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Veröffentlicht am 23.10.2022

Neuer Fall aus Brunngries

Prost, auf die Singles
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Hauptkommissar Tischler bekommt es mit einem neuen Mord in Brunngries zu tun. Die junge Tanja Kleinschmidt wird tot aufgefunden. Nachdem sie am Abend zuvor an einem Speed-Dating-Abend teilgenommen hatte, ...

Hauptkommissar Tischler bekommt es mit einem neuen Mord in Brunngries zu tun. Die junge Tanja Kleinschmidt wird tot aufgefunden. Nachdem sie am Abend zuvor an einem Speed-Dating-Abend teilgenommen hatte, wurde sie auf ihrem Nachhauseweg erschlagen. Somit richten sich die Ermittlungen zunächst auf den Abend mit allen Teilnehmern des Events. Einer davon ist auch Tischlers Kollege Polizeiobermeister Fink, der daraufhin natürlich auch auf der Verdächtigtenliste landet. Mit ihrem Auftritt hat sich das Opfers an dem Abend keine Freunde gemacht, so dass sich schnell weitere Personen hinzugesellen...

"Prost auf die Singles" ist mittlerweile der fünfte Band um den sympathischen Ermittler Hauptkommissar Tischler aus Brunngries. Die vorherigen Teile haben mich bereits begeistert, so dass ich mit viel Vorfreude in den neuen Fall gestartet bin. Nach wenigen Seiten war ich wieder gut in Brunngries angekommen und mir war klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde. Der Autor Friedrich Kalpenstein erzählt die Geschichte wieder in seinem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mit einer aus meiner Sicht hervorragenden Mischung aus Spannung und Humor besticht. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des Opfers zu Beginn des Buches klassisch aufgebaut und über die ereignisreichen und sehr unterhaltsamen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Die hohe Anzahl an Verdächtigen fordert den Leser/in zu jeder Zeit auf, eigene Überlegungen anzustellen, was Täter und Tathintergründe betrifft. Das Finale rundet die Geschichte dann mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Prost auf die Singles" die gelungene Fortsetzung einer äußerst unterhaltsamen Krimi-Reihe, die mit viel Lokalkolorit, tollen Charakteren und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch (und die komplette Reihe) sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Als sich der Krieg dem Ende neigte...

Das Wolfsmädchen
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Offiziell wurde der 2. Weltkrieg am 02. September 1945 für beendet erklärt. Ein herbeigesehntes Datum, welches aber für viele noch nicht der Aufbruch in ein neues und friedliches Leben bedeutete. In Ostpreußen ...

Offiziell wurde der 2. Weltkrieg am 02. September 1945 für beendet erklärt. Ein herbeigesehntes Datum, welches aber für viele noch nicht der Aufbruch in ein neues und friedliches Leben bedeutete. In Ostpreußen überrollten die siegreichen russischen Soldaten die Städte und Ortschaften und hatten den Schrecken im Gepäck. Mordend und vergewaltigend fielen sie über die zurückgebliebenden Frauen und Kinder her und veranschaulichen wie ein Krieg den Menschen zu einer Bestie werden lassen kann. Eine nicht für möglich zu haltende Verrohung der Menschen begleitet vom Hass auf ihren Feind, der ihre Kameraden hat sterben lassen, führt zu schrecklichen Greueltaten, denen viele Überlebende des Krieges auch im Nachgang noch zum Opfer fallen.

Der Autor Christian Hardinghaus hat sich der Aufarbeitung der dunkelsten Stunde deutscher Geschichte verschrieben und berichtet über das ergreifende Schicksal der damals sehr jungen Ursula Dorn, die zum Ende des Krieges in Königsberg zu Hause und somit der Rache der russischen Soldaten ausgesetzt war. Schon in jungen Jahren auf sich selbst gestellt,muss sie sich gegen maßlose Gewalt, schreckliche Brutalitäten in ihrem engsten Umfeld und vor allem einen niemals endenden Hunger erwehren. Christian Hardinghaus erzählt ihre Geschichte in einer Mischung aus sehr gut recherchiert wirkenden historischen Fakten und den bewegenden Erinnerungen einer der letzten Zeitzeuginnen dieer Zeit. Die Geschehnisse werden auf diesem Wege deutlich erfahrbarer, was manchmal auch nur sehr schwer zu ertragen ist. Der Autor umschreibt dabei niemals irgendwelche grauenvolle Taten zur Effekthascherei, aber die damalige Zeit erzeugte ein solch menschenunwürdiges Verhalten, dass mir als Leser immer wieder der Atem stockte und ich das Buch zur Seite legen musste. Ein wirklich hareter aber sehr lohnenswerter Blick in die Vergangenheit, gerade in Anbetracht der aktuellen Kriegszenarien in der Ukraine.

