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Veröffentlicht am 12.12.2022

Wieder ein spannender Fall für Penny und ihre Freundinnen – gelungen verknüpft mit dem aktuellen Thema Umweltschutz

Penny Pepper – Wildschweine und Umweltferkel
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Penny Pepper und ihre Freundinnen gehen auf einen Klassenausflug, den sie sich gemeinsam aufgrund ihres Engagements für höfliche und freundliche Zusammenarbeit verdient haben.
Doch als sie im Wald bzw. ...

Penny Pepper und ihre Freundinnen gehen auf einen Klassenausflug, den sie sich gemeinsam aufgrund ihres Engagements für höfliche und freundliche Zusammenarbeit verdient haben.
Doch als sie im Wald bzw. Kletterpark ankommen, stellen sie entsetzt fest, dass auf ihrem schönen Picknickplatz überall Sperrmüll herumliegt. Bei einem Gespräch bekommen sie mit, dass es offenbar immer mittwochs zu Müllabladungen kommt… Sofort sind die vier Detektivinnen alarmiert und machen sich an die Arbeit, die Umweltsünder zu ermitteln…


Meine Meinung:
Wir lieben die Reihe rund um Penny Pepper und ihre drei Freundinnen und haben auch diesen zehnten Teil wieder mit Genuss gelesen.
Das Buch ist wieder wunderbar und liebevoll gestaltet – die schönen zum Text passenden Illustrationen sind ebenso bezaubernd und ansprechend wie der in verschiedenen Schriftarten gesetzte Text.
Sprachlich ist das Buch ebenfalls der absolute Knaller. Sehr gut finden wir immer, dass bestimmte Fachausdrücke verwendet und dann kindgerecht – und teilweise sehr unterhaltsam – erklärt werden.
Nicht zuletzt Pennys defektes Diktiergerät, das manchen Satz völlig falsch versteht und dann ganz lustige Verdreher wiedergibt, ist jedes Mal ein witziges Highlight – und es zeigt, wie sehr die Autorin Wert auf Details legt.

Auch die Geschichte ist sehr gut gelungen. Es gibt viele Wendungen und Hinweise, so dass es bis zum Schluss spannend bleibt. Das Ende fanden wir durchaus stimmig und schlüssig.
Penny und ihre Freundinnen sind wieder ganz in ihrem Element und es hat uns gut gefallen, welche Gedanken sie sich gemacht haben. Sie ermitteln nicht nur in dem Fall, sondern reflektieren auch über die Beziehungen zu ihren Mitschülerinnen aus der Parallelklasse oder über Pennys Oma und ihre Freundinnen.

Ganz besonders positiv fanden wir, dass ein aktuelles Thema wie Umweltschutz, Müllvermeidung und Upcycling in dem Buch so eine große Rolle spielt. Das Buch regt insofern sehr gut zum Nachdenken an und macht Lust, ebenfalls ein Müllmonster zu basteln, wie Penny und ihre Mitschüler:innen dies tun.


Fazit:
Wieder ein sehr spannender und unterhaltsam zu lesender Fall für Penny und ihre Freundinnen, der gleichzeitig eine wichtige Botschaft vermittelt.


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Veröffentlicht am 12.12.2022

Eine wunderbare Fortsetzung und krönender Abschluss der zweiteiligen Reihe

Der Salon
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München, in den 1960er Jahren: Leni bekommt die Chance zu einem Praktikum bei Starfriseur Vidal Sassoon in London und bringt jede Menge frischen Wind und neue Ideen mit. So gerne möchte sie einen eigenen ...

München, in den 1960er Jahren: Leni bekommt die Chance zu einem Praktikum bei Starfriseur Vidal Sassoon in London und bringt jede Menge frischen Wind und neue Ideen mit. So gerne möchte sie einen eigenen Salon eröffnen und die Ideen umsetze.
Ihre Fast-Schwägerin Charlotte nimmt eine Stelle als Assistentin bei Bogner an, wo sie den geheimnisvollen und faszinierenden Fotografen Walter kennenlernt.
Wie werden die beiden jungen Frauen im Deutschland der Wirtschaftswunderjahre ihrem Weg gehen…?


