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Veröffentlicht am 27.10.2022

Gelungene Kurzgeschichtensammlung, die nicht nur gut unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt

Einmal kurz die Welt retten
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In diesem Buch versammelt die Autorin Jennifer B. Wind als Herausgeberin insgesamt 24 abwechslungsreiche Kurzgeschichten, die sich mit den unterschiedlichen Aspekten der Themen Klimawandel und Zukunft ...

In diesem Buch versammelt die Autorin Jennifer B. Wind als Herausgeberin insgesamt 24 abwechslungsreiche Kurzgeschichten, die sich mit den unterschiedlichen Aspekten der Themen Klimawandel und Zukunft der Erde beschäftigen.

Dabei hat sie eine illustre Riege deutschsprachiger Autoren und Autorinnen versammelt. Vertreten sind Dieter Aurass, Raoul Biltgen, Katja Brandis, Veronika A. Grager, Anne Grießer, Petra K. Gungl, Reinhard Kleindl, Regine Kölpin, Beatrix Klamlovsky, Uwe Laub, Mari März, Günter Neuwirth, Regina Schleheck, Claudia Schmid, Ursula Schmid-Spreer, Ingrid Schmitz, Alex Thomas, Heidi Troi, Eva Maria Nielsen, Fenna Williams, Barbara Wimmer, Janet Zentel und auch die Herausgeberin selbst hat hier zwei Beiträge beigesteuert.

Wie immer können in einer solchen Sammlung nicht alle Beiträge den persönlichen Lesegeschmack in vollem Umfang treffen. Irgendwie hatte jede Geschichte aber ihren besonderen Reiz und einen hohen Unterhaltungswert. Echte Ausreißer nach unten gab es dabei für mich überhaupt nicht. So sollte hier jeder Liebhaber spannender Kurzgeschichten den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden.

Verbindendes Element der Geschichten ist, dass sie zeitlich alle im Jahr 2052 angesiedelt sind, dem Jahr, in dem nach Ansicht führender Wissenschaftler alle Ressourcen unseres Planeten aufgebraucht sind und große Teile der Welt unbewohnbar sein werden. So entsteht in den Beiträgen eine gelungene und tiefsinnige Mischung aus Krimispannung, Science-Fiction, Utopie und Dystopie, die nicht nur gut unterhält, sondern zugleich auch zum Nachdenken anregt und dadurch noch lange über das Ende hinaus nachwirkt. Und trotz des ernsten Grundthemas kommt hier auch der Humor nicht zu kurz, auch wenn der ab und an doch ziemlich sarkastisch ausfällt. Ergänzend gibt es zu jeder Geschichte ein Nachwort, dass die wissenschaftlichen Hintergrundfakten zum jeweiligen Beitrag erläutert und noch einige interessante Zusatzinformationen hinzufügt.

So bietet das Buch nicht nur spannende Unterhaltung, sondern ist in der Summe auch ein flammender Appell, den Kampf gegen den Klimawandel endlich ernster zu nehmen und die Chance zu nutzen, das größte Verhängnis noch aufzuhalten oder zumindest abzumildern.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Packender Krimi mit einer komplexen Geschichte und reichlich Lokalkolorit aus Hamburg

Alsternacht
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Bei seinem Debüt gelingt dem Autoren Leo Hansen gleich ein spannender Kriminalroman, der neben einer komplexen Geschichte auch jede Menge an Hamburger Lokalkolorit zu bieten hat. Das eher ungewöhnliche ...

Bei seinem Debüt gelingt dem Autoren Leo Hansen gleich ein spannender Kriminalroman, der neben einer komplexen Geschichte auch jede Menge an Hamburger Lokalkolorit zu bieten hat. Das eher ungewöhnliche Ermittler-Trio war zu Beginn zwar noch etwas gewöhnungsbedürftig, konnte mich im weiteren Verlauf aber immer mehr von sich überzeugen, so dass ich mich am Ende gut und spannend unterhalten gefühlt habe.

