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Gisel

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Erschütternde Chronik von Angst und Tod

Denk ich an Kiew
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In den 1930er Jahren lebt Katja sorgenlos in ihrem Dorf bei Kiew, mit den Gedanken an eine blühende Zukunft mit ihrem Freund aus Kindheitstagen. Jäh unterbrochen werden ihre unschuldigen Träume, als Stalins ...

In den 1930er Jahren lebt Katja sorgenlos in ihrem Dorf bei Kiew, mit den Gedanken an eine blühende Zukunft mit ihrem Freund aus Kindheitstagen. Jäh unterbrochen werden ihre unschuldigen Träume, als Stalins Handlanger die Dorfbewohner zwingen, dem Kollektiv beizutreten, und jeden erschießen oder deportieren, der sich dagegen wehrt. Anfangs kann Katja zusammen mit ihrer Schwester ein kleines bisschen Glück genießen, als sie beide die innigen Stunden der frisch Verheirateten genießen. Doch der Schrecken nimmt zu und fordert bald schon persönliche Verluste. Jahrzehnte später entdeckt Cassie im Haus ihrer Großmutter in Illinois ein Tagebuch. Bobby hat nie über ihre Vergangenheit in ihrer ukrainischen Heimat erzählt. Nun, am Ende ihrer Tage, überlässt sie ihrer Enkelin ihr Tagebuch aus jungen Jahren, das aus einer Zeit voller Angst und Tod erzählt.

In zwei Zeitschienen erzählt die Autorin Erin Litteken aus der leidvollen Geschichte der Ukraine in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, als Russland die Ukraine, die „Brotkammer Europas“, bewusst aushungerte, um die Bevölkerung in die Kolchosen zu zwingen, sowie vom Leid einer jungen Frau, deren geliebter Ehemann bei einem Unfall starb. Es ist vor allem Katjas Geschichte, die mit voller Wucht einschlägt, wenn sie von Angst, Leid und Tod und vom Holodomor an der ukrainischen Bevölkerung erzählt. Dagegen wirkt Cassies Geschichte eher unbedeutend, sie verschwindet fast hinter Katjas Erzählung. Man spürt die Recherchen, die hinter Katjas Geschichte stehen; ihre Geschichte wirkt authentisch und ist äußerst realitätsnah erzählt. Die Publizierung einer solchen Erzählung während eines neuen Angriffs Russlands auf die Ukraine birgt auf politischer Ebene jede Menge Sprengstoff, was sicherlich mit den Absichten der Autorin übereinstimmt.

Mich hat Katjas Geschichte aus ihrer ukrainischen Heimat zutiefst erschüttert, weiß ich doch, dass hinter dieser Erzählung jede Menge echtes Leid steht. Unbedingt möchte ich das Buch deshalb weiter empfehlen. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Authentisch und mit viel Feingefühl erzählt

Findelmädchen
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1955 können die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen endlich wieder nach Köln zu ihrem Vater zurück kommen, nachdem dieser aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde und durch den Suchdienst des Roten ...

1955 können die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen endlich wieder nach Köln zu ihrem Vater zurück kommen, nachdem dieser aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde und durch den Suchdienst des Roten Kreuzes die Spuren seiner Kinder gefunden hatte. Von der Mutter fehlt seit Kriegsende jede Spur, die Geschwister können sich nicht erinnern, wie sie von ihr getrennt wurden. Helga möchte auf das Gymnasium gehen, doch ihr Vater, so verständnisvoll und einfühlsam er seinen Kindern gegenüber auch ist, verbietet ihr dies. Stattdessen soll Helga die Haushaltungsschule besuchen. Im Rahmen eines Praktikums erfährt sie, welch katastrophale Zustände in einem Kinderheim herrschen, vor allem gegenüber einem Kind mit dunkler Hautfarbe. Doch niemand will davon hören, so sehr sich Helga auch für die kleine Bärbel einsetzen möchte…

Der Roman spinnt die Geschichte aus einem vorhergehenden Roman der Autorin Lilly Bernstein auf, „Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück“, kann jedoch auch ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden. Der vorliegende Band spiegelt die Geschichte Deutschlands am Beispiel einer Kölner Familie zehn Jahre nach dem Krieg wieder. Man versucht, Abstand zu den Kriegsjahren zu erhalten, einiges ist wieder aufgebaut. Und doch prägen die Ereignisse der Kriegsjahre nach wie vor die Bevölkerung. Helgas Geschichte ist bestens in die historischen Gegebenheiten der damaligen Zeit eingefügt, man spürt mit ihr bereits die Hoffnung auf eine bessere Zeit, wenn die jungen Menschen sich in der Milchbar treffen, wenn die Lieder und Tänze aus Amerika einen Hauch von Leichtigkeit versprechen, genauso wie die Petticoats der jungen Frauen. Man spürt aber auch, wie sehr Helga für Gerechtigkeit einsteht, wenn sie sich gegen die Ungerechtigkeiten gegenüber einigen Menschen stellt und vor allem auf die katastrophalen Zustände im Kinderheim hinweisen will. Die Geschichte hat mich sehr berührt, rüttelt sie doch an lange verschwiegenen Geheimnissen, die in letzter Zeit endlich ans Tageslicht gebracht worden sind. Genauso zeigt das Buch auch, wie schwer es Frauen in der damaligen Zeit hatten, vor allem wenn sie nicht so ganz der Norm entsprachen. Die Geschichte wirkt sehr authentisch und mit viel Feingefühl erzählt.

Dieses Buch möchte ich unbedingt weiter empfehlen. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Gelungener Einstieg in eine spannende Fantasy-Reihe

Fairy Tale Camp 1: Das märchenhafte Internat
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Marie lebt mit ihrem Vater allein, ihre Mutter verschwand in ihrer frühesten Kindheit. Überrascht wird sie davon, dass eine Lehrerin bei ihr magische Fähigkeiten vermutet und sie ins Fairy Tale Camp einlädt. ...