Meine Meinung:
Ich hatte den ersten Teil dieser zweibändingen Familiensaga sehr gerne gelesen und mich emotional richtig mit den tollen Figuren angefreundet. Daher fand ich es unglaublich schön, wieder Zeit mit Leni, Charlotte und Co. zu verbringen und mitzuerleben, wie sie sich nun weiterentwickeln.
Es war gefühlt wie ein Wiedersehen mit lieben Freunden und Freundinnen.

Auch der zweite Band ist von Julia Fischer in ihrem wunderschönen Schreibstil gehalten – man liest die sehr ausführlichen warmherzigen Schilderungen sehr gerne, weil der Stil so eingängig und gleichzeitig niveauvoll ist. Durch die wechselnden Perspektiven, aus der die einzelnen Kapitel erzählt sind (z.B. Leni, Schorsch, Charlotte…), ist die Geschichte extrem lebendig und man bekommt als Leser:in ein umfassendes facettenreiches Bild.
Ich wollte immer gerne wissen, wie es an der jeweiligen Stelle weitergeht, und habe mich gleichzeitig auf das neue Kapitel aus der anderen Sicht gefreut…

Die Handlung ist sehr spannend geschrieben mit einigen – aus meiner Sicht – unvorhergesehenen Wendungen, die dann am Ende aber doch wieder sehr stimmig waren. Gerade auch das Ende fand ich sehr gelungen.
Vor allem weil ich die handelnden Personen so lieb gewonnen hatte, habe ich bei einigen Schicksalsschlägen besonders mitgelitten.

Das Buch war aber nicht nur spannend und emotional berührend, sondern hat mir auch aufgrund der besonders gründlichen Recherche auch wieder extrem gut gefallen. Man lernt nicht nur einiges über das Friseurhandwerk, entsprechende Wettbewerbe und Naturkosmetik, sondern kann sich auch sehr gut in das München und turbulente London der 1960er Jahre einfühlen.
Bis in einzelne Details (z.B. wann in welcher Stadt die Schulanfänger starteten…) hat die Autorin die damaligen Gegenheiten exakt wiedergegeben, ohne dabei unangemessen oberlehrerhaft rüberzukommen. Man lernt und erfährt aber ganz nebenbei, wie die Menschen zu der Zeit gelebt haben und was sie bewegt hat.


Fazit:
Ich konnte überhaupt nicht mehr aufhören zu lesen und habe das Buch regelrecht verschlungen. Nun bin ich fast ein wenig traurig, dass es ausgelesen ist und dass keine weitere Fortsetzung vorgesehen ist. Ich würde gerne mehr als fünf Sterne vergeben, wenn ich könnte, denn das Buch hat mir wirklich extrem gut gefallen.

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Ein intelligenter, berührender und unglaublich spannend erzählter Roman

Die Sehnsucht nach Licht
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Luisa arbeitet im Besucherbergwerk im Erzgebirge und setzt damit die Tradition ihrer Familie fort, die seit Generationen unter Tage tätig ist.
Die Geschichte des Buches reicht über vier Generationen zurück ...

Luisa arbeitet im Besucherbergwerk im Erzgebirge und setzt damit die Tradition ihrer Familie fort, die seit Generationen unter Tage tätig ist.
Die Geschichte des Buches reicht über vier Generationen zurück und ist geprägt von Schicksalsschlägen im Bergbau, denn so manches Familienmitglied ist nicht aus dem Berg zurückgekehrt.
So ist Luisas Großonkel vor Jahrzehnten verschollen und es sind viele Fragen zu seinem Schicksal offen geblieben, die u.a. Luisas Großtante Irma keine Ruhe lassen. So beschließen sie gemeinsam auf Spurensuche zu gehen.


Meine Meinung:
Ich hatte bereits andere Bücher von Kati Naumann gelesen, die mir aufgrund der extrem guten Recherche und der dichten Erzählweise in sehr guter Erinnerung sind.
Auch dieses neue Werk reiht sich hier bestens ein – es hat mich wirklich beeindruckt, berührt und lässt mich gar nicht los!

