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Veröffentlicht am 22.10.2022

Beeindruckende Roman-Biografie über Selma Lagerlöf

Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson
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MEINE MEINUNG
In ihrer interessanten Romanbiografie „Selma Lagerlöf - Sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson“ zeichnet die deutsche Autorin Charlotte von Feyerabend sehr empathisch und informativ ...

MEINE MEINUNG
In ihrer interessanten Romanbiografie „Selma Lagerlöf - Sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson“ zeichnet die deutsche Autorin Charlotte von Feyerabend sehr empathisch und informativ das beeindruckende Leben und Schaffen der bekannten schwedischen Schriftstellerin und Literatur-Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf (1858-1940) nach.
Wer kennt ihn nicht, den sympathischen kleinen Helden Nils Holgersson aus ihrem sicherlich bekanntesten, 1906 veröffentlichten Roman „Die wundersame Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“.
Deutlich weniger wird vielen über den Menschen Selma Lagerlöf, ihr Privatleben und die Entstehungsgeschichte ihrer Werke bekannt sein.
In ihrem Roman zeichnet Charlotte von Feyerabend ein vielschichtiges Porträt dieser faszinierenden, humorvollen Persönlichkeit, die als eine Ausnahmeerscheinung in der Literaturgeschichte jener Zeit galt, und arbeitet diese sehr eindrucksvoll mit all ihren Widersprüchen, Zweifeln und Träumen heraus. Kenntnisreich und sehr feinfühlig greift die Autorin verschiedene Episoden aus Lagerlöfs bewegtem Leben auf, schildert auch weniger bekannte Seiten ihrer Persönlichkeit und gewährt uns viele aufschlussreiche Einblicke in ihr Privatleben, ihr politisches und soziales Engagement sowie weitere Hintergründe zu ihrem eindrucksvollen Lebensweg. Mit viel Feingefühl lässt die Autorin uns auch an Selmas Gedankenwelt und ihren interessanten Ansichten teilhaben und untermalt zudem vieles mit übersetzten Originaltexten der Schriftstellerin. Wir lernen eine starke, bereits als Kind sehr selbstbewusste Frau kennen, die trotz vieler Widrigkeiten abseits der gesellschaftlichen Normen und gängigen Vorgaben lebte und dank ihrer disziplinierten, schließlich auch erfolgreichen schriftstellerischen Arbeit finanziell unabhängig sein konnte. So lebte sie privat für die damalige Zeit ungewöhnlich in einer komplizierten und aufreibenden Dreiecksbeziehung mit der kapriziösen Schriftstellerin Sophie Elkan, ihrer großen Liebe, und ihrer Sekretärin, der zuverlässigen Valborg Olander.
Höchst spannend und aufschlussreich ist es, Selma nicht nur auf ihren zahlreichen Reisen in ferne Länder zu begleiten sondern hautnah ihre große Liebe für die Natur, ihre Heimat, das Mystische und das Erzählen von fantasievollen Geschichten mitzuerleben oder auch mehr über die Inspirationen für ihre Romane und deren Entstehungsgeschichte zu erfahren.
Der sehr poetische, bildgewaltige Schreibstil der Autorin ist zwar recht anstrengend zu lesen, passt aber hervorragend zu Lagerlöfs Stil und verleiht dem Geschilderten zusätzliche Authentizität.
Der Autorin ist insgesamt eine sehr überzeugende Darstellung von Selma Lagerlöfs beeindruckender Persönlichkeit gelungen, und hat bei mir eine große Neugier auf weitere Werke dieser großartigen Schriftstellerin geweckt. Abgerundet wird diese wundervolle Romanbiographie mit einem interessanten Anhang, in dem die Autorin kurz darauf eingeht, dass sie in einigen Passagen von den wahren Begebenheiten abgewichen ist und sich zugunsten der Dramaturgie einige schriftstellerische Freiheiten genommen hat, sowie einer äußerst umfangreichen Literaturübersicht und den Copyrightvermerken der verwendeten Zitate.

FAZIT
Eine eindrucksvolle Romanbiografie über die schwedische Schriftstellerin Selma Lagerlöf – hervorragend recherchiert und mit einem einfühlsamen und facettenreichen Portrait einer starken, unkonventionellen Frau und ihrer bemerkenswerten Persönlichkeit. Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 22.10.2022

Spannender Page-Turner

Das letzte Grab
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MEINE MEINUNG
Der packende Spannungsroman » Das letzte Grab« von dem deutschen Autoren Lukas Erler ist der äußerst gelungene Auftakt einer neuen vielversprechenden Reihe, in deren Mittelpunkt die toughe ...

MEINE MEINUNG
Der packende Spannungsroman » Das letzte Grab« von dem deutschen Autoren Lukas Erler ist der äußerst gelungene Auftakt einer neuen vielversprechenden Reihe, in deren Mittelpunkt die toughe Rechtsanwältin Carla Winter aus Frankfurt steht.
Der Autor versteht es hervorragend, aus der brisanten Thematik rund um illegale Raubgräberei, internationalem Schmuggel und lukrativem Handel von antiken Kulturgütern eine rasante und sehr packende Handlung zu entwerfen, in die er zudem geschickt interessante politische, wie archäologische Hintergrundinformationen eingeflochten hat. Thematisch werden wir bereits mit einem packenden Einstieg auf die Geschichte eingestimmt.
Gleich der „erste Fall“ für die sympathische Protagonistin Carla Winter hat es in sich, steht sie doch höchstpersönlich im Zentrum der sich überstürzenden Geschehnisse, die ihr zuvor wohlgeordnetes Leben völlig aus der Bahn werfen. Quasi aus dem Nichts wird sie in ein gefährliches und erbarmungsloses Katz-und-Maus-Spiel verwickelt, das sie zu höchst ungewöhnlichen Schritten treibt. Nachdem sie vom mysteriösen Unfalltod ihres Exmanns in der Türkei erfahren hat, wird sie in ihrer völlig durchwühlten Wohnung mit der Leiche ihres OneNightStands konfrontiert und wird kurz darauf selbst von einem brutalen Killer gejagt und gerät ins Fadenkreuz der organisierten Kriminalität. Auf ihrer panischen Flucht sucht sie Hilfe bei einem kriminellen Kurden-Clan und beschließt, auf eigene Faust die mysteriösen Hintergründe rund um eine wertvolle, aus dem Irak geraubte babylonische Statue und die Rolle ihres Exmanns Felix bei den illegalen Geschäften aufzudecken.
Erlers lebendiger, mitreißender Schreibstil lässt einen schnell in die actionreiche Handlung eintauchen. Mit schnellen Perspektivwechseln, geschickt gewählten Cliffhanger und etlichen überraschenden Wendungen sorgt der Autor für reichlich Tempo und einen rasanten Spannungsaufbau. Auch wenn einige Entwicklungen vielleicht nicht immer ganz realitätsnah wirken und einiges in der Handlung vorhersehbar war, ist die vielschichtige Geschichte vom Plot her interessant und abwechslungsreich angelegt. Erler versteht es, den Spannungsbogen seines fesselnden Falls durch eine geschickte Zuspitzung der Ereignisse immer weiter anzuziehen. Erst allmählich offenbaren sich immer mehr Zusammenhänge, so dass es ausreichend Raum zum Mitspekulieren gibt.
Erler ist eine vielschichtige Zeichnung seiner interessanten, sehr unterschiedlichen Figuren gelungen. Hervorragend hat mit vor allem die clevere, sympathische Carla mit ihrer unkonventionellen, etwas eigenwilligen aber auch sehr resoluten Art gefallen. Weitere spannende Charaktere, die Carla bei ihrem Fall tatkräftig unterstützen, sind „Eine sanftmütige Schwester, ein verrückter Archäologe, eine rotzfreche Sekretärin und ein kurdischer Krimineller. Dream Team!“. Erler hat sich mit ihnen eine wundervolle Mischung an tollen, facettenreichen Figuren einfallen lassen, die für so manche Erheiterung und Überraschung sorgen.
Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse regelrecht und nach einem packenden Finale erhalten wir schließlich eine stimmige Auflösung des Falls.
Mit einem grandiosem Ausklang setzt Erler dann noch einmal einen höchst überraschenden Schlusspunkt, der uns gespannt auf eine baldige Fortsetzung der Reihe hoffen lässt!

