Profilbild von kati-katharinenhof

kati-katharinenhof

Lesejury Star
offline

kati-katharinenhof ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kati-katharinenhof über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2023

Satz mit X - das war nix

Von der Rolle
0

Aglaia Szyszkowitz mag ich als Schauspielerin sehr - sie verkörpert immer eine Frau mit Herz, Hirn und Humor, die mit beiden Beinen fest im Leben steht, auch wenn es dort mal chaotisch zu geht. Sie liebt ...

Aglaia Szyszkowitz mag ich als Schauspielerin sehr - sie verkörpert immer eine Frau mit Herz, Hirn und Humor, die mit beiden Beinen fest im Leben steht, auch wenn es dort mal chaotisch zu geht. Sie liebt es, in viele unterschiedliche Rollen zu schlüpfen und doch fühlt sich sich nicht mehr wohl in ihrer Haut. Eine generalisierte Angsttörung bestimmt fast ein Jahr lang ihr Leben. In "Von der Rolle - Wie ich die Liebe zum Leben neu entdeckt habe" suggeriert der Titel, dass die Schauspielerin eben über jene Angst frei und offen spricht, den Weg zurück ins Leben findet und sich frei von jeglicher Angst macht.

Aber dem ist leider nicht so und in der Schule würde unter einem Aufsatz stehen "Thema verfehlt". Denn dass, was die Leser;innen auf 190 Seiten erhalten, ist ein weit ausholendes Geschwurbel, das alle möglichen Themen und Rechtschreibfehler beinhaltet, aber grundsätzlich immer um den heißen Brei herumredet.

Vielmehr liest es sich wie eine ungeordnete Biografie, die keine logische Struktur und klare Linien aufweist. Das Buch lebt von ständigen Wiederholungen, nichtssagenden und inhaltsleeren Sätzen und grandioser Lobhudelei auf Freunde und Familie. Aber ist wirklich alles so toll, wie dargestellt ?

Betroffene, die sich eventuell ein wenig "Lebensweisheit" einer Persönlichkeit aus dem Rampenlicht erhofft haben, werden bitter enttäuscht sein. Eine Hilfestellung für den Weg aus der Angst finden sie hier definifitv nicht. Das Buch fällt für mich unter die Rubrik "Kann man lesen, muss man aber nicht" und bekommt von mir 1 Stern, weil hier Hoffnungen geweckt werden, die das Buch nicht halten kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2023

Wosind die Autos ?

Motorlegenden - Derrick, Schimanski & Co.
0

Niemand heizt so rüpelhaft durchs Ruhrgebiet wie Schimanski. Kein Kommissar hat so viel Stil wie Borchert, Harry fährt Derrick den Wagen vor und Mick Brisgau wäre nichts ohne seinen Opel Diplomat E. Kultserien, ...

Niemand heizt so rüpelhaft durchs Ruhrgebiet wie Schimanski. Kein Kommissar hat so viel Stil wie Borchert, Harry fährt Derrick den Wagen vor und Mick Brisgau wäre nichts ohne seinen Opel Diplomat E. Kultserien, die ohne ihre Autos noch ein Stückchen weniger Kult wären, denn seien wir mal ehrlich, so ein Krimi ohne Verfolgungsjagd ist einfach....nichts.

Das vorliegenden Buch suggeriert Fans der Serien und Autoliebhaber:innen, dass sie hier den Geruch von heißen Reifen und Benzin einatmen und an der Seite der TV-Kommissar:innen Platz nehmen dürfen, um es sich in den Sitzen eines W80, BMW 520 E12 oder Alfa 159 2.4 JTDM bequem zu machen. Die Reise durch die TV-Krimi-Vergangenheit ist aber leider nicht das, wofür sie sich ausgibt.

Statt vielen Fotos von den kultigen Karren finden die Interessierten leider nur eine kurze inhaltliche Zusammenfassung der Serien, wobei die Autos wirklich nur am Rand erwähnt werden. Ein paar Schnappschüsse der Darstellenden inklusive fahrbarem Untersatz und das war es dann auch schon. Manchmal sich die Autos nur als schmückendes Beiwerk auf dem Foto und gar nicht richtig zu erkennen, spielen eher eine Statistenrolle statt Hauptdarsteller zu sein.