Das Buch ist sehr geschickt erzählt, denn es gibt eine Geschichte, die in der Gegenwart – um 2019 - rund um Luisa und die Suche nach ihrem Großonkel spielt und einen parallelen Handlungsstrang in der Vergangenheit, der mehrere Generationen umfasst und die verschiedenen Phasen des Bergbaus, Kurbetriebs und später wieder des Bergbaus (Uran unter den Sowjets) umfasst.
Ich habe dabei unglaublich viel Neues gelernt und bin in eine mir bisher nahezu unbekannte Welt abgetaucht.
Zunächst einmal fand ich die Fülle der handelnden Personen etwas unübersichtlich, nach kurzer Zeit habe ich mich aber mit den Figuren angefreundet und bin ihnen sehr nahe gekommen. Die Autorin versteht es nämlich, sie sehr authentisch zu zeichnen und mit all ihren Eigenarten liebenswert anzulegen. So haben mich manche Schicksalsschläge (z.B. Krebserkrankung, Unfälle im Bergwerk…) besonders mitgenommen, weil ich die Protagonisten so lieb gewonnen hatte!

Den Erzählstil finde ich auch sehr gelungen, denn die Handlung – die manchmal auch ein paar Jahre/Jahrzehnte überspring – ist sehr packend erzählt und insbesondere durch die zwei zeitlichen Perspektiven möchte man immer gleich wissen, wie es an der jeweiligen Stelle weitergeht (während man sich auch schon auf den neuen Abschnitt freut!).

Besonders gut gefallen hat mir, dass so viel Material in dem Werk enthalten ist. Es ist in sehr intelligenter Weise erzählt und das Material ist sehr gut genutzt und zusammengesetzt worden, so dass man ein spannendes Gesamtbild erhält.
Auch hier zeigt sich wieder großer Enthusiasmus der Autorin, die das Buch bis ins letzte Detail genau ausgearbeitet hat - einschließlich Stammbaum und Anhang mit historischer Zeittafel.


Fazit:
Das Buch wird mich sicherlich noch lange beschäftigen. Ich bin total beeindruckt und ganz bewegt von dem vielen Material, das eingeflossen und zu einem perfekten Ganzen zusammengesetzt wurde.



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Veröffentlicht am 28.10.2022

Tolles Bilderbuch über Freundschaft und Mut und Ballspiele

Ein Ball für Piet – Handball verbindet
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Piet zieht mit seinen Eltern in eine neue Stadt, wo er keinen kennt. Er ist auch viel zu schüchtern, um andere Kinder anzusprechen.
Doch da erinnert er sich daran, dass seine Oma ihm ihren alten Handball ...

Piet zieht mit seinen Eltern in eine neue Stadt, wo er keinen kennt. Er ist auch viel zu schüchtern, um andere Kinder anzusprechen.
Doch da erinnert er sich daran, dass seine Oma ihm ihren alten Handball geschenkt hat, und packt ihn aus den Umzugskartons aus.
Er erlebt mit seinem Ball allerhand Abenteuer bis hin zu einer Begegnung mit einem Drachen – und schließlich spielt er doch mit den anderen Kinder im Park.
Und er muss feststellen, dass seine Oma mit der Aussage „Mit einem Ball ist man nie allein“ vollkommen Recht hatte.


Meine Meinung:
Das Buch von Handballer Pascal Hens und Kristina Scharmacher-Schreiber fällt schon durch die wunderschöne Gestaltung auf.
Uns hat das bunte Cover sehr gut gefallen genauso wie die schönen Zeichnungen im gesamten Buch und auch die witzigen Bilder einer Katze mit Ball im inneren Einband.
Das macht jedes Mal richtig Lust, das Buch gemeinsam durchzublättern und zu lesen.

Die Geschichte ist richtig toll erzählt und hat eine schöne Botschaft. Die Kinder schauen jedes Mal beim Vorlesen mit großen Augen, welche Abenteuer Piet mit seinem Ball erlebt. Das ist alles ganz schön aufregend, oft aber auch lustig mit einem schönen Humor.

Kinder können sich gut in Piet hineinversetzen. Er ist umgezogen und hat in der neuen Stadt erst einmal keine Freunde.
Dass er sich dann doch traut und nach den Abenteuern mit seinem Ball auch mit den anderen Kindern in der neuen Stadt spielt, macht Mut.
Darüber hinaus werden die Kinder natürlich angeregt, Ball zu spielen – und zwar im Team.


Fazit:
Ein tolles Bilderbuch, dass Kindern Mut macht und Freundschaft und Freude an der Bewegung in den Mittelpunkt stellt. Wir lesen und schauen es immer wieder gerne!

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Dicht erzähltes neues Werk aus der Waringham-Reihe von der Meisterin des historischen Romans

Drachenbanner
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Dieser siebte Band der Waringham-Reihe spielt unmittelbar nach „Teufelskrone“ und umfasst die Jahre zwischen 1238 und 1265.
Adela of Waringham und Bedric, der Sohn einen Familie höriger Bauern, wurden ...

