Profilbild von engineerwife

engineerwife

Lesejury Star
offline

engineerwife ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit engineerwife über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2023

Wer hat Angst vorm bösen Wolf? ...

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
0

Man sollte der toughen Angela Wood, die sich ihren Lebensunterhalt mit Taschendiebstählen verdient, nicht in die Quere kommen. Für Menschen mit ungebührlichem Verhalten hat sie kein Verständnis und ersinnt ...

Man sollte der toughen Angela Wood, die sich ihren Lebensunterhalt mit Taschendiebstählen verdient, nicht in die Quere kommen. Für Menschen mit ungebührlichem Verhalten hat sie kein Verständnis und ersinnt schnell eine Strafe für den Missetäter. Mit diesem großen ungemütlichen Gast hätte sie sich aber besser nicht angelegt. Durch den Diebstahl seiner eher unscheinbaren Ledertasche bringt sie nämlich nicht nur selbst in Lebensgefahr. Nachdem sie entdeckt, worum es sich bei dem Inhalt der Tasche handelt – einem mehr als brutal anmutendem Mord- und Foltertagebuch – will sie dieses so schnell wie möglich wieder loswerden und spielt es der Polizei in die Hände. Doch der Besitzer will es wiederhaben, koste es, was es wolle, und nimmt rasch ihre Spur auf. Die Versuche Hunters, Angela an einen sicheren Ort zu bringen, scheitern … der „Werwolf“ hat Lunte gerochen und ein erbarmungsloses Spiel gegen die Zeit beginnt …

Es war schon ein paar Monate her, seit ich Chris Carters 10. Fall für Hunter und Garcia gehört hatte. Doch das Schöne an dieser Reihe ist, man ist ratzfatz wieder im Geschehen. Die unverkennbare und ganz großartige Leseleistung des Sprechers Uve Teschner verursachte mir mehr als einmal Gänsehaut und die Spannung wurde im gesamten Hörbuch hochgehalten, dass es eine wahre Freude war. Nur zimperlich darf man nicht sein, denn auch diesmal wurde wieder mit blutigen Details nicht hinterm Berg gehalten. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab, weil ich anfänglich nicht nachvollziehen konnte, warum man nicht gleich alle im Buch genannten Todesfälle unter die Lupe nahm, und weil der arme Carlos diesmal etwas stiefmütterlich außen vor war. Dennoch bin ich immer noch begeistert und freue mich schon auf den nächsten Ausflug in die "Stadt der Engel" mit den sympathischen Ermittlern Robert Hunter und Carlos Garcia. Von mir gibt es wohlverdiente 4,5 von 5 möglichen Sternen!

Veröffentlicht am 03.01.2023

Eine abenteuerliche Reise in die weiße Gefahr ...

In der Stille der Polarnacht
0

Brrr … war das kalt die Tage, wenn Gott sei Dank auch nur im fiktiven Sinne. Ich durfte mit „In der Stille der Polarnacht“ dreizehn Frauen auf eine Expedition der Ausnahmeklasse begleiten, eine Expedition, ...

Brrr … war das kalt die Tage, wenn Gott sei Dank auch nur im fiktiven Sinne. Ich durfte mit „In der Stille der Polarnacht“ dreizehn Frauen auf eine Expedition der Ausnahmeklasse begleiten, eine Expedition, die tatsächlich einen realen Bezug hat, wie man im Nachwort nachlesen kann. Sie beginnt mit der reichen Kapitänsfrau Jane Franklin, die die junge Virginia Reeve anheuert, gemeinsam mit weiteren Frauen ihren Mann zu finden, der mit Mannschaft und zwei Schiffen seit Jahren als vermisst gilt. Mehr als ein Suchtrupp scheiterte bereits an dieser Aufgabe und so wagt Mrs. Franklin einen letzten Versuch in dieser ungewöhnlichen Konstellation. Schon in einem der nächsten Kapitel muss ich jedoch vom Scheitern der Expedition und der Anklage wegen Mordes gegen Virginia lesen. Was ist geschehen?

In abwechselnden Einblicken in die Reise ins ewige Eis und den Gerichtssaal Ende 1854 begleite ich Virginia und ihre Kameradinnen auf ihrer Odyssee. Während ich zunächst von dieser Konstellation ein wenig enttäuscht war – hatte ich mir doch mehr „Eisaction“ erwartet, konnte ich das Buch spätestens ab der Hälfte kaum mehr aus der Hand legen. Die Autorin Greer Macallister schafft es einen Spannungsbogen aufzubauen und zu halten, der mich die Luft vor jedem Umblättern anhalten ließ. Die losen Fäden der Geschichte fügen sich am Ende zu einem großartigen Finale mit Überraschung zusammen und machen Lust auf mehr Lektüre über Expeditionen, Siedlertrecks und ähnliches. Einen kleinen Stern ziehe ich ab für die Erwähnung der vielen "In-Themen" wie Homosexualität, Transgender, Missbrauch etc. die in dieser Form nicht nötig gewesen wären. Hier war mir zu viel auf einmal gewollt, um es dann nur oberflächlich abzuhandeln. Alles in allem bin ich jedoch mehr als zufrieden mit diesem frostigen Roman und vergebe begeisterte viereinhalb von fünf Sternen mit der Hoffnung auf weitere spannende Bücher aus der Feder der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 09.11.2022

Nicht nur für Beethoven Fans geeignet ...

Beethovens Geliebte
0

Viel zu früh verliert Anna Koch ihren geliebten Mann und findet sich mit drei Kindern und einem Gasthaus auf einmal allein auf der Welt. Doch sie kann zupacken und aufgeben gibt es für sie nicht und so ...

Viel zu früh verliert Anna Koch ihren geliebten Mann und findet sich mit drei Kindern und einem Gasthaus auf einmal allein auf der Welt. Doch sie kann zupacken und aufgeben gibt es für sie nicht und so führt sie das gutgehende Wirtshaus allein weiter. Sie pflegt viele Kontakte zu mehr oder minder prominenten Mitbürgern, zu denen auch die benachbarte Familie Beethoven zählt. Johann van Beethoven ereilt bald das gleiche Schicksal wie Anna. Er verliert seine Ehefrau doch zugleich wohl auch jeglichen Lebensmut und -willen und versucht sein Schicksal im Alkohol zu ertränken. Anna nimmt sich der Familie so gut es geht an und so entsteht bald eine innige Freundschaft zwischen dem jungen Ludwig van Beethoven und Babette. Bald verguckt sie sich in Louis, wie Babette ihren Freund liebevoll nennt, doch er ist oft launisch und ungestüm. Ist die Liebe beidseitig und kann hat sie jemals eine Zukunft haben?

Was für eine interessante Geschichte du da um die junge Babette Koch gestrickt hast, liebe Claudia. Man merkt an den detaillierten Beschreibungen nicht nur der Personen, sondern auch dem Umfeld, dass viel Herzblut und aufwendige Recherchearbeit in deiner Romanbiografie stecken. Ich wurde als Leserin an die Hand genommen und durfte in das späte 18. Jahrhundert nach Bonn reisen und teilhaben am damaligen Leben, das durch Kunst und Musik aber auch durch die französische Revolution geprägt wurde. Eine überaus interessante Epoche, über die ich bis jetzt viel zu wenig gelesen habe. Die Geschichte hat mir richtig Lust auf eine Reise verbunden mit einem Beethoven Spaziergang durch Bonn gemacht. Das Wirtshaus Zehrgarten, das neben einem Buchladen und einem Porzellangeschäft von der Witwe Koch betrieben wurde, gibt es leider nicht mehr, aber ich bin mir sicher, dass sich noch viele Spuren finden, die sich mit den Kochs und van Beethovens verbinden lassen. Für „Beethovens Geliebte“ vergebe ich viereinhalb wohlverdiente Sterne und spreche gerne eine Leseempfehlung aus. Ich wünsche dir, liebe Claudia, noch viel Erfolg mit dieser interessanten Geschichte.