FAZIT
Ein gelungener Auftaktband einer neuen Reihe - mit einer sympathischen Hauptfigur, interessanten Nebenfiguren, einem spannenden, vielschichtigen Fall und überraschenden Wendungen. Ein wirklich packender, lesenswerter Page-Turner!

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Empfehlenswertes veganes Kochbuch für die Lieblingsgerichte unserer Kindheit

Omi, ich bin jetzt vegan!
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MEINE MEINUNG
Vegane Ernährung liegt voll im Trend und inzwischen gibt es zahlreiche Kochbücher mit einer großen Vielzahl an Rezepten, die zeigen, dass auch die vegane Küche abwechslungsreich und schmackhaft ...

MEINE MEINUNG
Vegane Ernährung liegt voll im Trend und inzwischen gibt es zahlreiche Kochbücher mit einer großen Vielzahl an Rezepten, die zeigen, dass auch die vegane Küche abwechslungsreich und schmackhaft sein kann.
In dem bei Allegria erschienen Kochbuch mit dem Titel „Omi, ich bin jetzt vegan! - 74 vegane Rezepte für deine Lieblingsgerichte aus der Kindheit“ zeigt die sympathische Bloggerin Angelique Vochezer, dass man auch auf Omis traditionelle Hausmannskost und Lieblingsgerichte aus der Kindheit nicht verzichten muss und sich dies zudem problemlos mit veganer gesunder Ernährung verbinden lässt. Ein wirklich tolles und interessantes Konzept!
Gemeinsam mit ihrer pfiffigen Oma und Co-Autorin Ingeborg Teßmann tüftelte Angie an den Zutaten herum, wandelte etliche leckere Rezepte von früher so lange ab, bis schließlich leckere Kreationen dabei heraus kamen, die einfach nachzukochen und zu 100% vegan sind. Herausgekommen ist dabei nicht nur eine ansprechende und abwechslungsreiche Zusammenstellung ihrer liebsten Rezepte mit jeder Menge hilfreicher Tipps und Tricks, sondern auch ein inspirierendes Buch, das über die gemeinsame Reise der beiden erzählt.
Ob nun ein leckerer Auflauf, köstliche Kuchen und Plätzchen zum Kaffeeklatsch oder ein traditionelles Weihnachtsmenü mit Braten, Serviettenknödel und Rotkraut – Angie und ihre Omi zeigen, dass vegane Küche sehr vielfältig und schmackhaft ist und das Zubereiten der kreativen Rezepte zudem viel Spaß bereitet.
Bevor es zum eigentlichen Rezeptteil geht, erhalten wir in den einleitenden Kapiteln zunächst einige persönliche Einblicke in Angies Privatleben, erfahren über ihre ethische Überlegungen und gesundheitlichen Gründe, die sie bewogen haben, auf eine vegane Ernährung umzustellen, aber auch wie sich Familie und Freunde dabei geschickt einbinden lassen. Auch die spannende Reaktion ihrer Oma darauf, ihre Enkelin nicht mehr mit Apfelkuchen, Braten und Klößen verwöhnen zu können, wird in einem Kapitel ausführlich aus deren Sicht geschildert. Außerdem lernen wir, was zu beachten ist, um Mangelerscheinungen zu vermeiden, was es bei der Küchenplanung und dem Einkaufen alles zu beachten gibt sowie eine übersichtliche Zusammenstellung, durch welche Zutaten sich einzelne Produkte tierischen Ursprungs ersetzen lassen.