Die Hintergrundinformationen zu den Serien sind in einem solchen Buch einfach unwichtig, werden von Alf Cremers aber dermaßen in den Vordergrund gestellt, dass sie die Dienstwangen quasi im Abseits parken. Das Buch ist leider eine absolute Enttäuschung und daher nur 1 Stern.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 14.08.2023

Flop des Jahres 2023

Verliebt auf Fehmarn
0

Das große Glück hat Friederike bisher nur in Romanen gefunden, aber im wirklichen Leben ist sie noch auf der Suche nach der einzigen, echten Liebe. In Berlin hat es nicht funktioniert und so steht ihr ...

Das große Glück hat Friederike bisher nur in Romanen gefunden, aber im wirklichen Leben ist sie noch auf der Suche nach der einzigen, echten Liebe. In Berlin hat es nicht funktioniert und so steht ihr Entschluss fest, der Liebe eine Chance zu geben und reist zurück in ihre Heimat. Auf Fehmarn sollen sich zwei Herzen finden, die im Takt der Wellen schlagen und Rike endlich unter die Haube bringen...


Ich kenne seit mehr als dreißig Jahren die Insel in- und auswendig, bin mit den Insulaner:innen in Kontakt kann mit Fug und Recht behaupten, dass mir die Insel zu einer zweiten Heimat geworden ist. "Verliebt auf Fehmarn" klingt nach einer wunderschönen Romanze, nach ganz viel Dünenrauschen, Wellenglitzern und Gefühl.

Die Ernüchterung setzt aber schon nach wenigen Seiten ein, denn das, was ich hier zu lesen bekomme, ist eine Verunglimpfung der liebevollen und herzlichen Inselbewohner:innen, gleicht einem Griff in die Klischeekiste und schrammt haarscharf am Kuppeleiparagrafen vorbei. Wir befinden uns mittlerweile im 21. Jahrhundert und es verstört mich regelrecht, was ich hier lese. Eine Frau, kurz vor der 40, die sich wirklich nur darüber definiert, unbedingt einen Mann finden zu müssen. Auch ihr Umfeld ist dermaßen darauf erpicht, sie erfolgreich an den Mann zu bringen, dass mir die Haare zu Berge stehen. Ansichten wie in den guten alten 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, als die Frau noch mit gestärkter Schürze und nach Besuch der Bräuteschule dem Mann brav des Essen serviert hat.

Der Gang über die Insel wird im Buch wie ein Reiseführer beschrieben - ...biege in die Straße XY ein um dann gleich darauf in Richtung Z zu folgen. Klingt sehr monoton und weckt nicht unbedingt die Lust auf einen Inseltrip. Auch wird die Autorin nicht müde, bestimmte Geschäfte in ihrem Buch immer wieder zu erwähnen, um so deren Umsatz anzukurbeln. Die Nennung vieler Buchtitel wirkt zudem auch wie Schleichwerbung und das empfinde ich als störend. Auch degradiert sie manche beruflichen Tätigkeiten, die auf der Insel für ein regelmäßiges Einkommen sorgen.

Die Figuren sind sehr eindimensional und folgen dem 08/15-Prinzip - irgendwie zu statisch, nicht wirklich sympathisch und in ihrer persönlichen Entwicklung sehr begrenzt dargestellt. Romantik finde ich auch keine und das Inselfeeling wird durch die Plattitüden regelrecht niedergewalzt. Das Buch ist Fast Food für zwischendurch: nicht wirklich anspruchsvoll, stillt den Lesehunger, macht aber nicht wirklich glücklich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.07.2023

Manhattan Love Story auf deutsch

Sternschnuppen
0

Svenja hat gerade einen echten Lauf - der nächste Sprung auf der Karriereleiter bedeutet für sie die Leitung eines Nobelhotels in Hamburg. Der Umzug von München an die Waterkant ist nur halb so schlimm, ...

