Profilbild von marielu

marielu

Lesejury Star
offline

marielu ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit marielu über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2023

Ein ungewollter Abschied

Es gibt ein Sterben nach dem Tod
0

Zum Inhalt:
Als Bernadine Hess, genannt Börnie nach ihrer Abschiedsfeier bei der Firma Schön Cosmetics auf dem Büroboden aufwacht, ahnt sie noch nicht, was passiert ist. Nur langsam dämmert ihr, dass jemand ...

Zum Inhalt:
Als Bernadine Hess, genannt Börnie nach ihrer Abschiedsfeier bei der Firma Schön Cosmetics auf dem Büroboden aufwacht, ahnt sie noch nicht, was passiert ist. Nur langsam dämmert ihr, dass jemand sie ermordet haben muss. Verzweifelt versucht sie, mit irgendjemanden Kontakt aufzunehmen. Erst bei der Reinigungsfachkraft Jenny kann sie sich Gehör verschaffen und schnell wird klar, auf die Polizei ist kein Verlass und Börnie muss selbst ermitteln. Da Jenny nichts mit der Polizei zu tun haben will, bringt sie Börnie zu dem etwas jungen Medium Kai-Uwe. Zusammen macht sich das ungleiche Trio auf die Suche nach dem Mörder und dabei fallen ihnen noch ein paar weitere Leichen aus der Firma Schön Cosmetics vor die Füße.

Meine Meinung:
Während Börnie mir zunächst nicht unbedingt sympathisch war, konnten mich Reinigungsfachfrau Jenny und der etwas schüchterne Kai-Uwe sofort für sich gewinnen. Etwas schräg und irrwitzig ist diese Krimikomödie aus der Feder von Tatjana Kruse ein Garant für kurzweilige Lesestunden fern des Alltags. Während die drei ermitteln, kommt die Situationskomik, vor allem mit Kai-Uwe, nicht zu kurz und trotzdem wird eine gewisse Spannung aufgebaut. Was mit Jenny los war, konnte ich mir allerdings schon nach kurzer Zeit denken, obwohl es geschickt verborgen und erst am Ende offensichtlich wurde. Aber mehr kann und will ich nicht verraten, denn das sollt ihr selbst lesen.

Fazit:
Eine wunderbare Krimikomödie für kurzweilige Lesestunden und Lachflashs

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.11.2022

Kreativität beim Kochen in Kriegszeiten

Die Köchinnen von Fenley
0

Zum Inhalt:
2 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs werden von der britischen Regierung die Nahrungsmittel rationiert. Die Frauen müssen mit dem, was sie erhalten und im eigenen Garten haben, erfinderisch ...

Zum Inhalt:
2 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs werden von der britischen Regierung die Nahrungsmittel rationiert. Die Frauen müssen mit dem, was sie erhalten und im eigenen Garten haben, erfinderisch sein um nahrhaftes Essen auf den Tisch zu bringen.
Hierbei hilft die Radiosendung Kitchen Front (diese gab es übrigens wirklich). Eines Tages wird von den Veranstaltern der Sendung ein Kochwettbewerb in Fenley ausgerufen, die Gewinnerin darf als erste weibliche Co-Moderatorin bei Kitchen Front mitwirken. Vier Frauen, von denen jede ihr Päckchen zu tragen hat, wittern ihre große Chance. Die junge Witwe Audrey, die ihre drei Kinder alleine aufzieht, könnte endlich ihre Schulden begleichen. Für Nell, das Küchenmädchen aus herrschaftlichen Haus wäre es die Möglichkeit den Sprung aus der Dienerschaft zu wagen. Die ausgebildete Köchin Zelda sieht es als Sprungbrett für Ihre Karriere als Küchenchefin in den besten Restaurants Londons und Lady Gwendolin nutzt dies als Gelegenheit sich vor ihrem Mann zu beweisen.

Meine Meinung:
Zunächst werden die vier Frauen in einzelnen Kapitel vorgestellt und ich konnte so einiges über die Lebensumstände dieser Frauen erfahren. Wieder zeigt ein Buch auf, wie schrecklich Krieg ist und welche Entbehrungen alle bringen müssen. Meine Sympathie galt von Anfang an der jungen Nell, dem Küchenmädchen. Während mir Lady Gwendolin und Zelda zunächst recht unsympathisch waren. Je mehr man aber hinter die Kulissen blickt, desto eher versteht man die eine oder andere Handlung, zugleich auch, warum diese Frauen so sind wie sie sind.
Die Autorin schreibt sehr bildhaft und detailreich, sodass man glaubt, die verschiedenen Gerichte zu riechen und zu schmecken. Die vier Köchinnen mussten beim Wettbewerb die Zubereitung erklären, welche Zutaten und welche Ersatzprodukte bei den Gerichten zum Einsatz gekommen sind. Zwischendrin stehen die einzelnen Rezepte, die gekocht und erwähnt wurden, diese hätten meiner Meinung nach aber am Ende des Buches stehen können. Waren mir zwar am Anfang einige Kandidatinnen noch unangenehm, so hat sich dies im Laufe des Buches geändert und ich fand es sehr unterhaltsam, wie sich die vier Frauen und ihre Umstände weiterentwickelt haben.

Fazit:
Ein gelungener, leichter Roman über vier Frauen in einem entbehrungsreichen Krieg, die ihr Können unter Beweis stellen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2022

Mord in den eigenen Reihen

Der Wintermordclub
0

Zum Inhalt:
Vor 20 Jahren konnte der gefährliche Drogenboss Marcello Ferraro, von dem Team um den Europolbeamten Ruben van Dijk, Karl-Wilhelm Becker vom BKA, die Interpolagentin Louanne Chavalier, Alexandros ...

Zum Inhalt:
Vor 20 Jahren konnte der gefährliche Drogenboss Marcello Ferraro, von dem Team um den Europolbeamten Ruben van Dijk, Karl-Wilhelm Becker vom BKA, die Interpolagentin Louanne Chavalier, Alexandros Dimitriadis, Kommandeur der griechischen Küstenwache, dem Rechtsmediziner Kasimir Nowak und der Professorin für Kriminologie Geraldine Walker, gefangen und verurteilt werden. Seit dieser Festnahme treffen sich die inzwischen pensionierten Ermittler regelmäßig im Dezember in dem kleinen Le Petit Hotel in Frankreich, um an einem exklusiven Krimidinner teilzunehmen. Nur dieses Mal gibt es wirklich einen Toten, der aus den eigenen Reihen stammt. Unzufrieden mit den Ermittlungen der örtlichen Polizei machen sich die Rentner-Cops daran, ihre eigenen Recherchen durchzuführen. Dabei werden so einige dunkle Geheimnisse aufgedeckt.

Meine Meinung:
Der Titel des Buches „Der Wintermordclub“ hat mich stark an einen ähnlichen Mordclub erinnert. Jan Beinßen garantiert mit seinem einfachen Schreibstil ein flüssiges Leseerlebnis. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht der einzelnen Figuren geschrieben und man erhält so einen Einblick über die Gedanken und Gefühle der Protagonisten. Etwas irritierend fand ich, dass die Polizei nicht rigoroser ermittelt hat. Es befanden sich im Hotel zu dem Zeitpunkt des Mordes nur die 5 übrigen ehemaligen Europolermittler, das Hotelier-Ehepaar, der Koch, das Zimmermädchen und die kurz vorher eingetroffene Theatergruppe, was den Täterkreis auf 13 Personen einschränkt. Doch wer von ihnen hatte ein Motiv? Geschickt streut der Autor verschiedene Spuren und Argumente, auch der Abschluss des Falls vor 20 Jahren könnte eine Rolle spielen. Verdächtige gibt es also viele, allen voran die klischeehaft dargestellten Ermittler. Meine Erwartungen wurden leider nicht ganz erfüllt, ich hätte mir etwas mehr Wortwitz und Spannung gewünscht, trotzdem hat mich der Wintermordclub gut unterhalten.

Fazit:
Ein Kriminalroman, der von seinen gelassenen Ermittlern getragen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2022

Familie war Alles für sie

Astrid Lindgren
0

Zum Inhalt:
Das Buch beginnt mit dem Zeitpunkt als die junge 21-jährige Astrid Ericsson ihren Sohn Lasse von der Pflegefamilie aus Dänemark holt. Liebevoll erzählt Astrid ihrem Lasse immer neue Geschichten, ...

Zum Inhalt:
Das Buch beginnt mit dem Zeitpunkt als die junge 21-jährige Astrid Ericsson ihren Sohn Lasse von der Pflegefamilie aus Dänemark holt. Liebevoll erzählt Astrid ihrem Lasse immer neue Geschichten, die sie sich ausdenkt. Bald schon kann sie Lasse zu ihren Eltern nach Vimmerby, Hof Näs, bringen, damit auch er eine so glückliche Kindheit wie Sie sie hatte auf dem Land erfährt. Mit ihrem Arbeitgeber Sture Lindgren verbindet sie bald mehr als Freundschaft und nach ihrer Heirat holt Astrid ihren Lasse nach Stockholm zurück. Endlich kann sie sich voll und ganz auf ihre Mutterschaft konzentrieren und genießt es. Bald schon macht Töchterchen Karin das Glück perfekt. Doch es ziehen dunkle Wolken über das Glück.
Meine Meinung:

In dieser Romanbiografie von der Autorin Susanne Lieder aus der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe “ erfahren wir etwas mehr über die berühmte Schriftstellerin Astrid Lindgren, die stets darauf bedacht war, sehr wenig aus ihrem privaten Leben der Öffentlichkeit mitzuteilen. Das Buch ist in Zeitabschnitte gegliedert, die in ihrem Leben wichtige, prägende Rollen spielten. Und so durfte ich noch einmal in meine Kindheit abtauchen, als Astrid Lindgren in der Romanbiografie begann, ihre Geschichten aufzuschreiben und zu veröffentlichen. Voller Interesse habe ich dieses Buch über eine großartige Frau gelesen, die stets in ihrem Innern selbst Kind geblieben ist, die Kinderherzen mit ihren Büchern erfreute und sich sehr stark für die Interessen und Rechte der Kinder einsetzte. Und vielleicht sollte ich hin und wieder auch das Kind in meinem Inneren zum Vorschein bringen.

Fazit:
Eine gute Romanbiografie über eine starke Frau, die mich seit meiner Kindheit begleitet hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.10.2022

Marcellus bringt das Glück

Das Glück hat acht Arme
0

Marcellus bringt das Glück
Zum Inhalt:
Die Witwe Tova Sullivan ist die älteste Mitarbeiterin im Aquarium von Sowell Bay. Jeden Abend beginnt sie ihre Arbeit damit, die Bewohner des Aquariums zu begrüßen, ...

Marcellus bringt das Glück
Zum Inhalt:
Die Witwe Tova Sullivan ist die älteste Mitarbeiterin im Aquarium von Sowell Bay. Jeden Abend beginnt sie ihre Arbeit damit, die Bewohner des Aquariums zu begrüßen, bevor sie die Abfalleimer ausleert und den Boden wischt. Eines Nachts entdeckt sie außerhalb seines Beckens, den pazifischen Riesenkraken Marcellus, der sich in Stromkabeln verheddert hat. Tova befreit ihn und ehe sie sich versieht, ist er wieder in seinem Becken verschwunden. Tova freundet sich mit Marcellus an und erzählt ihm aus ihrem Leben. Als eines Tages der 30-jährige Cameron Tova vertreten soll, erkennt Marcellus sofort ein Geheimnis. Nun liegt es an ihm, Tova darauf aufmerksam zu machen, es eilt, denn seine Zeit ist begrenzt.

Meine Meinung:
Einige Buchbesprechungen machten mich auf dieses Buch aufmerksam. Und vorsichtig näherte ich mich diesem Buch, ist das wirklich etwas für mich? Doch die Neugier siegte und ich begann mich auf dieses Buch einzulassen, dass von einem sehr intelligenten pazifischen Riesenkraken handelt, einer Frau im Rentenalter, die in ihrer Arbeit aufgeht, einem 30-Jährigen auf der Suche nach seiner Herkunft und dem etwas gesprächigen Lebensmittelhändler Ethan.
Das Buch beginnt im 1. Abschnitt mit den Worten: „1.299 Tag meiner Gefangenschaft“ und lässt uns gleich an Marcellus Gedankengänge teilhaben und versetzte mich in gespannter Erwartung. Fand ich Tova am Anfang nicht unbedingt sympathisch, änderte sich dies Seite um Seite. Sie hat schwer an ihren Schicksalsschlägen zu tragen, ihre Arbeit gibt ihr Halt und Struktur, doch sie erkennt auch, dass ihr Leben im Begriff ist sich zu wandeln. Cameron nervte mich manchmal wirklich mit seinem Gejammer, dass das Leben ihm etwas schuldet. Aber es steckt ein guter Kern in ihm.
Ethan ist da wirklich ein Lichtblick, der stets fröhlich und interessiert seinen Mitmenschen gegenübertritt. Marcellus war natürlich der Höhepunkt, der sich seine Gedanken macht, Zusammenhänge schnell erkennt und versucht Tova darauf aufmerksam zu machen.
Die einzelnen Abschnitte sind im Wechsel zwischen Marcellus, der in der Ich-Form berichtet, Tova und Cameron gegliedert. Schritt für Schritt beschreibt die Autorin in ihren Deputroman in einem flüssigen, ruhigen Schreibstil eine Geschichte über Trauer, Freundschaft, Alter, Familie und Liebe, dabei achtet die Autorin Shelby van Pelt auf die Ausgeglichenheit von traurigen und schönen Momenten. Auch wenn man schnell ahnt, worauf die Geschichte hinausläuft, so hat sie doch einen guten Unterhaltungsfaktor.

Fazit:
Eine liebevoll gestaltete Geschichte mit einem ungewöhnlichen Protagonisten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere