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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2023

Mal was Anderes

Unwesen
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Unwesen von John Ajvide Lindqvist
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Norrtälje, eine verschlafene Küstenstadt in Nordschweden. Als am Hafen ein Container auftaucht, von dessen Herkunft niemand etwas wissen ...

Unwesen von John Ajvide Lindqvist
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Norrtälje, eine verschlafene Küstenstadt in Nordschweden. Als am Hafen ein Container auftaucht, von dessen Herkunft niemand etwas wissen will, geschieht erst einmal nichts. Nur Siv, Halbwaise und alleinerziehende Mutter eines kleinen Mädchens, spürt eine Bedrohung. Als der Container endlich aufgebrochen wird, legt sich etwas Dunkles über die Stadt. Freundlichkeit und Mitgefühl verschwinden aus Norrtälje. Es gibt keine helfenden Hände mehr, kein tröstendes Wort. Siv weiß, dass die Zeit des Wartens für sie zu Ende geht. Zusammen mit Freunden folgt sie der Spur des Bösen ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist sehr düster gehalten und passt daher gut zum Klappentext. Es wirkt auf mich wie ein Dörfchen, das dem Untergang geweiht ist. Die Story wird hauptsächlich in der dritten Person geschildert, aber der personale Erzählstil wird zwischendurch ebenfalls mit eingeschoben. Das Setting ist in Schweden angesiedelt.

Der Prolog und auch einige Kapitel mittendrin spielen im Jahr 2002 - quasi dort, wo alles seinen Anfang nahm. Die Realität befindet sich hier im Buch im Jahr 2018. Logischerweise sind die Charaktere somit einmal als Teenager, dann wieder als Erwachsene zu erleben. Einzelne Verbindungen werden geknüpft und ausgeweitet.
Wir erleben hier Siw, die mit 13 Jahren feststellt, dass sie anders ist als ihre Mitschüler. Im Jahr 2018 hat Siw selbst eine kleine Tochter, Alva, die sieben Jahre alt ist. Was genau mit Siw los ist, erfährt der Leser eigentlich relativ bald, kann sich aber nicht wirklich einen Reim darauf machen.
Genauso verhält es sich mit Max, der immer wieder zu merkwürdigen Anfällen neigt. Etwa zur selben Zeit wie Siw.
Dann gibt es noch Johan, der stellenweise nur so aus Wut und Hass besteht, so dass mir beim Lesen schon etwas mulmig zumute wurde. Wenn sich so viel anstaut, was kann das bei anderen Menschen anrichten?
Und zu guter Letzt haben wir noch Marko. Ein Junge, der 1994 aus Bosnien geflüchtet ist und in Schweden seine neue Heimat sucht. Wie die einzelnen Charaktere zueinanderstehen und was sie wie miteinander verbindet, klärt sich mit der Zeit in dieser Geschichte auf. Dazu gibt es auch immer wieder Rückblicke in die Jugendzeit der Figuren, was einen besseren Draht zu ihnen von der Leserseite her schafft.

In diesem Augenblick weiß sie, dass sie auf einer entscheidenden Ebene kein Mensch ist.
Seite 11

