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Veröffentlicht am 28.10.2022

Eine kurzer Abriss zur menschlichen Evolution - Ein tolles Edutainmentbuch für Kinder und Junggebliebene

Wie wir Menschen die Welt eroberten
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Der Autor Yuval Noah Harari nimmt uns in seinem Buch "Wie wir Menschen die Welt eroberten" mit auf die Suche nach den Spuren unserer Ahnen und Vorfahren und führt uns so durch die menschliche Evolution ...

Der Autor Yuval Noah Harari nimmt uns in seinem Buch "Wie wir Menschen die Welt eroberten" mit auf die Suche nach den Spuren unserer Ahnen und Vorfahren und führt uns so durch die menschliche Evolution durch die verschiedensten Epochen hindurch.

Die vierbändige Buchreihe "Unstoppable Us" behandelt inhaltlich jeweils abgeschlossen die wichtigsten Entwicklungsstufen von der Steinzeit über die Sesshaftwerdung, das Mittelalter bis hin zur Moderne und dem digitalen Zeitalter.

Unsere Lütten waren sehr schnell hin und weg vom Inhalt des aktuellen ersten Bands.

In Wort und Bild werden die Kinder in die ursprünglichen Zeiten zurückversetzt. Die durchweg kurzweiligen Texte werden dann gut unterstützt durch farbige Illustrationen, die von Ricard Zaplana Ruiz beigesteuert wurden. Harari versteht es sehr geschickt auch Fragen einzuwerfen und auf diese dann näher einzugehen.

Das tolle Sachbuch für Kinder ab 10 Jahren macht unsere Menschheitsgeschichte richtig gut erleb- und nachvollziehbar.

Das Buch lädt förmlich dazu ein, das Gelesene sacken zu lassen und auch mit den Kindern zu diskutieren. Auch der aktuelle Kontext kommt bei der Betrachtung nie zu kurz.

Nicht nur für Kinder ist das Buch zur Menschheitsgeschichte ein tolles Werk, auch Junggebliebene werden sehr schnell merken, wie toll man heute interessantes Wissen vermitteln kann.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Auf den Spuren des indigenen Naturvolks der Samen im hohen Norden Europas

Das Leuchten der Rentiere
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Die Autorin Ann-Helén Laestadius nimmt uns in ihrem Buch "Das Leuchten der Rentiere" mit in den hohen Norden Europas zum letzten indigenen Stamm der Samen.
Die schwedische Journalistin und Autorin Laestadius ...

Die Autorin Ann-Helén Laestadius nimmt uns in ihrem Buch "Das Leuchten der Rentiere" mit in den hohen Norden Europas zum letzten indigenen Stamm der Samen.
Die schwedische Journalistin und Autorin Laestadius ist selbst gebürtige Sámi und entstammt einer Rentierhalterfamilie. Diese sehr enge Verbindung mit der samischen Kultur und deren Traditionen merkt man dem Werk dann Seite für Seite an.
Das Cover gibt vielleicht einen kleinen (verzerrten) Vorgeschmack auf den eigentlichen Inhalt des Buches.
Für mich ist es sehr magisch gehalten.
Die rastende Rentierherde in der Weite der Winterlandschaft und eine magische Lichtstimmung mit Polarlichtern am Himmel.
Zur Story selbst möchte ich gar nichts spoilern sondern verweise hier auf den Klappentext des Buches.
Wer sich auf das Buch einlässt, wird unumwunden in die Story rund um die junge und kleine Sámi Elsa hineinkatapultiert.
Ich wurde sehr schnell mit den Handelnden und dem Plot selbst warm.
Wer jetzt vielleicht aufgrund des freundlich wirkenden Covers denkt, es wäre ausschließlich ein Wohlfühlroman, der täuscht sich jedoch gewaltig.
Schlussendlich wird im Roman das harte und karge Leben des indigenen Stammes der Samen beschrieben und mit einer dramatischen Story verknüpft.
Ich selbst hatte viel zu romantische Vorstellungen vom Leben hoch oben im Norden. Das Buch öffnete mir dann sehr gut die Augen über die Lebensweise, die Kultur, die Traditionen und auch die Bräuche des samischen Stammes.
Das Buch wirkt vor allem durch seine tiefgängige dramatische Erzählweise und der authentischen Schilderung der vielschichtigen Probleme, mit denen sich die Samen dann in ihrem normalen Alltag konfrontiert sehen (z.B. Tötung von Rentieren, der offene Hass gegen die Samen, Selbsttötungen etc.).
Mit ihrem Buch macht Laestadius das letzte indigene Volk im hohen Norden dann für alle Interessierten sichtbar. Sie thematisiert das harte Leben und die Konflikte zwischen den Samen und der anderen schwedischen Bevölkerung in authentischer Art und Weise.
Für mich enthält das Buch ein sehr starkes Plädoyer für mehr Toleranz untereinander und gleichzeitig verleiht es dem indigenen Volk der Samen eine starke Stimme, die endlich gehört werden möchte.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Italien hat so viel mehr zu bieten als Pizza, Pasta, Tiramisu & Co.

