guter Einblick in die sechziger Jahre
Findelmädchen" Findelmädchen " ist nach " Trümmermädchen" das zweite Buch dieser Autorin und ich bin genauso begeistert wie bei ihrem ersten Buch. Ich weiss nicht, wie die Autorin es macht, aber dieses Buch entwickelt ...
" Findelmädchen " ist nach " Trümmermädchen" das zweite Buch dieser Autorin und ich bin genauso begeistert wie bei ihrem ersten Buch. Ich weiss nicht, wie die Autorin es macht, aber dieses Buch entwickelt genauso einen Lesesog wie ihr Erstlingswerk. Es knüft auch was nahtlos an die Kriegs,- bzw. Nachkriegszeit ihres ersten Buches an und man begegnet alt bekannten Figuren.
Helga und ihr Bruder Jürgen haben einige Jahre in Frankreich bei einer Pflegefamilie verbracht und kehren dann, als ihr Vater sie gefunden hat, wieder nach Köln zurück.
In dem Buch werden viele Themen angesprochen, die katastrophalen Verhältnisse in deutschen Waisenheime, die in katholischer Hand waren, der Rassismus, der den Besatzungskinder entgegenpralle, die Rolle der Frau, die für eine Arbeitsstelle oder die Eröffnung eines Kontos oder diverses mehr die Zustimmung ihres Vaters oder Ehemannes brauchte. Die Verachtung , die unverheirateten Mütter entgegentritt, aber auch die Machtlosigkeit über Vergangenes zu sprechen, die dann ein großes Schweigen zur Folge hat.
Flüssig und mehr als interessant und unterhaltsam hat die Autorin ihr Buch geschrieben. Ich habe diese 600 Seiten in drei Tagen gelesen, weil mich die Geschichte nicht losgelassen hat. Die agierenden Figuren sind liebevoll , aber auch realistisch dargestellt, sodass man sich gut in sie hineinversetzen kann.
Ich hoffe, dass dieser Autorin die Geschichte nie ausgehen , denn es macht einfach Spaß ihre Bücher zu lesen.