beängstigend
Wir lernen den zwölfjährigen Bird kennen, dessen Mutter ihn und den Vater vor 3 Jahren verlassen hat. Es ist schnell klar dass es damit zusammen hängt dass sie Asiatin ist und irgendwie vom jetzigen System ...
Wir lernen den zwölfjährigen Bird kennen, dessen Mutter ihn und den Vater vor 3 Jahren verlassen hat. Es ist schnell klar dass es damit zusammen hängt dass sie Asiatin ist und irgendwie vom jetzigen System bekämpft wird. Vor einigen Jahren gab es in Amerika eine große wirtschaftliche und soziale Krise bei der letztendlich alles Unamerikanische als Verursacher beschuldigt wurde. Zur Abwendung wurde ein „Gesetz zum Schutz der amerikanischen Kultur“ etabliert das zur Diskriminierung und Unterdrückung bonders von asiatisch-stämmigen Amerikanern geführt hat. Der Vater setzt Bird enge Grenzen, er soll sich wegen seinem asiatischen Aussehen immer vorsichtig verhalten, soll nicht auffallen und jeglicher Konfrontation aus dem Weg gehen.
Als Leser erfahren wir erst so richtig warum seine Mutter untergetaucht ist als es Bird gelingt, sie zu finden. Auch das sonderbare Verhalten des Vaters findet für mich dort eine plausible Erklärung.
Interessant fand ich die Beschreibung der „Krise“ vor einigen Jahren, die schließlich zu den gravierenden Gesetzen geführt hat. Passend für eine Dystopie lesen wir von unbekanntem Verhalten einer Gesellschaft in Extremsituationen. Doch durch die Erfahrungen in den letzten Jahren mit der Corona Pandemie sind solche Verwerfungen im gesellschaftlichen Miteinander plötzlich vorstellbar und haben bei mir die Beklemmung spürbar gemacht.
Auch wenn ich die Idee gut fand, hat mich dieses Buch nicht in gleicher Weise berührt wie die beiden bisherigen Werke von Ng Celeste. Aber trotzdem vom Plot her originell und in solidem Schreibstil erzählt.