Spannende und abwechslungsreiche Thematik
Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)Fräulein Anna, Gerichtsmedizin - Die Prinzregentenmorde von Petra Aicher handelt von Anna Zech, einer jungen Krankenschwester, die als Obduktionsassistentin in der Gerichtsmedizin beginnt. Ihr erster Fall ...
Fräulein Anna, Gerichtsmedizin - Die Prinzregentenmorde von Petra Aicher handelt von Anna Zech, einer jungen Krankenschwester, die als Obduktionsassistentin in der Gerichtsmedizin beginnt. Ihr erster Fall wird die ehemalige Schauspielerin Adele Röckel. Dabei lernt sie durch Zufall den Journalisten Fritz Nachtweyh kennen. Gemeinsam wird aus ihnen ein ungewöhnliches Ermittlerduo.
Aufmerksam bin ich durch das historisch anmutende Cover geworden. Darauf sind die beiden Hauptpersonen Anna und Fritz in der Bekleidung des beginnenden 20. Jahrhunderts zu erkennen.
Die Geschichte beginnt mit Annas erstem Arbeitstag in der Gerichtsmedizin.
Die Beschreibung der Arbeiten in dieser erfolgen sehr interessant, aber dabei nicht zu detailgetreu. Anhand der Geschichte ist zu erkennen, wie gut sich Anna in ihrem neuen Beruf entwickelt und welche ihre Ziele und Bestrebungen sind.
Das Thema des Buches ist nicht alltäglich und gut umgesetzt. Eine junge, arbeitende Frau in dieser Zeit und noch dazu in der Gerichtsmedizin ist sehr abwechslungsreich.
Ich finde die junge Anna gut dargestellt. Sie ist ein Mensch mit klaren Prinzipien, wirkt manchmal etwas naiv, was sie aber gar nicht ist und sie wächst mit ihren Aufgaben. Besonders hervor sticht ihre Strebsamkeit und ihre charakterliche Entwicklung innerhalb der Geschichte. Sie bleibt ihren Prinzipien treu, aber entwickelt sich auch weiter.
Durch das Buch begleitet der Fall der Adele Röckel, sodass am Anfang Spannung herrscht, die langsam wieder ablauft und zum Ende hin wieder zunimmt. Dennoch wird es nicht langweilig, da Petra Aichner den Alltag bzw. die Probleme der gehobenen Gesellschaft darstellt, die immer wieder mit Fritz Nachtweyh und damit auch mit Anna in Verbindung stehen.
Besonders gefallen haben mir die Dialoge zwischen den beiden Gerichtsärzten. Sie haben dem Ganzen eine lustig-lockere Seite gegeben.
Auch der historische Rahmen im München der damaligen Zeit und die Entwicklungen kurz vor dem 1. Weltkrieg ist gut dargestellt.
Alles in allem ein gelungener historischer Roman über eine interessante Thematik und sehr abwechslungsreich dargestellt.