John Ajvide Lindqvist hat mich mit gemischten Gefühlen in dieses Buch eintauchen lassen. Die Grundidee fand ich klasse und spannend, die Umsetzung teilweise auch. Er zieht die Geschichte auch nicht unnötig über fast 800 Seiten – es ist eigentlich immer spannend und vor allem mysteriös. Es gibt immer wieder kleine Einschübe am Ende eines Kapitels, die die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen zeigen. Dies ändert sich ab einem bestimmten Punkt, fand ich aber genial gemacht. Was mir nicht so gut gefiel, war die unnötige Brutalität, Tierquälerei und dass auch in diesem Buch anscheinend Vergewaltigungen zur Tagesordnung gehören. Hab ich in letzter Zeit des Öfteren gelesen und bin jedes Mal wieder entsetzt, wie so eine Tat hingenommen und bald schon unter den Tisch gekehrt wird … Auch Tiere müssen nicht unnötig gequält und zu Tode gefoltert werden – das bringt doch die Geschichte in keinster Weise weiter, oder? Da bin ich auch rigoros und kann solche Dinge nicht übergehen. Die sehr deutliche Sprache passte daher gut in dieses angewendete Schema, aber für mich ist auch dies ein Kritikpunkt. Obwohl die Story auf Grund der dahintersteckenden Idee nicht langgezogen war, waren mir persönlich die Sequenzen mit der Pokémon-Jagd zu viel. Ich habe dazu keinen Bezug und konnte daher auch nicht wirklich etwas damit anfangen. Dies streckte die Geschichte dann doch ein wenig – für meinen persönlichen Geschmack –. Was sich hinter dem Container verbirgt, fand ich mysteriös und auch interessant gemacht. Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen und brauchte auch ein wenig Zeit dafür. Die Botschaft ist vor allem sehr wichtig: Das Böse muss besiegt werden!




Zum Autor

In Schweden hat der »Stephen King des Nordens« (Dagens Nyheter) John Ajvide Lindqvist, längst Kultstatus. Seine Romane und Kurzgeschichten wurden in 31 Sprachen übersetzt, vielfach ausgezeichnet (u.a. mit dem Selma-Lagerlöf-Preis) und in Arthouse-Produktionen und von Hollywood verfilmt. Einen internationalen Achtungserfolg feierte sein Außenseiterliebesdrama Border 2018 beim Festival de Cannes. Lindqvist arbeitet mit Elementen aus Horror und Fantasy, aber er erzählt moderne Märchen: mitreißend und klug und tiefgründig verhandeln sie Themen unserer Zeit. Sein neuester Roman, The Kindness, errang in Schweden auf Anhieb Platz 1 der Bestenliste.


WERBUNG
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768 Seiten
übersetzt von Thorsten Alms
ISBN 978-3-423-28338-0
Preis: 26 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/?gclid=EAIaIQobChMI5aaT4-eUgIVOIxoCR3vtw6FEAAYASAAEgJiFPDBwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/unwesen-28338

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.05.2023

Nicht ganz begeistert

Kein Erbarmen
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Kein Erbarmen von Christoph Wortberg
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Bei einem Hafturlaub bringt der zu lebenslänglich verurteilte Martin Wolf eine Pistole an sich, erschießt zwei JVA-Beamte und ergreift ...

Kein Erbarmen von Christoph Wortberg
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Bei einem Hafturlaub bringt der zu lebenslänglich verurteilte Martin Wolf eine Pistole an sich, erschießt zwei JVA-Beamte und ergreift die Flucht. Katja Sand ist wie gelähmt, ihre Vergangenheit holt sie ein. Vor 17 Jahren war sie es, die Wolf ins Gefängnis brachte. Zusammen mit einem Komplizen hatte er einen Geldtransporter überfallen, über zwei Millionen Euro erbeutet, einen der Fahrer erschossen und eine Geisel genommen, für die Katja sich austauschen ließ. In einer Scheune im Wald hielt Wolf sie gefangen – die versprochene Hilfe kam nicht. Es gelang Katja, ihren Peiniger mit einem Schuss ins Bein zu überwältigen, doch heute bereut sie, dass sie ihn am Leben ließ. Sie weiß: Wolf wird sich an ihr rächen …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 3. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover dieses Finalbandes unterscheidet sich zu den ersten beiden Ausgaben immens. Sie sind zwar noch einmal neu aufgelegt worden, so dass letztendlich alle drei zusammenpassen – ich habe allerdings noch die Ausgaben mit den düsteren Covern. Dieses Cover ist in schon fast strahlenden Farben gehalten und passt für meinen persönlichen Geschmack nicht unbedingt zu einem Krimi. Erzählt wird die Story in der dritten Person und das Buch ist unterteilt in drei einzelne Teile: Davor, Dazwischen, Danach.

