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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2017

Spannende Fortsetzung

Göttertochter
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Prinz Alex hat seine erste große Schlacht, durch die Hilfe von Kats Magie und ihrem Einfallsreichtum, gewonnen. Trotzdem steht der Rat seinen Entscheidungen noch immer skeptisch gegenüber. Er muss sich ...

Prinz Alex hat seine erste große Schlacht, durch die Hilfe von Kats Magie und ihrem Einfallsreichtum, gewonnen. Trotzdem steht der Rat seinen Entscheidungen noch immer skeptisch gegenüber. Er muss sich behaupten, denn die nächsten wichtigen Entscheidungen stehen an. Die aesarischen Fürsten scheinen ein doppeltes Spiel zu spielen, sodass nur schwer einzuschätzen ist, welches Ziel sie verfolgen. Die Mutter des Prinzen ist ebenfalls unberechenbar und die Beziehung zu seinem besten Freund stark angespannt. Wem kann Alex noch vertrauen?

"Göttertochter" ist nach "Schattenkrone" der zweite Band der Royal-Blood-Reihe von Eleanor Herman. Die Geschichte von Alexander dem Großen wird in einem Mix aus historischem Roman, Fantasy und Magie weitererzählt. Der Folgeband knüpft beinahe nahtlos an die Schicksale der Hauptcharaktere Alex, Heph, Kat, Jacob, Cyn, Königin Olympias und der persischen Prinzessin Zofia an. Um die Hintergründe zu verstehen und die abenteuerliche Geschichte genießen zu können, ist es deshalb ratsam, die Royal-Blood-Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Denn sonst dürfte man die Charaktere nur schwer einordnen und ihr Verhältnis untereinander kaum zuordnen können.

Auch in diesem Band hat man es mit vielen unterschiedlichen Handlungssträngen zu tun, da man den jeweiligen Charakteren bei der Verwirklichung ihrer abenteuerlichen Bestimmungen über die Schulter schaut. In dieser Fortsetzung verbinden sich aber die ersten Stränge miteinander, sodass man die unterschiedlichen Protagonisten und ihre Beweggründe besser einschätzen kann. Die Charaktere wirken dadurch authentischer und nicht ganz so blass wie im ersten Band. Man kann mit ihnen mitfiebern und die Intrigen und Machtspiele gespannt auf sich wirken lassen. Da man nun deutlich mehr Hintergrundinformationen hat und die Akteure besser einschätzen kann, fällt es leichter, die Übersicht zu behalten.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und angenehm lesbar. Es gelingt der Autorin hervorragend, die historische Hintergrundkulisse zum Leben zu erwecken und durch magische Elemente aufzuwerten. Man kann sich ganz auf das spannende Geschehen einlassen und hat sowohl die Charaktere, als auch die Handlungsorte, dabei spontan vor Augen. Durch die wechselnden Perspektiven, die oft an geschickt gewählten Stellen wechseln, gerät man in den Sog der Handlung und merkt kaum, wie schnell die Seiten dahinfliegen.

Ich habe mich beim Lesen dieses zweiten Teils deutlich besser unterhalten, als beim ersten Band. Denn die Charaktere und die Handlung wirkten auf mich lebendiger und wesentlich spannender. Das mag sicher daran liegen, dass sich die ersten Stränge miteinander verbinden und nun besser zugeordnet werden können. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf die Fortsetzung und freue mich schon darauf. Dieses Mal bewerte ich ein wenig höher und vergebe auf meiner persönlichen Skala vier von fünf möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Außergewöhnliches Thema, das interessant umgesetzt wurde

Einzig
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Ihre Freunde glauben, dass sie die sechszehnjährige Teva gut kennen und dass sie ein ganz normales, eher zurückgezogenes Leben mit ihrer Mutter führt. Doch Tevas Leben ist alles andere als normal. Denn ...

