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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2023

Eine Enttäuschung

Vergessen - Nur du kennst das Geheimnis
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Zum Inhalt:
Kirsty zieht nach dem Selbstmordversuch ihres Mannes mit ihrer Familie in ein Haus in Wales, welches sie gemeinsam mit ihrer Mutter als Hotel führen möchte. Doch der Neuanfang wird erschwert, ...

Zum Inhalt:
Kirsty zieht nach dem Selbstmordversuch ihres Mannes mit ihrer Familie in ein Haus in Wales, welches sie gemeinsam mit ihrer Mutter als Hotel führen möchte. Doch der Neuanfang wird erschwert, als ihre Cousine auftaucht und seltsame Dinge im Haus vorgehen.

Mein Eindruck:
Für mich war das Buch eine einzige Enttäuschung und die Sprecherin noch das Beste an der unausgegorenen Erzählung. Weder konnte man die Beweggründe Kirstys verstehen (außer, dass ihr die Familie so über alles geht, dass man bei der fünfundachtzigsten Erwähnung dieses Umstands die Krise bekam), noch die ihrer Mutter, ihres Mannes, ihrer Cousine...... eigentlich von niemandem. Völlig unglaubwürdige Charaktere in schöner Umgebung. Was "vergessen" war, welche "Wahrheit" "Du" (und wer ist eigentlich "Du"?) kennst - auch das bleibt im Dunkeln. Alles, was dazu beitragen sollte, Spannung zu erzeugen, war letztendlich nur Füllwerk, die Beweggründe abstrus und das Ende spottete wirklich jeder Beschreibung. Einmal davon abgesehen, dass es Menschen aus Kirstys Umfeld über alle Maßen belastet, obwohl sie diese angeblich mag. Den zweiten Stern (neben dem für die Sprecherin) bekommt Claire Douglas für das Talent, trotzdem bei der Stange zu halten, weil man wissen möchte, wie sich alles fügt - so absurd es letztendlich dann ist.

Mein Fazit:
Verschenkte Lebenszeit

Veröffentlicht am 30.09.2023

Am Start brillant, am Ende naja

Totenlichter
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Zum Inhalt:
Ein vermeintlicher Selbstmord wird verdächtig, als im Magen der Toten eine Kapsel gefunden wird. Diese enthält eine Miniaturmalerei aus Blut. Daraufhin begeben sich der Polizist Jan und die ...

Zum Inhalt:
Ein vermeintlicher Selbstmord wird verdächtig, als im Magen der Toten eine Kapsel gefunden wird. Diese enthält eine Miniaturmalerei aus Blut. Daraufhin begeben sich der Polizist Jan und die Psychologin Anna auf die Suche nach der verantwortlichen Person; auch, um mögliche Folgetote zu vermeiden.

Mein Eindruck:
Dieses Buch beginnt fantastisch. Obwohl durch den Klappentext bekannt ist, dass es einen Selbstmord geben wird, ist die Schilderung desselben unheimlich eindringlich. Kalte Schauer laufen über den Rücken und man zittert bald um die nächste Person. Doch je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr zittert man vor Ärger über dilettantische Vorgehensweisen der Charaktere, die zudem eher unglaubwürdig agieren. Dabei kann man dem Buch eine gewisse Spannung mit teilweise grandiosen Einfällen nicht absprechen. Doch die grandiosen Einfälle werden nicht geklärt, einige Mysterien, die Sander mit viel Verve und ausführlich serviert, verpuffen einfach im Nichts. Dafür erhält man einen Showdown, der nicht nur überhastet und zweifelhaft ist, sondern Figuren ganz plötzlich anders handeln lässt, sozusagen wider ihre literarische Natur. Und dann ist das Buch vorbei und lässt einen mit vielen Fragezeichen zurück. Schade.

Mein Fazit:
Als Tiger gesprungen, als Bettvorleger gelandet

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 30.07.2023

Momentaufnahme

Die Einladung
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Zum Inhalt:
Alex wird von ihrem viel älteren Sugardaddy Simon vor die Tür gesetzt, als sie diesen vor seinen reichen Freunden blamiert. Ohne Geld, doch voller Hoffnung auf Vergebung setzt sie alles daran, ...

Zum Inhalt:
Alex wird von ihrem viel älteren Sugardaddy Simon vor die Tür gesetzt, als sie diesen vor seinen reichen Freunden blamiert. Ohne Geld, doch voller Hoffnung auf Vergebung setzt sie alles daran, die Tage bis zu einer von Simon veranstalteten Party irgendwie hinter sich zu bringen, um dort aufzutauchen.