Das Mädchen sehnte sich danach, von ihm umarmt zu werden, den Kopf an seinen Hals zu legen, geborgen und beschützt.
Seite 8

Was habe ich lange auf dieses Finale gewartet, da es immer wieder verschoben wurde. Schlussendlich ist es ungefähr ein Jahr später erschienen als eigentlich 2021 angekündigt. Nicht nur die Farben haben sich geändert, auch das Format, der Preis, der Titel und die Seitenanzahl sind gänzlich anders als gedacht. So liegt auch das Lesen von Teil 2 mehr als anderthalb Jahre zurück, aber ein Einstieg in die Geschichte fiel mir erstaunlich leicht. Die wichtigsten Eckpunkte konnte ich trotzdem noch abrufen, was eine Erleichterung war.
Hatte ich in Band 1 noch einige Probleme mit Katja Sands Art, was sich in Band 2 erheblich besserte, so ging hier wieder alles auf Anfang zurück. Ich empfand viele Gefühlsäußerungen als merkwürdig, ebenso ihr Agieren. Natürlich befindet sich Katja hier in einer Extremsituation, aber ich empfand dies als Rückschritt.
Rudi Dorfmüller hat jetzt eine Freundin und ist mir weiterhin sehr sympathisch gewesen. Er ist immer da, wenn man ihn braucht, was in Katjas Fall nicht verkehrt ist.
Peter Schäfer erhält hier mehr Raum als in den Bänden davor. Auf jeden Fall kam es mir so vor – alles habe ich leider auch nicht mehr im Kopf. Er ist nicht nur Jennys Vater, sondern auch sehr in die Ermittlungen rund um Martin Wolf involviert.
Martin Wolf ist geflohen und taucht natürlich nicht einfach in der Versenkung unter. Was er genau tut, müsst ihr allerdings selbst herausfinden. Doch Rache ist schon einmal ein gutes Stichwort …

Christoph Wortberg hat mich mit dem Finale leider nicht so mitgerissen wie erhofft. Es liegt ein extremer Fall vor, der dem eigentlichen Titel Trauma schon gerecht wird. Es gibt jede Menge Rückblicke auf den Fall vor 16 Jahren, in dem Martin Wolf von Katja Sand verhaftet wurde. Hier wurde der Grundstein für das vorliegende Ereignis gelegt. Katja stellt sich bestimmte Tathergänge bildlich vor, was für mich nicht ganz einfach nachzuvollziehen war. Sie beschreibt im Grund exakt den Vorgang, den sie aber ja gar nicht kennen kann … Überhaupt empfand ich viele Personen als kleine Schlauberger, die ihren Senf zu allem dazugeben müssen. Hier kommt auch wieder der inhaftierte Hanning zu Wort, der natürlich auch alles weiß. War ein wenig anstrengend mit der Zeit. Mich störte auch, dass viele Dinge immer und immer wieder durchgekaut wurden, damit entweder die Seiten gefüllt werden (und das waren ja nur knapp über 300) oder es auch der letzte Leser versteht. Ebenso hat sich meiner Meinung nach der Schreibstil des Autors verändert. Ich hatte das Gefühl, dass er versucht an manchen Stellen besonders herauszustechen. Poetisch würde ich es nicht unbedingt nennen, aber vielleicht geht es in die Richtung. Und auf der nächsten Buch-Seite kommt so ein Typ mit dem rauen Gangster-Slang um die Ecke – passte irgendwie nicht zusammen … Zwei Dinge waren für mich bald schon von Anfang an vorhersehbar. Hier gab es auch keine Überraschung mehr, was ich schade fand. Beides hat sich aber – wenn ich mich recht erinnere – allerdings erst in diesem Buch abgezeichnet, was ich ebenfalls nicht ganz so nachvollziehbar fand. Ob es jetzt an der langen Pause liegt oder woran auch immer – ich fand das Finale in Ordnung, aber vom Hocker hat es mich leider nicht gerissen.