Als die Leichen von mehreren Hamburger Kaufleuten nackt und entstellt an bekannten Orten der Stadt gefunden werden, ist nicht nur die Polizei alarmiert. Auch der Privatdetektiv Dr. Elias Hopp nimmt sich zusammen mit seiner neuen Mitarbeiterin, der Ex-Soldatin Janne Bakken, der Sache an. Unterstützung erhalten sie dabei vom LKA-Profiler Heiner „Zille“ Zillinski, einem alten Freund von Elias. Die Spuren führen zu einer Kaufmannsgilde mit dubiosen Verbindungen ins Ausland und zu einem dunklen Geheimnis aus der Vergangenheit, dass nun seine Schatten in die Gegenwart wirft.

Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und baut dabei schnell Spannung auf, die dann auch bis zum Schluss hält. Am Ende des Spannungsbogens wartet dann ein krachender Showdown mit einer überzeugenden Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Das Personenaufgebot ist allerdings schon ziemlich groß, so dass man hier gerade zu Beginn aufmerksam lesen muss, um nicht den Überblick zu verlieren. Dies gibt sich im weiteren Verlauf aber schnell, wenn die Verbindungen zwischen den Protagonisten deutlicher werden. Ein Personenregister wäre aber vielleicht doch hilfreich gewesen.

Wer auf packende Kriminalromane mit viel Lokalkolorit steht wird hier bestens bedient und spannend unterhalten. Und auch wenn die Geschichte grundsätzlich in sich abgeschlossen ist, lässt sich der Autor am Ende noch die Hintertür für eine mögliche Fortsetzung offen. Entsprechendes Potential ist auch durchaus vorhanden.

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Mit dem zweiten Band nimmt die Reihe nun richtig Fahrt auf

Die Wächter des Wissens
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Mit diesem Buch legt der Autor David Reimer den zweiten Band seiner Science-Fiction-Thriller-Reihe „Die Wächter des Wissens“ vor und bietet dabei erneut spannende Unterhaltung. Dass die Geschichte inzwischen ...

Mit diesem Buch legt der Autor David Reimer den zweiten Band seiner Science-Fiction-Thriller-Reihe „Die Wächter des Wissens“ vor und bietet dabei erneut spannende Unterhaltung. Dass die Geschichte inzwischen im Jahr 2022 angekommen ist, gibt dem Autoren zudem die Gelegenheit, beim Erzählstrang, der auf der Erde spielt, einige reale und ziemlich aktuelle Ereignisse in die Handlung einfließen zu lassen.

Man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band problemlos lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Zudem gibt es hier einige Querverbindungen zur Reihe um den Archäologen Henry Voigt, dem Onkel von Leonard Braun, der sich an Bord der Destiny befindet. Doch auch hier sind für das Verständnis keine Vorkenntnisse erforderlich.

Als die Destiny nach einer langen Reise die Anomalie hinter der Umlaufbahn des Pluto erreicht, entpuppt sich diese als Wurmloch. Nun muss die Besatzung die Entscheidung treffen, ob sie zur Erde zurückkehren soll oder das Risiko eingeht, das Tor zu einer wahrscheinlich weit entfernten Galaxie zu durchstreiten. Doch wird von dort aus eine Rückkehr überhaupt noch möglich sein ? Währenddessen spitzt sich das Geschehen auf der Erde immer weiter zu. Welche Pläne verfolgt der geheimnisvolle Trust, der im Geheimen seine Fäden spinnt ? Und welches Geheimnis verbirgt die mysteriöse Steintafel, die Henry Voigt vor Jahren entdeckt hat ?

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und spinnt die unterschiedlichen Handlungsstränge, die er im Auftaktband entworfen hat, weiter. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Nachdem im Auftaktband das Setting und die Protagonisten sorgfältig eingeführt worden sind, kann sich der Autor diesmal komplett auf die Geschichte konzentrieren, was ihr ausgesprochen gut bekommt und für eine deutliche Steigerung in Sachen Spannung und Dramatik sorgt.

Eine insgesamt gelungene Fortsetzung, die Lust auf mehr macht und mich diesmal auch fast komplett überzeugen konnte. Die Messlatte für die nachfolgenden Bände wird hier auf jeden Fall mächtig hoch gehängt.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Spannender Hamburg-Krimi mit sympathischen Ermittlern und einem verzwickten Fall

Wir schweigen bis ins Grab
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In diesem Kriminalroman schickt der Autor Frank Esser mit Jana Brinkhorst und ihren Kollegen Steffen Hempel und Henning Kruse von der Hamburger Kriminalpolizei ein neues Ermittlerteam ins Rennen, dass ...

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Frank Esser mit Jana Brinkhorst und ihren Kollegen Steffen Hempel und Henning Kruse von der Hamburger Kriminalpolizei ein neues Ermittlerteam ins Rennen, dass mich bei ihrem ersten Auftritt gleich gut und spannend unterhalten konnte. Dabei handelt es sich hier um die Neuausgabe eines Buches, dass bereits unter dem Titel „Sühnepakt“ erschienen ist.

Als der renommierte Anwalt Julius Wellenbrink bei einem spektakulären Verkehrsunfall um Leben kommt, zeigt sich schnell, dass hier jemand nachgeholfen hat. Und so übernehmen Jana Brinkhorst und ihr Team die Ermittlungen und beleuchten zunächst das direkte Umfeld des Opfers. Kurz darauf wird mit dem erfolgreichen Immobilienmakler Patrick Sanddorn ein alter Weggefährte von Wellenbrink ermordet. Jana und ihr Team müssen tief in die Vergangenheit der beiden Männer eintauchen, um den Schlüssel zu diesem verzwickten Fall zu finden.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei erzählt er die Geschichte fast ausschließlich aus der Perspektive der Ermittler, kurze Kapitel aus der Täter- bzw. Opfer-Perspektive werden eher dezent eingesetzt. So ist man als Leser die ganze Zeit auf Augenhöhe mit Jana und ihren Kollegen, ohne einen Wissensvorsprung zu besitzen, und kann aus den Ermittlungsergebnissen eigene Schlüsse ziehen und Theorien aufstellen, um am Ende doch von der verblüffenden Auflösung überrascht zu werden.

Wer auf spannende Kriminalromane mit gut aufeinander abgestimmten Ermittlern steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf die weiteren Auftritte dieses sympathischen Teams bin ich schon sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 08.09.2022

Packende Mischung aus Science-Fiction und Dystopie

Der letzte Außenposten
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Mit diesem Buch legt die Autorin Anne Polifka den ersten Band der Impakt-Chroniken vor und entführt uns dabei auf die Weltraumstation ISS, wo bereits ihre Kurzgeschichte „Sirona“ angesiedelt war. Auf dieser ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Anne Polifka den ersten Band der Impakt-Chroniken vor und entführt uns dabei auf die Weltraumstation ISS, wo bereits ihre Kurzgeschichte „Sirona“ angesiedelt war. Auf dieser Story basiert nun auch die Geschichte des Romanes bzw. der Reihe.

Die derzeit sieben Besatzungsmitglieder der internationalen Raumstation ISS staunen nicht schlecht, als ohne Vorankündigung sechs Wissenschaftler zu ihnen an Bord geschickt werden. Wenig später erfahren sie auf bittere Art und Weise, was hinter dieser Aktion steckt. Atemlos verfolgen sie, wie ein Asteroid auf der Ende einschlägt und einen Großteil der Menschheit auslöscht. Die Wissenschaftler sollen von der ISS aus Daten sammeln, um den wenigen Überlebenden in den Bunkern mitzuteilen, wann ein Leben an der Erdoberfläche wieder möglich ist. Doch das Zusammenleben auf dem letzten Außenposten der Menschheit gestaltet sich schwierig und führt schnell zu Konflikten, die durch einige unerwartete Ereignisse immer weiter zugespitzt werden.

Mit einem packenden Schreibstil und bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen lassen, treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran. Kurze Kapitel mit immer wieder wechselnden Erzählperspektiven sorgen für ein hohes Tempo und einen umfassenden Blick auf das Geschehen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Der übliche Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine interessante Geschichte zu erzählen, die Lust auf weitere Bände macht, und zum anderen das Setting und die Protagonisten, die diese Geschichten tragen sollen, sorgfältig einzuführen, gelingt insgesamt sehr gut, lässt aber durchaus auch noch ein wenig Steigerungspotential für die nachfolgenden Bände. Insgesamt liegt sie Messlatte dafür aber bereits ziemlich hoch.

Eine spannende und bewegende Mischung aus Science-Fiction und Dystopie, die Lust auf mehr macht. Auf die weiteren Bände der Reihe bin ich daher schon sehr gespannt.

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