Dieser siebte Band der Waringham-Reihe spielt unmittelbar nach „Teufelskrone“ und umfasst die Jahre zwischen 1238 und 1265.
Adela of Waringham und Bedric, der Sohn einen Familie höriger Bauern, wurden von derselben Amme aufgezogen und sie verbindet eine ganz besondere Freundschaft. Adela soll einen Ritter heiraten und wird als Hofdame zu Prinzessin Eleanor geschickt.
Bedric hadert mit seinem Schicksal als Leibeigener und tut alles dafür, sich irgendwo ein Leben als freier Mann aufzubauen.
Doch Adelas und Bedrics Schicksal bleibt weiterhin eng verbunden.
Beide unterstützen Simon de Montfort, der sich für den englischen Parlamentarismus und gegen eine Willkürherrschaft des Königs einsetzt.
1258 beuteln Missernten und Krankheiten das Land und es bricht ein Krieg aus, in dem sich die Unterstützer des Königs und die Montfortianer gegenüber stehen..


Meine Meinung:
Ich bin großer Fan der Waringham-Reihe von Rebecca Gablé und habe auch diesen siebten Teil wieder mit großem Genuss gelesen.
Rebecca Gablé schafft es einfach immer wieder, dass man sich von Anfang an wieder in Waringham wieder wie zu Hause fühlt. Dank ihres packenden Schreibstils hat mich der umfangreiche Wälzer wieder richtig gefesselt.
Auch wenn ich einige andere Bände der Reihe noch ein kleines bisschen lieber gelesen habe, fand ich diesen Teil auch sehr gelungen.

Sehr gut gefallen haben mir die fiktiven Personen Adela und Bedric, weil sie willensstarke Personen sind und man sich gut an ihnen orientieren konnte. Besonders Bedric hat mir sehr imponiert, denn er hat sich aus eigener Kraft vom Hörigen hochgekämpft und hochgearbeitet und ist sich und seinen Werten dabei doch immer treu geblieben. Es waren einige sehr interessante Episoden dabei, z.B. als er in die Dienste eines Tuchhändlers getreten ist, der später Bürgermeister von London wurde.
Auch die Bindung zwischen Adela und Bedric war sehr gut beschrieben und sie zog sich wie ein roter Faden durch den Roman.

Neben der spannenden fiktiven Handlung behandelt der Roman vor allem eine extrem spannende Episode englischer Geschichte und bringt uns zwei tolle historische Persönlichkeiten – nämlich Simon de Montfort und seine Frau Prinzessin Eleanor, die Schwester des Königs – näher. Mit ihrem Kampf für ein Parlament, das die Freiheiten und die Willkür des Königs einschränkt, haben sie die Geschichte des Landes maßgeblich beeinflusst. Ich habe ganz viel Neues gelernt und konnte dies auch im wieder einmal sehr ergiebigen Nachwort nochmals weiter vertiefen.
Es wird eine relativ lange Zeitspanne behandelt, wobei manchmal auch sieben oder zehn Jahre übersprungen werden. Diese Zeitsprünge haben mich aber nicht wesentlich gestört, ich konnte der Handlung dennoch sehr gut folgen.
Insgesamt muss ich sagen, dass die Autorin auch in diesem Roman ihre extrem fundierte Recherche wieder eindrucksvoll belegt, ohne jedoch irgendwo mit erhobenem Zeigefinger rüberzukommen oder zu dick aufzutragen. Aber man kann sich wirklich gut vorstellen, wie die Menschen der unterschiedlichen Schichten und Klassen zu der Zeit lebten.
Auch der Krieg und die Schlachten werden sehr realistisch beschrieben (nichts für schwache Nerven!) und dabei wird auch klar, woher der Buchtitel kommt.

Nicht zuletzt das Ende hat mir gut gefallen, das mit einem (etwas unverhofften) Erben von Waringham weitere Bände der großartigen Reihe verbricht.


Fazit:
Dieser Roman ist wieder ein Meisterwerk des historischen Romans mit einer gelungenen Mischung aus einer fiktiven Geschichte rund um mein liebes Waringham und einem gründlich recherchierten perfekt ausgewählten historischen Hintergrund!!!



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