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Veröffentlicht am 23.10.2022

Drei junge Frauen verwirklichen ihre Träume

Die Radioschwestern
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Frankfurt 1927: Die junge Frau Gesa ist mit dem Vorsatz, Karriere als Hörspielsprecherin beim Radio zu machen, in die Stadt gekommen. Ein Jahr nach ihrer Ankunft in Frankfurt übt sie genau das aus und ...

Frankfurt 1927: Die junge Frau Gesa ist mit dem Vorsatz, Karriere als Hörspielsprecherin beim Radio zu machen, in die Stadt gekommen. Ein Jahr nach ihrer Ankunft in Frankfurt übt sie genau das aus und fühlt sich wohl, denn ihre Beziehung zu Schriftsteller Willi läuft gut und in Inge hat sie eine tolle Vermieterin und mittlerweile auch Freundin gefunden. Als sie nun eine wichtige Rolle im neuen Krimi bekommt, der über acht Wochen ausgestrahlt werden soll, ist sie sehr zufrieden und glücklich. Inge dagegen ist seit einiger Zeit sehr bemüht, endlich entdeckt zu werden und auf den großen Bühnen singen zu dürfen, statt unbezahlt in kleinen, schmuddeligen Bars aufzutreten, doch bisher blieb ihr das versagt. Die dritte Freundin im Bunde ist Margot, die erst vor Kurzem in die Stadt gezogen ist, um endlich mit ihrem Cello Geld verdienen zu können. Margot ist ruhig, aber ergänzt das Frauen-Trio perfekt. Leicht haben sie es aber alle nicht und oft müssen sie kämpfen und vehement für ihre Rechte einstehen.

Eva Wagendorfer ist eine sehr talentierte Autorin, der mit diesem Auftakt der Reihe ein rundum gelungener Roman gelungen ist. Die Hintergründe der Geschichte des SÜWRAG sind gründlich recherchiert und wurden perfekt in die Handlung eingebracht, sodass das gesamte Geschehen wie eine reale Geschichte aus dieser Zeit wirkt. Ihre drei Protagonistinnen sind mutig und stark und stehen für ihre Träume ein, dennoch zeigen sie auch Schwäche und brauchen ihre Freundschaft, um immer wieder neue Kraft und neuen Mut zu schöpfen.

Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen, denn es hat mich gefesselt und ich wollte immer weiterlesen. Das Schicksal der drei Frauen hat mich nicht mehr losgelassen, denn ich hatte nie das Gefühl, dass es sich bei ihnen um fiktive Persönlichkeiten handelt. Ich liebe Romane, die so gut recherchiert sind und so real wirken, deshalb kann ich es nur weiterempfehlen und zähle es zu meinen Jahreshighlights!

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Veröffentlicht am 22.10.2022

Ein unterhaltsamer Waldspazierganz mit der kleinen Spinne Widerlich

Die kleine Spinne Widerlich - Der Waldspaziergang
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Langsam wird es Herbst und die kleine Spinne Widerlich möchte gemeinsam mit Mini-Spinni einen Waldspaziergang machen. Auf dem Weg erfahren sie viele Dinge über den Herbst, denn Bella weist sie auf die ...

Langsam wird es Herbst und die kleine Spinne Widerlich möchte gemeinsam mit Mini-Spinni einen Waldspaziergang machen. Auf dem Weg erfahren sie viele Dinge über den Herbst, denn Bella weist sie auf die bunten Blätter hin, Niesi zeigt ihnen den Igel, der sich ein Haus im einem Laubhaufen baut und Förster Waldemar erklärt ihnen, dass Pilze und Beeren, die im Wald wachsen, manchmal auch giftig sein können. So verbringen sie einen wunderschönen Tag im Wald auf den Spuren des Herbstes und wollen das am liebsten jeden Tag wiederholen.

