kalt und still - Der erste Fall für Hanna Ahlander", verfügt über ein zum hier erzählten Geschehen ...

Der bei dtv erschienene Polarkreis-Kriminalroman der mir bisher nicht bekannten Autorin Viveca Sten, "Kalt und still - Der erste Fall für Hanna Ahlander", verfügt über ein zum hier erzählten Geschehen gut passendes Cover und wurde von Dagmar Lendt aus der schwedischen in die deutsche Sprache übersetzt.
Er beginnt mit einem Prolog und geht dann in kurze, meist mit einem Mini-Cliffhänger endende Kapitel über, welche stets mit einer Datumsangabe beginnen und es den Lesenden schwer machen, die Lektüre abzubrechen.

Die sympathische 34jährige Protagonistin Hanna hat es nicht leicht, allüberall Probleme: Ihr bisheriger Freund Christian verließ sie überraschend, auf ihrer Arbeitsstelle bei der Stockholmer Polizei wird sie gemobbt, ihr Vorgesetzter legt ihr nahe, eine Auszeit zu nehmen, und ihre Eltern halten sie klein. Normalerweise wird ja, wenn, dann das zuletzt geborene Kind als "Nesthäkchen" verhätschelt, hier ist es genau umgekehrt, denn ihr wird ständig ihre ältere Schwester Lydia vorgezogen, was der guten Beziehung der beiden zueinander jedoch keinerlei Abbruch tut. Ganz im Gegenteil, es ist Schwester Lydia, die Hanna den Vorschlag macht, im Arer Ferienhaus Entspannung zu suchen.
Dort ist eine junge Frau namens Amanda verschwunden. Hanna will bei den Ermittlungen helfen, denn die Temperaturen sind gefährlich niedrig.
Dann werden Zusammenhänge mit den in dem Prolog geschilderten Ereignissen deutlich. Die Spannung steigt.
Aber zwischendurch gibt es auch Längen und Wiederholungen, Details, deren ausführliche Beschreibung nicht mit der Geschichte in Verbindung gebracht werden können.
Trotzdem fühle ich mich gut unterhalten und würde in einem weiteren Buch dieser Autorin gern mehr über Hanna erfahren, denn einige lose Fäden gibt es da noch,
Ich mag es, wenn Autoren den Lesern erzählen, was sie zu dem Buch inspiriert hat.
Fazit: Vielversprechender Serienauftakt.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Vielfältige Weihnachtsmärchen

Meine schönsten Weihnachtsmärchen
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Das für Kinder ab 4 Jahren empfohlene Buch aus dem Carlsen Verlag
"Meine schönsten Weihnachtsmärchen"
enthält einem Adventskalender ähnlich 24 weihnachtliche Geschichten u. a. von
Simone Nettingsmeier, ...

Das für Kinder ab 4 Jahren empfohlene Buch aus dem Carlsen Verlag
"Meine schönsten Weihnachtsmärchen"
enthält einem Adventskalender ähnlich 24 weihnachtliche Geschichten u. a. von
Simone Nettingsmeier, Hermann Löns, Charles Dickens, Hans Christian Andersen, Luise Büchner und den Gebrüdern Grimm.
Es sind darunter bekannte wie z. B. "Frau Holle" oder "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern", andere erzählen von tatsächlichen, legendären oder fiktiven Ereignissen wie der Entstehung des Liedes "Stille Nacht", des Adventskalenders bzw. -kranzes, des Weihnachtsbaumes oder vom Bischof von Myra oder auch von Menschen "wie Du und ich".
Nicht alle würde ich unbedingt zu den "schönsten" zählen, gerade der von mir hochgeschätzte Andersen erscheint mir nicht immer wirklich kleinkindgerecht.
Sehr gefallen hingegen haben mir die Illustrationen von Kai Würbs, auch das gut zum Inhalt passende Cover verdient besondere Erwähnung.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Anregendes von Rosa

Rosa kocht vegan
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Rosa Roderigos Kochbuch "Rosa kocht vegan - Einfache Rezepte, ne Menge Liebe und viel Schmackofatz" überzeugt mich was die vorgestellten Rezepte, den Aufbau und die optische Gestaltung angeht und dies, ...

Rosa Roderigos Kochbuch "Rosa kocht vegan - Einfache Rezepte, ne Menge Liebe und viel Schmackofatz" überzeugt mich was die vorgestellten Rezepte, den Aufbau und die optische Gestaltung angeht und dies, obwohl ich wieder einmal Nährwertangaben (mindestens Broteinheiten sollten m. E. angesichts der steigenden Anzahl von Diabetikern verpflichtend sein!) bedauerlicherweise vergeblich suchte und außerdem eine Art Teilzeitvegetarierin mit bisher nur minimalen passiven Ausflügen ins Vegane bin.
Dies ist definitiv eines der besten in den letzten Jahren von mir gelesenen Werke dieses Genres.
Auch die "Hacks" lieferten wertvolle Hinweise beispielsweise zu Abwandlungen oder Ergänzungen der gut erklärten und mit großer Wahrscheinlichkeit überall problemlos beschaffbaren Zutaten ausgestatteten und vor allem auch für Anfänger leicht nachahmbaren Rezepte für verschiedenste Anlässe oder unterhaltsame Randinformationen wie Einblicke in das Privatleben der mir bisher nicht bekannten Autorin.
Weshalb ich trotzdem nicht die volle Anzahl an Punkten/Sternen vergebe:
Bei allem Verständnis für die Begeisterung, Lebensfreude und Leidenschaft der sympathischen Verfasserin - die Ausdrucksweise wie beispielsweise "supergeil", "geilo" dürfte - auch, wenn das jetzt möglicherweise prüde oder spießig rüberkommt - nicht in allen Altersgruppen Anklang finden.
Das Buch wäre ansonsten auf Platz 1 meiner Weihnachtsgeschenk-Empfehlungen gelandet.

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