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Veröffentlicht am 30.10.2022

Düstere Unterhaltung

Das Haus der finsteren Träume
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"Bald würden die Straßen mit dunkler Magie überflutet, und die Welt jenseits der Welt würde ihr wahres Gesicht zeigen."

Harry Turner, Fan von H.P. Lovecraft, möchte auf seinem Grundstück in den USA der ...

"Bald würden die Straßen mit dunkler Magie überflutet, und die Welt jenseits der Welt würde ihr wahres Gesicht zeigen."

Harry Turner, Fan von H.P. Lovecraft, möchte auf seinem Grundstück in den USA der 1960er ein Geisterhaus bauen. Die ganze Familie arbeitet am Projekt mit, verschließt aber die Augen vor der Wahrheit: Die Monster sind echt.

Der Klappentext ist etwas verwirrend: Dieser Roman ist eine Mischung aus Horror, Fantasy und Familiendrama. Die Handlung begleitet die Familie über Jahrzehnte, wodurch die Charaktere eine enorme Entwicklung durchmachen und umso glaubwürdiger werden. Eine Familie, die sich im Traum des Vaters verrennt und fast daran zerbricht. Das Ende entwickelt sich zunehmend in Richtung Fantasy. Es ist kein Roman mit klassischen Horrorelementen, was das Buch trotzdem
nicht weniger interessant macht. Der Horror kommt hier eher in den Personen zum Vorschein. Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen. Gute Unterhaltung für alle, die keine mysteriöse Geschichte um ein Geisterhaus erwarten.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Liebeserklärung an die Bibliothek

Eine Bibliothek in Paris
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"Die Library war mehr als Ziegel und Bücher, ihr Mörtel waren die Menschen, denen Bücher am Herzen lagen."

Odile bekommt im Jahr 1939 eine Anstellung an der renommierten Amerikanischen Bibliothek in Paris. ...

"Die Library war mehr als Ziegel und Bücher, ihr Mörtel waren die Menschen, denen Bücher am Herzen lagen."

Odile bekommt im Jahr 1939 eine Anstellung an der renommierten Amerikanischen Bibliothek in Paris. Für die Französin geht ein Traum in Erfüllung. Sie liebt nichts mehr als den Duft von Büchern und druckfrischer Zeitungsseiten an dem für sie schönsten Ort der Welt. Als die Nazis in Paris
einmarschieren, entschließt sich Odile mit den Waffen zu kämpfen, die einer Bibliothekarin zur Verfügung stehen: Bücher. 1983 in Montana lernt die zwölfjährige Lily ihre Nachbarin Odile kennen. Über die französische Sprache und Bücher entsteht eine Freundschaft, dann erfährt Lily mehr über die Vergangenheit von Odile.

Der Roman wechselt zwischen den Handlungssträngen im Zweitem Weltkrieg und den 1980er Jahren. Er beschreibt anschaulich die Lebens- und Familienverhältnisse in Paris unter den Nazis - Besatzung, Nahrungsmangel, Judenverfolgung. Es wird deutlich, wie Probleme des Krieges die Menschen und ihre Sichtweise auf Andere verändern, im Guten wie im Schlechten. Und es zeigt die Geschichte der mutigen Bibliothekar:innen, die im besetzten Paris die Library offen halten und allen Menschen den Zugang zu Büchern ermöglichen. Die Liebe Odiles zu Büchern ist ansteckend und wird durch Zitate bekannter Klassiker untermalt.
Die Handlung wird aus der Sicht von Odile bzw. Lily erzählt. Die einfache und klare Schreibweise der Autorin macht es leicht, beiden Handlungssträngen zu folgen. Man merkt schon beim Lesen die gründliche Recherche. Unbedingt die Notizen der Autorin im Anhang lesen, die Charaktere sind durch existierende Personen inspiriert.
Das Buch ist ein Muss, nicht nur für Fans von historischen Romanen, sondern für alle, die Bücher so sehr lieben wie Odile.

Vielen Dank an die Penguin Random House Verlagsgruppe, über deren Testleserportal ich das Buch vorab lesen durfte.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Absolut lesenswerter Klassiker

Vom Wind verweht
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"Und Scarlett erkannte: Tara war ihr Schicksal, ihr Kampf, Tara musste sie erobern."