Diana Amft erzählt wunderschön, wie die kleine Spinne den Herbst erlebt und ganz nebenbei vermittelt sie Kindern ganz viel Wissen über diese Jahreszeit. Die Sprache ist sehr einfach und lässt sich sehr gut vorlesen. Die Illustrationen von Martina Matos sind zauberhaft und machen Lust auf einen Spaziergang durch den herbstlichen Wald.

Meine Kinder und ich mögen die kleine Spinne Widerlich sehr gerne, denn die Bücher sind immer wunderschön. Diese Geschichte aus der herbstlichen Natur macht Lust auf eigene Spaziergänge und ein Entdecken der Dinge, die im Buch genannt werden.

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Veröffentlicht am 20.10.2022

Endlich wieder neue Abenteuer von Grimm und Möhrchen!

Grimm und Möhrchen – Frühling, Sommer, Herbst und Zesel
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Grimm und Möhrchen leben nun glücklich miteinander im Haus mit der schiefen Sieben. Gemeinsam erleben sie die Jahreszeiten ganz neu, denn vieles kennt der kleine Zesel noch nicht. So weiß er gar nicht, ...

Grimm und Möhrchen leben nun glücklich miteinander im Haus mit der schiefen Sieben. Gemeinsam erleben sie die Jahreszeiten ganz neu, denn vieles kennt der kleine Zesel noch nicht. So weiß er gar nicht, was los ist, als er an Karneval einen Clown anstatt Rudi im Kassenhäuschen der Tankstelle trifft, erst als Grimm ihm alles erklärt, findet er Karneval und das Verkleiden richtig toll. Im Laufe des Jahres erleben sie noch viele Abenteuer und unvergessliche Momente.

Stephanie Schneider hat auch in diesem zweiten Band wieder viele lustige Abenteuer von Grimm und Möhrchen erzählt. Immer gibt es Situationen, die Kinder wie Erwachsene zum Lachen bringen, trotzdem wird es nie zu viel und alles bleibt realistisch. Gemeinsam mit den Illustrationen von Stefanie Scharnberg ist das Buch einfach wunderschön und verzaubert seine Leser.

Meine Tochter liebt Grimm und seinen Zesel Möhrchen. Sie könnte sich jede Geschichte hundertmal anhören und hätte immer noch nicht genug davon, was das größte Kompliment an ein Buch ist, das es gibt. Auch ich lese die kurzen Abenteuer sehr gerne vor, denn sie sind kurzweilig und die Sprache ist unkompliziert, trotz der lustigen Wortneuschöpfungen der Autorin. Hoffentlich werden noch viele Geschichten von den beiden Freunden erscheinen!

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Eine Auszeit in Romanform

Fast bis zum Nordkap
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Bea lebt in Hamburg, arbeitet in einer Werbeagentur und hat beinahe alles erreicht, was sie wollte. Doch in letzter Zeit plagen sie ein fieser Schwindel und Schlafstörungen. Gerade der Schwindel tritt ...

Bea lebt in Hamburg, arbeitet in einer Werbeagentur und hat beinahe alles erreicht, was sie wollte. Doch in letzter Zeit plagen sie ein fieser Schwindel und Schlafstörungen. Gerade der Schwindel tritt immer nur dann auf, wenn sie die Agentur betritt. Eigentlich ganz deutliche Zeichen für einen Burnout, doch Bea will sich das nicht eingestehen. Schließlich ist so glücklich mit ihrem Leben, ihrem Luxus und ihrem Freund Marco, um den sie sicherlich einige andere Frauen beneiden. Da ihr Hausarzt ihr nicht mit einem neuen Medikament helfen will, steht Bea vor der Wahl, ob sie so weitermachen möchte oder ob sie sich eine Auszeit nimmt. Schlussendlich zwingt ihr gesundheitlicher Zustand sie zu einer Pause und sie beschließt, mit einem Bulli bis ans Nordkap zu fahren.

Per lebt mit seinen beiden Töchtern Ebba und Olivia in einem kleinen schwedischen Dorf. Da er alleinerziehend ist, ist er froh, selbständig als Schreiner zu arbeiten und seiner Leidenschaft, dem Bauen vom Tiny Houses, nachgehen zu können. Als Bea in seinem Heimatdorf strandet, da der Bulli einen Motorschaden hat, ist Per von ihr bezaubert und je besser er sie kennenlernt, desto mehr schätzt er sie.