Ein Blick ins übersichtliche Inhaltsverzeichnis zeigt eine thematische Unterteilung des Rezeptteils in die Abschnitte Suppen, Basics, Salate, Einmachen, Geburtstagsfeier, Ostern und Weihnachten.
Unter den insgesamt 74 Rezeptvorschlägen gibt es interessante Anregungen für köstliche, abwechslungsreiche vegane Alltagsgerichte und unwiderstehliche „Nachspeisen“ zu entdecken, die Omas traditionell zubereiteten Klassikern in nichts nachstehen.
Ob nun die klassischen Frikadellen, fluffiger Kaiserschmarren oder köstlicher warmer Apfelstrudel– hier gibt es jede Menge sehr appetitanregende Gerichte, bei denen wirklich für jeden Geschmack von Süß bis Deftig etwas Leckeres dabei sein sollte. Alles natürlich immer streng vegan!
Die einzelnen Rezepte, die sich erfreulicherweise auch für nicht so geübte Hobbyköche recht unproblematisch nachkochen lassen, sind übersichtlich untergliedert in eine Auflistung der verwendeten Zutaten und die Zubereitung. Alle Rezepte sind meist für 4 Portionen ausgelegt, Angaben zu Vor- und Zubereitungszeit fehlen allerdings. Die Zubereitungsschritte sind verständlich und gut nachvollziehbar beschrieben. Am Ende der Rezepte finden sich noch Omas Geheimtipps oder Angies Tipps mit ergänzenden Hinweisen zu Zubereitung, Warenkunde oder Abwandlungen.
Die jedem Rezept zugeordneten appetitanregenden Bilder von den fertigen Speisen lockern den Rezeptteil auf und wecken die Lust, die Rezepte selbst auch gleich auszuprobieren. Die kulinarischen Ergebnisse der von mir nachgekochten Rezepte wurden durchweg gelobt und mit großer Begeisterung verspeist.
Hervorragend hat mir auch die gesamte originelle und sehr ansprechende optische Gestaltung des ganzen Buches gefallen, das man nicht nur wegen der interessanten Rezepte gerne in die Hand nimmt, sondern auch einfach zum Schmökern oder um in schönen Erinnerungen an Lieblingsgerichte vergangener Tage und die eigene Kindheit zu schwelgen.
Die tolle, sehr stimmungsvolle Bebilderung mit vielen natürlich wirkenden, appetitlichen Fotos und witzigen Schnappschüssen von Oma und Enkelin während ihrer Kochsessions im einleitenden Teil sind ein wirkliches Highlight, lockern das Rezeptbuch auf und vermitteln viel Spaß. Im Anhang des Buchs findet sich neben der Danksagung noch ein Überblick über die Quellen und weiterführende Literatur. Auf ein ausführliches alphabetisches Rezeptregister, das einem das Auffinden der Rezepte erleichtert wurde leider verzichtet, so dass man zum Nachschlagen der Rezepte im vorangestellten Inhaltsverzeichnis nachsehen muss.
FAZIT
Ein toll aufgemachtes, informatives und unterhaltsames Kochbuch mit einer abwechslungsreichen Rezeptsammlung für alle, die traditionelle Lieblingsgerichte lieber vegan essen, auf 100%igen Genuss aber nicht verzichten wollen. Auch weniger Geübte werden mit den leckeren, leicht nachzukochenden Rezepten bestimmt viel Erfolg und Freude haben.
Sehr empfehlenswert für alle, die sich für vegane und gesunde Ernährung interessieren!