Svenja hat gerade einen echten Lauf - der nächste Sprung auf der Karriereleiter bedeutet für sie die Leitung eines Nobelhotels in Hamburg. Der Umzug von München an die Waterkant ist nur halb so schlimm, denn Freund Carsten hat bereits seine Bewerbung bei einem renommierten Unternehmen in den Ring geworfen und damit steht dem gemeinsamen Lebensweg nichts entgegen. Der Job in Hamburg scheint zunächst auch ganz gut anzulaufen, bis Svenja merkt, dass ihre vermeintliche Blasenentzündung eine Zwillingsschwangerschaft ist. Sie möchte die freudige Nachricht ihrem Freund lieber persönlich überbringen und reist zu einem Überraschungsbesuch nach München. Und dort muss sie eine Entdeckung machen, die ihr den Boden unter den Füßen wegzieht....


Willkommen in der unrealistischen Welt von Svenja, denn hier wuppt die Hauptfigur Kinder, Karriere und Kindermädchen mit links, bekommt im Verlauf des Buches noch eine gute Fee zur Seite gestellt, die ihr einen Wunsch erfüllt und am Ende haben sich alle lieb. So viel zur Kurzzusammenfassung des Buches.

Die Autorin bedient sich jeglicher gängigen Klischees, die es im Bereich seichter Lektüre zu finden gibt und nimmt sich den Film "Manhattan Love Story" mit J Lo als Inspiration, um die Geschichte in leicht abgewandelter Form zu erzählen. Die Story ist von Anfang an seicht wie ein Kinderplanschbecken und viele Sätzen sind so abgedroschen, dass sie keine Katze mehr hinter dem Ofen hervorlocken.

Die Handlung versprüht einen Elan wie eine Baldrianperle und pilchert munter vor sich hin. Die Figuren sind alle nach Schema F gestrickt und daher sehr eindimensional. Ihre Dialoge und Emails sind recht einfach formuliert, sodass auch hier der Ausgang sehr berechenbar ist.

Es fehlt an allen Ecken und Enden Pfiff, Einfallsreichtum und Romantik und daher gibt es auch keine großartigen Überraschungen, die auf der nächsten Seite zu erwarten sind. Anne Hertz hat hier eine 1a Schmalznudel nach Großmutters Rezept gebacken, streut noch ein paar Pseudonamen von Prominenten ein, deren Ähnlichkeit zufällig und nicht gewollt ist (Til Schweikert, Frauke Ludwig, Katja Reumann und Karl Lagerheld) und setzt damit den Plattitüden noch die Krone auf.

Eine Frau zwischen Kindern, Karriere und männlichem Kindermädchen - klingt nach Erfolgsstory, verglüht aber leider wie eine Sternschnuppe am Nachthimmel. Insofern ist der Buchtitel in meinen Augen treffend gewählt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.10.2022

Was soll der Quatsch

Bagger Ben - Wer gähnt denn da?
0

Bagger Ben und seine Freunde vom Baustellen-Kindergarten sind die Lieblinge in den Kinderzimmern. Wie groß war da die Freude, ein Gute-Nacht-Buch für das tägliche Einschlafritual zu entdecken.
Aber die ...

Bagger Ben und seine Freunde vom Baustellen-Kindergarten sind die Lieblinge in den Kinderzimmern. Wie groß war da die Freude, ein Gute-Nacht-Buch für das tägliche Einschlafritual zu entdecken.
Aber die Freude bekommt einen herben Dämpfer, denn die Geschichte ist keine Geschichte, sondern eine recht lieblos aneinandergereihte Aufzählung von Aufforderungen, um das ins Bett gehen "angenehmer" zu gestalten.
Die Illustrationen sind aus den bereits bekannten Bagger-Ben-Büchern entnommen und werden hier nur neu interpretiert. Zwar sind sie schön anzuschauen, aber das war es dann auch schon.
Die Sätze wirken fast wie Salven und der Zusatz "Und Du?" knallt wie ein Schuss hinterher.
Ich kann ja noch verstehen, dass Gute-Nacht-Lied und Gute-Nacht-Kuss hier als Einschlafritual vorgeschlagen werden, aber wenn Karla Kran die Kinder dazu animiert, statt Schnuller doch lieber den Daumen in den Mund zu nehmen, hört bei mir jegliches Verständnis auf .
Hier frage ich mich, was sich die Schreibenden und der Verlag dabei gedacht haben.....
Für diesen Quatsch gibt es leider keine Empfehlung

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere