Profilbild von Gavroche

Gavroche

Lesejury Star
offline

Gavroche ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gavroche über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2022

Intrigen

Freiheitsgeld
0

Ein bedingungsloses Grundeinkommen - ein Thema, das immer mal wieder diskutiert und angedacht wird, in einigen Projekten in der Vergangenheit sogar durchgeführt wurde und im Moment unter dem Begriff "Bürgergeld" ...

Ein bedingungsloses Grundeinkommen - ein Thema, das immer mal wieder diskutiert und angedacht wird, in einigen Projekten in der Vergangenheit sogar durchgeführt wurde und im Moment unter dem Begriff "Bürgergeld" zu finden ist.
Andreas Eschbach hat sich wieder einmal ein brisantes Thema vorgenommen und versetzt uns in seinem neuesten Roman in das Jahr 2064, in der eben dieses bedingungslose Grundeinkommen unter dem Begriff "Freiheitsgeld" eingeführt ist. Denn durch den zunehmenden Einsatz von Robotern in allen Bereichen ist es nicht mehr notwendig, dass alle Menschen einer Beschäftigung nachgehen. Man kann aber trotzdem noch arbeiten und es gibt Beschäftigungen, die immer noch hoch gefragt sind. Wegen des Raubbaus an der Natur gibt es Naturschutzzonen, in denen sich die Menschen nicht aufhalten dürfen. 3D-Drucker leisten noch viel mehr als heute. Die Menschen leben in Zonen oder die privilegierte Oberschichte in "Oasen". Typisch für Eschbach gibt es recht viele Personen und man braucht etwas, bis man dahinter kommt, wie sie zusammen gehören.
Ein Roman, der mich zum Nachdenken gebracht hat und eine durchaus realistische Zukunft dargestellt hat.

Veröffentlicht am 25.10.2022

Elektra, Klytaimnestra und Kassandra

Elektra, die hell Leuchtende
0

Das Cover des Buches mit dem Frauenkopf in Zusammenhang mit dem Titel lassen sofort an die griechische Mythologie denken und an die Geschichte der Elektra. Die Sterne, die im Hintergrund und auf dem Rahmen ...

Das Cover des Buches mit dem Frauenkopf in Zusammenhang mit dem Titel lassen sofort an die griechische Mythologie denken und an die Geschichte der Elektra. Die Sterne, die im Hintergrund und auf dem Rahmen angeordnet sind, wurden aufgrund der Bedeutsamkeit von Elektras Geschichte auch gut gewählt.
In den letzten Jahren gibt es immer mal wieder Neuerzählungen der griechischen Mythologie, ob nun in der Ursprungszeit verblieben, in die heutige Zeit versetzt oder aber in eine Parallelwelt.
Die Geschichte der Elektra, Tochter des mykenischen Königs Agammemnon und seiner Frau Klytaimnestra, ist eng mit der des Trojanischen Kriegs verflochten. Uns begegnen hier viele Personen aus diesem Epos und dennoch hat Jennifer Saint eine ganz neue Version verfasst und den Frauen ein Sprachrohr gegeben. Neben Elektra und ihrer Mutter noch der Seherin Kassandra.
Ein flüssiger Schreibstil vervollständigen das Bild. Auch wenn die Geschichte eigentlich bekannt ist, war sie etwas Neues und es kam keinerlei Langeweile auf.

Veröffentlicht am 25.10.2022

Magie und Wissenschaft

The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz
0

Das Cover finde ich wunderschön und sehr passend zu diesem Fantasy-Buch. In Zusammenhang mit dem Titel kann man sich schon bevor man das Buch liest, seine Gedanken machen und sich gut einstimmen. Denn ...

