Naturverbunden, ein klein wenig geheimnisvoll und wunderschön!
Das Licht in den BäumenNele ist mit einem ganz besonderen Auftrag unterwegs. Ihre Großmutter Vio hat sie gebeten, eine kleine, im Balkonkasten angeflogene Kiefer nach Rügen in den Geschichtengarten zu bringen. Diesen Geschichtengarten ...
Nele ist mit einem ganz besonderen Auftrag unterwegs. Ihre Großmutter Vio hat sie gebeten, eine kleine, im Balkonkasten angeflogene Kiefer nach Rügen in den Geschichtengarten zu bringen. Diesen Geschichtengarten und seine Protagonisten kannte ich bereits aus der Inselgärten-Reihe, und da mich der Schreibstil der Autorin sehr anspricht und ich ihre wunderbaren Natur- und Landschaftsbeschreibungen liebe, bin ich mit hohen Erwartungen an diesen ersten Band der Sehnsuchtswald-Reihe herangegangen, und ich wurde nicht enttäuscht! „Das Licht in den Bäumen“ erzählt eine bezaubernde Geschichte. Eigentlich will Nele ihrer Großmutter nur einen Gefallen tun und danach wieder zurückfahren, aber es kommt alles ganz anders. Die junge Frau ist nicht nur von dem Geschichtengarten fasziniert, sondern sie entdeckt auch ganz neue Seiten an sich. Auf den Spuren der Vergangenheit verliebt sie sich, wie schon vor vielen Jahren ihre Großmutter Vio, nicht nur in die Landschaft und die Wälder auf dem Darß, sondern auch in einen Mann, nur ist Timon nicht bereit für eine Beziehung, zu tief sitzt eine erfahrene Enttäuschung. Mit jedem Tag, den sie dort verbringt, wird ihr Wunsch stärker, mehr über ihren Großvater Joram zu erfahren und sein Werk fortzusetzen. Hilfe erhält sie dabei von Hella, die den Wald kennt wie keine andere. Von der alten Dame lernt und erfährt sie sehr viel Neues und beginnt, Vios Beweggründe und auch Joram immer besser zu verstehen.
Mit diesem Roman nimmt einen Patricia Koelle mit in die wunderbare und auch ein wenig geheimnisvolle Welt der Bäume. Dieses Buch ist Seelennahrung. Die lebendigen, gefühlvollen Schilderungen haben mich auch hier wieder gefesselt. Ganz nebenbei habe ich viel Neues dazugelernt, denn Patricia Koelle bietet viel Wissenswertes und Außergewöhnliches. So habe ich nicht nur etwas über Baumharfen erfahren, sondern auch gelernt, dass man aus einem bestimmten Pilz Tinte herstellen kann oder wie Kiefernnadeln genutzt werden können. Sehr schön finde ich an Patricia Koelles Romanen, dass die Protagonisten immer etwas ganz Besonderes in der Natur finden, das ihr Leben bereichert. Hier geht es aber auch um Freundschaft, um die wertvollen Beziehungen zwischen Jung und Alt, um den achtsamen Umgang miteinander und mit der Umwelt, um Wertschätzung und um künstlerische Freiheit. Mich hat die Autorin auch diesmal wieder verzaubert, und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band, der im kommenden Frühling erscheinen wird.
Am Ende des Romans gibt es auch diesmal wieder eine Szene, die so typisch für die Geschichten von Patricia Koelle ist, denn die Autorin stattet im Epilog ihren Protagonisten immer einen „persönlichen“ Besuch ab, um sich von ihrem Wohlbefinden zu überzeugen. Diese kleinen Begegnungen am Schluss zaubern mir immer noch ein Lächeln ins Gesicht.