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Veröffentlicht am 03.09.2022

Sehr empfehlenswerter Begleiter durch die Wechseljahre

Mein Kompass durch die Wechseljahre
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MEINE MEINUNG
Mit dem Sachbuch „Mein Kompass durch die Wechseljahre“ ist der Autorin Heide Fischer, die Ärztin und Spezialistin für ganzheitliche Frauengesundheit ist, ein sehr informativer und praxisnaher ...

MEINE MEINUNG
Mit dem Sachbuch „Mein Kompass durch die Wechseljahre“ ist der Autorin Heide Fischer, die Ärztin und Spezialistin für ganzheitliche Frauengesundheit ist, ein sehr informativer und praxisnaher Ratgeber gelungen, der uns auf eine lehrreiche Reise durch das ganz persönliche „Gefühls- und Hormonchaos“ nimmt.
Der Ratgeber basiert auf der bereits 2016 unter dem Titel „Ab 40 – gesund und munter durch hormonelle Turbulenzen” erschienenen Erstauflage und wurde von der Autorin neu überarbeitet.
Ein Blick in das übersichtliche Inhaltsverzeichnis gibt einen guten Überblick über die in insgesamt 14 Kapiteln behandelten Themengebiete. Egal ob man mehr über Hormone, ihre Veränderung im Laufe des Lebens oder ihre Substitution erfahren möchte oder sich mehr für die Behandlung der unterschiedlichen Beschwerden bzw. der Verbesserung des eigenen Wohlbefindens interessiert– man findet in diesem Buch neben gut vermitteltem Fachwissen und aufschlussreichen Informationen über schulmedizinische Therapien und naturheilkundliche Alternativen viele hilfreiche Tipps und Anregungen, um gut durch diese herausfordernde Lebensphase zu kommen.
Sehr anschaulich macht Heide Fischer in ihrem interessanten Vorwort deutlich, dass die Wechseljahre zwar ein ganz natürlicher Vorgang sind, bei dem der Körper verschiedene Phasen hormoneller Veränderungen durchläuft, aber dennoch sehr viel mehr als nur gelegentliche Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen sind. Die medizinische Einordnung der Wechseljahre als Zustand des Hormonmangels, der zu beheben ist, um Krankheiten und Verfall zu vermeiden, ist mittlerweile überholt. So geht die Autorin auch darauf ein, wie Frauen die körperlichen und seelischen Veränderungen in ihrer Lebensmitte bewusst erleben und den Übergang zu einer neuen interessanten Lebensphase aktiv und bewusst gestalten können. Sie bestärkt uns darin, der unglaublichen Fähigkeit unseres Körpers zur Selbstregulation zu vertrauen und diese auch schätzen zu lernen. Beschwerden wie spürbare körperliche oder seelische Veränderungen können somit auch als nützliche Hinweise angesehen werden auf einem Weg zu einem sorgsameren Umgang mit uns selbst. Ausführlich geht sie in den unterschiedlichen Kapiteln beispielsweise auf die Vor- und Nachteile von Hormonen ein, widmet sich der klassischen Hormonersatz-Therapie sowie Alternativen mit hormonell wirksamen Heilpflanzen und beschreibt effektive Maßnahmen der Selbstfürsorge mit heilsamen Tees und Tinkturen, Entspannungs- und Imaginationsübungen. Zudem finden wir Erklärungen für die Ursachen von Hitzewellen, Schleimhautproblemen oder auch Libidoverlust. Die von der Autorin prsentierten Fakten und wissenschaftlichen Hintergrundinformationen sind mit Verweisen auf Studien und entsprechende Publikationen im Anhang belegt.
Äußerst interessant fand ich die klar und nachvollziehbar dargestellten Handreichungen wie man mit Hilfe der Naturheilkunde das Selbstheilungspotenzial des Körpers bei den verschiedenen Beschwerden aktivieren kann.
Die ansprechend gestalteten und gut verständlich verfassten Texte sowie die übersichtlichen, farblich abgehobenen Tabellen und Info-Kästen sind sehr gelungen und sorgen dafür, dass man den Ratgeber immer wieder gerne zur Hand nimmt und darin hilfreiche Ratschläge rasch nachschlagen kann. Zur Veranschaulichung des persönlichen Erlebens der Wechseljahre hat die Autorin zudem in die Kapitel kurze repräsentative Erfahrungsberichte von Frauen in anonymisierter Form eingeflochten, die sie im Rahmen ihrer ärztlichen Tätigkeit übermittelt bekommen hat.
Abgerundet wird der Ratgeber mit einem umfangreichen Anhang, der detaillierte Quellenangaben, ein umfangreiches Glossar zum Nachschlagen der verwendeten Fachbegriffe, weiterführende Literatur und hilfreiche Bezugsquellen mit Adressen sowie ein ausführliches alphabetisches Register umfasst.

FAZIT
Ein informativer und sehr empfehlenswerter Ratgeber, der gut verständlich und praxisnah aufzeigt, wie sich die hormonellen Turbulenzen der Wechseljahre mit sanfter Medizin und naturheilkundlichen Behandlungsmethoden in den Griff bekommen lassen.

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Veröffentlicht am 25.08.2022

Beeindruckendes Debüt

Dein Schweigen, Vater
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MEINE MEINUNG
Mit ihrem beeindruckenden Debüt „Dein Schweigen, Vater“ ist der deutschen Autorin Susanne Benda ein anspruchsvoller, sorgsam recherchierter Roman gelungen, der von ihrer eigenen Familiengeschichte ...