Insgesamt ist "Das Wolfsmädchen" eine fesselnde und wirklich mehr als ergreifende Aufarbeitung der Nachkriegserlebnisse in Ostpreussen. Es ist aus meiner Sicht äußerst wichtig den noch wenig lebenden Zeitzeugen der damaligen Zeit eine Stimme zu geben, um gegen die Vergessenheit anzukämpfen und die Chance zu wahren, aus großen Fehlern zu lernen. Gerade das Schicksal der vielen sogenannten "Wolfskinder", die sich unter widrigsten Gegebenheiten durchkämpfen mussten, sollte Aufmerksamkeit geschenkt werden, was mit diesem aktuellen Werk von Christian Hardinghaus geschehen ist. Von mir erhält das Buch eine unbedingte Leseempfehlung und natürlich in der Bewertung die vollen fünf von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Ermittlungen aus dem Jenseits

Es gibt ein Sterben nach dem Tod
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Börnie hat eigentlich mit ihrem Arbeitgeber abgeschlossen, aber nach ihrer Abschiedsfeier muss sie sich notgedrungen noch einmal mit der Firma beschäftigen, da sie doch zu gerne wissen möchte, wer sie ...

Börnie hat eigentlich mit ihrem Arbeitgeber abgeschlossen, aber nach ihrer Abschiedsfeier muss sie sich notgedrungen noch einmal mit der Firma beschäftigen, da sie doch zu gerne wissen möchte, wer sie denn nun warum getötet hat. Ihr geist erwacht und entdeckt die eigene Leiche auf dem Teppichboden. Dem ersten Schock folgend kommen natürlich genau diese Fragen auf, aber sie benötigt zur Aufklärung ihres eigenen Todes noch tatkräftige Unterstützung, die sie in der burschikosen Reinigungskraft Jenny und dem etwas schüchternen Medium Kai-Uwe erfährt. Das Ermittler-Team begibt sich auf eine abenteuerliche Reise, denn der nächste Tote lässt nicht lange auf sich warten...

Die Kriminal-Komödien aus der Feder der Autorin Tatjana Kruse haben mir bisher ausgesprochen gut gefallen, so dass ich mich sehr auf ihr neues Werk "Es gibt ein Sterben nach dem Tod" gefreut habe. Sie erzählt die Geschichte wieder in ihrem unnachahmlich charmanten Schreibstil mit einer grandiosen Mischung aus Spannung und schwarzem Humor. Der Unterhaltungsfaktor in dem Buch ist aus meiner Sicht extrem hoch, so dass es sich für mich zu einem Page-Turner entwickelte. Eine spannende Grundstory wird mit äußerst interessant gezeichneten Protagonisten angereichert, wobei sich Tatjana Kruse nicht scheute, auch aus dem Jenseits ermitteln zu lassen. Ihr gelingt es dabei eine Leichtigkeit zu erzeugen, die der Geschichte hervorragend zu Gesicht steht. Selbst das Finale, welches in einem solchen Szenario sicherlich eine Herausforderung darstellt, wird perfekt inszeniert und schließt das Ganze gelungen ab.

Insgesamt kann ich nur feststellen, dass auf Tatjana Kruse als "Queen der Krimi-Comedians" Verlass ist. "Es gibt ein Sterben nach dem Tod" hat mich bestens unterhalten und das Buch hatte für mich lediglich den Schwachpunkt, dass es zu schnell ausgelesen war. Ich hoffe auf einen Nachfolger, empfehle es natürlich wärmstens weiter und lasse folgerichtig eine Bewertung der vollen fünf von fünf Sternen folgen.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Auf der Suche nach dem Paradies

Kerl aus Koks
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Michael Brandner nimmt uns mit auf die Reise durch das bewegte Lebens von Paul Brenner. Die Erzählung enthält biographische Wurzeln und steckt voller Emotionen, Enttäuschungen und Glücksmomenten. Der mittlerweile ...