Ihre Freunde glauben, dass sie die sechszehnjährige Teva gut kennen und dass sie ein ganz normales, eher zurückgezogenes Leben mit ihrer Mutter führt. Doch Tevas Leben ist alles andere als normal. Denn in dem alten, unheimlichen Haus, in das sie nie Freunde einladen darf, leben nicht nur Teva und ihre Mutter, sondern bald ein Dutzend jüngerer Teva-Versionen. Diese dürfen nie das Haus verlassen, damit niemand erfährt, dass jede Teva nur 365 Tage Zeit hat, bis sich eine neue Teva aus ihrem Körper löst. Und diese wird dann das Leben in der Außenwelt übernehmen. Sie hat dann die Freunde, den Schulalltag und die aktuelle Teva muss dann, genau wie ihre vorherigen Versionen, eingesperrt im Haus leben. Teva kann und will das nicht akzeptieren. Sie beginnt sich gegen ihr Schicksal zu wehren...

Tevas Geschichte wird in der Ich-Form, aus ihrer Sicht, geschildert. Man steckt also quasi selbst in Tevas Haut und kann ihre Gedanken und Gefühle deshalb sehr gut nachvollziehen. Da Teva selbst nicht genau weiß, was eigentlich mit ihr los ist, tappt man beim Lesen lange Zeit im Dunkeln. Das Interesse, endlich zu erfahren, was es mit den anderen Tevas auf sich hat und wie es überhaupt dazu kommen konnte, steigt dabei mit jeder Seite. Teva selbst wirkt eigentlich recht sympathisch, obwohl man gelegentlich das Gefühl hat, dass sie zu sehr auf sich bezogen ist und viele Sachen im Alleingang macht, die sie vielleicht doch lieber mit ihren früheren Versionen, die ja auch ihre Geschwister sind, besprechen sollte. Dennoch kann man nachvollziehen, wie verzweifelt sie ist und warum sie so handelt.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und ganz in die rätselhafte Geschichte eintauchen. Die Protagonisten wirken lebendig, sodass man gerne mit ihnen mitfiebert und hofft, dass alles ein gutes Ende nehmen wird. Deshalb fliegt man förmlich über die Seiten und mag zum Schluss kaum glauben, was hinter allem steckt. Zugegebenermaßen gibt es auch ziemlich viele ruhige Momente, in denen die Geschichte ein wenig auf der Stelle zu treten scheint.

Ich habe mich beim Lesen dieses Jugendromans sehr gut unterhalten und ihn innerhalb weniger Stunden beendet. Die interessante und neuartige Geschichte wirkte auf mich durchgehend interessant, sodass ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen mochte. Ich vergebe deshalb vier von fünf möglichen Bewertungssternchen. Das eine ziehe ich für die vielen ruhigen Szenen ab, halte das Buch aber dennoch für äußerst lesenswert!

Veröffentlicht am 03.07.2017

Eine harte Nuss...

Gray
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Dr. Augustus Huff ist Dozent an der Universität von Cambridge. Als einer seiner Studenten vom Dach der King's Chapel in den Tod stürzt, ändert sich Huffs Leben abrupt. Denn Huff kommen Zweifel, dass es ...

Dr. Augustus Huff ist Dozent an der Universität von Cambridge. Als einer seiner Studenten vom Dach der King's Chapel in den Tod stürzt, ändert sich Huffs Leben abrupt. Denn Huff kommen Zweifel, dass es sich bei dem Sturz wirklich um einen Unfall handelt. Der Graupapagei Gray des Verstorbenen ist nun sein ständiger Begleiter und nur mit List und Tücke von seiner Schulter zu locken. Gemeinsam versuchen die beiden das Rätsel um den verhängnisvollen Sturz aufzuklären. Doch schon bald stellt sich heraus, dass der Fall eine ziemlich harte Nuss ist, der Huff nicht nur in ziemlich merkwürdige, sondern auch äußerst gefährliche Situationen bringt....

In diesem tierischen Krimi von Leonie Swan übernehmen keine Schafe die Ermittlungen, sondern ein äußerst sprachbegabter Graupapagei namens Gray, der seine Kommentare gerne lauthals herausschreit und sich nicht darum kümmert, in welch unangenehme Situationen er seinen neuen Partner Huff dadurch bringt. Graupapagei Gray gehört eigentlich dem zu Tode gestürzten Studenten, findet bei Dr. Augustus Huff jedoch eine neue Schulter, die ihn durch die Gegend trägt, und damit auch einen Menschen, der ihn mit Trauben, Bananen, Kernen, Keksen und allem was das Papageienherz begehrt, versorgt. Huff ist ziemlich verschroben und hat feste Grundsätze, von denen er sich allerdings nach dem Einzug des Papageien nach und nach verabschieden muss. Huff glaubt nicht daran, dass der Student freiwillig in den Tod gestürzt ist und einen Unfall hält er auch für ausgeschlossen. Gemeinsam mit Gray begibt er sich deshalb auf Spurensuche.

Gray und Huff sind ein kurioses, aber auch sehr sympathisches Ermittlerteam. Auch wenn der kriminalistische Teil der Handlung eher gemächlich verläuft, wird man durch ihren wunderbaren Umgang miteinander mehr als ausreichend dafür entschädigt. Denn es macht einfach Spaß, dieses einzigartige Team dabei zu beobachten, wie es unterschiedliche Indizien zusammenträgt und verzweifelt versucht daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Kritisch betrachtet könnte man anmerken, dass Kommissar Zufall ihnen dabei ein wenig zu oft unter die Arme greift, doch bei dem lockeren Erzählstil und diesem sympathischen Ermittlerteam, kann man darüber großzügig hinwegsehen und sich einfach beim Lesen zurücklehnen und die wunderbare Geschichte genießen.

Ich habe mich beim Lesen jedenfalls sehr gut unterhalten, auch wenn ich zugeben muss, dass mir ein paar Kleinigkeiten aufgefallen sind, dir mir nicht ganz logisch erschienen. Doch das hat mich eigentlich nicht gestört, da ich Gray und Huff einfach zu gern beobachtet und ihnen bei ihren Ermittlungen über die Schulter geschaut habe. Ich vergebe deshalb begeisterte vier von fünf Bewertungssternchen und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 11.06.2017

Spannender Auftakt

Die Brut - Sie sind da
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Am Amazonas verschwindet eine Reisegruppe spurlos. In Indien zeichnen die Seismographen merkwürdige Bewegungen auf, ohne dass die Erde zu beben scheint. In China wird versehentlich eine Atombombe gezündet. ...

Am Amazonas verschwindet eine Reisegruppe spurlos. In Indien zeichnen die Seismographen merkwürdige Bewegungen auf, ohne dass die Erde zu beben scheint. In China wird versehentlich eine Atombombe gezündet. In Minneapolis stürzt ein Flugzeug ab. Im Wrack macht Agent Rich eine schockierende Beobachtung und in Washington erhält die Biologin Melanie Guyer eine Sendung, in der sich ein uralter Kokon befindet. Zunächst ahnt niemand, wie das alles zusammenhängen könnte, doch schon bald wird klar, dass etwas Unvorstellbares auf die gesamte Menschheit zukommt. Und es verbreitet sich rasend schnell....

"Die Brut - Sie sind da" ist der Auftaktband einer Thriller-Trilogie. Der Autor versteht es von der ersten Seite an, die Geschichte so flüssig und anschaulich zu beschreiben, dass man sofort mitten im Geschehen ist und das Grauen, das sich langsam anschleicht, genießen kann. Dabei darf man allerdings nicht zu zartbesaitet sein, denn es gibt einige Szenen, die man sich eigentlich nicht zu lebhaft vorstellen möchte. Dennoch kann man sich einfach nicht vom Gelesenen lösen und verfolgt gebannt den Verlauf.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Gerade am Anfang sollte man deshalb konzentriert lesen, um die verschiedenen Handlungsorte und die jeweils agierenden Protagonisten richtig zuzuordnen. Denn zunächst ist nicht klar, wie sich die vollkommen unterschiedlichen Ereignisse miteinander verbinden und welche Akteure letztendlich wichtig für die Gesamthandlung werden. Die recht schnell wechselnden Perspektiven sorgen allerdings dafür, dass man schnell in den Sog der Geschichte gerät und unbedingt erfahren möchte, ob und wie sich die einzelnen Schicksale miteinander verbinden und ob die Gefahr gebannt werden kann.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und in die Handlung eintauchen. Da die Charaktere sehr lebendig wirken, fiebert man schnell mit ihnen mit und beginnt zu hoffen und zu bangen, dass alles ein gutes Ende nehmen wird.