Das Cover finde ich wunderschön und sehr passend zu diesem Fantasy-Buch. In Zusammenhang mit dem Titel kann man sich schon bevor man das Buch liest, seine Gedanken machen und sich gut einstimmen. Denn wir befinden uns hier direkt über den Wolken von Alciel.
Die beiden Autorinnen Amie Kaufman und Megan Spooner kenne ich beide bereits von anderen Büchern und ich war dementsprechend gespannt auf die Zusammenarbeit der beiden, die meiner Meinung nach gelungen ist.
Die Idee mit den Himmelsstädten und dem darunter liegenden Alciel voller alter Magie und dass diese beiden Welten nichts voneinander wissen ist eine Zusammensetzung von Einzelteilen, die an sich nichts total Neues bieten - was auch immer schwieriger wird - aber die Welt wurde gut ausgebaut und dargestellt.
Auch die beiden Hauptcharaktere Nimh, die Göttin, und Prinz North, der nicht an Götter, sondern an Technik glaubt, wurden gut angelegt. Auch dieses Buch wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven geschrieben und es gibt so manch eine überraschende Wendung.

Veröffentlicht am 20.10.2022

Immer noch aktuell

Der Ehrliche ist der Dumme
0

Die Erstausgabe des Buches stammt aus dem Jahr 1994. Es hat für diese Ausgabe einige Überarbeitungen gegeben, so besonders natürlich das Vorwort, in dem auf die aktuelle Lage in Deutschland inklusive Corona-Pandemie ...

Die Erstausgabe des Buches stammt aus dem Jahr 1994. Es hat für diese Ausgabe einige Überarbeitungen gegeben, so besonders natürlich das Vorwort, in dem auf die aktuelle Lage in Deutschland inklusive Corona-Pandemie eingegangen wird.
Dann wird es allerdings zunehmend "historisch". Es ist hilfreich, wenn man sich zum Beispiel mit dem Jugoslawien-Krieg auskennt, der in den 1990er Jahren natürlich viel präsenter war als heute.
Aber das Prinzip des Buches ist immer noch aktuell und auch die Zitate von Philosophen, Soziologen und anderen (Vor-)Denkern, ich nenne da jetzt beispielhaft Bourdieu, passen auch in der heutigen Zeit noch.
Das Prinzip, dass der Ehrliche immer der Dumme ist, zieht sich wie ein Leitfaden durch das Buch - hier ist der Titel wahrlich Programm.
Man merkt auch hier, wie eng verbunden Ulrich Wickert mit Frankreich ist, was mir persönlich gut gefällt.
Ein anspruchsvolles Buch mit guten Ansätzen und Aussagen, die zum Nach- und Weiterdenken anregen. Ein Buch, das fordert und versiert von Frank Arnold vorgetragen wird.

Veröffentlicht am 20.10.2022

Eleonore von Aquitanien ermittelt

Aquitania
0

Ich interessiere mich schon lange für die faszinierende historische Person der Eleonore von Aquitanien und war sehr gespannt auf dieses in Spanien bereits so hoch gelobte Buch.
Schon recht jung verliert ...

Ich interessiere mich schon lange für die faszinierende historische Person der Eleonore von Aquitanien und war sehr gespannt auf dieses in Spanien bereits so hoch gelobte Buch.
Schon recht jung verliert Eleonore ihren Vater, Herzog Wilhelm/Guilhem von Aquitanien. Sie glaubt keiner der hanebüchenen Theorien über seinen Tod und hat es sich zum Ziel gesetzt, die mysteriösen Umstände aufzudecken. Um voranzukommen, muss sie allerdings den schwachen König von Frankreich heiraten. Ludwig ist ihr nicht gewachsen, aber sie behandelt ihn auch von oben herab, fühlt sich als Aquitanierin besser als er und da sie viel Reichtum mit in die Ehe bringt, stellt sie Forderungen.
Gekonnt vermischt die Autorin hier historisch Überliefertes mit Fiktion und macht aus Eleonore eine Detektivin.
Unterbrochen wird die Geschichte durch die eines Jungen, dessen Mutter Seifensiederin ist. Die Zusammenhänge werden mit der Zeit immer deutlicher.
Mir hat es richtig gut gefallen, dass das Hörbuch von unterschiedlichen Sprechern vertont wurde, die der Geschichte mehr Lebendigkeit verliehen haben.