Judith Pinnow hat mit diesem Roman eine Auszeit für die Seele geschaffen, denn obwohl nicht alles glattläuft, so belastet es den Leser doch nicht. Trotzdem wirken Per und Bea wie normale Menschen, die durch ihre Probleme teilweise ausgebremst werden und auch nicht sofort den perfekten Plan B finden. Auch die zauberhafte schwedische Landschaft trägt zum Wohlfühlen bei und schafft ein regelrechtes Fernweh nach Schweden.

Sehr gerne habe ich dieses Buch gelesen und mich sehr wohlgefühlt. Da ich sowieso ein großer Schweden-Fan bin, hat alles einfach gepasst. Dieser Roman war bisher der erste der Autorin, aber sicherlich nicht der letzte, denn ich mag ihre Art zu schreiben sehr.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Einziger Ausweg: Amerika

Das Tor zur Welt: Träume
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Ein Moorhof im Alten Land 1882: Ava arbeitet von frühmorgens bis spätabends auf dem Hof ihrer Eltern mit. Leider sind ihre Eltern aber gar nicht ihre wahren Eltern, was ihren Stand in der Familie noch ...

Ein Moorhof im Alten Land 1882: Ava arbeitet von frühmorgens bis spätabends auf dem Hof ihrer Eltern mit. Leider sind ihre Eltern aber gar nicht ihre wahren Eltern, was ihren Stand in der Familie noch schwerer macht. Gerade die Angst vor dem Vater steigt von Tag zu Tag, denn er trinkt immer mehr Alkohol und wird dann unberechenbar. Als er dann plötzlich, beinahe über Nacht, beschließt, dass die ganze Familie nach Amerika geht und dort ein neues und besseres Leben beginnt, freut sich Ava sehr. Leider kommt alles ganz anders als erwartet...

Hamburg 1911: Claire Conrad ist Luxus gewöhnt, denn sie ist die Tochter aus dem Bürgertum. Trotzdem eckt sie ständig an, denn sie kann ihre Emotionen nur schwer kontrollieren und gerät mit ihrer Mutter fast täglich aneinander, was viele Strafen nach sich zieht. Dabei könnte Claire mit ihren fast dreißig Jahren schon in ihrem eigenen Hausstand mit Ehemann und Kindern leben, doch erst der Tod des Vaters und dann ihre Liebe zu Reeder Magnus Godebrink hat sie sämtliche Verehrer abweisen lassen. Als sie nun aber erfährt, dass Magnus heiratet ist sie schockiert und kann ihre Wut noch weniger kontrollieren...

Miriam Georg hat es geschafft, den Roman von der ersten Seite an fesselnd und interessant zu gestalten, denn der Prolog ist der perfekte Einstieg in die Handlung. Interessant wird es auch durch die beiden Zeitebenen, da so immer wieder ein Blick in die Vergangenheit gewährt wird und somit die Neugier des Lesers weiter steigert. Auch die verschiedenen Erzählperspektiven machen die Geschichte vielschichtiger.

Ich habe das Buch innerhalb von 48 Stunden beendet, denn es hat mich nicht mehr losgelassen und ich wollte immer weiterlesen. Da es nicht der erste Roman ist, denn ich über Hamburg zur Zeit um 1900 lese, waren mir einige Fakten schon bekannt, dennoch hat mich das Schicksal von Ava und Claire sehr berührt. Miriam Georg hat es in diesem ersten Teil der Reihe geschafft, Geschichte erlebbar zu machen und ich hatte immer das Gefühl, selbst Teil der Handlung zu sein. Somit ist das Buch eins meiner Jahreshighlights und ich werde schnellstmöglich den zweiten Teil lesen, um zu erfahren, wie es mit Claire, Ava und all den anderen weitergeht.

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