Warum kann sie nicht aufhören, in den Gesprächen mit ihrer Mutter immer nur das Negative zu sehen?
Seite 109


Die Reihe

Trauma – Kein Entkommen http://claudiasbuecherhoehle.de/" target="_blank">http://claudiasbuecherhoehle.de/?p=1101
Trauma – Kein Vergessen http://claudiasbuecherhoehle.de/" target="_blank">http://claudiasbuecherhoehle.de/?p=1794
Kein Erbarmen

Zum Autor

Christoph Wortberg studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte und ist ausgebildeter Schauspieler. Verschiedene Rollen am Theater und im Fernsehen, daneben Hörbuchsprecher. Seit vielen Jahren Drehbuchautor, u.a. für den Kölner »Tatort«, sowie Autor von Jugendromanen. Christoph Wortberg lebt in Köln.


WERBUNG
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320 Seiten
ISBN 978-3-423-21854-2
Preis: 12,95 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/?gclid=EAIaIQobChMIrdKb15DqgIVTbPVCh3U-AzXEAAYASAAEgLtkPDBwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/kein-erbarmen-21854

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2022

Starker Anfang, aber dann kam zu wenig

Book of Night
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Book of Night von Holly Black
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

In Charlie Halls Welt können Schatten manipuliert werden, zur Unterhaltung, aber auch um Macht zu gewinnen. Und manchmal haben sie ein Eigenleben.
Charlie ...

Book of Night von Holly Black
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

In Charlie Halls Welt können Schatten manipuliert werden, zur Unterhaltung, aber auch um Macht zu gewinnen. Und manchmal haben sie ein Eigenleben.
Charlie ist eine gewöhnliche Betrügerin, die als Barkeeperin arbeitet und versucht, sich von der Untergrundwelt des Schattenhandels zu distanzieren. Doch als eine Gestalt aus ihrer Vergangenheit zurückkehrt, wird Charlies Leben ins Chaos gestürzt. Entschlossen zu überleben, gerät sie in einen Strudel aus Geheimnissen und Mord, in dem sie es mit Doppelgängern, merkwürdigen Milliardären, Schattendieben und ihrer eigenen Schwester zu tun bekommt – die alle verzweifelt versuchen, die Magie der Schatten zu kontrollieren.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Dieses Buch hat ein wirklich wunderschönes und zugleich mysteriöses Cover. Ein wahrer Eye-Catcher, an dem man nicht vorbeigehen kann. Die Story wird in der dritten Person geschildert.

Nach den ersten Seiten war ich gleich von der Geschichte fasziniert, hatte sie doch etwas Besonderes an sich. Ein Hauch von Magie schwirrt die ganze Zeit durch die Seiten und die Idee, dass sich die Schatten verändern lassen können, fand ich faszinierend. Leider fand ich diese Story aber zu sehr in die Länge gezogen, sie kommt nur schwer richtig in Gang und erklärt wird im Grunde von der Welt sehr wenig. Es gibt allerhand Begriffe, die kaum oder gar nicht ausgeführt werden, was mir das Lesen an einigen Stellen doch etwas schwer machte. Ein Bild vom Gelesenen möchte ich schon gerne im Kopf haben, aber dem war hier eher selten so.
Mit den Figuren verhielt es sich fast genauso. Charlie war jetzt nicht unbedingt die Sympathischste, was für mich persönlich nicht das Schlimmste ist. Aber mit der Zeit interessierte mich ihr weiterer Weg einfach nicht mehr – und das ist das Traurige daran … Die Nebenfiguren waren da, aber im Kopf geblieben sind sie mir nicht wirklich.