Veröffentlicht am 24.10.2022

Ein Unglück kommt selten allein ...

Der Garten über dem Meer
0

Mit „Der Garten über dem Meer“ präsentierte mir die Autorin Jane Corry einen Roman auf zwei Zeitebenen, bei dem mir die Vergangenheit und die Gegenwart ausnahmsweise gleich gut gefallen haben. Der Spannungsbogen ...

Mit „Der Garten über dem Meer“ präsentierte mir die Autorin Jane Corry einen Roman auf zwei Zeitebenen, bei dem mir die Vergangenheit und die Gegenwart ausnahmsweise gleich gut gefallen haben. Der Spannungsbogen wurde über gute 600 Seiten aufrechterhalten und ich konnte mit Mary Rose ebenso wie mit Laura mitfühlen. Beide Frauen wurden hintergangen und litten unter ihrer Stiefmutter, bzw. den Stieftöchtern, dass es einem fast das Herz brach. Wie schwach Männer doch manchmal sein können!

Einem verregneten Wochenende sei Dank, dass ich diesen Wälzer mehr oder weniger in einem Rutsch durchlesen konnte. Traut euch ran an diesen fesselnden Schmöker, und lasst euch nach Devon, eine Grafschaft im Südwesten Englands, entführen. Mich hat das Buch bestens unterhalten und ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.09.2022

Wenn der Nebel sich lichtet ...

Dian Fossey - Die Forscherin
4

Während mir die Autorin Susanne Leonhard bereits durch ihre wunderbare Romanbiografie „Madame Curie und die Kraft zu träumen“ bekannt war, kam mir bei der Erwähnung der Gorilla Forscherin lediglich „Gorillas ...

Während mir die Autorin Susanne Leonhard bereits durch ihre wunderbare Romanbiografie „Madame Curie und die Kraft zu träumen“ bekannt war, kam mir bei der Erwähnung der Gorilla Forscherin lediglich „Gorillas in the Mist“ in den Sinn, ein Filmtitel, von dem ich am Rande vor Jahren mal gehört hatte. Umso mehr Spaß machte es mir dann auch, Dian als Mensch kennenlernen zu dürfen.
Ganz tief taucht die Autorin in das Leben der Forscherin ein, deckt skandalöse Zustände in ihrem kindlichen und auch jugendlichen Leben auf und schafft es ganz großartig eine Brücke zu schlagen in das Leben der Frau, die sich mit Leib und Seele der Gorilla Forschung verschrieben hat. Oft unter Einsatz ihres Lebens beschützt, behütet und verteidigt sie die großen Menschenaffen mit den schwarzglänzenden Gesichtern und man fragt sich als Leser so manches Mal, ob sie den Affen oder den Menschen nähersteht. In ihrem eigenen menschlichen Leben steht es nicht immer um das Beste. Sie betreibt selbst durch exzessives Rauchen und Trinken schweren Raubbau an ihrem Körper doch auch immer wieder werden ihr von außen Narben zugefügt, sei es durch ihre kongolesische Gefangenschaft oder der Missachtung, ja gar Verletzung durch Stiefvater und Mutter. Bis zum Schluss hofft man, dass sie es schaffen möge mit all den Stolpersteinen fertig zu werden, doch dann wird sie brutal ermordet. Ein Mord, der bis zum heutigen Tag keine Aufklärung gefunden hat. Erst im Nachwort werde ich wieder ein bisschen versöhnt als ich erfahren durfte, dass sich die Berggorillas dank ihres unermüdlichen Einsatzes wieder vermehrt haben. Schade, dass sie das nicht mehr erleben durfte. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen für diese eindrucksvolle Romanbiografie und ich wünsche der Autorin noch viele begeisterte Leser.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema