Aktueller Stand der Bibelarchäologie
Lange ist es her, seit ich Werner Kellers "Und die Bibel hat doch recht" gelesen habe. Der Titel des vorliegenden Buches hat mich auch sofort daran erinnert. Erschienen ist Kellers Buch 1955 - nicht nur ...
Lange ist es her, seit ich Werner Kellers "Und die Bibel hat doch recht" gelesen habe. Der Titel des vorliegenden Buches hat mich auch sofort daran erinnert. Erschienen ist Kellers Buch 1955 - nicht nur die Welt hat sich seither extrem verändert, auch die Möglichkeiten der Archäologie. Deshalb reist 67 Jahre danach Michael Hesemann quasi nochmals an Stationen der Bibel, und kann so Kellers Buch ergänzen.
Er erzählt zum Beispiel wie erst kürzlich, also in den vergangenen zehn Jahren, nachgewiesen wurde, wo das in der Bibel erwähnte Sodom liegt, wie sich Genesis-Kapitel mit der Klimaforschung in der mittleren Bronzezeit decken, was es mit der Stadt Ramses, dem bisher gedachten Ausgangspunkt für den Exodus, auf sich hat, mögliche Ursachen der zehn Plagen und vieles mehr.
Viele Fotos und Abbildungen vervollständigen das umfangreiche und extrem detailreiche Buch. Man kann Hesemann nicht wie (teilweise damals) Keller oder anderen Verfassern von bibelarchäologischen Büchern nicht vorwerfen, die Ergebnisse nur aus christlicher Sicht zu begutachten. Im Gegenteil, er geht auf viele Studienergebnisse ein und schreibt auch, wenn etwas, zum Beispiel der absolut genaue Zeitpunkt des Exodus, noch nicht mit hundertprozentiger Sicherheit bewiesen worden ist.
"Die Bibel hat recht" ist enorm interessant. Es empfiehlt sich das Buch kapitelweise zu lesen, damit man die vielen Informationen auch verarbeiten kann. Damit man, wenn man es ausgelesen hat und später vielleicht nochmals etwas nachschauen oder darin blättern will, ohne nochmals alles genau nachzulesen, sind einige Textstellen separat nochmals dick gedruckt.
Beim Seite-für-Seite-lesen haben mich diese Stellen leider gestört. Ebenfalls störte mich, dass die der Text in zwei Spalten dargestellt wird. Das ist beim Lesen sehr unangenehm. Man muss immer wieder oben beginnen, anstatt es am Stück lesen zu können und ist nicht sehr augenfreundlich. Das Text-Layout ist deshalb nicht sehr zeitgemäss, da trösten die vielen tollen Abbildungen auch nicht darüber hinweg. Aber bekanntlich kommt es auf den Inhalt drauf an.
Fazit: Sehr informatives und spannendes Buch zum aktuellen Stand der Bibelarchäologie.
4 Punkte.