Holly Black konnte mich nur mittelmäßig von ihrem neuen Buch überzeugen. Eine wirklich interessante Idee und ein guter Start ließen mich schon glauben, dass diese Geschichte eine sehr gute werden würde. Aber dieser Gedanke flachte leider immer weiter ab, bis nur noch viel Gerede und einige Rückblicke übrigblieben. Die Charaktere waren einfach da, setzten sich in meinen Gedanken aber nicht fest. Das Worldbuilding und die damit verbundenen fremden Begriffe wurden fast gar nicht anschaulich erklärt, so dass mein Kopfkino in den Streik ging. Außerdem bin ich davon ausgegangen, einen Einzelband vor mir zu haben – dem ist aber anscheinend nicht so. Das Ende ist relativ offengehalten und anscheinend soll es als Dilogie gehandelt werden. Das werde ich leider nicht erfahren, denn ich werde diese Reihe nicht weiterverfolgen.


Zum Autor

Holly Black hat zahlreiche Bestsellerromane im Kinder- und Jugendbuch veröffentlicht, u. a. Elfentochter, Die Spiderwick-Geheimnisse, Prinz der Elfen, Magisterium (zusammen mit Cassandra Clare), Coldtown und die Elfenkrone-Trilogie, für die sie den Deutschen Phantastik-Preis gewann. Sie hat diverse Auszeichnungen erhalten, u. a. den Andre-Norton-Preis, den Mythopoeic-Preis und den Newbery-Honor-Preis. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn in New England in einem Haus mit einer Bibliothek. Book of Night ist Holly Blacks erster Roman für Erwachsene.


WERBUNG
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512 Seiten
übersetzt von Diana Bürgel
ISBN 978-3-426-52945-4
Preis: 18 Euro
erschienen bei https://www.droemer-knaur.de
Leseprobe https://www.droemer-knaur.de/buch/holly-black-book-of-night-9783426529454

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 19.10.2022

Nicht überzeugend für mich

Kalt und still
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Kalt und still von Viveca Sten
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Als im Leben der Stockholmer Polizistin Hanna Ahlander das totale Chaos ausbricht, sucht sie Zuflucht im Ferienhaus ihrer Schwester, hoch ...

Kalt und still von Viveca Sten
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Als im Leben der Stockholmer Polizistin Hanna Ahlander das totale Chaos ausbricht, sucht sie Zuflucht im Ferienhaus ihrer Schwester, hoch im Norden Schwedens. Doch in Åre erwartet sie alles andere als eine ruhige Zeit. Das Bergdorf gerät in Aufruhr: Über Nacht verschwindet die 18-jährige Amanda – und bei Temperaturen von minus 20 Grad zählt jede Stunde. Was, wenn das Mädchen irgendwo da draußen ist? Hanna bietet der örtlichen Polizei Unterstützung an. Zusammen mit Kriminalkommissar Daniel Lindskog stürzt sie sich in die Ermittlungen. Ihre einzige Spur: ein roter Schal …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist schlicht gehalten. Der Leser sieht einzig ein rotes Haus und jede Menge Schnee. Passend natürlich zum Inhalt der Geschichte. Diese spielt im Dezember 2019 und wird in der dritten Person erzählt. Es handelt sich durchweg um kurze Kapitel, was mir gut gefiel.

Hanna Ahlander ist 34 Jahre alt, als ihr Leben über ihrem Kopf zusammenfällt. Kein Freund, keine Wohnung, kein Job – kann es noch schlimmer kommen? Sie ist verständlicherweise nicht gerade in bester Stimmung und kommt kaum aus dem Bett. Ich würde meinen, dass Hanna eine beginnende Depression entwickelt, aber was weiß ich schon ;) Teilweise konnte ich das Gefühlschaos ihrerseits nachempfinden, andererseits hätte ich der jungen Frau gerne einen Eimer mit kaltem Wasser ins Gesicht geschüttet und sie zum Aufwachen motiviert. Ein angespanntes Verhältnis zur Mutter macht die ganze Geschichte für Hanna auch nicht einfacher.
Daniel Lindskog ist 36 Jahre alt und ein wenig unscheinbar. Mir ist jetzt von ihm nichts Nennenswertes im Gedächtnis geblieben, was ich euch berichten könnte. Ich weiß nur noch, dass er gerade erst Vater geworden ist, in der Rolle wirklich aufgeht und ihn wegen seines Jobs und den damit verbundenen unregelmäßigen Arbeitszeiten sein schlechtes Gewissen plagt. Aber ich denke, dass er einen ganz guten Eindruck macht und immer versucht, es allen recht zu machen.
Über Amanda erfährt der Leser auch einiges, was aber mehr in die Kategorie Geheimnisse über Geheimnisse fällt. Es wird vieles angedeutet, auch mehrfach, aber „richtige“ Erkenntnisse erhält der Leser erst einmal nicht. Was hinter ihrem Verschwinden steckt, wird aber am Ende der Story aufgeklärt.