Michael Brandner nimmt uns mit auf die Reise durch das bewegte Lebens von Paul Brenner. Die Erzählung enthält biographische Wurzeln und steckt voller Emotionen, Enttäuschungen und Glücksmomenten. Der mittlerweile erfolgreiche Schauspieler konnte bereits in über 200 Film- und Fernseh-produktionen bewundert werden, aber seine Geschichte zeigt, dass es ein durchaus steiniger Weg war, von dem er aber sicherlich nicht viele Passagen bereuen wird. Er erzählt die Geschichte in einem sehr lebendigen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell gefangen nahm. Das Schicksal meinte es stets ganz gut mit Paul Brenner, auch wenn er schon in jungen Jahren von seiner um Anerkennung ringenden Mutter aus der Idylle Bayerns in die raue und düstere Welt des Ruhrpotts gezogen wurde. Aber die Welt passt zu Paul Brenner und sein neuer Stiefvater zeigt ihm, dass ein guter Kumpel im Pott mehr wert ist als vieles andere. Dies prägt das weitere Leben Pauls sehr stark und er steht trotz wiederkehrender Schicksalsschläge immer wieder auf. Wird ihm sein Schaffen zu trist, schüttelt er sich und sucht sich ohne große Ansprüche ein neues Umfeld. So begleitet der Leser einen sehr interessant gezeichneten Protagonisten durch ein abenteuerliches Leben, welches ihn letzten Endes in den Schoß seiner Familie führt.

"Kerl aus Koks" ist ein ehrlicher und unterhaltsamer Report Michael Branders, der sein Leben in vollen Zügen genoss und auf der Suche nach dem Paradies genau dort landete, wo er es niemals vermutet hätte. Der Roman hat mir einige fesselnde Lesestunden beschert und ich war wirklich erstaunt, wie sehr mich das Buch in den Bann ziehen konnte. Ich empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Action nonstop

Hard Sequences – Feuerblut
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Chris möchte gerne mit seiner Freundin Luna raus aus BErlin und nach Brasilien auswandern. Dafür fehlt jedoch noch das nötige Kleingeld, welches er sich als Sieger der neuen Ninja-Staffel erhofft. Er ist ...

Chris möchte gerne mit seiner Freundin Luna raus aus BErlin und nach Brasilien auswandern. Dafür fehlt jedoch noch das nötige Kleingeld, welches er sich als Sieger der neuen Ninja-Staffel erhofft. Er ist sicherlich einer der Top-Favoriten, aber die Generalprobe schlägt ein wenig fehl. Zudem wird er gegen seinen Willen bedrängt einen Auftag auszuführen, etwas was er eigentlich nicht mehr tun wollte. Ihm bleibt dennoch nichts anderes übrig, da er unter Druck gesetzt wird. Es handelt sich um eine fast aussichtslose Mission und er kämpft nicht nur um sein eigenes Leben...

Andre Milewski hat mich schon mit seiner Frederick Crichton-Reihe begeistert, so dass ich nun sehr auf seine Hard Sequences-Serie gespannt war. Ich bin mit dem zweiten Band eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Autor geht direkt zu Beginn des Buches in die Vollen. Eine Aneinanderreihung actiongeladener Szenen verwandelten für mich das Buch zu einem absoluten Page-Turner. Es kommt so auch nicht zu einer tiefgreifenden Geschichte mit besonders ausgefeilten Protagonisten, sondern die Akteure führen ein fortwährenden Kampf ums Überleben. An der einen oder anderen Stelle habe ich mich schon gefragt, ob die geschilderten Szenen so in der Härte nötig gewesen sind, aber sie sind für das Konzept des Buches einfach nur konsequent. Der Spannungsbogen wird für mich stets bis zum fulminanten Finale auf einem guten Niveau gehalten.

Insgesamt ist "Hard Sequences - Feuertrip" aus meiner Sicht ein packender actiongeladener Thriller, der mit einige spannende Lesestunden bescherte. Eine uneingeschränkte Leseempfehlung kann ich aber nicht erteilen, da es für mich ein Buch ist, welches stark polarisieren kann. Gerade die Schilderungen der stellenweise doch harten und brutalen Szenen können viele Leser abschrecken, so dass meine Empfehlung nur an die nicht Zartbesaiteten gelten soll. Meine Bewertung fällt dementsprechend, da für mich keine Grenzen überschritten wurden, mit vollen fünf von fünf Sternen positiv aus.

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