Marie lebt mit ihrem Vater allein, ihre Mutter verschwand in ihrer frühesten Kindheit. Überrascht wird sie davon, dass eine Lehrerin bei ihr magische Fähigkeiten vermutet und sie ins Fairy Tale Camp einlädt. Dort lernt sie einige Nachfahren von Märchenfamilien kennen und freundet sich mit Ro, Poppy, Ella, Will und Jake an. Und sie stößt auf die Spuren ihrer Mutter, die dort im Internat eine beliebte Lehrerin war, bevor sie verschwand… Maries anfängliche Zweifel lösen sich schnell auf, denn es gilt nicht nur, eine Rallye als Team zu gewinnen. Marie will sich vielmehr auf die Suche nach ihrer Mutter machen.

Mit Marie erlebt der Leser den Einbruch der Magie in ihr Leben: Sie kann das Wetter beeinflussen, und bald wird klar, dass sie eine Nachfahrin von Frau Holle ist. Es ist spannend zu lesen, wie sie mit ihren magischen Fähigkeiten umzugehen lernt, wie sie ihren Platz findet bei ihren neuen Mitschülern und vor allem wie sie auf die Spuren ihrer verschollenen Mutter kommt. Viele märchenhafte Details sind in die Geschichte eingearbeitet, so dass sich eine ganz besondere Märchenwelt mitten in der realen Welt Maries ergibt. Schon das Cover ist aufwendig gestaltet und macht genauso Lust auf die Geschichte wie die Illustrationen im Buch und der spannende Plot. Hier kommen nicht nur Märchenfans auf ihre Kosten, sondern alle, die auf der Suche nach einem spannenden Fantasy-Buch sind. Ich bin schon äußerst gespannt auf die Fortsetzung!

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter für alle jungen und junggebliebenen Leser ab 10 Jahren und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Ein großes Geheimnis

Agnes und der Traumschlüssel
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Die 11jährige Agnes ist mit ihrer Mutter gerade nach Harmala gezogen. Auf dem Friedhof findet sie einen Grabstein mit ihrem eigenen Namen, von einem Kind, das nur einen Tag gelebt hat. Sie freundet sich ...

Die 11jährige Agnes ist mit ihrer Mutter gerade nach Harmala gezogen. Auf dem Friedhof findet sie einen Grabstein mit ihrem eigenen Namen, von einem Kind, das nur einen Tag gelebt hat. Sie freundet sich mit ihrem Mitschüler Muffin an, und beide machen sich auf die Suche nach der Geschichte der verstorbenen Agnes. Das führt dazu, dass Agnes einen wichtigen Schlüssel und wichtige Bruchstücke einer verlorenen Geschichte findet…

Agnes hat zwar einen Umzug zu verkraften, doch sie findet schnell einen Freund am Ort, so dass sie sich mit der neuen Umgebung gar nicht so schwer tut wie erwartet. Agnes und Muffin bleiben beharrlich an der Geschichte des verstorbenen Kindes dran, was dazu führt, dass die Erzählung einige völlig unerwartete Wendungen nimmt. Schon das Cover des Buches macht neugierig auf die Geschichte, die darin erzählt wird, und die Illustrationen sind eine gute Ergänzung zum Text. Man ahnt von Anfang an, dass ein Geheimnis hinter dieser Geschichte ist, und man möchte es unbedingt erfahren… Die Geschichte ist dem Sprachstil einer jungen Leserschaft ab ca. 10 Jahren angepasst.

Mir hat sehr gut gefallen, wie Agnes und Muffin einem großen Geheimnis auf die Spur kommen, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Abenteuer in einem ganz besonderen Freizeitpark

StoryWorld (Band 1) - Amulett der Tausend Wasser
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Bei einem Schulwettbewerb gewinnt Sascha eine Reise in den Erlebnispark StoryWorld. Sie ist selbst davon überrascht, dass sie ihre größte Feindin Chloe mitnehmen will. Im Park dürfen sie als erstes aus ...

Bei einem Schulwettbewerb gewinnt Sascha eine Reise in den Erlebnispark StoryWorld. Sie ist selbst davon überrascht, dass sie ihre größte Feindin Chloe mitnehmen will. Im Park dürfen sie als erstes aus einem der blütenweißen Bücher auswählen, welche Themenwelt sie besuchen möchten. Sie entscheiden sich für das Reich der Tausend Wasser und finden sich wieder auf einem alten, leicht angemoderten Schiff, schwimmen mit Nixen und stoßen auf den gefährlichen Meerdrachen. Dies ist auf jeden Fall kein Erlebnispark wie sich die beiden das vorgestellt haben, denn es wird immer wieder mal richtig gefährlich.

Die beiden Mädchen sind sehr unterschiedlich, und auf den ersten Seiten des Buches kann man sich gar nicht vorstellen, dass die beiden später zu einem sehr guten Team zusammenwachsen. Manches davon war für mich nicht ganz nachvollziehbar, wobei der Fokus der Geschichte eher auf den faszinierenden Welt des Erlebnisparks und seiner Magie liegt. Hier wird es interessant, gibt es doch viele spannende Aspekte des Parks zu entdecken. Und es liegt ein Geheimnis auf dem Park, das noch viele weitere Bände der Geschichte erwarten lässt. Die Illustrationen lockern die Geschichte gut auf und ergänzen die Erzählung auf eine spannende Weise. Da freut man sich bereits auf die Fortsetzung der Geschichte.

Mich hat das Buch bestens unterhalten können, so dass ich es sehr gerne für alle Leser ab ca. 9 Jahren empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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