Typischer Auftakt.
Die Waldläuferin"Wandelblut" ist ein typischer Auftakt für eine Fantasy Reihe: Wichtige Charaktere werden vorgestellt, Gegebenheiten der Welt sowie die Situationen, in denen sich die Protagonisten befinden, dargelegt.
Mitja ...
"Wandelblut" ist ein typischer Auftakt für eine Fantasy Reihe: Wichtige Charaktere werden vorgestellt, Gegebenheiten der Welt sowie die Situationen, in denen sich die Protagonisten befinden, dargelegt.
Mitja – der als verurteilter Mörder 7 Jahre seines Daseins unter unwürdigen Bedingungen in einer Arsen-Mine abbüßen musste, gelangt nach der plötzlichen Entlassung zu einem ungewöhnlichen Volk, das seinen geschundenen Leib pflegt – doch die Alpträume des Nachts können die Sempka nicht vertreiben … Mitja muss sich seiner Vergangenheit stellen, denn es ist nicht die Gefangenschaft, die ihn heimsucht.
Neri – verängstigt und doch unglaublich mutig, kämpft nach dem traumatischen Verlust ihrer Eltern in Aheelias Wäldern allein ums Überleben. Nur Finneas, der Rabe, dem sie einen Namen gab, ist an ihrer Seite. Schon ihre Kindheit verbrachte die junge Frau zurückgezogen, denn Neri ist anders als die Menschen, und weiß, dass ihre Existenz und ihr Geheimnis niemals entdeckt werden dürfen …
Janis Nebel erzählt aus wechselnden Perspektiven, schwenkt von der Gegenwart stetig zu vergangenen Tagen, so erfahren wir, wie es zu Mitjas Verurteilung kam und auch, wie Neris Leben verlief. Vor der Nacht, die das Schicksal beider in ungeahnte Richtungen lenkte. Bevor sich die Verbindung der beiden herauskristallisiert, die Handlungsstränge zusammen finden, schürt die Autorin die Neugier, indem sie Fragen aufwirft, dazu einlädt, Vermutungen anzustellen und brenzlige, waghalsige Situationen kreiert.
Aheelia, ein Teil der hier geschaffenen Welt, wirkt rau, grob und freudlos – wenn man nicht unter der Gunst des Fürsten steht. Dieser spielt, zusätzlich zu etlichen anderen Figuren, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart eine tragende Rolle. Die Charaktere waren mit Eigenheiten bestückt, ausreichend und vorstellbar gezeichnet, ebenso wie die Schauplätze, die kontrastreicher nicht sein könnten.
Interessante Informationen, beschreibende Erläuterungen sowie temporäre Spannung, Geheimnisse und Intrigen finden sich in Band 1 über „Die Waldläuferin“ – dafür bleibt das Fantastische im Gesamten blass. Öfter hatte ich das Gefühl, dass die Handlung, die schnörkellos und flüssig geschrieben wurde, auf der Stelle tritt. Nach einem rasanten Finale wartet ein überraschender Epilog – und die Frage, ob der vermeintliche Mörder erneut seinen moralischen Idealen treu bleibt und seine Freiheit aufs Spiel setzt … für Augen, die ihn Nacht für Nacht umtreiben.
Außerdem sind mir einige Fehler aufgefallen.