Italien! Das Goldene von GU
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Der Herausgeberin Adriane Andreas gelingt mit der lukullischen Italien-Bibel "Italien! Das Goldene von GU - Sonnenrezepte zum Glänzen und Genießen" ein richtig tolles Kochbuch rund um die mediterrane Küche.

Natürlich ...

Der Herausgeberin Adriane Andreas gelingt mit der lukullischen Italien-Bibel "Italien! Das Goldene von GU - Sonnenrezepte zum Glänzen und Genießen" ein richtig tolles Kochbuch rund um die mediterrane Küche.

Natürlich dürfen auch in diesem umfänglichen Kochbuch die ganzen italienischen Klassiker rund um Pizza, Pasta, Tiramisu & Co. nicht fehlen. Darüber hinaus bietet dann allerdings das Werk auch Einblicke und tolle Rezeptideen zu anderen mediterranen Küchengenüssen, die unbedingt ausprobiert und nachgekocht werden wollen.

Das Buch selbst geht gleich in die Vollen und ohne viel Anlauf kann man sich dann in den folgenden unterschiedlichsten Rezeptkategorien Ideen und Anregungen für die notwendige Abwechslung in der heimischen Küche holen.

- Pane - Brot, Bruschetta, Pizza

- Antipasti - Vorspeisen und mehr

- Il Primo - Nudeln, Suppe, Risotto

- Il Secondo - Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte

- Contorni - Salate und Gemüse

- Dolci - Süßes und Gebäck

Wer kennt nicht die entscheidende Frage aller Fragen, was man den nächsten Tag dann schmackhaftes zubereiten könnte.

Mit diesem Kochbuch stellt sich dann wohl eher die Frage, wann welches Gericht dann zum Zuge kommt. Bei soviel leckerer Auswahl (200 Rezepte) nicht ganz leicht die persönliche Reihenfolge zu bestimmen.

Die einzelnen Rezepte selbst sind gut strukturiert und werden, wie in Kochbüchern üblich, mit einem eindrücklichen Foto des fertigen Gerichts präsentiert. Neben den einzelnen Zutaten sowie den zugehörigen einzelnen Zubereitungsschritten werden auch die Kalorien, die Zubereitungszeit angegeben und für wieviel Personen das Gericht reicht angegeben.

Summa summarum holt man sich mit diesem Buch ein Stück Italien nach Hause, um dem "Dolce Vita" zu frönen.

Viel Spaß beim Nachkochen und Schlemmen!

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Mit Maximilian, dem kleinen Mäuserich, die Adventszeit bis zum Heiligen Abend verkürzen

Maximilian und das große Weihnachtswunder (Maximilian 2)
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Das gelungene Adventskalenderbuch "Maximilian und das große Weihnachtswunder - Eine Adventsgeschichte in 24 1/2 Kapiteln" des Autors Alex T. Smith begleitet interessierte junge Lesende ab 5 Jahren durch ...

Das gelungene Adventskalenderbuch "Maximilian und das große Weihnachtswunder - Eine Adventsgeschichte in 24 1/2 Kapiteln" des Autors Alex T. Smith begleitet interessierte junge Lesende ab 5 Jahren durch die Advents- und Weihnachtszeit bis zum 1. Weihnachtsfeiertag.

In ingesamt 24 1/2 Episoden begleiten wir den kleinen Mäuserich Maximilian, durch so manches Abenteuer hindurch. Die recht kurzweiligen Geschichten werden ergänzt um traumhafte Illustrationen, die auch der Autor selbst beisteuerte.

Neben den Geschichten gibt es jeden Tag als kleinen Bonus noch eine kleine aber feine Aktivität für die Kinder, die erledigt werden möchte. Nach der Geschichte hält das Buch dann nämlich beispielsweise noch Rezepte oder Basteltipps bereit.

Das Konzept des Adventskalenderbuchs gefällt uns ausgesprochen gut.

Schließlich werden durch die Geschichte des kleinen Mäuserichs auch wichtige Werte wie Mut, Freundschaft und die Suche nach einem Zuhause spielend vermittelt.

Das Buch lädt förmlich dazu ein darin zu blättern, zu lesen (zum Vorlesen oder bereits selbst Lesen, je nach Kenntnisstand) oder einfach nur zu schwelgen.

Es muss eben dann doch nicht immer der obligatorische Süßigkeitenadventskalender sein, der die Adventszeit bis zum Heiligen Abend dann verkürzt und gleichzeitig versüßt.

Wer sich auf das Experiment dieses Adventskalenderbuchs einlässt bekommt lesenswerte kindliche Unterhaltung gepaart mit täglichen Aktivitäten, welche die Adventszeit dann unheimlich bereichern und auch verkürzen.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Wieviel Ben steckt in Dir? - "Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung" (Heraklit)

Der Junge im Fluss
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Mit seinem zweiten Werk "Der Junge im Fluss - Über die Suche nach dem eigenen Ich" legt Nestor T. Kolee abermals ein sehr tiefgründiges Werk vor, das zum Nachdenken und Philosophieren über das eigene Leben ...

Mit seinem zweiten Werk "Der Junge im Fluss - Über die Suche nach dem eigenen Ich" legt Nestor T. Kolee abermals ein sehr tiefgründiges Werk vor, das zum Nachdenken und Philosophieren über das eigene Leben und die eigenen Sichtweisen anregt.

Der ganz besondere fast schon philosophische Schreibstil hatte mich, wie bereits beim Vorgängerbuch "Der Junge, der auf einem Esel ritt", gleich wieder sofort in den Bann gezogen. Der Leseflow kam bei mir super schnell auf.

Magisch, fast mystisch mäandert die Geschichte rund um Bens Schicksal wie ein Fluss so dahin - ganz nach dem altbekannten Sprichwort "Panta rhei - Alles fließt!". Eingangs des Buches erschlossen sich mir zwar noch nicht sofort alle Details, aber die einzelnen Fäden versponnen sich dann ziemlich schnell und auch nachhaltig zu einem starken Tau zusammen.

Die Metapher rund um den Fluss ist wirklich gut gelungen. Das Wasser fließt, komme was wolle. Wer wollte nicht einige Dinge korrigieren vielleicht auch bewahren, die unwiederbringbar geschehen sind.

Insgesamt lief das Buch bei mir während dem Lesen quasi wie ein Film im Kopf ab.

Wie bereits das letzte Buch öffnete auch dieses mir sehr gut die Augen und lässt mich einige eigene Verhaltensweisen reflektieren und hoffentlich zukünftig besser meistern.

"Der Junge im Fluss" ist aus meiner persönlichen Sichtweise noch sehr viel tiefgründiger geschrieben als das vorherige Werk.

Ich denke, ich werde das Buch nach kurzer Zeit noch ein weiteres Mal lesen, denn auf den "ersten Rutsch" habe ich vielleicht doch hier und da manche Eindrücke dann nicht komplett mitgenommen.

Mich lässt das Finale im Buch noch nachdenklicher zurück als ich eigentlich bereits eingangs des Buches vermutete.

Für mich birgt die Story dann so viele Facetten in sich, über die es sich nachzudenken lohnt (z.B. der große Kreislauf des Lebens, die eigene Vergänglichkeit, Umgang mit Verlust und Trauer etc.).

"Der Junge im Fluss" macht Mut aber auch Hoffnung, gibt einem Geborgenheit und enthält ein starkes Plädoyer nur in diesem jetzigen einzigartigen Augenblick zu leben.

Ein echter Kolee eben!

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