Scarlett O'Hara, Tochter eines Plantagenbesitzers, ist jung, verwöhnt und reich an Verehrern. Doch der Ausbruch des ...

"Und Scarlett erkannte: Tara war ihr Schicksal, ihr Kampf, Tara musste sie erobern."

Scarlett O'Hara, Tochter eines Plantagenbesitzers, ist jung, verwöhnt und reich an Verehrern. Doch der Ausbruch des Bürgerkrieges verändert alles. Scarlett ist eigensinnig, verbissen und erhaben über Anstandsregeln und die Rollenzuschreibung der Frau in der Nachkriegszeit. Gleichzeitig hält sie an einer romantisch-kitschigen Schwärmerei aus ihrer Jugend fest. In Rhett Butler findet sie schließlich einen würdigen Gegner. Die Beziehung der beiden ist überaus speziell und wahnsinnig
unterhaltsam. Man würde wohl keinen der beiden als sonderlich sympathisch bezeichnen und doch schafft die Autorin es eine Verbindung zum Leser aufzubauen. Ein ganz großer Roman.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Eine perfekte Welt?

Algorytmica
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"Brot und Spiele, bestätigte Liam. Und niemand wird mehr Fragen stellen als irgendwie nötig. Wir haben uns all die Jahre nicht wirklich weiterentwickelt. Ich befürchte, selbst der beste Algorithmus der ...

"Brot und Spiele, bestätigte Liam. Und niemand wird mehr Fragen stellen als irgendwie nötig. Wir haben uns all die Jahre nicht wirklich weiterentwickelt. Ich befürchte, selbst der beste Algorithmus der Welt kann daran nichts ändern."

Stell dir vor, du lebst in einer perfekten Welt: Du wohnst in einer wunderschönen Villa mit deinen Eltern, siehst deine besten Freundinnen täglich in der Universität. Doch deine Welt ist nicht perfekt, denn sie ist nicht echt.
Im Jahr 2381 haben sich die Menschen nach einer globalen Katastrophe in unterirdische Bunker zurückgezogen. Um der Realität in den winzigen Zellen zu entgehen, sind sie 24 Stunden am Tag in eine virtuelle Welt eingeloggt. Nach einem Systemausfall lernt Kaja den mysteriösen Liam kennen. Durch seine Verbindungen ins Darknet entdecken die beiden die unfassbare Wahrheit hinter dem Blackout.

Der Schreibstil der Autorin hat mich sofort in die Geschichte hineingezogen. Der Übergang zwischen den Erlebnissen von Kaja, den Logbucheinträgen und Auszügen aus der Verfassung sowie den von der Regierung verfassten Presseerklärungen ist sehr abwechslungsreich. Kaja war mir sofort sympathisch, da sie das Programmieren nicht annähernd so gut beherrscht wie ihre hoch angesehenen Eltern. Empfehlenswert für Fans von dystopischen Zukunftsszenarien, Moralvorstellungen in einer digitalisierten Welt mit einem Schuss Romantik.

Vielen Dank an die Penguin Random House Verlagsgruppe, die mir ein Vorableseexemplar zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 20.10.2022

Absolute Leseempfehlung

Tinte & Siegel
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"Tote Schüler sind auf Dauer schlecht für den Ruf. Inzwischen frage ich mich, ob meiner noch zu retten ist."

Al hat unglaubliches Glück, denn er ist ein begabter Siegelmagier. Leider ist er aber auch ...

"Tote Schüler sind auf Dauer schlecht für den Ruf. Inzwischen frage ich mich, ob meiner noch zu retten ist."

Al hat unglaubliches Glück, denn er ist ein begabter Siegelmagier. Leider ist er aber auch verflucht und kann daher nur durch Hilfsmittel mit anderen Menschen kommunizieren. Pech hat er auch noch, denn alle seine Lehrlinge starben bei seltsamen Unfällen. Aber das Beste hieran ist: Al steckt ständig in Schwierigkeiten, ist aber dann irgendwie doch Herr der Lage und unfassbar frech und witzig dabei. Die Hauptfigur ist so ganz anders als das typische Klischee. Ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen. Das Buch war sehr unterhaltsam und kurzweilig. Die Magie und die verschiedenen übernatürlichen Wesen in der Geschichte haben sich sehr gut in die Story eingefügt. Besonders gut gefallen hat mir die schräge Beziehung
zwischen Al und Buck Foi. Absolute Empfehlung.

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