Mir hat der Auftakt dieser Reihe sehr gut gefallen. Denn das Buch hat mich vom ersten Moment an begeistert und ich konnte es deshalb kaum aus der Hand legen. Das ziemlich offene Ende lässt mich allerdings etwas in der Luft hängen. Hier hätte ich mir einen etwas runderen Abschluss gewünscht. Dennoch kann ich es kaum erwarten, die Fortsetzung zu lesen, denn ich möchte unbedingt erfahren, wie es weitergeht. Ich vergebe deshalb begeisterte vier Bewertungssterne und freue mich auf den nächsten Band. 

Veröffentlicht am 07.05.2017

Spannendes Katz- und Mausspiel

Post Mortem - Tage des Zorns
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Interpol-Agentin Emilia Ness ist auf der Jagd nach dem Serienkiller Dante, der Ehepaare ermordet und am Tatort Zitate zurücklässt, die er mit dem Blut seiner Opfer schreibt. Es hat beinahe den Anschein, ...

Interpol-Agentin Emilia Ness ist auf der Jagd nach dem Serienkiller Dante, der Ehepaare ermordet und am Tatort Zitate zurücklässt, die er mit dem Blut seiner Opfer schreibt. Es hat beinahe den Anschein, als ob er Emilia Ness damit herausfordern würde. Emilia erhält ein hübsch verpacktes Päckchen, in dem sich ein abgeschnittenes Ohr befindet. Schon bald trifft ein neues Geschenk für die Interpol-Agentin ein. Als dann noch ihre Tochter Becky aus dem Internat entführt wird, beginnt für Emilia ein perfides Katz- und Mausspiel. Profikiller Avram Kuyper ahnt nicht, dass auch er eine wichtige Rolle in diesem Spiel einnehmen wird.....

"Post Mortem - Tage des Zorns" ist, nach "Post Mortem - Tränen aus Blut" und "Post Mortem - Zeit der Asche",  mittlerweile der dritte Band der Reihe.  Da es in diesem Teil einige Rückblicke auf frühere Ereignisse gibt, kann man dem aktuellen Fall sicher auch problemlos folgen, wenn man die ersten Bände nicht gelesen hat. Allerdings ist es gerade bei diesen Büchern empfehlenswert die vorgesehene Reihenfolge einzuhalten, da die Handlung aufeinander aufbaut und man sich sonst eventuell die Spannung verdirbt. Ein Quereinstieg ist sicher möglich, doch nicht unbedingt empfehlenswert.

Auch in diesem dritten Teil gelingt der Einstieg in die Handlung mühelos. Man beobachtet das Geschehen aus ständig wechselnden Perspektiven und schaut dabei sowohl Emilia Ness, als auch Avram Kuyper über die Schulter. Die Handlungsstränge scheinen zunächst keine Verbindung zu haben, sind allerdings, jeder auf seine Weise, durchgehend interessant. Die Kapitel sind recht kurz und wechseln oft an entscheidenden Stellen, sodass man früh in den Sog der Handlung gerät und das Buch kaum aus der Hand legen mag. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar, sodass sich auch dieser Teil der Reihe quasi von selbst liest.

Allzu zartbesaitet darf man allerdings nicht sein, wenn man zu diesem Thriller greift. Denn hier schaut man in tiefste menschliche Abgründe und Mark Roderick beschreibt entscheidende Szenen mal wieder so lebendig, dass man das Grauen entsetzt und doch gleichermaßen fasziniert, vor Augen hat. Die Spannung baut sich früh auf und gipfelt in einem atemberaubenden Finale, das mit einer Überraschung punktet, die einen mit offenem Mund zurücklässt. Es gibt zwar durchaus Stellen, die etwas unglaubwürdig und arg konstruiert wirken, doch bei diesem Thriller kann man darüber hinwegsehen.

Thriller sind ja meine absoluten Favoriten und deshalb habe ich bereits die Vorgänger mit Begeisterung gelesen. Auch diesen Band konnte ich, einmal angefangen, kaum noch aus der Hand legen. Manchmal habe ich zwar gedacht, dass es dieses Mal an einigen Stellen etwas übertrieben und dadurch ziemlich konstruiert wirkt, doch wirklich gestört habe ich mich daran nicht. Denn ich habe die Handlung gebannt verfolgt und konnte mich kaum davon lösen. Ich vergebe vier von fünf Bewertungssternchen und freue mich bereits jetzt auf den nächsten Teil der Reihe.