Dieses Buch wanderte durch eine Schenkung in mein Regal und erweckte auch sofort meine Aufmerksamkeit. Kein Wunder bei diesem tollen Cover.
Um endlich einmal ein Buch von Ellen Berg zu lesen, habe ich mich im Rahmen einer meiner SuB-Abbau-Challenges dazu entschlossen, dieses Buch zu lesen.
Bereut habe ich es nicht, trotzdem gibt es leider ein kleines aber. Dazu aber jetzt mehr.
Kaum waren die ersten Seiten gelesen, befand man sich schon mitten im Geschehen. Denn der erste Tote im Buch erwartete uns recht früh.
Lange trauerte ich diesem jedoch nicht hinterher, da das Leben von Vivi, unserer Hauptprotagonistin, jetzt erst richtig los ging.
Wer die Kurzbeschreibung gelesen hat, der weiß eigentlich was im Buch passiert, denn sie verrät einfach viel zu viel. Ich persönlich mag ehr kurze und knappe Beschreibungen die, die Neugier wecken, aber den Leser weiterhin im Dunkeln tappen lassen. Ich ging daher mit dem Wissen an das Buch, das es Tote geben würde und sie durch Gift ihr Leben lassen müssten. Der Überraschungseffekt war damit bereits verpufft. Schade eigentlich.
Da wenigstens die Hintergründe, warum Vivi zu solchen Mitteln greifen musste, nicht erwähnt wurden, freute ich mich dann doch noch ein wenig auf die Geschichte. Leider musste ich hierbei feststellen, das der Humor nicht nach meinem Geschmack war. Natürlich gab es unterhaltsame Zeilen, aber die genügten einfach nicht um mich zum Lachen zu bekommen.
Humor hin oder her, eine einigermaßen plausible und glaubhafte Geschichte hätte ich mir dann doch gewünscht. Wahrscheinlich kommt der Humor gerade von der Unmöglichkeit der Geschichte, aber ein wenig mehr Realismus hätte schon gut getan. Gerade die Handlungen der Charaktere waren dermaßen unpassend, das es mich schon richtig störte.
Was ich als Anfängerin der Kochkunst sehr interessant fand, waren jedoch die Rezepte am Ende des Buches. Diese wurden im Buch immer wieder einmal erwähnt und als äußerst schmackhaft dargestellt, wodurch die Neugier auf sie nur noch größer wurde. Tatsächlich werde ich mal eines von ihnen ausprobieren.
Schriftlich kam ich sehr gut durch das Buch, da ich meine Freude an der modernen aber auch frechen Schreibweise hatte. Man spürte das die Autorin wert auf Details legte, auch wenn sich diese manchmal überschnitten. Die Idee zum Buch war ebenfalls lobenswert, denn bemängeln konnte ich nur die Umsetzung.
Auch wenn die Geschichte an sich schon schräg war, so übertrafen die Charaktere sie um weiten.
Vivi war für mich eine Person die ich bis zum Ende nicht wirklich fassen konnte. Sie schwebte zwischen Cleverness und Unwissenheit, um es einmal freundlich auszudrücken. Tatsächlich verstand ich nicht wie eine Frau so gut kochen konnte, aber in anderen Sachen eine komplette Niete war. Hätte sie durchweg einen cleveren Charakter gehabt, wäre sie mir um einiges sympathischer gewesen. So zweifelte ich stark an ihrer Person und konnte am Ende überhaupt nix mit ihr anfangen. Auch äußerlich wankte sie stets. Denn so wie sie beschrieben wurde, war sie eine attraktive Frau, die aber kaum Beachtung bekam. Doch plötzlich standen die Männer förmlich bei ihr Schlange, was sehr deplatziert wirkte. Ich wurde das Gefühl nicht los, das die Autorin nicht so recht wusste, wie Vivi nun eigentlich sein sollte.
Die Opfer von Vivi, waren alle unterschiedlicher Art, leider aber stets dermaßen übertrieben, das ich schnell die Lust an ihnen verlor. Durch die Kurzbeschreibung erfuhren wir ja bereits wie sie den Tod fanden und durften nun noch erfahren warum sie frühzeitig ins Gras beißen mussten.
Besonders schleierhaft war mir Vivi´s letzter Mann Jan, welcher Hauptkommissar war und ihren Fall bearbeitete.
Kurz um, er hatte einen tollen Körper, aber schmuddelige Klamotten. Irgendwie passte das nicht. Auch die Art und Weise wie er die Beziehung mit Vivi führte, war sehr künstlich und würde im echten Leben, so wohl kaum passieren.
Man merkt bereits, das ich etwas säuerlich auf Geschichte und Charaktere reagiere. Dies kommt ein wenig vom Frust, da die ganzen unrealistischen Szenen dem Buch den Witz nahmen und mir so auch den Spaß am Lesen verdarben.
Wenn eines lobenswert ist, dann die Covergestaltung.
Die Illustration ist mehr als gelungen und sehr unterhaltsam. Zudem wirken die fröhlichen Farben einfach anziehend
Besonders angetan hatte es mir allerdings die Art wie der Name der Autorin und der des Buches gestaltet wurde. Die Schrift ist sehr verspielt und lässt auf eine unterhaltsame Geschichte im Inneren hoffen.
Der Zusatz "(K)ein Liebesroman" bestätigt dies.
Ich fühlte mich leider wenig unterhalten und hatte große Probleme mit den Charakteren. Trotzdem werde ich mir in geraumer Zeit ein weiteres Buch der Autorin vornehmen, um zu sehen ob diese Geschichte die Ausnahme war.