Könnte sie doch nur die Zeit zurückdrehen und alles wiedergutmachen.
Seite 30

Viveca Sten hat mich mit dem Auftaktband zu ihrer neuen Reihe nicht wirklich überzeugen können. Ich mochte ihren Schreibstil auf gewisse Weise schon, aber teilweise waren die Abschnitte, die den Leser auf falsche Fährten führen sollen, nach kürzester Zeit schon wieder hinfällig. Fand ich wirklich schade. Außerdem hat mir der Klappentext ein völlig anderes Bild der Geschichte suggeriert, wovon ich nur wenig wieder erkannte. Gerade der rote Schal und die Zusammenarbeit zwischen Hanna und Daniel kommen in der Story wesentlich anders rüber. Es geht hier weiterhin um die Gedanken einer Mutter, einen verbissenen Vater und ein Thema, welches der Schlüssel zu dem Fall ist. Habe ich in keinster Weise so kommen sehen, fand ich als Erklärung aber auch ein wenig zu einfach gehalten. Die Kälte im Norden Schwedens war beim Lesen fast körperlich zu spüren. Insgesamt empfand ich das Buch als sehr deprimierend und mit äußerst wenig Licht am Horizont. Vielleicht war es für mich und dieses Buch momentan nicht der richtige Zeitpunkt, aber ich werde die Reihe nicht weiterverfolgen.



Die Reihe

Kalt und still
Band 2?

Zum Autor

Viveca Anne Bergsted Sten, geb. 1959 in Stockholm, ist Juristin und eine der bekanntesten schwedischen Krimiautorinnen der Gegenwart. Mit ihrer Familie lebt sie nördlich von Stockholm. Seit ihrer Kindheit verbringt sie jeden Sommer auf Sandhamn in den Schären. Im Winter aber reist sie zum Skifahren nach Åre - dem Schauplatz ihrer neuen Reihe.
Viveca Stens Sandhamn-Serie gehört zu den erfolgreichsten Krimiserien aus Skandinavien und lieferte den Stoff für den TV-Serienhit Mord im Mittsommer. Ihre Bücher sind in 24 Sprachen übersetzt.


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512 Seiten
übersetzt von Dagmar Lendt
ISBN 978-3-423-26338-2
Preis: 16,95 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/kalt-und-still-26338

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An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Vorab-Exemplars und die Bloggerbox bedanken!

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Da wäre noch Luft nach oben gewesen

Hinter den Spiegeln so kalt
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Hinter den Spiegeln so kalt von Liza Grimm
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Als ihre geliebte Tochter Hannah spurlos verschwindet, stürzt Finja in ein tiefes Loch. Ihr einziger Hinweis auf Hannahs Verbleib ...