MEINE MEINUNG
Mit ihrem beeindruckenden Debüt „Dein Schweigen, Vater“ ist der deutschen Autorin Susanne Benda ein anspruchsvoller, sorgsam recherchierter Roman gelungen, der von ihrer eigenen Familiengeschichte inspiriert wurde, und mich sehr berührt, aufgewühlt und sehr nachdenklich zurückgelassen hat.
Hierin behandelt sie zum einem die grauenvollen Verbrechen, die sich unmittelbar nach Ende des 2. Weltkriegs rund um den Todesmarsch von Brünn ereigneten. Zum anderen widmet sie sich sehr nachdrücklich den weitreichenden Auswirkungen von Kriegstraumata auf die damaligen Opfer (Kriegskinder), ihre weitere Entwicklung und Beziehungen aber auch generationenübergreifend auf ihre Nachkommen, die Kriegsenkel. Eine schwierige und sehr facettenreiche Thematik, die erst seit den Büchern von Sabine Bode vermehrt Aufmerksamkeit erhalten hat.
Die Autorin hat ihren Roman auf drei unterschiedlichen Zeitebenen angelegt. Durch den bildgewaltigen und sehr ansprechenden Schreibstil und die interessanten Charaktere wird man rasch in die Geschehnisse hineingezogen und folgt gebannt dem weiteren Fortgang.
Im ersten Teil der sehr eindringlich erzählten Handlung erleben wir die Hintergründe für die Vertreibung der deutschen Bevölkerung nach Österreich und die schockierenden Geschehnisse während des Todesmarsches am Fronleichnamstag den 31. Mai 1945 aus der Perspektive des 12-jährigen Paul. Wir haben Anteil an grauenvollen Szenen, die teils schonungslos geschildert werden und teils nur indirekt angerissen werden, aber allesamt mit ihrer Intensität unter die Haut gehen und einen nicht mehr loslassen. Umso mehr, da alles auf wahren Begebenheiten beruht. Über 2.000 Menschen starben damals durch Krankheiten, Schwäche, aber auch durch kaltblütigen Mord, zudem mussten die Vertriebenen willkürliche Folter und Vergewaltigungen erdulden – traumatische Erlebnisse, die die Überlebenden zeitlebens belasten werden.
Im zweiten Teil erleben wir nach einem Zeitsprung, wie die Lebensgeschichte von Paul weiterging, lernen ihn als Vater und Ehemann sowie seine Frau Christa kennen. Im letzten Teil widmet die Autorin sich Pauls erwachsenen Kindern Maria und Uli in der Gegenwart. Nach dem Tod des Vaters begeben sie sich auf eine gemeinsame erkenntnis- und ereignisreiche Spurensuche, die sie in der Hoffnung auf Antworten schließlich auch nach Brünn in dessen ehemalige Heimat führen wird. Gekonnt zeigt Benda auf, dass die unbewältigten Traumata des Vaters, seine Sprachlosigkeit und seltsamen Bewältigungsmechanismen auch fatale unmittelbare Auswirkungen auf ihr eigenes Leben haben und unwissentlich an sie weitergegeben wurden. Gekonnt veranschaulicht sie in verschiedenen Episoden sehr nachvollziehbar und vielschichtig die unterschiedliche Entwicklung ihrer Figuren und ihr individuelles Handeln. Der Autorin ist es hervorragend gelungen, aufzuzeigen, wie wichtig es für alle Beteiligten ist, das verhängnisvolle Schweigen zwischen den Generationen zu beenden und Emotionen zuzulassen, damit die durchlebten oder weitergegebenen Traumata endlich verarbeitet werden können.
Im interessanten Nachwort des Romans finden sich für alle Interessierten weitere historische Erläuterungen und Erklärungen zu ihrer eigenen Familiengeschichte, die als Grundlage zu diesem beeindruckenden Roman diente.

FAZIT
Ein sehr bewegender Roman über ein dunkles historisches Kapitel und eine berührende Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert. Sehr lesenswert und lehrreich!

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