Mein Eindruck:
Ehrlicherweise erschließt sich mir nicht, warum Emma Cline und dieses Buch derart viel Zuspruch erfahren. Das Schmarotzertum von Alex wird nicht begründet, - es ist eben einfach so. Sie klaut, verwüstet, betrügt, lügt und wird vom Feuilleton noch verteidigt, da es ja gegen "patriarchale Machtverhältnisse" geht. Da scheinen das Ausnutzen von Gutmütigkeit und die Manipulation von Mitmenschen vollständig gerechtfertigt.
Doch mit einer Antagonistin als Hauptfigur könnte man durchaus gut leben, der Schreibstil ist schön, was also ist das Problem, sich den Lobhudeleien diverser Intellektueller nicht einfach anzuschließen? Quasi wie Alex im Strom zu schwimmen und sich erhaben zu fühlen? Es ist letztendlich das, was nach dem Lesen übrigbleibt und das ist ein großes Nichts. Der offene Schluss verärgert kurz, führt dazu, sich das Gelesene noch einmal zu vergegenwärtigen und dann wird einem klar: Okay, die Lebenszeit war wegen der gekonnten Aneinanderreihung von Worten und Phrasen nicht ganz vergeudet, aber denke ich darüber nach, wie es nach dem Ende weitergeht? Nein. Es interessiert einfach nicht.

Mein Fazit:
Kein Anfang, kein Ende, ein paar Tage im Leben

Veröffentlicht am 09.07.2023

Alles auf Anfang

Das Register
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Die Rezi behandelt das Hörbuch

Zum Inhalt:
Sollte ein Fehler passieren, ein Verbrechen, eine Krankheit - keine Sorge, es gibt ja das Register. Entweder wird - bei größeren Problemen - die Zeit zurückgestellt ...

Die Rezi behandelt das Hörbuch

Zum Inhalt:
Sollte ein Fehler passieren, ein Verbrechen, eine Krankheit - keine Sorge, es gibt ja das Register. Entweder wird - bei größeren Problemen - die Zeit zurückgestellt oder die nicht wohlfeile Person festgesetzt, bis der Moment der Wahrheit verstrichen ist. Oder - bei privateren Katastrophen - kann man sich eine Nachricht an das vergangene Ich senden, damit sich die Zukunft verändert.

Mein Eindruck:
Klingt kompliziert, ist es leider auch. Der absolut spannende Grundgedanke dieses visionären Buchs kommt irgendwann unter die Räder. Zu viele Personen, zu viele Zeitsprünge, zu viele Verwicklungen. und zu viele Seiten. Dazu ist das Buch leider nicht spannend genug, um einen durchgängig bei der Stange zu halten und der sowieso fragile Überblick über die Zeitebenen geht total verloren. Dass einige Personen mit doppelten Identitäten und Decknamen (warum eigentlich??) agieren, steigert die Konfusion zusätzlich und manchmal hat man das Gefühl, dass sich der Autor ebenfalls verheddert (kennt eine Person jetzt die andere oder doch nicht, da schon wieder ein Sprung stattgefunden hat?). Wenn dann noch das Ende ein riesengroßes Fragezeichen über dem Leser aufsteigen lässt, macht es nicht wirklich glücklich. Da kann der Sprecher so gut sein wie er möchte und auch ist.

Mein Fazit:
Möglicherweise ein Buch für Menschen mit hohem Intellekt, - meiner reicht nicht aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.10.2022

Kein Spaß

Der Wintermordclub
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Zum Inhalt:
Altgediente - und inzwischen allesamt pensionierte - Recken im Kampf gegen das Verbrechen treffen sich allweihnachtlich an der Stelle ihres größten Triumphes, um bei einem Krimispiel die Gehirnzellen ...

Zum Inhalt:
Altgediente - und inzwischen allesamt pensionierte - Recken im Kampf gegen das Verbrechen treffen sich allweihnachtlich an der Stelle ihres größten Triumphes, um bei einem Krimispiel die Gehirnzellen gegeneinander antreten zu lassen. Doch dieses Mal gibt es eine echte Leiche und die Umstände lassen darauf schließen, dass der Todesfall mit der vor Jahren erfolgten Verhaftung eines Großkriminellen zu tun hat.

Mein Eindruck:
Ich hatte einen spaßigen Krimi erwartet, mit James Bond an Krücken und Emma Peel am Rollator, gepfeffert mit Wortwitz und großer Kameradschaft. Doch hier trifft man auf eine große Gruppe von Unsympathen, die sich gegenseitig das Wasser abgraben wollen, allesamt auf den eigenen Vorteil bedacht und jeder mit einem Grund, der Mörder zu sein. Zusätzlich riecht man so schnell Lunte, dass noch nicht einmal die Mördersuche ein Gewinn ist. Allerdings ist der Schauplatz schön gewählt und die Aufklärung schlüssig.

Mein Fazit:
Verschenktes Potenzial