Hinter den Spiegeln so kalt von Liza Grimm
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Als ihre geliebte Tochter Hannah spurlos verschwindet, stürzt Finja in ein tiefes Loch. Ihr einziger Hinweis auf Hannahs Verbleib ist eine Spur aus Eis im Badezimmer, aber das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!
In ihrer Verzweiflung sucht Finja schließlich Hilfe bei einer angeblichen Hexe – und stößt auf Ungeheuerliches: Schneetreiben und Schreie wirbeln durch ihre Erinnerungen, und ein fremdes Gesicht, das ihr seltsam vertraut erscheint.
Die Antworten auf Finjas Fragen warten hinter den Spiegeln, in einem Reich aus Eis und Schnee. Aber will sie die Wahrheit wirklich wissen?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist sehr schön gestaltet worden. Es strahlt gleich die eisige Kälte aus, die sich auch innerhalb der Geschichte wiederfindet. Und eine ganz tolle Haptik besitzt dieses Buch ebenfalls. Bevor die Story startet, gibt es eine Trigger Warnung und die Geschichte wird in der dritten Person geschildert. Es handelt sich hierbei um eine Neuinterpretation der Schneekönigin.

Protagonistin Finja hat es nicht leicht. Das Schicksal hat vor vier Jahren schon einmal bei ihr mit aller Härte zugeschlagen und nun ist auch noch ihre kleine Tochter Hannah spurlos verschwunden. Finja macht eine Therapie, die ihr helfen soll, das Erlebte zu verarbeiten und ihr Leben weiterzuleben. In dieser Zeit noch einmal vom Schicksal betrogen zu werden, ist wirklich hart und ungerecht. Mir gefiel die Darstellung von Finja recht gut, konnte ich vieles in ihrer Gefühlswelt nachvollziehen. Manchmal hätte ich mir von ihr mehr gewünscht, weil sie einiges einfach so hinnimmt und wenig hinterfragt. Aber die Menschen sind verschieden und wahrscheinlich sollte man da auch nicht voreilig urteilen.
Elisa ist Finjas Freundin und stets für sie da. Eine große Hilfe, die Finja nicht missen möchte.
Max spielte bis vor kurzer Zeit eine Rolle. Warum jetzt nicht mehr, erfahrt ihr relativ schnell in der Geschichte. Ihn konnte ich schlecht einordnen, obwohl mir einiges an ihm nicht wirklich gefiel und eher aufgesetzt wirkte.

Liza Grimm hat mich nur mittelmäßig mit ihrer düsteren Interpretation des Märchens Die Schneekönigin überzeugen können. Mir gefielen der Schreibstil und die Idee hinter der Story sehr. Was Spiegel und Eis für eine Rolle spielen und was Illusion ist und was nicht. Die Geschichte beinhaltet verschiedene Themen wie Trauer, Verlust und Angst. Weswegen es hauptsächlich die Trigger Warnung gibt, wird in meinen Augen ein wenig stiefmütterlich behandelt und ist die Warnung fast gar nicht wert. Versteht mich nicht falsch – das angesprochene Thema braucht unbedingt so einen Vermerk und darf nicht totgeschwiegen werden, aber hier dreht es sich nur wenige Seiten zum Ende hin genau darum. Das war mir in dem Kontext einfach zu wenig und zu schnell abgehandelt. Eine Ausschlachtung dessen wäre ebenfalls nicht richtig gewesen, eher ein gutes Mittelmaß. Außerdem waren mir einige Dialoge doch zu gestelzt. Insgesamt eine wirklich düstere Story, die in meinen Augen noch Luft nach oben gehabt hätte.



Zum Autor

Liza Grimm studierte in München Germanistik und verliebte sich währenddessen in Geschichten. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Fantasy- und Science-Fiction-Lektorin, bevor sie sich als Autorin selbstständig machte. Wenn sie gerade nicht schreibt, twittert sie leidenschaftlich gerne über ihren Hund oder redet auf Twitch über Bücher. Über ihre Social-Media-Kanäle erreicht sie über 70.000 Menschen.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

352 Seiten
ISBN 978-3-426-52877-8
Preis: 15,99 Euro
erschienen bei https://www.droemer-knaur.de
Leseprobe https://www.droemer-knaur.de/buch/liza-grimm-hinter-den-spiegeln-so-kalt-9783426528778

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

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