In Brüssel geht ein Schwein um
Robert Menasse lässt uns in seinem Roman eintauchen in die Geschichte verschiedenster Charaktere, die ihren Weg suchen und finden müssen, in einer Welt die von geschichtsträchtigen und politischen Entscheidungen ...
Robert Menasse lässt uns in seinem Roman eintauchen in die Geschichte verschiedenster Charaktere, die ihren Weg suchen und finden müssen, in einer Welt die von geschichtsträchtigen und politischen Entscheidungen der Vergangenheit wie auch der Zukunft geprägt ist.
Dabei gestaltet er seine Romane wie Michel Houellebecq in einer leicht depressiv tristen Grundstimmung. Anders als bei Houellebecq spielen bei Menasse die sexuellen Beziehungen maximal eine Rand- bis Nebenrolle.
Durch die ganze Geschichte zieht sich ein neues Jubilee Projekt, das im Europäischen Parlament angestoßen werden soll, hier zeigen sich jedoch die politischen Schwierigkeiten, ein solches Projekt gemeinsam auszugestalten.
Dabei stellen sich grundlegene Fragen wie:
Ist man erst depressiv, wenn man nicht mehr in der Lage ist, sich die Zähne zu putzen? oder
Welchen Namen soll man dem Schwein geben, das in Brüssel umgeht?
Wo wäre die Einrichtung einer Hauptstadt der EU wirklich sinnvoll?
Ist man bereit, für seine Karriere seinen nationalen Pass aufzugeben?
Durch die ganze Geschichte zieht sich wie ein roter Faden ein Schwein, dass durch die Hauptstadt läuft und dort sein Unwesen treibt.
Houellebecq-Leser werden sich bei Menasse wie zu Hause fühlen. Ich freue mich bereits auf "Die Erweiterung".